Arbeitsblatt: Stadt im Mittelalter

Material-Details

Werkstatt zur Stadt im Mittelalter Themen: Handwerk, Lage, Stadtplan, Definition, Rechtsprechung, Gesellschaftsschichten...)
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
21 Seiten

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182262
2597
89
17.07.2018

Autor/in

Ursula Inauen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Stadt im Mittelalter Posten 1: Wo entstanden Städte? Lernziele: Du weisst, wo Städte im Mittelalter entstanden und kannst begründen, weshalb sie dort entstanden. Du kannst beschreiben, wie sich die Stadtentwicklung im Hochmittelalter (13./14. Jh.) verändert hat und kannst erklären, weshalb. Sozialform: Einzelarbeit Material: Auftrag, Bildquellen 16, Karte Städtegründungen Zeit: Auftrag 1 Städte entstanden an ganz bestimmten Orten. Die Bildquellen 16 und die Karte, auf der die mittelalterlichen Städte in Hessen eingezeichnet sind, zeigen dir, wo Städte entstanden. Notiere 7 verschiedene Stand orte. Auftrag 2 Begründe, welche Vorteile diese Standorte bieten (34 Gründe). Auftrag 3 Kennst du Städte in der Schweiz, die an den erwähnten Standorten ent standen sind? Notiere zu jedem Standort eine Schweizer Stadt. Vielleicht erkennst du auch die Städte in den Bildern? Experten auftrag Betrachte die Karte noch einmal und überlege dir: Worin unterscheidet sich die Stadtentwicklung vor 1190 und danach? (Häufigkeit, Standorte)? Kannst du dir Gründe vorstellen, weshalb Grundherren nach 1190 zu nehmend Städte bauen liessen? Was erhofften sie davon? Stadt im Mittelalter Lösungen Posten 1: Wo entstanden Städte? Auftrag 1 bei Klöstern, bei Burgen, auf Hügeln oder an Hängen, in Fluss schleifen, bei Flussübergängen (Brücken), an SeeEnden Auftrag 2 Koster und Burgen: Klosterbewohner kaufen Produkte von Handwer kern/Händlern. Burgen bieten Schutz. Flussübergänge, Flussschleifen, SeeEnde: Flüsse bieten Schutz vor An griffen. An Fluss oder Seeübergängen können die Städte Zoll erheben. Flüsse und Seen dienen als Verkehrswege für Handelsschiffe. Hügel/Berghänge: Städte lassen sich auf Hügeln besser verteidigen. Das Gebiet um die Stadt ist überblickbar. Weitere Standortmerkmale: Strassenkreuzungen, Marktorte Auftrag 3 Klöster: z.B. St. Gallen Burg: z.B. Lenzburg, Baden Hügel/Hänge: z.B. Regensberg, Baden Flussübergang: z.B. Mellingen, Baden Flussschleifen: z.B. Bern SeeEnde: z.B. Luzern, Zürich Experten auftrag Bis ins 12. Jh.: langsame Stadtentwicklung Klare Standortmerkmale: Städte an Flussübergängen, Strassen kreuzungen, Marktorten, bei Burgen/Klöstern und Flüssen Ab 13./14. Jh.: Stadtentwicklung explodiert, Städte entwickeln sich nicht mehr allmählich, sondern werden von Landesherren gegründet. keine besonderen Standortmerkmale mehr Landesherren gründen Städte, um Zölle zu erheben und um ihr Herrschaftsgebiet auszuweiten und zu sichern. Stadt im Mittelalter Posten 1: Wo entstanden Städte? Bildquellen 16 Bild 1 (Matthäus Merian 1642) Bild 3 (Johannes Stumpf, Eidgenössische Chronik, 1548) Bild 2 (Johannes Stumpf, 1548) Bild 4 (Johannes Stumpf, 1548) Stadt im Mittelalter Bild 5 (Johannes Stumpf, 1548) Bild 6 (Chronik Etterlin, 1507) Posten 2: Was ist eine Stadt? Lernziele: Du kennst die Merkmale einer mittelalterlichen Stadt. Sozialform: Partnerarbeit Material: Textblatt Zeit: Auftrag 1 Lies den Text. Markiere Wörter, die du nicht verstehst und schlage sie in einem Lexikon nach oder frage