Arbeitsblatt: Berühmte Pharaonen

Berühmte Pharaonen Lies den Text durch und notiere dir dabei mindestens zehn Fragen zum Inhalt: Der König war nicht nur die mächtigste und wichtigste Person in Ägypten, man hielt ihn sogar für einen Gott. Die Bezeichnung Pharao lässt sich auf eine respektvolle Anrede des Königs als grosser Palast (per-ao) zurückführen. Die Königin wurde ebenfalls als Göttin betrachtet und bekam den Titel Grosse Königliche Gemahlin. Sehr selten aber regierten Frauen alleine das Land. Es gab nur eine Ausbildung der Prinzen, die sie auf die Königswürde vorbereiten sollte. Manchmal ernannte der regierende König seinen Erben zum Mitregenten, damit die Machtübernahme nach seinem Tode problemlos vonstatten ging. Pepi II hält vermutlich den Rekord der längsten Regierungsdauer eines Monarchen. Er soll mit sechs Jahren auf den Thron gekommen und im Alter von 100 Jahren noch König gewesen sein. Es ist bemerkenswert, dass in Ägyptens langer Geschichte nur wenige Mordanschläge auf Pharaonen bakannt geworden sind, wahrscheinlich weil häufig Prinzen, die nicht als Thronfolger vorgesehen waren, zum König ernannt wurden. Hatschepsut Diese energische Frau regierte Ägypten zwanzig Jahre lang. Sie sollte eigentlich Regentin für ihren jungen Stiefsohn sein, übernahm aber selbst die Regierungsinsignien, die Pharaonenkrone und den Königsbart. Die Skulptur zeigt sie mit der Oberägyptischen Krone mit einer Königskobra. Echnaton und Nofretete Geboren wurde dieser bekannte Pharao als Amenophis (Amenhotep) IV. Echnatons uneingeschränkte Verehrung galt Aton, der Sonnenscheibe. So beschloss er, die gesamte Götterwelt auf den Kopf zu stellen und setzte Aton als alleinigen Gott ein. Zu Ehren dieses Gottes verließ er die damalige Hauptstadt Theben, die Amun geweiht war, baute die Stadt Achet-Aton und schloss die Tempel anderer Götter. Aus der Ehe mit Nofretete gingen sechs Kinder, alles Mädchen, hervor. Echnaton heiratete mindestens zwei von ihnen. Ein Sohn ward ihm jedoch nur mit einer anderen Nebenfrau vergönnt. Die Königin Nofretete half ihrem Gemahl den Kult des Sonnengottes Aton einzurichten. Sie hatte eine sehr hohe Stellung und galt sogar als Mitregentin. Nach dem Tode der beiden kehrten Tutanchamun und seine Nachfolger zum alten Glauben zurück. Die Namen Echnaton und Nofretete wurden aus den Inschriften entfernt, und ihre Tempel niedergerissen. Tutanchamun Mit 9 Jahren Pharao von Ägypten Im Jahr 1922 entdeckte der britische Archäologe und Ägyptologe Howard Carter im Tal der Könige das Grab eines fast vergessenen Pharaos aus den Jahren 1352-1325 vor Christus der 18. Dynastie. Das besondere an diesem Pharao war gar nicht mal, dass sein Sarkophag aus Gold war und eine goldene Totenmaske mit dem Abbild des Pharaos bei der Mumie lag, sondern dass diese Mumie einst als Kind von 9 Jahren Pharao wurde. Er wurde aber leider nie richtig erwachsen. Als er starb, war er wahrscheinlich erst 18 oder 19 Jahre alt. Sein Fehler in den Augen seiner Feinde: In seiner Regierungszeit brachte er Ägypten den Frieden. Echnaton, sein Vorgänger, hatte den traditionellen Kult abgeschafft und seine Anhänger verfolgen lassen. Stattdessen führte er den Sonnenkult ein. Das sorgte natürlich für sehr unruhige Zeiten, denn nicht alle wollten den alten Traditionen einfach abschwören. Außerdem hatte Echnaton eine andere Stadt zur Hauptstadt gemacht. Das alles machte Tutanchamun erst einmal wieder rückgängig und Theben wurde wieder zur Hauptstadt. Man weiß nicht so genau, wessen Sohn Tutanchamun eigentlich war. Man weiß auch nicht so genau, ob Tutanchamun wirklich ermordet wurde, oder ob er durch einen Unfall starb. Es gibt so gut wie keine Überlieferungen mehr und viele Forscher sagen, dass Tutanchamun auch keine Macht hatte, sondern lediglich von mächtigeren Leuten ausgenutzt wurde. Egal, als er vor über 3000 Jahren ein echter Pharao wurde, war