Arbeitsblatt: Postenlauf zum Thema Verdauung

Material-Details

1. Was essen wir eigentlich? 2. Geschmackssinn und was er uns nützt 3.Schimmel - ist er wirklich so schlimm? 4. Kauen und Beissen 5. Hust, hust - verschluckt? Speise- und Luftröhre 6. Magen und Zwölffinger-/dünndarm 7. Bausteine der Nahrung - und wie kommen diese vom Darm in den Körper? 8. Dickdarm und das Ende der Geschichte
Biologie
Anatomie / Physiologie
8. Schuljahr
27 Seiten

Statistik

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689
17
05.07.2018

Autor/in

Zarina Laager
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Postenlauf zu Ernährung und Verdauung *-Aufgaben für Zippora, Daniel, Franziska und evtl. Helena Wir bearbeiten die Aufgaben in Gruppen und schauen, dass wir immer etwas gleich weit sind. Am Schluss der Lektion gibt es immer ein Quiz, eine Fragerunde, eine Diskussionsrunde oder Anwendungsrunde mit Hausaufgaben. 1 1. Was essen wir eigentlich? Sinniert zuerst übers Essen und eure Präferenzen nach: Wie muss Essen riechen und aussehen, damit ihr Lust habt es zu essen? Welchen Geruch macht euch immer gleich hungrig, auch wenn ihr noch gar keinen Hunger hättet? Welche Art von Essen spricht euch gar nicht an? Welchen Geschmack mögt ihr gar nicht? Weshalb wohl? 2 (Macht euch Notizen dazu ins Heft) Bewertet folgende Aussagen: (Bewerten bedeutet nicht ja/nein sagen, sondern begründen) „Es kommt mir nicht darauf an, wie das Essen aussieht oder was zusammen gegessen wird, im Magen kommt eh alles zusammen. „Unbekanntem Essen misstraue ich grundsätzlich. „Knallige Farben sind bei Nahrungsmitteln ansprechender. „Süsses könnte ich immer essen. „Gesundes Essen ist meist geschmacklich nicht gut. „Wir essen automatisch das, was uns gut tut. Lest den Artikel über Per Møller, einem Geschmacksforscher. *Sucht ein anderes Wort für die angestrichenen schwierigen Wörter oder umschreibt die Bedeutung und schreibt es ins Heft. Wenn ihr es nicht kennt, schaut im Duden nach. ** freiwillig: Text zum Belohnungszentrum im Gehirn lesen – Zusammenhang mit Sucht Gesundes Essen zu mögen, kann man trainieren Per Møller ist Geschmacksforscher. Mit einem Gemüse-Süßigkeiten-Mix konditioniert der Däne schon Kleinkinder auf gesundes Essen. Ein Gespräch bei Wildschweinbraten. ZEIT ONLINE: Herr Møller Sie erforschen das Geheimnis des guten Geschmacks. Ist es nicht sehr subjektiv, was einem Menschen schmeckt? Per Møller: Ein Mensch mit gutem Geschmack ist für mich jemand, der Lebensmittel zu sich nimmt, die wertvoll für seinen Körper sind. So jemand muss sich nicht dazu zwingen, Gemüse zu essen. Er hat gelernt, es zu mögen. Außerdem hat diese Fähigkeit etwas mit Vielfalt und Abwechslung zu tun. Wenn man immer nur Hamburger, Kuchen oder langweilige Sandwiches isst, ist das für mich keine Geschmackssache, sondern ein Zeichen für einen schlecht ausgebildeten Geschmackssinn. Man kann dagegen etwas tun. Auch weil Übergewicht in unserer Gesellschaft ein immer größeres Problem wird, sollte man das auch. ZEIT ONLINE: Wann entscheidet sich, was uns gut oder schlecht schmeckt? Møller: Die Ausbildung des Geschmackssinnes beginnt im Mutterleib und geht in der Stillzeit weiter. Man weiß mittlerweile, dass das Fruchtwasser Aromen aus dem Essen enthält, das die Mutter zu sich genommen hat. Studien zeigen, dass Babys, deren Mütter regelmäßig Knoblauch oder Anis essen, später eine Vorliebe für diese Gewürze zeigen. Das Gleiche 3 passiert, wenn stillende Mütter regelmäßig Hustenbonbons lutschen: Ihre Kinder haben später eine Neigung zu Menthol. Ich würde deshalb jeder Schwangeren und stillenden Mutter empfehlen, sich möglichst vielfältig zu ernähren. So gewöhnt sich auch das Kind früh an ungewohnte Aromen. ZEIT ONLINE: Eltern müssen ihre Kinder manchmal fast dazu zwingen Gemüse zu essen. Schokolade essen die Kleinen freiwillig. Ist es nicht paradox, dass wir ungesundes Essen von Natur aus mögen und gegen gesundes Essen eine Abneigung haben? Møller: Ganz und gar nicht. Es ist sogar sehr logisch. Haben Sie schon mal Muttermilch probiert? Sie ist klebrig und zähflüssig, weil sie fast nur aus Fett und Zucker besteht. Kein Wunder also, dass unser Körper süße und fette Nahrung als vertraut und zuträglich wertet. Auf alle unbekannten Geschmacksrichtungen – zum Beispiel bitter oder salzig – reagiert der Körper dagegen mit Kenn ich nicht, mag ich nicht!. Auch das hat einen Sinn: Viele giftige Beeren und