deine Lehrperson. Auftrag 2 Notiere am Rand die Merkmale einer Stadt in Bezug auf folgende Aspekte: Bauweise Recht Berufe Handel Kontrolle der Stadt Verkehr Religion, Politik, Kultur Auftrag 3 Stell dir vor, dein Partner/deine Partnerin käme aus einer ganz anderen Kultur. Erkläre Ihr mündlich, aber auf Hochdeutsch, was eine mittel Stadt im Mittelalter alterliche Stadt ist. Die Partnerin/der Partner ergänzt, wenn du etwas vergessen hast. Posten 2: Was ist eine Stadt? Was ist eine Stadt? der Stadt Diese Frage lässt sich für das Mittelalter scheinbar sehr leicht beantworten. Wir sehen den kompakten Umriss einer mauer-umgürteten, dicht bebauten und von Türmen, Kirchen und Burgen überragten Stadt, die sich aus dem umgebenden Land heraushebt – ganz anders als die ausufernden Stadtsiedlungen unserer Zeit. Die Mauer macht die Stadt nicht nur zur Festung, sie markiert auch den Bereich eines besonderen Stadtrechtes. Im Gegensatz zu den Landbewohnern, die der ständischen Ordnung unterliegen (3 Stände/Grundherrschaft), gilt für den grössten Teil der männlichen Stadtbürger das gleiche Recht. Auch geniessen die Bürger ein Mitbestimmungsrecht gegenüber ihrem Stadt-herrn oder verwalten die Stadt gar selbständig. Das Sprichwort „Stadtluft macht frei deutet auf die besonderen Rechte der Stadtbürger. Die Stadt kann als Keim unserer heutigen demo-kratischen Ordnung Merkmale Stadt im Mittelalter angesehen werden. (Demokratie: Volksherrschaft, Gleichberechtigung der Bürger) Das Leben in der Stadt zeichnet sich nicht nur durch Freiheit aus, sondern auch durch eine berufliche Spezialisierung (Handwerks-, Handels-, Verwaltungsberufe). In den Städten konzentriert sich der Handel, der von den städtischen Behörden kontrolliert wird. Kaufleute werden ansässig, die ein Netz von Handelsbeziehungen über ganz Europa geworfen und auch mit Vorderasien und Nordafrika verknüpft haben. Sie bestimmen die Geschicke der Stadt im Stadtrat und betreiben Wirtschaftspolitik, was ihnen gegenüber Königen und Fürsten einen bestimmten Einfluss verleiht. Mittelpunkt des Handels ist der Markt. Hier vollzieht sich der Austausch verschiedenartiger Produkte; durch den Markt beherrscht die Stadt ein abgrenzbares Umland. Es herrscht eine grosse Mobilität, d. h. jeden Tag besuchen oder verlassen unzählige Menschen die Stadt. Sie wird zum religiösen, kultu-rellen und politischen Zentrum. Angesichts der grossen Variation von Städten bleibt eine Definition der mittelalterlichen Stadt immer nur ein Gerüst, an dem wir uns orientieren können. Lösung Posten 2: Was ist eine Stadt? Was ist eine Stadt? der Stadt Diese Frage lässt sich für das Mittelalter scheinbar sehr leicht beantworten. Wir sehen den kompakten Umriss einer mauer- umgürteten, dicht bebauten und von Türmen, Kirchen und Burgen überragten Stadt, die sich aus dem umgebenden Land heraushebt – ganz anders als die ausufernden Stadtsiedlungen unserer Zeit. Die Mauer macht die Stadt nicht nur zur Festung, sie markiert auch den Bereich eines besonderen Stadtrechtes. Im Gegensatz zu den Landbewohnern, die der ständischen Ordnung unterliegen (3 Stände/Grundherrschaft), gilt für den grössten Teil der männlichen Stadtbürger das Merkmale Stadt im Mittelalter gleiche Recht. Auch geniessen die Bürger ein Mitbestimmungsrecht gegenüber ihrem Stadtherrn oder verwalten die Stadt gar selbständig. Das Sprichwort „Stadtluft macht frei deutet auf die besonderen Rechte der