Arbeitsblatt: Lesetheater

Material-Details

Balladen
Deutsch
Lesefertigkeit
4. Schuljahr
19 Seiten

Statistik

183982
884
30
23.10.2018

Autor/in

Marianne Bürki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Werkstatt Lesetheater theater Johann Wolfgang von Goethe Der Erlkönig Der Erlkönig (4-5 Rollen) ErzählerIn 1 ** ErzählerIn 2 ** Vater ** Sohn . ** Erlkönig *** *** viel zu lesen ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen ErzählerIn 1 Johann Wolfgang von Goethe. Der Erlkönig. ErzählerIn 2 Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? ErzählerIn 1 Es ist der Vater mit seinem Kind; ErzählerIn 2 Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. Vater Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? Sohn Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Vater Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Erlkönig Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand; Meine Mutter hat manch gülden Gewand. Sohn Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? Vater Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind! In dürren Blättern säuselt der Wind. Werkstatt Lesetheater theater Erlkönig Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein. Sohn Mein Vater, Mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? Vater Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau; Es scheinen die alten Weiden so grau. Erlkönig Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt. Sohn Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! ErzählerIn 1 Dem Vater grauset, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, ErzählerIn 2 Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot. Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Über 100 Lesetheater-Stücke bei Werkstatt Lesetheater theater Johann Wolfgang von Goethe Der Zauberlehrling Der Zauberlehrling (4-X/Chor) ErzählerIn ** Chor . ** Zauberlehrling . ** Zauberer . Besen *** viel zu lesen ErzählerIn Zauberlehrling ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen stumme Rolle Der Zauberlehrling. Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben. Seine Wort und Werke merkt ich und den Brauch, und mit Geistesstärke Zauberlehrling Chor Walle! walle Manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om tu ich Wunder auch. zu dem Bade sich ergieße. Werkstatt Lesetheater theater Zauberlehrling Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; bist schon lange Knecht gewesen: nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, oben sei ein Kopf, eile nun und gehe mit dem Wassertopf! Zauberlehrling Chor Walle! walle manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße. ErzählerIn Seht, er läuft zum Ufer nieder, Wahrlich! ist schon an dem Flusse, und mit Blitzesschnelle wieder ist er hier mit raschem Gusse. Zauberlehrling Schon zum zweiten Male! Chor Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale voll mit Wasser füllt! Zauberlehrling Stehe! stehe! denn wir haben deiner Gaben vollgemessen! Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen! Werkstatt Lesetheater theater Chor Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen. ErzählerIn Zauberlehrling ErzählerIn Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güsse bringt er schnell herein, Zauberlehrling Ach! und hundert Flüsse stürzen auf mich ein. Nein, nicht länger kann ichs lassen; will ihn fassen. Chor Zauberlehrling Das ist Tücke! Ach! nun wird mir immer bänger! Welche Miene! welche Blicke! Chor du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Zauberlehrling Seh ich über jede Schwelle doch schon Wasserströme laufen. Chor Ein verruchter Besen, Zauberlehrling Stock, der du gewesen, steh doch wieder still! Willst am Ende gar nicht lassen? Will dich fassen, Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om der nicht hören will! will dich halten und das alte Holz behende mit dem scharfen Beile spalten. Werkstatt Lesetheater theater ErzählerIn Zauberlehrling Seht da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nur auf dich werfe, gleich, Kobold, liegst du nieder; krachend trifft die glatte Schärfe. Chor ErzählerIn Zauberlehrling Wahrlich, brav getroffen! Seht, er ist entzwei! Und nun kann ich hoffen, und ich atme frei! Chor ErzählerIn Wehe! wehe! Beide Teile stehn in Eile schon als Knechte völlig fertig in die Höhe! Zauberlehrling ErzählerIn Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Naß und nässer wirds im Saal und auf den Stufen. Chor Zauberlehrling Zauberlehrling Herr und Meister! hör mich rufen! Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los. Hexenmeister In die Ecke, Besen, Besen! Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om ErzählerIn Chor Welch entsetzliches Gewässer! Seids gewesen. Denn als Geister ruft euch nur zu diesem Zwecke, erst hervor der alte Meister. Werkstatt Lesetheater theater Theodor Fontane John Maynard John Maynard (6-7 Rollen) ErzählerIn 1. *** ErzählerIn 2 *** John Maynard Kapitän ** Mann . ** Frau . ** Matrose . ** *** viel zu lesen ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen ErzählerIn 1 Wer ist John Maynard? ErzählerIn 2 John Maynard war unser Steuermann, aushielt er, bis er das Ufer gewann, er hat uns gerettet, er trägt die Kron, er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. John Maynard. ErzählerIn 1 Die Schwalbe fliegt über den Erie-See, Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee; von Detroit fliegt sie nach Buffalo die Herzen aber sind frei und froh, Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om ErzählerIn 2 und die Passagiere mit Kindern und Fraun im Dämmerlicht schon das Ufer schaun, und plaudernd an John Maynard heran tritt alles: Mann ErzählerIn 2 John Maynard Werkstatt Lesetheater Wie weit noch, Steuermann? Der schaut nach vorn und schaut in die Rund: Noch dreißig Minuten . Halbe Stund. theater ErzählerIn 1 Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei da klingt aus dem Schiffsraum her wie Schrei, Matrose Mann Feuer! war es, was da klang, ErzählerIn 2 ein Qualm aus Kajüt und Luke drang, Frau ein Qualm, dann Flammen lichterloh, und noch zwanzig Minuten bis Buffalo. ErzählerIn 1 Und die Passagiere, bunt gemengt, am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt, Mann ErzählerIn 2 am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht, am Steuer aber lagert sichs dicht, und ein Jammern wird laut: Frau Matrose Mann ErzählerIn 1 Wo sind wir? wo? Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo. Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht, der Kapitän nach dem Steuer späht, er sieht nicht mehr seinen Steuermann, aber durchs Sprachrohr fragt er an: Kapitän Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om John Maynard Kapitän John Maynard Noch da, John Maynard? Ja,Herr. Ich bin. Auf den Strand! In die Brandung! Ich halte drauf hin. ErzählerIn 2 Und das Schiffsvolk jubelt: Frau Mann Halt aus! Hallo! Matrose Und noch zehn Minuten bis Buffalo. Kapitän Noch da, John Maynard? Werkstatt Lesetheater theater ErzählerIn 1 Und Antwort schallt mit ersterbender Stimme: John Maynard Matrose Ja, Herr, ich halt! Und in die Brandung, was Klippe, was Stein, jagt er die Schwalbe mitten hinein. ErzählerIn 2 Frau Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so. Rettung: der Strand von Buffalo! Kapitän Das Schiff geborsten. Das Feuer verschwelt. Matrose Gerettet alle. Nur einer fehlt! ErzählerIn 1 Alle Glocken gehn; ihre Töne schwelln himmelan aus Kirchen und Kapelln, ErzählerIn 2 ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt, ein Dienst nur, den sie heute hat: ErzählerIn 1 Zehntausend folgen oder mehr, und kein Aug im Zuge, das tränenleer. ErzählerIn 2 Sie lassen den Sarg in Blumen hinab, mit Blumen schließen sie das Grab, ErzählerIn 1 und mit goldner Schrift in den Marmorstein schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein: Kapitän Hier ruht John Maynard! In Qualm und Brand Matrose er hat uns gerettet, er trägt die Kron, er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. Alle John Maynard. Weitere Lesetheater-Stücke bei Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om hielt er das Steuer fest in der Hand, Werkstatt Lesetheater theater Annette von Droste-Hülshoff Der Knabe im Moor Der Knabe im Moor (6-7 Rollen) ErzählerIn 1. *** ErzählerIn 2. *** Knabe . ** Gräberknecht . Magret Spinnerin ** Geigenmann ** *** viel zu lesen Knabe ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen schaurig ist, übers Moor zu gehn, wenn es wimmelt vom Heiderauche, ErzählerIn 1 sich wie Phantome die Dünste drehn und die Ranke häkelt am Strauche, ErzählerIn 2 unter jedem Tritte ein Quellchen springt, wenn aus der Spalte es zischt und singt Knabe schaurig ist, übers Moor zu gehn, wenn das Röhricht knistert im Hauche! Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om ErzählerIn 1 Fest hält die Fibel das zitternde Kind und rennt, als ob man es jage, hohl über die Fläche sauset der Wind Knabe ErzählerIn 2 Was raschelt drüben am Hage? Das ist der gespenstische Gräberknecht, der dem Meister die besten Torfe verzecht; Gräberknecht Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind! hinducket das Knäbelein zage. Werkstatt Lesetheater theater ErzählerIn 1 Vom Ufer starret Gestumpf hervor, unheimlich nicket die Föhre. ErzählerIn 2 Der Knabe rennt, gespannt das Ohr, durch Riesenhalme wie Speere; Knabe Spinnerin Und wie es rieselt und knittert darin, das ist die unselige Spinnerin, das ist die gebannte Spinnlenor, die den Haspel dreht im Geröhre! Knabe ErzählerIn 1 Voran, voran, nur immer im Lauf, Voran als woll es ihn holen; vor seinem Fuße brodelt es auf, ErzählerIn 2 es pfeift ihm unter den Sohlen wie eine gespenstische Melodei; Geigenmann Das ist der Geigenmann ungetreu, das ist der diebische Fiedler Knauf, der den Hochzeitsheller gestohlen! ErzählerIn 1 Da birst das Moor, ein Seufzer geht hervor aus der klaffenden Höhle; ErzählerIn 2 w w.mopk aratz.c om ErzählerIn 1 Theater Mopk aratz Magret ErzählerIn 1 Weh, weh, da ruft die verdammte Magret: Ho, ho, meine arme Seele! Der Knabe springt wie ein wundes Reh, wär nicht Schutzengel in seiner Näh, ErzählerIn 2 seine bleichenden Knöchelchen fände spät ein Gräber im Moorgeschwele. Knabe Da mählich gründet der Boden sich, und drüben, neben der Weide, die Lampe flimmert so heimatlich, Werkstatt Lesetheater theater ErzählerIn 2 der Knabe steht an der Scheide. ErzählerIn 1 Tief atmet er auf, zum Moor zurück noch immer wirft er den scheuen Blick: Knabe Ja, im Geröhre war fürchterlich, schaurig war in der Heide! Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Fabeln, Märchen und Sagen als Lesetheater-Stücke bei Werkstatt Lesetheater theater Friedrich Schiller Der Handschuh Der Handschuh (8-9 Dame 1 . *** Dame 2 . *** König Franz . Kunigunde . Delorges . Löwe Tiger Leopard/en *** viel zu lesen ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen Dame 1 Vor seinem Löwengarten, Das Kampfspiel zu erwarten, Dame 2 Saß König Franz, Und um ihn die Großen der Krone, Dame 1 Und rings auf hohem Balkone König Franz Die Damen in schönem Kranz Dame 2 Und wie er winkt mit dem Finger, Dame 1 Auf tut sich der weite Zwinger, König Franz Und hinein mit bedächtigem Schritt Dame 2 Ein Löwe tritt, Löwe Und sieht sich stumm Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Rings um, Mit langem Gähnen, Und schüttelt die Mähnen, Und streckt die Glieder, Und legt sich nieder. Dame 1 Und der König winkt wieder, Da öffnet sich behend Dame 2 Ein zweites Tor, Werkstatt Lesetheater theater Dame 1 Daraus rennt Mit wildem Sprunge Dame 2 Ein Tiger hervor, Wie der den Löwen erschaut, Tiger Brüllt er laut, Schlägt mit dem Schweif Einen furchtbaren Reif, Und recket die Zunge, Und im Kreise scheu Umgeht er den Leu Grimmig schnurrend; Drauf streckt er sich murrend Zur Seite nieder. Dame 1 Und der König winkt wieder, Da speit das doppelt geöffnete Haus Dame 2 Zwei Leoparden auf einmal aus, Leopard Die stürzen mit mutiger Kampfbegier Auf das Tigertier, Tiger Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen, Löwe Und der Leu mit Gebrüll Richtet sich auf, Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Dame 1 da wird still, Dame 2 Und herum im Kreis, Von Mordsucht heiß, Tiger/Löwe/Leop. Lagern die greulichen Katzen. Dame 1 Da fällt von des Altans Rand Ein Handschuh von schöner