Pflanzen enthalten Bitterstoffe. Dieser Geschmack ist ein natürliches Warnschild. Noch vor etwa 10.000 Jahren hat das manchem das Leben gerettet. Damals war Nahrung knapp und der Hungertod eine reale Bedrohung. Die Suche nach energiereichem Essen war überlebenswichtig und dadurch ein evolutionärer Vorteil. ZEIT ONLINE: Das würde bedeuten, dass der Heißhunger auf Fast Food und die Abneigung gegen Rosenkohl in unseren Genen verankert ist. Dann können wir ja gar nichts dagegen tun. Møller: Ersteres ja, letzteres nein. Unser Geschmackssinn ist zwar auf kalorienreiche Nahrung ausgerichtet, aber lernfähig. Eltern versuchen heute unermüdlich, den Nachwuchs an gesunde Lebensmittel heranzuführen. Das ist ein wichtiger Teil der Kindeserziehung. Ich betrachte es als Bildung: Man lernt, was gutes Essen ist. ZEIT ONLINE: Was passiert während dieses Lernprozesses im Gehirn? Møller: Es ist das Prinzip der Pawlowschen Konditionierung Wenn wir etwas Bekanntes und Leckeres essen – sagen wir Steak – wird unser Belohnungszentrum aktiv. Wir verspüren ein Glücksgefühl. Dann kombinieren wir das bekannte Essen mit einem neuen, ungewohnten Gericht – zum Beispiel Kohl. Wieder schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die glücklich machen. Wenn wir das oft genug wiederholen, tricksen wir unser Gehirn aus: Es reagiert dann auch auf den Kohl mit Belohnung, wenn wir kein Steak dazu essen. Mit dieser Strategie habe ich schon Zweijährige dazu bewegt, ArtischockenPürée zu mögen. Im Moment erforsche ich, wie oft man den Prozess wiederholen muss. Einmal im Jahr scheint nicht zu reichen, täglich ist zu viel. Ich vermute, dass etwa ein bis zwei Wochen dazwischen liegen sollten. ZEIT ONLINE: Das klingt einfach. Wieso sind Ihrer Meinung nach trotzdem so viele Menschen übergewichtig? Møller: Ein großes Problem ist, dass fast alle Speisen zu viel Zucker enthalten. Gerade in den USA nimmt das langsam absurde Züge an: Dort pumpen sie den SupermarktKakao mit Zucker voll, um ihn besonders schokoladig zu machen. Ich mische ihn immer mit Halbfettmilch, weil ich ihn pur nicht trinken kann. Die Amerikaner haben damit kein 4 Problem, weil sie sich an den Zuckergehalt gewöhnt haben. Da ist es doch kein Wunder, dass dort viele Menschen dick werden. ZEIT ONLINE: Und was ist mit dem Essverhalten? Møller: In den Industrieländern wird nicht selten vor dem Fernseher oder Computer gegessen. Wer das macht, konzentriert sich nicht auf die Nahrung und isst automatisch schneller. Das Sättigungsgefühl tritt aber erst nach etwa 20 Minuten ein. Bis dahin hat man vor dem Bildschirm dann schon viel zu viel gegessen. Was seht ihr gleich wie Herr Moller, wo habt ihr eine andere Meinung? Anwendung: am Schluss probieren wir mit verbundenen oder offenen Augen exotisches oder färben Essen speziell ein, sodass man sie eigentlich nur ungern isst. Wir diskutieren miteinander über die Macht der Gedanken: z.B. Litschis sind Augen, Mehlwurmburger, Nudeln sind Würmer Evtl. bereitet jeder etwas seltsames aber essbares aufs nächste Mal vor. 5 2. Geschmackssinn und was er eigentlich nützt Vermutungen ins Heft schreiben 6 ins Heft Stimmt diese Aufstellung mit euren Erfahrungen im Alltag überein? Sicher hast du auch schon mal (aus Versehen) etwas Verdorbenes probiert. Wie hat das geschmeckt? 7 Lange glaubte man, dass es Geschmackszonen gibt. Das heisst, man kann gewisse Geschmacksrichtungen nur an bestimmten Stellen der Zunge wahrnehmen. Peter glaubt das immer noch, denn das hat er vor 50 Jahren so in der Schule gelernt. Wie kannst du ihm beweisen, dass das (nicht) stimmt? Führe deinen Beweis ggf. gleich an einem Partner durch, der so tut, als sei er Peter. Über die gesamte Zunge verteilt finden sich so genannte Geschmackspapillen, kleine warzenförmige Knubbel. Sie beherbergen die Geschmacksknospen, in denen wiederum bis zu 150 Rezeptorzellen für alle fünf gustatorischen Qualitäten (Geschmacksrichtungen) sitzen. Dockt nun beispielsweise ein Süßstoff an seinen Empfänger an, wird die Sinneszelle aktiv und setzt chemische Botenstoffe frei. Die Meldung süß gelangt zu den sensorischen Nervenzellen der Geschmacksbahn und letztlich ins Gehirn, das sie verarbeitet und auswertet. Hierbei spielt der gustatorische Cortex eine wichtige Rolle, ein Bereich der Inselrinde. Zusammen mit weiteren Informationen zu Geruch, Aussehen und auch Konsistenz der jeweiligen Speise ergibt sich so im Gehirn letztlich der Geschmack. Schaut