Stadtbürger. Die Stadt kann als Keim unserer heutigen demo-kratischen Ordnung angesehen werden. (Demokratie: Volksherrschaft, Gleichberechtigung der Bürger) Das Leben in der Stadt zeichnet sich nicht nur durch Freiheit aus, sondern auch durch eine berufliche Spezialisierung (Handwerks-, Handels-, Verwaltungsberufe). In den Städten konzentriert sich der Handel, der von den städtischen Behörden kontrolliert wird. Kaufleute werden ansässig, die ein Netz von Handelsbeziehungen über ganz Europa geworfen und auch mit Vorderasien und Nordafrika verknüpft haben. Sie bestimmen die Geschicke der Stadt im Stadtrat und betreiben Wirtschaftspolitik, was ihnen gegenüber Königen und Fürsten einen bestimmten Einfluss verleiht. Mittelpunkt des Handels ist der Markt. Hier vollzieht sich der Austausch verschiedenartiger Produkte; durch den Markt beherrscht die Stadt ein abgrenzbares Umland. Es herrscht eine grosse Mobilität, d. h. jeden Tag besuchen oder verlassen unzählige Menschen die Stadt. Sie wird zum religiösen, kultu-rellen und politischen Zentrum. Angesichts der grossen Variation von Städten bleibt eine Definition der mittelalterlichen Stadt immer nur ein Gerüst, an dem wir uns orientieren können. Posten 3: Wie war die Stadt aufgebaut? Lernziele: Du kannst die Architektur mittelalterlicher Städte beschreiben und kennst den Zweck und die Lage wichtiger Gebäude. Du kannst selbst einen realistischen Plan einer mittelalterlichen Stadt zeichnen. Stadt im Mittelalter Sozialform: Einzel oder Partnerarbeit Material: Bild Stadt, Textblatt; Grundriss Stadtplan Zeit: Auftrag 1: Betrachte die Stadtansicht von Nördlingen (Deutschland) und kenn zeichne die folgenden Bauten/Elemente: Stadtmauer, Stadttor, Zoll haus, Stadtkirche, Rathaus, Spital, Kloster, Wassertrum, Burgenweiher, Siechenhaus. Was du nicht weisst, kannst du von der Lösung über nehmen. Auftrag 2: Lies die Sachinformationen auf dem Textblatt und unterstreiche wich tige Informationen. Auftrag 3: Du bist ein Stadtplaner und möchtest eine mittelalterliche Stadt erbau en. Zeichne wichtige Elemente in den Stadtplan (Kirche mit Kirch platz, Marktplatz, Rathaus, Stadttor, Fluss mit Brücke Fülle den Stadtplan mit Häusern und Strassen. Nimm den Sachtext zur Hilfe. Posten 3: Wie war eine Stadt aufgebaut? Stadt im Mittelalter Der Aufbau einer Stadt Der mittelalterliche Marktplatz als Mittelpunkt der Stadt Der Mittelpunkt einer Stadt war der Markt. Märkte lagen ursprünglich am Schnittpunkt von Handelsstraßen. Fern und Grosshändler ließen sich in unmittelbarer Nähe des Marktes nieder. Also finden wir in der Umgebung des mittelalterlichen Marktes die Wohngebäude der Händler und die Speicher gebäude, die sie für ihre Waren brauchten. Im weiteren Verlauf des Mittelalters brachten es manche der Händler zu großem Vermögen, was sich auch in ihren Häusern widerspiegelte. Deshalb finden wir in der Nähe des Marktes oft stattliche Gebäude aus Stein, die meist Patriziern gehörten. Auch Hauptkirche, das Rathaus und der Stadtbrunnen befinden sich oft beim Marktplatz. In manchen Städten besitzt die Kirche einen eigenen Kirchplatz, der sich aber wie der Marktplatz in der Stadtmitte befindet. Die Grundversorgung liegt in der Nähe des Marktplatzes und der Hauptstraße Danach entstanden in der Nachbarschaft zu den Wohn und Lagergebäuden der Händler die Wohn und Arbeitsstätten derjenigen, die lebenswichtige Waren an die Händler verkauften. Das waren z. B. Bäcker