Arbeitsblatt: Guter Musikunterricht
Material-Details
Statement von Andreas Müller
Musik
Gemischte Themen
klassenübergreifend
1 Seiten
Statistik
184539
953
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14.11.2018
Autor/in
Marianne Bürki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Was ist guter Musikunterricht? Gedanken zu Musikunterricht von Andreas Müller Was ist guter Musikunterricht? Eine gute Frage! Meiner Ansicht nach ist guter Unterricht ein Resultat guter Vorbereitung, vor allem guter Zielsetzungen. Doch was sind gute Ziele? Sind gute Ziele diejenigen, welche einem Lehrplan oder einem Kompetenzenkatalog zu Grunde liegen? Natürlich soll man den Anweisungen und Vorschlägen eines Lehrplanes (zumindest partiell) Folge leisten und gewiss ist es erstrebenswert, gewisse musikalische Kompetenzen zu fördern und zu fordern. Ich bin jedoch der Meinung, dass das wichtigste Ziel des Musikunterrichtes an der Oberstufe darin liegen sollte, den Schülerinnen und Schüler eine vielfältige Musikwelt zu erschliessen und vor allem Freude an der Musik zu wecken. Dies sollten die Hauptziele sein, und ich denke, dass uns zukünftigen Musiklehrpersonen in zwei oder sogar nur einer Musiklektion pro Woche für so viel mehr gar keine Zeit bleiben wird. Nun habe ich jedoch leider auch kein Patentrezept für die Umsetzung der genannten Hauptziele meines Musikunterrichtes. Wie erschliesse ich als Lehrperson den Schülerinnen und Schüler die Musikwelt und wie fördere ich die Freude an der Musik? Als eine wichtige Schiene erscheint mir dabei das aktive Musizieren (Lernen durch Musizieren) aller Schülerinnen und Schüler mit der eigenen Stimme oder mit einem oder mehreren Klassen-, Ensemble- oder Bandinstrumenten, was einen hohen Anteil echter Lernzeit (time on task, nach Hilbert Meyer, 2004) ermöglichen würde. Das wiederum erforderte eine klare Strukturierung des Unterrichts, sowie eine Unterrichtsklima, welches angstfreies Musizieren erst zulassen würde. Anhand von diesem aktiven Musizieren könnten verschiedenste Aspekte der Musik (Notenkunde, Harmonielehre, Musikgeschichte, etc.) aufgebaut werden, welche durch den spielerischen Charakter des Musizierens nicht als graue Theorie erscheinen würden. Was Freude bereitet und was nicht, ist ja bekanntlich sehr subjektiv und so bereitet der einen Schülerin vielleicht etwas Freude was einem anderen Schüler nicht so liegt. Dieser Tatsache sollte Rechnung getragen werden indem die Schülerinnen und Schüler wann immer möglich individuell betreut und gefördert werden, ohne ihnen jedoch zu erlauben, sich einem Aspekt der Musik oder des Musizierens ganz zu verschliessen. Das kann z.B. heissen, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler ein Musikstück mit dem Schlagzeug begleiten können müssen, aber dass sicher alle einmal Schlagzeug gespielt haben, um eine vielleicht noch versteckte Begeisterung (Freude) für dieses Instrument zu entdecken. Guter Musikunterricht ist meiner Ansicht nach auch Unterricht, welcher (mindestens einmal im Jahr) etwas „Konkretes wie z.B. ein kleines Konzertchen als Resultat haben sollte, denn von solchen Anlässen lebt der Musikunterricht bis zu einem gewissen Grade. Bei solchen Anlässen geht es um das richtige (Musiker-) Leben. Guten (Musik-) Unterricht zu gestalten ist bestimmt keine allzu einfache Sache und doch etwas, was eigentlich realisierbar sein sollte. Vielleicht nicht schon im ersten Praktikum, aber hoffentlich im Laufe unseres Musiklehrerdaseins.