euch dazu ein Video auf Youtube an: Frage trifft Antwort wie funktioniert das Schmecken 8 Angenommen, heute sei der 20.04. Diskutiert: Weshalb schmecke ich viel schlechter, wenn ich erkältet bin, als wenn ich gesund bin? Führt folgenden Versuch durch, um eure Antworten aus der Diskussion zu überprüfen: Erwärmt Milch, Tee, Apfelsaft, Sirup, Wasser, etc. auf ca. 25 C. (im Wasserbad) Verbindet einer Person die Augen und verschliesst seine/ihre Nase mit einer Wäscheklammer. Gebt der Person mit einem Löffel etwa von den Flüssigkeiten in den Mund. Er/sie soll den Geschmack den verschiedenen Flüssigkeiten zuordnen. Wiederholt den Versuch mit offener Nase. Was stellt ihr fest? Was ist eure Erklärung dafür? Nase und Zunge Riechen und Schmecken sind eng miteinander verbunden, da beide Chemikalien wahrnehmen. Die Geschmacksrezeptoren der Zunge nehmen Stoffe in Getränken und zerkauter Nahrung wahr, die Riechrezeptoren in der Nasenhöhle Geruchsmoleküle in der Luft. Gemeinsam erlauben sie uns, Speisen und Getränke zu geniessen. Der Geruchsinn ist 10000-mal sensibler als der Geschmackssinn, weswegen man bei verstopfter Nase nichts mehr schmeckt. Gemeinsam schützen die beiden Sinne uns vor Gefahren, da sie gefährliche Gerüche wie Rauch wahrnehmen können sowie den bitteren Geschmack verdorbener oder giftiger Speisen. 9 Schreibt zu euren Vermutungen vom Anfang nun noch eure neuen Erkenntnisse hin. 10 3. Schimmel – ist er wirklich so schlimm? Wie sieht Schimmel aus? Was ist es eigentlich (*welche Art von Lebewesen)? Kann man ein Nahrungsmittel, das ein wenig angeschimmelt ist, nicht mehr essen? Welche von den folgenden Nahrungsmitteln würdet ihr /könnte man noch essen? Was würdet ihr dabei beachten, welche Vorkehrungen treffen? 11 Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aus? Soll man es einhalten? Welche Lebensmittel sind gefährlich/welche kann man gut noch „abgelaufen essen? Fleisch Fisch Trockenfrüchte Chips Rahm Eier Konservendosen Joghurt Müesli Confi/ Sirup Milch Lest folgende Erklärung erst nachdem ihr gemeinsam besprochen habt, welche ihr noch essen würdet. Kritiker bemängeln schon seit Langem, dass Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) als Verfallsdatum interpretieren. Mit dem MHD garantiert der Hersteller jedoch lediglich, dass Farbe, Geruch und Geschmack des ungeöffneten Lebensmittels bei richtiger Lagerung bis zu diesem Tag erhalten bleiben. Die meisten Lebensmittel verwandeln sich am darauffolgenden Tag aber nicht in eine ungenießbare Masse, sondern sind oft noch lange danach essbar. Grundsätzliches: Vertrauen Sie Ihren Sinnen. Prüfen Sie ein abgelaufenes Lebensmittel. Riecht es komisch? Hat es sich verfärbt? Ist Schimmel erkennbar? Dann seien Sie besonders vorsichtig und werfen Sie es im Zweifel lieber weg. Zucker, Salz, Tee: Sie sind nahezu unbegrenzt lange haltbar. Die Bundesregierung in Deutschland erwägt, das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) für diese und andere Produktgruppen aufzuheben. 12 Reis, Nudeln, Mehl, Getreide, Kaffee, Fertiglebensmittel: Sie sind nach Ablauf des MHD noch viele Monate haltbar. Trockengewürze: Mehrere Monate haltbar, Geschmackseinbußen sind jedoch möglich. Wenn die Trockengewürze neben dem heißen Herd oder in der Nähe von Wasserdampf stehen, sollten Sie sie entsorgen, weil sie dann perfekter Nährboden für Keime sind. Saft, Bier, Wein: Ungeöffnet sind sie noch mehrere Monate nach Ablauf des MHD haltbar. Marmelade, Konfitüre: Noch einige Monate haltbar. Milchprodukte und Wurst: Ungeöffnet sind sie im Kühlschrank noch mehrere Tage nach MHDAblauf haltbar. Eier: Kühl gelagerte Eier können noch bis zu zwei Wochen nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit gegessen werden, man sollte sie aber ganz durchkochen oder braten. Ein einfacher Test verrät, ob das Ei noch gut ist: Legen Sie es in ein Glas Wasser ein frisches Ei bleibt auf dem Boden liegen. Schwimmt es, sollte es entsorgt werden. Richtet sich das Ei nur auf, ist es womöglich noch genießbar. Dann sollten Sie es aufschlagen und den Geruch prüfen. Milch: Frischmilch ist geöffnet nach MHDAblauf in der Regel drei Tage im Kühlschrank haltbar, HMilch sogar sieben. Konservendosen: Normalerweise viele Monate über das MHD hinweg haltbar, das gilt auch für Fisch und Fleischkonserven. Achten Sie aber auf ausgewölbte Böden oder Deckel. In diesem Fall dürfen Sie die Konserven auf keinen Fall mehr verzehren. (*Botolinumtoxin) Vorsicht: Angebrochene Konserven können Zinn abgeben. Am besten füllen Sie den Inhalt in einen anderen Behälter um. Tiefkühlkost: Achten Sie beim Kauf von Tiefkühlkost darauf, dass sie nicht auftaut. Wenn die Kühlkette eingehalten wurde, sind tiefgefrorene Lebensmittel einige Monate über das MHD hinweg haltbar. 