und Metzger. Oft siedelten sich bestimmte Handwerker in der gleichen Gasse an. Da der Markt an Handelsstraßen lag, hatten die Menschen schon eine grobe Struktur, wo sie sich nieder lassen konnten. Nämlich entlang der Handelsstraße oder Hauptstraße, die vom Markt aus in die jeweiligen Richtungen führten. Diese Straße war breit und viel benutzt. Allmähliche Entstehung des Stadtbildes durch Straßen und Gassen Dann entstanden langsam alle weiteren Einrichtungen an der Hauptstraße und um diesen Marktplatz herum, die zum Leben notwendig waren. Wenn die Stadt am Fluss lag, so führte die Hauptstraße meist vom Marktplatz aus über eine Brücke auf die andere Seite des Flusses. Diejenigen Neuan kömmlinge, die nicht schnell genug waren, mussten hinter anderen Geschäften oder Häusern sesshaft werden. So entstanden die kleinen Gassen in kurzer Entfernung zum Marktplatz, Gasthäuser und ein Spital. Auf dem Markt werden bald danach feste Überdachungen, z.B. Lauben errichtet, damit besonders empfindliche Waren Schutz vor der Witterung erhalten. Juden lassen sich abseits nieder Juden ziehen hinzu und lassen sich in einiger Entfernung vom Marktplatz nieder. Da ihnen die meisten Berufe verboten wurden, spezialisierten sie sich auf das Geldwesen und Geldwechseln. Sie siedelten sich etwas abgelegener in eigenen Judengassen an. Wenn die jüdische Gemeinde mit der Stadt wuchs, konnte aus der Gasse sogar ein ganzes Ghetto werden. Zur Ausübung ihrer eigenen Religion hatten sie auch stets eine Synagoge in der Nähe. Eine Mauer muss zur Verteidigung gezogen werden Um die langsam entstehenden Reichtümer der entstehenden Stadt vor feindlichen Übergriffen zu schützen, musste die Siedlung mit Befestigungen umschlossen werden. Diese waren anfangs nicht immer aus Stein und hatten mehrere bewachbare Zugänge. Auf jeden Fall aber hatte die Hauptstraße an jedem Ort, wo sie aus der Stadt hinaus oder hineinführte einen Zugang, der meist auch der größte wurde. Posten 3: Wie war eine Stadt aufgebaut? Stadt im Mittelalter Die typisch engen Gassen entstehen Es wurden bald immer mehr Handwerker benötigt, die sich nun in kleineren Gassen niederlassen mussten, da die besten Plätze an den Hauptstraßen und am Marktplatz schon von den reicheren Bewohnern eingenommen waren. Ohnehin gab es Vorschriften, dass Schmiede nur außerhalb der Innenstadt arbeiten durften, da ihre Heizöfen eine enorme Feuergefahr für die Häuser darstellte, die noch aus Holz gebaut, und deren Dach aus Stroh bestand. Weitere Handwerker, wie z. B. die Gerber und Färber, mussten sich einen Platz suchen, wo es fließendes Wasser gab. Dort stank es auch am meisten, da die fleischlichen Überreste von abgeschabten Tierhäuten sich überall festsetzten. Holz und Steinhäuser Diese Holz und Strohbauweise der Häuser wies auf ärmere Bevölkerungsschichten hin. Die reichen Patrizier oder Adligen konnten sich Steinhäuser leisten. So finden wir im Stadtbild an den guten Plätzen Steinhäuser und in den ärmeren Vierteln Fachwerkbauten. Die Häuser waren jeweils in Rechtecken angeordnet, so dass dazwischen ein Hofe entstand, wo Gemüse angebaut oder Kleintiere gehalten werden konnten. Der Zustand der Straßen Dazu kamen noch die Bauern, die ihre Tiere durch die Straßen der Stadt trieben, und die natürlich auch ihre Notdurft dort verrichteten. Das fehlende Kanalisationssystem ließ die Straße im Dreck ersticken und sorgte dafür, dass bei Regen das überschüssige