Arbeitsblatt: Flüsse und Flussläufe

Material-Details

Flüsse und Flussläufe
Geographie
Schweiz
6. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

184748
622
4
22.11.2018

Autor/in

Gabriel Schuler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

9. Der Flusslauf Ein Flusslauf gliedert sich in drei Abschnitte, die sich nach Gefälle, Wassermenge und Erosion unterscheiden. 1. Oberlauf Hier sammelt sich das Wasser erst zu einem Bach oder Fluss. Das Gefälle ist ziemlich gross, deshalb fliesst das Wasser schnell zu Tal. Wenn die Wassermenge gross ist, ist auch die Erosion gross, der Fluss schneidet ein V-Tal in den Grund und transportiert das Material ab (Tiefenerosion). 2. Der Mittellauf Wenn das Gefälle abnimmt, wird die Fliessgeschwindigkeit kleiner. Das ist im Tal der Fall. Hier lagert der Fluss schon Geschiebe im Flussbett ab. Es kommt aber auch immer mehr Wasser dazu, so dass er immer noch erodiert. Alledings greift die Erosion nicht mehr in die Tiefe, sondern der Fluss erodiert seine Ufer. Er bildet Flussschlingen (Mäander), indem an Stellen, wo das Wasser langsamer fliesst, Material abgelagert wird (Gleithang), während an Stellen mit hoher Geschwindigkeit (Prallhang) das Ufer erodiert wird (Seitenerosion). Die Täler werden breiter, es bilden sich Sohlentäler. 3. Unterlauf Hier ist das Gefälle ganz gering. Der Fluss schüttet vor allem auf, erhöht durch Ablagerung ständig sein Bett. Er sucht sich neue Wege, bildet Schlingen und neue Arme, d.h. er verwildert. Die Ebene wird häufig überschwemmt und versumpft. Deshalb liegen die Dörfer meistens nicht auf dem flachen Talgrund, sondern etwas erhöht am Rand der grossen Täler. Früher war wegen der Überschwemmungen auf den Talböden auch keine Landwirtschaft möglich. Wo der Fluss in einem See mündet, bildet er ein Delta. Das mitgeführte Material lagert sich in Schichten ab und sinkt gegen den Seegrund. Flusskorrektionen Um die Zerstörungen von Dörfern und Ackerland durch Überschwemmungen zu vermeiden, fing man an, den Lauf von Flüssen zu korrigieren. Mehrere Massnahmen sind da sinnvoll: Seen wirken als Ausgleichsbecken bei Hochwasser. Das Wasser der Zuflüsse verteilt sich über eine grosse Fläche und der Seespiegel steigt nur langsam. Die Abflüsse zeigen mit einiger Verzögerung geglättete Wasserstandskurven. So leitete man Flüsse in Seen ab oder um: z. B. Aare in den Bielersee, Kander in den Thunersee. Wenn der Lauf des Flusses verkürzt wird, nimmt das Gefälle etwas zu, so dass auch das Wasser etwas schneller fliesst. Es wird nicht mehr so viel Geschiebe im Flussbett abgelagert, denn das Wasser transportiert es selber fort und lagert es erst im See ab. Laufverkürzung durch Begradigung: z. B. Rhein vor Bodensee, Linthkanal, Broyekanal, Rhone von Brig bis Genfersee. Die begradigten Flussläufe werden auch mit starken Hochwasserdämmen eingefasst, so dass das umliegende Kulturland vor Überschwemmungen geschützt ist. Die grössten Flusskorrektionen in der CH: Fluss Jahr Kanäle Ablenkung Kander 1711-14 Kanderdurchstich Thunersee Linth 1807-22 Escher-Kanal, Linthkanal Walensee Rhone 1865-85 von Brig bis Genfersee Aare 1868-78 Hagneckkanal., Nidau-Büren-K. Zürichsee Genfersee Bielersee Tessin, Maggia 1888-1914 Tessin ab Biasca, Maggiadelta Rhein Streckung 1892-1923 Rhein ab Chur Durchstiche bei Diepoldsau und Fussach Langensee Bodensee