13 Einfrieren einmal oder mehrmals? Einmal Aufgetautes kann man entgegen landläufiger Meinung wieder einfrieren. Wichtig: Die Sachen langsam im Kühlschrank auftauen, die Reste schnell zurück ins Gefrierfach und nach dem erneuten Auftauen gründlich erhitzen. Auch hier auf Geruch und Farbe achten. Schimmelbefall muss man immer gleich alles wegwerfen? Schimmelpilze können giftige und krebserregende Stoffe produzieren, die man durch Kochen und Braten nicht entschärfen kann. Unbedingt wegwerfen sollte man folgende Lebensmittel, wenn sie Schimmelspuren zeigen: Säfte, Joghurt, Quark, Frischkäse, Wurst, Nüsse (!), Getreide. Auch Schimmelkäse wie Camembert, Brie oder Edelpilzkäse kann verderben. Auf den Geruch achten (muffig)! Rot, grün oder schwarz verfärbter Käse ist nicht mehr genießbar. Ausnahmen: Obst in Tüten oder Behältern (beispielsweise Weintrauben, Himbeeren o.ä.): Einzelne schimmlige und faule Früchte können Sie entfernen. Die weiter entfernt liegenden können Sie säubern und noch essen. Marmelade und Konfitüre: Wenn der Zuckergehalt über 50 Prozent beträgt, kann der Schimmel großzügig entfernt und der Rest noch gegessen werden. Hartkäse (Parmesan, nur am Stück) und luftgetrocknete Salami: Bei beiden kann man den Schimmel großzügig wegschneiden. Jedoch nur, wenn er oberflächlich ist und ein einziges Stück betrifft. Weiße Flecken auf Hartkäse sind übrigens oft nur auskristallisiertes Salz oder Eiweiß. Erklärung: Schimmelpilze haben „Wurzeln die oft tiefer und weiter herum gehen, als wir es mit dem Auge erkennen. (So wie man auch nur die Spitze eines Eisberges sieht) Besonders in feuchten Lebensmitteln hat der Schimmel tiefreichende Wurzeln. Deshalb sollte der Schimmelpilz jeweils grosszügig entfernt werden. Die meisten Schimmelpilze lösen bei gesunden Menschen, insofern sie nicht regelmässig und in grossen Mengen konsumiert werden, höchstens Bauchweh oder Brechreiz aus. 14 Besonders Lebensmittel mit hohem Wassergehalt und tierische Produkte sollten weggeworfen werden, wenn sie Pilzbefall aufweisen oder streng riechen. noch Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt oder wenig Feuchtigkeit/harte Lebensmittel (Marmelade, Hartkäse, Broccoli) können nach dem Entfernen des Schimmels gut genossen werden. Erhitzen hilft bei Schimmelpilz (im Gegensatz zu Bakterienbefall) wenig, da der Pilz Gifte ausscheidet, denen die Hitze nichts ausmacht. Vervollständigt oder verbessert eure Vermutungen zu den abgelaufenen Lebensmitteln. Schreibt euch die wichtigsten Regeln zum Umgang mit abgelaufenen und verschimmelten Lebensmitteln raus. Nehmt etwas Angeschimmeltes von zu Hause aufs nächste Mal mit, wenn vorhanden und schaut den Schimmel unter dem Mikroskop an. *Botolinumtoxin ist das stärkste bekannte Gift überhaupt. Die durchschnittliche tödliche Dosis für eine 70kg schwere Person bei intravenöser Gabe beträgt ca. 2ng. (1 Nanogramm 10 -9) 12-15 Stunden nach der Einnahme treten erste Symptome auf: Übelkeit, Schluck-, Sprech-, und Sehstörungen, gefolgt von Muskellähmungen. In diesem Stadium muss behandelt werden, ansonsten tritt nach 3-6 Tagen der Tod durch Atemlähmung ein. Botulinumtoxin blockiert die Freisetzung chemischer Stoffe, die es zur Bewegung braucht. Mit wie viel Gramm Botulinumtoxin könnte man die ganze Menschheit töten?} Bei den oberen zwei Nahrungsmitteln ist der Schimmel gewollt. Der Salami und der Käse wurden mit sogenanntem Edelschimmel behandelt, eine der wenigen geniessbaren Schimmelsorten. 15 *Dieses Happy Meal aus den USA hingegen ist 6 Jahre alt, schimmelt nicht und sieht aus wie neu. Was meint ihr dazu? Warum ist das wohl so? Schreibt eure Vermutungen ins Heft. Wie kann man Lebensmittel haltbar machen? Schreibt alle Möglichkeiten, die euch in den Sinn kommen ins Heft. Lest dann S. 48 und 49 im „Urknall 8 und vervollständigt eure Notizen zum Haltbarmachen. Notiert euch als Hausaufgabe mindestens 5 Zusatzstoffe aus der Zutatenangabe eines Lebensmittels (E) und notiert euch auch, worin ihr sie gefunden habt. Wir werden sie in der Schule „dekodieren um herauszufinden, was sich hinter der Nummer verbirgt. 