Wasser nicht absickern konnte. So waren die meist ungepflasterten Straßen matschig und stinkig. An manchen Stellen sammelten sich übelriechende Pfützen, in denen sich allerlei Ungeziefer wie z. B. Stechmücken prächtig entwickelten. Auch an Ratten fehlte es in den Ecken und Winkeln der Straßen nicht. Strassen und Gassen in Städten verliefen nie ganz gerade, sondern immer leicht gebogen. So wollte man verhindern, dass Zugluft entstand. Die Stadt nimmt große Ausmaße an Mit der Zeit wuchs die Stadt stetig weiter. Neue Kirchen, Klöster, Zunfthäuser, Spitäler und kleinere Märkte entstanden. Die Stadtmauer musste erneuert oder verschoben werden, wenn der Platz zu eng wurde. Lösungen Posten 3: Stadt im Mittelalter Wie war die Stadt aufgebaut? Stadt im Mittelalter Posten 4: Handwerk und Zünfte Lernziele: Du kennst verschiedene Handwerksberufe in der mittelalterlichen Stadt. Du kennst Aufgaben der Zünfte. Du kannst ein historisches Lied untersuchen. Sozialform: Einzelarbeit Material: Bilder Berufe, Sach und Lückentext, Computer (Lied auf Public; allgemein; Lied Handwerker); Arbeitsblatt Lied, Quellentexte Zeit: Aufgabe 1 Betrachte die Bilder der verschiedenen Berufe und benenne sie. Aufgabe 2 Lies den Text über Handwerk und Zünfte, fülle den Lückentext dazu aus und beantworte die Fragen. Aufgabe 3 Höre ein historisches Lied an und löse das Arbeitsblatt dazu. Stadt im Mittelalter Posten 4: Handwerk und Zünfte Lückentext zum Text Handwerker und Zünfte Die wichtigste Bevölkerungsgruppe in mittelalterlichen Städten stellten die dar. Menschen wurden zu Handwerkern, weil ihnen das Leben nicht genug zum Existieren bot. Die Bevölkerung ständig, aber die nutzbare konnte nur in geringem Masse vergrössert werden. Die Mehrzahl der Erwachsenen blieb und lernte keinen Beruf. Einige gingen in den Dienst eines oder lebten in einem . Andere sichin einem Bereich, z.B. in der Herstellung von Kleidern, Möbeln oderGeräten und boten ihre Produkte zum Verkauf an. Handwerker arbeiteten meistens in einem Meister und Meisterin, unverheiratete Angehörige, Kinder, Gesellen und Lehrlinge – jeder hatte eine bestimmte Aufgabe. Sie lebten alle Die Handwerker einer Branche siedelten sich meistens in einer an. Um ein Handwerk auszuüben, musste man in einer sein. Die Zünfte waren Vereinigungen von Handwerkern der gleichen Branche. Sie hatten folgende Aufgaben: Sie sorgten dafür, dass die Zahl der Handwerker so blieb, dass Sie schufen Regeln für die Sie halfen den Handwerkerfamilien bei und Sie organisierten Sie übernahmen Gemeinschaftsaufgaben wie Stadt im Mittelalter Fragen: Worin unterscheidet sich eine Lehre heute und damals? Warum machten es die Zünfte den Handwerkern schwer, einen eigenen Betrieb zu eröffnen? Posten 4: Handwerk und Zünfte Arbeitsblatt: Ein historisches Lied Du hörst ein Lied von 1830, das ursprünglich auf das 17. Oder 16. Jh. zurück geht, vom Inhalt her aber auch auf die Zustände im Spätmittelalter zutrifft. Höre das Lied an, ohne auf den Text zu achten und kreuze in der Tabelle an, welche Adjektive das Lied gut beschreiben. Achte v.a. auf die Melodie und Rhythmus. Sehr ziemlich ein wenig ein wenig ziemlich sehr feierlich, (z.B. Kirche) zögerlich ungezwungen schwungvoll vertraut ungewöhnlich traurig fröhlich vorwärts strebend lebhaft ruhend müde frech zahm angespannt locker einfach kompliziert Versuche vom Klang/Rhythmus des Liedes auf seinen Zweck zu schliessen. Kennst du Lieder