Arbeitsblatt: Die Goldgräber

Material-Details

Gedichtsanalyse
Deutsch
Leseförderung / Literatur
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

182802
2406
6
27.08.2018

Autor/in

SGDFD gdfd
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Deutsch Leseverstehen Die Goldgräber (von Franz Emanuel Geibel) Sie waren gezogen über das Meer, nach Glück und Gold stand ihr Begehr, drei wilde Gesellen, vom Wetter gebräunt, und kannten sich wohl und waren sich freund. Sie hatten gegraben Tag und Nacht, am Flusse die Grube, im Berge den Schacht, in Sonnengluten und Regengebraus, bei Durst und Hunger hielten sie aus. Und endlich, endlich, nach Monden voll Schweiss, Da sahn aus der Tiefe sie winken den Preis, Da glüht es sie an durch das Dunkel so hold, Mit Blicken der Schlange, das feurige Gold. Sie brachen es los aus dem finsteren Raum, Und als sie fassten, sie hoben es kaum, Und als sie wogen, sie jauchzten zugleich: »Nun sind wir geborgen, nun sind wir reich!« Sie lachten und kreischten mit jubelndem Schall, Sie tanzten im Kreis um das blanke Metall, Und hätte der Stolz nicht bezähmt ihr Gelüst, Sie hätten mit brünstiger Lippe geküsst. Sprach Tom, der Jäger: Nun lasst uns ruhn! Zeit ist, auf das Mühsal uns gütlich zu tun. Geh, Sam, und hol uns Speisen und Wein, Ein lustiges Fest muss gefeiert sein. Wie trunken schlenderte Sam dahin Zum Flecken hinab mit verzaubertem Sinn; Sein Haupt umnebelnd beschlichen ihn sacht Gedanken, wie er sie nimmer gedacht. Die andern sassen am Bergeshang, Sie prüften das Erz und es blitzt und es klang. Sprach Will, der Rote: Das Gold ist fein; Nur schade, dass es wir teilen zu drein! »Du meinst?« – Je nun, ich meine nur so. Zwei würden des Schatzes besser froh – »Doch wenn –« – Wenn was? »Nun, nehmen wir an, Sam wäre nicht da« – Ja, freilich, dann – – Sie schwiegen lang; die Sonne glomm Und gleisst um das Gold; da murmelte Tom: »Siehst du die Schlucht dort unten?« – Warum? »Ihr Schatten ist tief und die Felsen sind stumm.« – Versteh ich dich recht? – »Was fragst du noch viel! Wir dachten es beide, und führen ans Ziel. Ein tüchtiger Stoss und ein Grab im Gestein, So ist es getan und wir teilen allein.« Sie schwiegen aufs neu. Es verglühte der Tag, Wie Blut auf dem Golde das Spätrot lag; Da kam er zurück, ihr junger Genoss, Von bleicher Stirne der Schweiss ihm floss. »Nun her mit dem Korb und dem bauchigen Krug!« Und sie assen und tranken mit tiefem Zug. »Hei lustig, Bruder! Dein Wein ist stark; Er rollt wie Feuer durch Bein und Mark. Deutsch Komm, tu uns Bescheid!« – Ich trank schon vorher; Nun sind vom Schlafe die Augen mir schwer. Ich streck ins Geklüft mich. – »Nun, gute Ruh! Und nimm den Stoss, und den dazu!« Leseverstehen Wohl um das Gold erschluget ihr mich; Weh euch! Ihr seid verloren, wie ich. Auch ich, ich wollte den Schatz allein, Und mischt euch tödliches Gift an den Wein.« 1. Fragen zum Gedicht 1.1 Inhalt: a. Was war der Plan von Tom, dem Jäger, und Will, dem Roten? Was haben sie schliesslich gemacht? . . b. Wie geht die Geschichte der drei Goldgräber aus? . . c. Fasse das Gedicht in wenigen Sätzen zusammen. . . . . d. Bereitet in Dreier-Gruppen ein Rollenspiel vor. 1.2 Form: a. Welches Reimschema hat Emanuel Geibel verwendet? . . b. Wie ist das Gedicht aufgebaut? . . 2. Autor Franz Emanuel Geibel wird am 17. Oktober 1815 geboren. Er beginnt 1835 in Bonn Theologie und klassische Philologie zu studieren. 1836 geht er nach Berlin. 1838 erhält er eine Anstellung als Hauslehrer beim russischen Gesandten in Athen Nach seiner Rückkehr beginnt er in Deutschland die ersten Gedichte zu veröffentlichen, die vor allem beim preussischen König Friedrich Wilhelm IV. grossen Anklang finden. 1842 erhält Geibel von ihm eine lebenslange Pension von 300 Talern. Neun Jahre später verliebt er sich in die bürgerliche, erst siebzehn Jahre alte, Amanda Trummer und heiratet sie 1852.Dies ist auch das Jahr, in dem Geibel seine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik von seinem Bewunderer, Maximilian II., erhält. Geibel zieht nach München und unterrichtet dort bis 1868, bis er aus politischen Gründen wieder nach Lübeck zurückkehrt: Durch den Tod von Maximilian II wird Geibel wegen seiner preussischen Gesinnung angefeindet, er verliert sogar seine lebenslange Pension. Emanuel Geibel stirbt am 6. April 1884. [nach Wikipedia]