Hand TigerLöwe Zwischen den Tiger und den Leun Dame 2 Mitten hinein. Dame 1 Und zu Ritter Delorges spottenderweis Werkstatt Lesetheater theater Dame 2 Wendet sich Fräulein Kunigund: Kunigunde Herr Ritter, ist Eure Liebe so heiß, Wie Ihr mir schwört zu jeder Stund, Ei, so hebt mir den Handschuh auf. Dame 1 Und der Ritter in schnellem Lauf Dame 2 Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger Delorges Mit festem Schritte, Und aus der Ungeheuer Mitte Dame 1 Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger. König Franz Und mit Erstaunen und mit Grauen Sehen die Ritter und Edelfrauen, Delorges Und gelassen bringt er den Handschuh zurück. König Franz Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde, Kunigunde Aber mit zärtlichem Liebesblick – Er verheißt ihm sein nahes Glück – Dame 1 Empfängt ihn Fräulein Kunigunde. Dame 2 Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht Delorges »Den Dank, Dame, begehr ich nicht«, Griechische Sagen/Odysseus als Lesetheater-Stücke Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om Dame 1 Dame 2 Und verlässt sie zur selben Stunde. Werkstatt Lesetheater theater Die Brück am Tay (6-9) ErzählerIn 1. *** ErzählerIn 2. *** Hexe 1 ** Hexe 2 . ** Hexe 3 ** Johnie . ** Brückner . ** Brücknersfrau . Zug *** viel zu lesen ErzählerIn 1 ** mittelviel zu lesen wenig zu lesen Die Brück am Tay. Von Theodor Fontane. Hexe 1 Wann treffen wir drei wieder zusamm? Hexe 2 Um die siebente Stund, am Brückendamm. Hexe 3 Am Mittelpfeiler. Hexe 1 Ich lösch die Flamm. Hexe 2 Ich mit. Hexe 3 Ich komme vom Norden her. Hexe 1 Und ich vom Süden. Hexe 2 Und ich vom Meer. Hexe 3 Hei, das gibt ein Ringelreihn, Theater Mopk aratz w w.mopk aratz.c om und die Brücke muß in den Grund hinein. Hexe 1 Und der Zug, der in die Brücke tritt um die siebente Stund? Hexe 2 Ei, der muß mit. Hexe 3 Muß mit. Hexe 123 Tand, Tand ist das Gebild von Menschenhand. ErzählerIn 2 Auf der Norderseite, das Brückenhaus alle Fenster sehen nach Süden aus, Werkstatt Lesetheater theater ErzählerIn 1 und die Brücknersleut, ohne Rast und Ruh und in Bangen sehen nach Süden zu, ErzählerIn 2 sehen und warten, ob nicht ein Licht übers Wasser hin Zug ErzählerIn 1 Zug ich komme spricht, ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug, ich, der Edinburger Zug. ErzählerIn 2 Brückner Und der Brückner jetzt: Ich seh einen Schein am andern Ufer. Das muß er sein. Nun, Mutter, weg mit dem bangen Traum, unser Johnie kommt und will seinen Baum, und was noch am Baume von Lichtern ist, zünd alles an wie zum heiligen Christ, Brücknerfrau der will heuer zweimal mit uns sein, und in elf Minuten ist er herein. ErzählerIn 1 Und es war der Zug. Am Süderturm keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm, und Johnie spricht: Johnie Die Brücke noch! Aber was tut es, wir zwingen es doch. Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf, die bleiben Sieger in solchem Kampf, und wie auch rast und ringt und rennt, wir kriegen es unter: das Element. Brückner Und unser Stolz ist unsre Brück; ich lache, denk ich an früher zurück, an all den Jammer und all die Not mit dem elend alten Schifferboot; Werkstatt Lesetheater theater Johnie wie manche liebe Christfestnacht hab ich im Fährhaus zugebracht und sah unsrer Fenster lichten Schein und zählte und konnte nicht drüben sein. ErzählerIn 2 Auf der Norderseite, das Brückenhaus alle Fenster sehen nach Süden aus, und die Brücknersleut ohne Rast und Ruh und in Bangen sehen nach Süden zu; ErzählerIn 1 Brücknersfrau denn wütender wurde der Winde Spiel, und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel, erglüht es in niederschießender Pracht überm Wasser unten. Brückner Und wieder ist Nacht. Hexe 1 Wann treffen wir drei wieder zusamm? Hexe 2 Um Mitternacht, am Bergeskamm. Hexe 3 Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm. Hexe 1 Ich komme. Hexe 2 Ich mit. Hexe 3 Ich nenn euch die Zahl. Hexe 1 Und ich die Namen. Hexe 2 Und ich die Qual. Hexe 3 Hei! Wie Splitter brach das Gebälk entzwei. Hexe123 Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand. Werkstatt Lesetheater theater