die eine Ähnlichkeit haben? Wer könnte das Lied gesungen haben? Bei welcher Gelegenheit? Stadt im Mittelalter Höre das Lied nochmals und achte auf den Text. Du kannst auch auf der Rück seite mitlesen. Finde einen passenden Titel für das Lied. Auf der Rückseite findest du andere Quellentexte, die das Leben eines Gesellen beschreiben. Um die Glaubwürdigkeit einer Quelle zu untersuchen, vergleicht man sie am besten mit anderen Quellen. Wird das Gesellenleben in den anderen Quellen auch so hart beschrieben wie im Lied? Unterstreiche die harten Seiten des Gesellenleben in den Texten rot und die angenehmen blau. Lösungen Posten 4: Handwerk und Zünfte Aufgabe 1 1 (Gross)Kaufmann/Händler, 2 Schmied, 3 Weber, Spinnerin, 4 Schuh macher, 5 Bäcker, 6 Schneider, 7 Gerber, 8 Baumeister, Steinmetz/ Arbeiter, Zimmermann Aufgabe 2 Handwerker, bäuerliche/Bauern wuchs, Landfläche, unverheiratet, Adligen, Kloster, spezialisierten, Familienbetrieb, zusammen, Gasse, Zunft jeder genug zum Leben hatte. . Ausbildung/Mitglieder Krankheit und Tod Feste Mauerbau, Stadtverteidigung, Instandhaltund der Stadtmauer, Schenkungen (z.B. Altäre) Unterschiede: MA ehrliche Geburt heute Geburtsumstände spielen keine Rolle Stadt im Mittelalter beginnt mit 12 15/16 26 Jahre Übergang zum Gesellen vorerst fertig Wanderung beginnt mit 34 Jahre Ausbildung fester Arbeitsplatz In einer Stadt sollten nur so viele Betriebe eröffnet werden, dass jeder seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Heute spielt die Konkurrenz eine grössere Rolle, die stärksten Betriebe überleben, die andern ver schwinden wieder. Aufgabe 3 persönlich zu beantworten z.B. Das Wandern ist des Müllers Lust Wanderlied, Gesellen könnten es bei der Wanderung gesungen haben. persönlich zu beantworten keine Korrektur nötig Posten 5: Recht und Gesetz in der mittelalterlichen Stadt Lernziele: Du kennst die Gesellschaftsschichten in einer mittelalterlichen Stadt und deren unterschiedlichen Rechte und Pflichten. Du weisst, nach welchen Prinzipien (Richtlinien) gerichtet und bestraft wurde. Du kannst die damalige Rechtsprechung mit der heutigen vergleichen. Stadt im Mittelalter Sozialform: Einzelarbeit (Aufgaben 13), Gruppenarbeit (Aufgabe 4) Zeit: Min. Aufgaben 13: 3040 Min., Aufgabe 4: 30 Material: Arbeitsblatt Gesellschaftsschichten, Text zur Rechtsprechung und zu den Strafen im Mittelalter, Arbeitsblatt dazu, Auftrag Gerichtsszene Aufgabe 1 Löse das Arbeitsblatt zu den Gesellschaftschichten in der mittelalterlichen Stadt. Aufgabe 2 Lies den Text über die Rechtsprechung und die Strafen in der mittelalterlichen Stadt. Unterstreiche zentrale Punkte. Aufgabe 3 Löse das Arbeitsblatt (Vergleich Rechtsprechung heute und früher). Aufgabe 4 Bereitete zu viert eine kurze Gerichtszene vor, in der ihr für verschie dene Verbrechen passende Strafen formuliert. Diese sollen den Prin zipien der mittelalterlichen Rechtsprechung entsprechen, d.h. ihr müsst evt. das Textblatt zur Hilfe nehmen. Personen in der Szene (4er Gruppen): Richter (z.B. Stadtherr), Zeugen, Angeklagte/r Posten 5: Recht und Gesetz in der mittelalterlichen Stadt Strafen im Mittelalter Im Mittelalter wurde in den verschiedenen Regionen nach unterschiedlichen Gesetzestexten Recht gesprochen. Die wenigen Gesetze erschienen den Menschen einfach, einleuchtend und gottgegeben. Zum Beispiel war es gottgegeben, dass das gleiche Verbrechen mit zweierlei Mass bestraft wurde: Unfreie