er noch ein Kind und damit eines der berühmtesten Kinder der Weltgeschichte. Wer weiß, ob er ein guter oder schlechter Pharao geworden wäre. Sicher ist aber, dass er Ägypten den Frieden brachte, als er Pharao war. Ramses der Grosse Ramses II, auch der Große genannt, hat sich diesen Namen wirklich verdient. Er wurde mit 25 Jahren König von Ägypten und regierte etwa 67 Jahre lang dieses Reich. Von keinem anderen Pharao sind uns so viele Bauwerke und Hinterlassenschaften geblieben wie von ihm. Da Ramses recht alt wurde, hatte er auch entsprechend viele Frauen und Nebenfrauen. So hatte er über hundert Töchter und Söhne. Das königliche Kopftuch nennt man Nemes, darüber erkennt man eine Schlangenkrone. Ramses ist nicht nur für die Vielzahl seiner Bauwerke bekannt, die sich über das ganze Land erstrecken, sondern auch für den Gigantismus dieser Monumente. Auf dem Westufer bei Theben ließ er das Ramesseum, einen gigantischen Totentempel erbauen. Bekannter ist jedoch der riesige Tempel bei Abu Simbel. Durch eine wahrhafte Meisterleistung fallen genau zur Tagundnachtgleiche die Strahlen der aufgehenden Sonne in das 60 Meter tief im Berg befindliche Heiligtum und beleuchten so drei der vier dort sitzenden Götterbilder. Der Gott der Unterwelt, Ptah, wird genialerweise nicht angestrahlt. Ramses II. starb vermutlich im hohen Alter von 92 Jahren. Von seinem Grab im Tal der Könige ist leider nicht viel erhalten geblieben, seine Mumie wurde jedoch unversehrt 1881 im großen Depot von Deir el-Bahari gefunden. Man kann diese heute im Ägyptischen Museum von Kairo bewundern. Es ist eine der besterhaltendsten Mumien. Kleopatra Kleopatra war klein war und nicht besonders hübsch. Eine von Macht besessene Frau aus einer Familie von Mördern. Ihren Bruder soll sie vergiftet haben. Sie war sehr gelehrt, beherrschte neun Sprachen und auch die ägyptischen Hieroglyphen. Sie wurde von ihrem Volk verehrt und hatte unermessliche Schätze. Ägypten war im 1. Jahrhundert vor Christus längst keine Weltmacht mehr. Ein anderes Volk hatte die Vorherrschaft im gesamten Mittelmeerraum errungen, systematisch, Stück für Stück und mit militärischer Macht: Den Römern war es in kurzer Zeit gelungen, sich zu den Herren über alle Länder aufzuschwingen. Weltpolitik wurde neu in Rom gemacht. Auch was Kleopatras Schicksal und das ihres Reiches angeht. Kleopatra bot die Verheißungen eines uralten Reiches, dass mit seinen großen Leistungen alles überstrahlte, was Rom je erreicht hatte. Kleopatra machte Politik mit allem, was einer Frau zur Verfügung stand. Deshalb (oder war es doch Liebe?) begann sie eine Beziehung mit Julius Cäsar, dem damaligen Herrscher des römischen Reiches. Auf der Rückwand ihres Tempels ist das Ergebnis der Liebe mit dem mächtigsten Mann der Zeit in Stein gemeißelt: Kleopatra und daneben der kleine Caesarion der gemeinsame Sohn von Cäsar und der Königin vom Nil. Kleopatra hatte viele Gesichter: Sie war eine treu sorgende Mutter, eiskalte Politikerin oder leibhaftige Göttin. Sie spielte mit allem auch mit der Tradition. Octavian, der Gegenspieler Cäsars, war gegen den Plan von Kleopatra und Cäsar, Ägypten und Rom zu einem grossen Reich zu vereinen, welches dann von beiden zusammen regiert würde. Er wollte Ägypten erobern, wie schon viele andere Länder zuvor. Deshalb liess er Cäsar umbringen. Nachdem dann auch Kleopatras zweiter römischer Mann, Antonius starb, war sie auf verlorenem Posten. Um der Schmach zu entgehen in einem Triumphzug an Ketten durch Rom gezogen zu werden, tötete Kleopatra sich am 12. August 30 v. Chr. der Sage nach mit einer Giftschlange dem ägyptischen Herrschaftssymbol. Damit besiegelte sie nicht nur ihr Schicksal sondern auch das Ende des pharaonischen Ägyptens. Das Land Kemet wurde zu einer römischen Provinz, die dem Kaiser unterstand und durch einem von ihm entsandten Statthalter (Präfekten) geführt wurde.