16 4. Kauen und Beissen Welche Behauptungen stimmen wohl, welche nicht? Diskutiert. Wenn ich länger kaue, esse ich weniger. Speichel ist dazu da, dass das Essen gut runterflutscht. Der Gebissmuskel ist der stärkste Muskel im Körper. Es macht keinen Unterschied, ob das Essen verbissen wird, oder ganz runtergeschluckt wird. Im Magen wird es sowieso verdaut. Nehmt ein Stückchen Brot und kaut eine lange Weile drauf rum. Was bemerkt ihr? Woran könnte das liegen? Speichel: gut gekaut ist halb verdaut? Iss langsam! Gut kauen! Kennst du auch diese Ermahnungen beim Essen? Aber wieso soll man das tun? Und was hat Speichel mit gesunder Ernährung und Verdauung zu tun? Hier erfahrt ihr die Antwort Sicher kennst du das Gefühl: Du riechst etwas Leckeres zu Essen und dir läuft der Speichel im Mund zusammen. Allein der Geruch des Essens genügt und schon stellt sich der Körper auf das Kauen und Verdauen der Nahrung ein. Der Speichel läuft dir wortwörtlich im Mund zusammen. Der Speichel in der Mundhöhle wird von insgesamt neun verschiedenen Speicheldrüsenarten gebildet. Verdauung beginnt im Mund Sobald du dir einen Bissen in den Mund steckst, beginnt eigentlich schon die Verdauung. Als Verdauung bezeichnet man alle chemischen Prozesse im Verdauungstrakt, die Nährstoffe und Energie aus der Nahrung in den Körper aufnehmen. Und das beginnt schon im Mund. Der Verdauungstrakt beginnt im Mund, geht über Magen, Dünndarm und Dickdarm und endet schließlich beim Anus. Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse sorgen mit ihren Absonderungen dafür, dass Nährstoffe und Energie aus dem Speisebrei aufgenommen werden können. Beim Kauen zerkleinert man die Nahrung zum Speisebrei und vermischt sie dabei mit der Spucke. Sie enthält viele wichtige chemische Stoffe. Je kleiner die Speisestücke sind und je intensiver sie mit dem Speichel vermischt sind, desto besser können diese chemischen Stoffe wirken. Übrigens: Die Kaumuskeln im Kiefer sind die stärksten Muskeln in unserem Körper. Die Beißkraft des Menschen liegt bei etwa 80 kg pro cm. Ganz schön viel, was? Besonders wichtig für die Verdauung sind dabei Enzyme, die sogenannten Amylasen im Speichel. Sie sorgen dafür, dass Kohlenhydrate und Stärke 17 abgebaut wird. Die findet man beispielsweise in Getreide, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen. Süßes Brot Die Amylasen spalten die Kohlenhydrate in einfachere Bestandteile Zucker! Das kannst du einfach feststellen: Wenn du ein Brot lange genug kaust, dann beginnt es langsam süß zu schmecken. Das ist das Ergebnis der Amylasen. Wenn die Nahrung im Mund gut zerkleinert und intensiv mit Speichel vermischt wird, dann findet schon im Mund eine Vorverdauung statt, bevor der Speisebrei in Magen und Darm ankommt. Das erleichtert die eigentliche Verdauung sehr. In Magen und Darm haben wir keine Zähne wie im Mund. Das heißt, dass große Brocken nur schwer in ihre Einzelteile zerlegt werden können. Dadurch kann es zu Problemen im Darm kommen, etwa Blähungen oder Durchfall. Aus schlecht gekauter Nahrung kann auch nur ein Teil der Nährstoffe und der Energie geholt werden. Schlecht gekautes Essen ist also eigentlich verschwendet. Wer gut kaut und langsam isst, sorgt also dafür, dass die Nährstoffe der Lebensmittel optimal vom Körper aufgenommen werden können und es zu keinen Magen-Darm-Problemen kommt. Dem Körper und Gehirn Zeit lassen Das gute und langsame Kauen hat aber noch weitere Vorteile. Das Hungergefühl wird im Gehirn erzeugt. Das Gehirn verarbeitet dabei viele Informationen, etwa den Füllstand des Magens und den Blutzuckerspiegel. Durch das langsame Kauen wird dem Gehirn signalisiert, dass wir gerade Essen. Es registriert den Speichelfluss und bemerkt auch die Dehnung des Magens. Wenn man also im richtigen, eigenen Tempo isst und gut kaut, dann gibt man dem Gehirn die Möglichkeit, auf die Signale des Körpers richtig zu reagieren. Wenn man sein Essen schnell hinunterschlingt, dann ist der Magen sehr schnell sehr voll. Das Gehirn braucht aber Zeit, um alle Signale sinnvoll zu verarbeiten. So kann es sein, dass man den Magen überfüllt, bevor noch das Gehirn das Signal des Magens verarbeitet hat. Gutes Kauen und die Landwirtschaft Wer also langsam isst und kaut, tut seinem Körper viel Gutes! Die Nahrung wird gut zerkleinert und intensiv mit Speichel vermischt. Dadurch können Nährstoffe und Energie optimal aufgenommen werden. Das Gehirn kann auf