erhielten häufig Leibesstrafen und Freie eine Geld Stadt im Mittelalter busse. Ausserdem hatten Dienstboten, Spielleute, Juden und Frauen weniger Rechte. Das hatte den Vorteil, dass sie für bestimmte Vergehen nicht vor Gericht gestellt werden konnten. Nachteil konnte sein, dass sie die Aufenthaltsgenehmigung verloren, vertrieben oder ihr Besitz enteignet wurden. Der Grundsatz: „Gleiches Recht für alle galt damals nicht. Man unterschied zwischen Körper, Ehr und Geldstrafen. Freiheitsstrafen (längerer Gefängnisaufenthalt) im heutigen Sinne kamen erst im 16. Jahrhundert auf. Typisch war die Wahl „spiegelnder Strafen. Bei diesen sollte das bestrafte Unrecht sich in der Strafe widerspiegeln. Aug um Aug, Zahn um Zahn hiess die Devise. So wurde einem Dieb die Hand abgehackt oder ein Falschmünzer in heissem Wasser gesotten, weil bei der Geldfälschung auch Siedevorgänge benutzt wurden. Ehrenstrafen setzten den Straftäter Hohn und Spott aus, z. B. das Tragen der Schandmaske oder das Stehen am Pranger. Der Pranger selbst diente dabei nicht nur der Bestrafung, son dern auch dazu, den Straftäter allgemein bekannt zu machen und die Öffentlichkeit so zu schützen. Hierzu diente etwa auch das vorherige Herumführen des Bestraften an der Hals geige. Die Folge der Prangerstrafe war oft der Verlust der bürgerlichen Ehre und damit die Rechtlosigkeit. Der Entehrte konnte keinem „ehrlichen Beruf mehr nachgehen. Verbunden wurden diese Strafen häufig auch mit der Verweisung aus einer Stadt, teilweise auch der Brandmarkung und damit weiteren Kennzeichnung des Straftäters. Ehrenstrafen: Pranger, Schandmaske, Halsgeige (grosses Loch für Hals, kleines für die Hände) Bei der Todesstrafe galt bei den häufigeren Arten der Todesstrafe das Erhängen, zumeist am Galgen als ehrlose Strafe, z.B. für Straftäter aus der Unterschicht. Das Enthaupten, in der Regel mit dem Richtschwert, galt als ehrenvollere Variante, die vornehmeren Leuten vorbehalten war. Das Ertränken oder Verbrennen sollte den Straftäter symbolisch von seinen Sünden reinigen. Da man Fingerabdrücke oder DNASpuren nicht untersuchen konnte, spielten Zeugen aussagen eine viel grössere Rolle als heute. Um Geständnisse herauszupressen, wurden Verdächtige „peinlich befragt, d.h. gefoltert. Stadt im Mittelalter Zusatz: Tierprozesse im Mittelalter Im Mittelalter galten auch Tiere als schuldfähig, Tieren konnten auch Zauberkräfte oder eine Verbindung mit dem Teufel nachgesagt werden. Mittelpunkt der Bestrafung im Mittelalter war die Sühne (durch Busse wieder gutmachen). So sollte die göttliche Ordnung, die durch die Straftat gebrochen wurde, wieder hergestellt werden. Dies führte dazu, dass auch Tiere, wenn sie gegen Strafbestimmungen verstießen, vor Strafgerichte gestellt wurden. Einige Beispiele: Der Angeklagte, der im Jahr 1314 in der französischen Grafschaft Valois vor Gericht stand, war ein Stier. Er hatte vorsätzlich einen Mann getötet, und es gab mehrere Zeugen dieses äusserst blutigen Zwischenfalls. Und so wurde er zum Tod verurteilt und kurze Zeit später gehängt. Die häufigsten Opfer waren hingegen Rinder und Schweine, aber auch andere Kreaturen kamen vor Gericht. So klagte man beispielsweise in der Schweiz oft Würmer wegen der Vernichtung von Ernten an. 1487 machten die Behörden im französischen Savoyen einigen Käfern den Prozess, die die örtlichen Weinberge verwüstet hatten. Fast ein Jahrhundert später wurden in der französischen Stadt Autun Ratten vor den Richter zitiert, die über Häuser und Scheunen hergefallen waren. Als sie nicht erschienen, erklärte ihr Anwalt voller Ernst, ihr Leben werde durch eine Reihe von Katzen in der Umgebung bedroht, und forderte, dass das Gericht die Sicherheit jedes einzelnen seiner Klienten auf dem Hin und Rückweg zum Prozess gewährleisten müsse. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Weniger Glück hatte im 15. Jh. ein Hahn in der Stadt Basel. Ihn beschuldigte man, ein Ei gelegt zu haben, worin die abergläubischen Basler einen Beweis sahen, dass er ein Zauberer war. Nach einem vorschriftsmässigen Prozess wurde der Hahn an einen Pfahl gebunden und zusammen mit dem Ei verbrannt. Wie verbreitet Tierverurteilung en tatsächlich waren, ist um stritten. In späteren Jahrhunder ten wurden Tierprozesse beson ders hervorgehoben, um das Mittelalter als zurückgebliebene Zeit zu charakterisieren und die eigene Epoche in ein besseres Licht zu rücken. Stadt im Mittelalter Ein Mutterschwein und ihre Jungen werden des Mordes an einem Kind angeklagt. Das Gerichtsverfahren soll 1457 stattgefunden haben. Allerdings gibt es darüber keine zeitgenössischen Quellen, das Bild stammt aus dem 19. Jh. Posten 5: Recht und Gesetz in der mittelalterlichen Stadt Die Gesellschaftsordnung in der mittelalterlichen Stadt Die Gesellschaft in der mittelalterlichen Stadt wird gern in der folgenden Form dargestellt. Die Gesellschaftsgruppen unterschieden sich in ihren Rechten und Pflichten. Als unehrliche Berufe galten z.B. Sauspieler, Gaukler, Schausteller, Henker, Geldausleiher, Bettler und Prostituierte. Stadt im Mittelalter Kreuze die betreffende Gesellschaftsschicht an: Patrizier Handwerker Unterschicht Sie stellten den grössten Anteil an der Bevölkerung. Sie waren zumeist Grosskaufleute. Sie waren in allen Städten im Stadtrat vertreten. Sie waren nicht im Stadtrat vertreten und nicht wahlberechtigt. Sie waren zahlenmässig die kleinste Gruppe. Sie waren in Zünften zusammengeschlos sen. Sie waren wohnhaft in der Stadtmitte. Sie waren zumeist ohne Bürgerrecht. Sie waren in manchen Städten im Stadtrat vertreten. Sie waren reich. Sie konnten Wohlstand erreichen. Posten 5: Recht und Gesetz in der mittelalterlichen Stadt Vergleich Rechtsprechung im Mittelalter und heute. Mittelalter Ehr-, Körper- und Geldstrafen Heute in der Schweiz Es wird unterschieden nach Vor dem Gesetz sind alle gleich. Spuren (DNA, Fingerabdrücke) sind wichtig für die Überführung eines Täters. Stadt im Mittelalter Posten 6: Repetition Stadt im Mittelalter Lernziele: Du repetierst und festigst das Gelernte. Sozialform: Einzelarbeit Zeit: 2030 Min. Material: Tabelle mit Fragen, Bilder zum Aufkleben, Schere, Leim. Aufgabe 1 Schneide die Bilder mit den Buchstaben auf der Rückseite aus. Liese die Fragen auf der Tabelle und klebe jeweils das Bild mit dem richtigen Lösungsbuchstaben auf. ACHTUNG: Löse die Aufgabe nicht wie ein Puzzle, indem du einfach probierst. Beantworte wirklich die Fragen. Wenn du die Aufgabe gelöst hast, gehst du zur Lehrperson und Stadt im Mittelalter holst ein Blatt, mit den ausführlichen Lösungen. Lies die Erklärung. Posten 7: Stadt im Mittelalter im Internet Lernziele: Du forschst im Internet nach Informationen nach eigenem Interesse. Sozialform: Einzelarbeit Stadt im Mittelalter Zeit: offen Aufgabe Lies Texte und löse Aufgaben auf der Internetseite www.planetschule.de/stadt immittelalter