die Signale des Körpers richtig reagieren. Der Magen wird nicht überfüllt und es kommt nicht zu Verdauungsproblemen. Im Endeffekt führt gutes Kauen dazu, dass man mit weniger Essen satt ist. Dadurch kann man auch etwas gegen Übergewicht tun. Außerdem muss weniger Essen gekauft werden, man spart also sogar noch Geld. Würden alle Menschen gut und intensiv kauen, bräuchte man also sogar weniger 18 Anbaufläche! Das würde wiederum den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern. Du siehst, gutes und richtiges Kauen tut dir und deinem Körper gut und kann sogar weitreichende Folgen haben Übrigens Speichel ist auch jenseits der Verdauung wichtig. Er sorgt dafür, dass die Mundhöhle feucht bleibt und wir ohne Beschwerden Sprechen können. Außerdem hält der Speichelfilm auf den Zähnen auch Karies im Zaum. Gras und andere Pflanzen sind schwer zu zerkauen und zu zerkleinern. Darum haben pflanzenfressende Vögel oftmals Steine im Magen. Mit ihrer Hilfe wird der Speisebrei im Magen noch weiter bearbeitet und zerkleinert. Mit euerm jetzigen Wissen könnt ihr die Behauptungen vom Anfang noch richtigstellen und aufschreiben. Notiert auch das Wichtigste aus dem gelesenen Text. 19 5. Hust, hust – verschluckt? Speise- und Luftröhre -Was liegt wohl weiter vorne, Luftröhre oder Speiseröhre? -Wie kommt das Essen am richtigen Ort an? -Kann Essen in der Lunge landen? -Weshalb rutscht das Essen runter? Kann man auch auf dem Kopf essen? Was denkt ihr dazu? Benennt alles, was ihr auf diesem Bild erkennt. Versuch: Stellt euch im Handstand an die Wand. Euer Partner soll euch ein Getränk mit Röhrchen unter/vor den Kopf stellen. Versucht im Handstand daraus zu trinken und merkt, ob das Wasser trotzdem runter bzw. rauf in den Magen geht. Weshalb ist das wohl (nicht) so? 20 Schluckt ein paar Mal, atmet, trinkt und esst. Beobachtet und fühlt alles ganz genau. Beschreibt, was ihr spürt, was wohl in eurem Mund und Hals abgeht. Speiseröhre und Luftröhre – Transportwege im Hals Die Luftröhre ermöglicht die Atmung, die Speiseröhre ist für den Nahrungstransport zuständig. Der Kehldeckel spielt eine entscheidende Rolle, um einen Nahrungseintritt in die Luftröhre zu verhindern. Atemluft und Nahrung gelangen über Mund beziehungsweise Nase in den Rachen. Von dort werden sie in den Hals weitergeleitet, wo sich ihre Wege auf Höhe des Kehlkopfes wieder trennen. Während Nahrung über die Speiseröhre (Oesophagus) in den Magen geleitet wird, gelangt die Luft durch den Kehlkopf und die Luftröhre (Trachea) in die Lunge. Beide Transportwege liegen zunächst eng beieinander und verlaufen gemeinsam vom Rachen hinunter zum Brustkorb. Dabei befindet sich die Luftröhre vor der Speiseröhre, also weiter vorn auf der Brustseite gelegen. Die Speiseröhre befördert Nahrung aktiv in den Magen Die Speiseröhre ist ein Schlauch aus Muskeln, der durch peristaltische Bewegungen, also durch rhythmisches Zusammenziehen, aufgenommene Nahrung zum Magen transportiert. Dieser Transport durch die Speiseröhre kann nicht willentlich gesteuert werden, sondern verläuft ab dem Schluckvorgang reflexartig. Dabei erstreckt sich die Speiseröhre bei Erwachsenen über eine Länge von etwa 25 Zentimeter. Sie beginnt am Kehlkopf mit dem verschließbaren ÖsophagusMund, der gleichzeitig engsten Stelle mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern. Von dort verläuft die Speiseröhre durch den Hals und den Brustkorb, tritt durch das Zwerchfell hindurch und mündet schließlich am ÖsophagusSchlitz in den Magen. 21 (Ösophagus ist ein anderes Wort für Speisröhre.) Wissenswertes: Nahrung auf Abwegen Der Ablauf des Schluckvorgangs ist präzise koordiniert. Durch das exakte Zusammenspiel verschiedener Muskeln in Mund und Hals sowie das Verschließen der Luftröhre mithilfe des Kehldeckels wird gewährleistet, dass Nahrungsteile nicht fälschlicherweise in die Atemwege anstatt die Speiseröhre gelangen. Passiert dies dennoch, spricht man von einer Aspiration, im Volksmund dem SichVerschlucken. In der Regel kann unser Körper solch einen Fehler leicht beheben: Rezeptoren innerhalb der oberen Atemwege erkennen, wenn ein Fremdkörper eingedrungen ist, und lösen einen Hustenreflex aus. Dabei kommt es zu einer Verengung der Stimmritze im Kehlkopf, die Bauchmuskeln werden angespannt und Druck in der Lunge aufgebaut, bis es zu einer abrupten Ausatmung, dem Husten, kommt. Es gibt mehrere, passive Mechanismen, die den umgekehrten Eintritt von Mageninhalt in die Speiseröhre verhindern. Gerade im Liegen würde sonst Magensäure in die Röhre eintreten und diese durch Verätzungen stark schädigen. Die Speiseröhre ist komplett mit einer Schleimhaut überzogen. Darüber hinaus enthält sie viele Drüsen, die ein Sekret absondern, um den Nahrungstransport geschmeidiger zu machen. Die Leitung der Atemluft in die Lunge erfolgt über die Luftröhre Bei der Atmung wird einströmende Luft über den Rachen und den Kehlkopf in die Luftröhre geleitet. Sie ist etwa elf Zentimeter lang und mündet in einer Luftröhrengabel, in der sich die Röhre zu zwei Hauptbronchien aufteilt. Die Luftröhre ist elastisch und wird durch mehrere, hufeisenförmige Knorpelspangen stabilisiert. Versucht den Text mithilfe der 2 Bilder nachzuvollziehen. Erklärt den Ablauf einander in eigenen Worten. 22 6. Magen und Zwölffinger-/Dünndarm Wie stellt ihr euch den Verdauungstrakt vor? Zeichnet ihn hier. Bild Prinzessin Gaga Schaut euch das Bild auf S. 250 in Natura an und zeichnet den Verdauungstrakt richtig ab und bezeichnet ihn mit den richtigen Begriffen. Lest S. 52 in „Urknall 8 *Zeichne schematisch auf, wie Amylase/Ptyalin die Stärke in Malzzucker zerlegt. Wie man Maltose oder Stärke schematisch zeichnen kann, kannst du auf dem Blatt zum Thema Kohlenh 23 Verdauen Was in das obere Schlauchende, also den Mund, gestopft wird, kommt in der Regel nach sieben bis acht Metern und drei Tagen gut verdaut am unteren Schlauchende, dem After, wieder heraus. Der Schlauch ist komplett mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Die chemischen und mechanischen Prozesse in diesem Verdauungsapparat bewirken, dass die Nahrung in Energie für unseren Körper umgewandelt wird. Repetition: Das obere Schlauchende: der Mund Mit den Zähnen beginnt die mechanische Zerkleinerung. Je mehr man kaut, um so besser wird die Speise zerkleinert. Zudem mischt sich jetzt der Speichel dazu, Chemie kommt ins Spiel. Der Speichel, der das Enzym Amylase enthält, knackt schon mal die ersten chemischen Verbindungen. Kohlenhydrate wie Mehl und Zucker werden damit grob aufgespaltet. Täglich produzieren wir etwa eineinhalb Liter dieses Mundwassers. Die Zunge hilft bei der mechanischen Vorverdauung, indem sie den Brei immer wieder zwischen die Zähne transportiert. Die Erhebungen auf der Zunge, die Papillen, sorgen dafür, dass es optimal klappt. Portionsweise befördert die Zunge dann den Brei in Richtung Speiseröhre. Damit die Speise nicht in den falschen Hals gerät, gibt es zwei Wächter. Der eine ist das Gaumensegel. Es verhindert, dass beim Schlucken etwas in den NasenRachenRaum gerät. Der andere Aufpasser ist der Kehlkopfdeckel. Er verschließt automatisch beim Schlucken, wie eine Ventilkappe, den Eingang zur Luftröhre. Wer versucht, diesen Automatismus zu überlisten und ein Getränk ohne Schlucken hinunterkippt, geht das Risiko ein, daran zu ersticken. Den falschen Hals zu treffen, kann lebensgefährlich sein. Gib ihm Saures: der Magen In wellenförmigen Kontraktionen/Zusammenziehen wird der Brei in der Speiseröhre nach unten befördert. Da hilft kein Wollen. Es geschieht als Reflex. Unten angelangt, öffnet sich der Zugang zum Magen. Ist die Speise drin, wird der Zugang wieder verschlossen. Das ist wichtig, denn die Säuren im Magen würden sonst die empfindlichen Schleimhäute der Speiseröhre angreifen. Saures Aufstoßen hat wohl jeder schon einmal erlebt. Rutscht die Speise in den Magen, verteilt sie sich nicht als gleichmäßige Schicht oben auf, sondern versinkt wie in einer Schale zur Mitte hin. Der letzte Bissen liegt also immer etwas vertieft in der Mitte. Solange der Magen leer ist, liegen die Muskelwände dicht aufeinander. Füllt sich der Magen, dann passt er sich je nach Menge an. Der salzsäure und enzymhaltige Magensaft macht sich jetzt an die Eiweißverdauung. Rund zwei Liter Magensaft produziert der Körper täglich. Da fragt man sich, warum die Salzsäure im Magensaft die Schleimhaut des Magens nicht zersetzt. Irrtum, sie tut es. Daher wird die Schleimhaut im Magen auch andauernd erneuert. Ist der Brei im Magen gut mit den Säften vermischt, beginnt der Magen sich ringförmig einzuschnüren. Auch er bewegt sich ganz automatisch wellenförmig, sogar wenn er leer ist. Der Speisebrei verweilt dort nun zwischen einer und sechs Stunden. Die Dauer hängt davon ab, wie fett die Speise ist. Liegt fettiges im Magen, kann er die wellenförmigen Bewegungen nur langsam vollziehen. Fettes liegt eben schwer im Magen. 24 Teamarbeit So wie der Eingang des Magens immer wieder verschlossen wird, hat das Organ auch einen Ausgang, der immer wieder dicht macht. Der Pförtner lässt immer nur so viel Brei durch, wie der etwa vier Meter lange Dünndarm verarbeiten kann. Zehn bis 40 sogenannte Darmzotten drängen sich auf einem Quadratmillimeter Darmwand. Der samtige Zottenteppich der DarmInnenwand ist durchzogen von einem feinen Netzwerk von Gefäßen. Über die Darmzotten werden die Nährstoffe nun in die Blutbahn gegeben. Der Dünndarm arbeitet mit der Bauchspeicheldrüse und der Leber in Teamarbeit. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) besprüht den Speisebrei mit Enzymen und alkalischen Säften. Zwei Liter werden davon täglich produziert. Und dann gibt es noch die gelbe Galle, die von der Leber in den Dünndarm geschickt wird. Sie hilft besonders bei fetten Speisen und unterstützt dadurch den Verdauungsprozess. Die Arbeit der Enzyme kommt besser voran. Wenn die Zusammenarbeit mit Bauchspeicheldrüse und Leber nicht mehr so richtig klappt, ist meistens eine Diät erforderlich. Die Nahrungsmittel, die nicht richtig verarbeitet werden können, müssen dann meistens weggelassen werden. Dünn- und Dickdarm Der mit Magensäften vermischte Brei ist im Dünndarm noch immer recht aggressiv. Er würde den Dünndarm ebenso angreifen wie den Magen, wenn dieser nicht genügend geschützt ist. So besitzt der Dünndarm tief sitzende, sogenannte Becherzellen, aus denen unaufhörlich Schleim herausquillt. Der Schleim schützt die Darmwand und sorgt zugleich dafür, dass der Brei besser flutscht. Wenn mal versehentlich eine kleine Gräte oder ein Knochensplitter im Gemenge ist, kann dennoch alles ungehindert weiterrutschen. Etwa 90 Prozent von dem, was verdaulich ist, haben die Darmwände aufgenommen. Übrig bleibt eine unverdauliche, noch immer halbflüssige Angelegenheit aus Zellulose, Wasser und jeder Menge Bakterien. Diese haben sich zwischenzeitlich gewaltig vermehrt. Im Dickdarm zersetzen nun die Darmbakterien den unverdaulichen Rest. In einer Landschaft aus schlauchähnlichen Gebilden verbleibt der Rest noch weitere zwölf Stunden, um auch noch die allerletzten verwertbaren Nährstoffe herauszuholen. Wasser wird entzogen und die Konsistenz des Breis wird fester. Noch mal wird Schleim zugesetzt, damit ein weicher Abtransport sicher ist. In langsamen Wellenbewegungen wird der Darminhalt ständig bewegt und eingedickt. Fertig ist die Wurst. Jetzt muss sie nur noch raus. Da setzt eine reflexartige Kontraktion des Muskels am Darmende ein und gleichzeitig erschlafft der Schließmuskel, der sonst alles gut unter Verschluss hält. Unterstützt wird dieses Zusammenspiel schließlich noch durch Pressen im Bauch. 25 Bevor ihr weiterlest, überlegt euch, was das wohl sein könnte: Lest S. 53-53 in „Urknall 8 Fasst in eigenen Worten zusammen, was ihr gelesen hat. Und diskutiert, was noch unklar ist. Gestalte eine tabellenartige Zusammenfassung der Säuren und Stoffe, die im Magen und Darm vorkommen, und was sie bewirken. *Auf S. 250 – 251 in Natura findet ihr noch weitere Informationen zum Verdauungsvorgang in Magen und Darm. Beantwortet mithilfe dieser Informationen folgende Fragen: (* Zettelkasten lesen) Was kann die Salzsäure alles? Wie viele Liter Magensaft produzieren wir pro Tag? Der Magen verdaut sich ja selbst. Stimmt diese Aussage so? Freiwillig: Darstellung zum Verdauungsprozess ausfüllen. Wir wollen in einem Versuch beobachten, was mit Milch im Magen geschieht. Dazu braucht ihr Salzsäure (0.5%, 1:60), Milch, ein Reagenzglas. Giesst einige ml der Salzsäure ins Reagenzglas und gebt einige ml Milch dazu. Was beobachtet ihr? 26 Wir wollen beobachten, was die Säure im Magen sonst noch so kann. Macht 2 verschiedene Gläser bereit. Gebt in beide Gläser ein kleines Stück Fleisch/Eiweiss. Ins eine Glas gebt ihr 10ml Leitungswasser, ins andere Glas 10ml Salzsäure (50%). Deckt beide Gläser ab und stellt sie auf die Fensterbank. Lässt das Ganze einige Tage stehen. Was beobachtet/riecht ihr nach einigen Tagen? Nur für Interessierte: 7. Bausteine – und wie kommen diese vom Darm in den Körper? Lest S. 52 im „Urknall 8 und fasst zusammen, was ihr gelesen habt. 8. Dickdarm und das Ende der Geschichte S. 56 im „Urknall 8 Bakterien sind böse. Wie beurteilst du diese Aussage? 27 Wer eines der Bilder für sein Heft auch möchte, der darf es mir in Auftrag geben. 28