Arbeitsblatt: Entstehung der Schweizerischen Nationalhymne

Material-Details

Geschichtliche Entstehung und Einführung der Schweizerischen Nationalhymne in Kurzform. Text der Hymne inklusive der neuen Strophe.
Musik
Musikgschichte
5. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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902
9
10.01.2019

Autor/in

Helga Schnurrenberger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Schweizer Nationalhymne Enstehung Der Schweizerpsalm ist die aktuelle Nationalhymne der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Das Lied wurde 1841 von Alberich Zwyssig, einem Mönch des Klosters Wettingen, komponiert. Er setzte die Melodie des Kirchenliedes „Ich will Dich lieben Herr zu einem, von ihm leicht veränderten Text, von Leonhard Widmer aus dem Jahr 1840. Der Text wurde auch in die romanischen Sprachen übersetzt, und so wurde das Lied immer beliebter. Zwischen 1894 und 1953 kam es zu zahlreichen Vorstössen, um das Lied zur offiziell gültigen Nationalhymne zu erklären, was der Bundesrat aber ablehnte. Der Grund war, dass eine Schweizer Nationalhymne vom Volk gewählt werden sollte. Neben dem Schweizerpsalm wurde in dieser Zeit oft auch das Lied „Rufst du, mein Vaterland zur Melodie von „God Save the Queen gesungen. Den Text hatte der Berner Dichter Johann Rudolf Wyss verfasst. Mit der Zunahme von internationalen diplomatischen Kontakten im 20. Jahrhundert ergab es sich, dass bei Staatsanlässen die schweizerische und die britische Hymne nacheinander gespielt wurden. Dies führte zu Missverständnissen. So entstand der Wunsch nach einer neuen Hymne. Einführung des Schweizerpsalms Im Jahre 1961 beschloss der Bundesrat, dass der Schweizerpsalm als eine unverwechselbare und rein schweizerische Schöpfung anzuschauen sei und deshalb als provisorische Nationalhymne gilt. Nach einer dreijährigen Probezeit sprachen sich bei einer Abstimmung sechs Kantone gegen und zwölf für die neue Hymne aus, während sieben für eine verlängerte Probezeit waren. 1965 wurde dann der Schweizerpsalm vorläufig als Nationalhymne anerkannt. Am 1. April 1981 erklärte der Bundesrat ihn zur offiziellen Nationalhymne der Schweiz. Diskussion um eine Änderung der Hymne In neuerer Zeit gab es verschiedene Versuche, die Hymne durch eine andere zu ersetzen. Der Text wurde als zu schwülstig, zu religiös oder zu patriotisch empfunden. Es gab Vorstösse im Nationalrat zur Änderung des Textes und es existierten auch verschiedene Entwürfe, aber alle wurden abgelehnt. Am 1. August 2012 schrieb die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) einen Wettbewerb aus, um den Text des Schweizerpsalms bis 2015 durch einen neuen zu ersetzen. Die bisherige Melodie sollte beibehalten oder zumindest erkennbar sein soll. Grundlage des neuen Texts soll Sinn und Gehalt der Präambel der Bundesverfassung sein. Nach Einsendeschluss im Juni 2014 waren 208 Beiträge bei der SGG eingegangen, von denen eine 30köpfige Fachjury aus Musik, Journalismus, Literatur und Sportverbänden sechs Beiträge zur öffentlichen Stellungnahme auswählte. Nach mehreren Wettbewerbsrunden präsentierte die SGG im Herbst 2015 den Siegerbeitrag der neuen Strophe der Nationalhymne. Der Text stammt von Werner Widmer. In Online-Umfragen von 20min.ch sprachen sich im März und im Juni 2015 mehr als die Hälfte der Teilnehmer für die Beibehaltung der jetzigen Hymne aus. Zu einem gegenteiligen Ergebnis kam eine Umfrage von Tagesanzeiger.ch. Wie der Bundesrat reagiert ist noch offen. Sicher ist, dass er nicht ohne Befragung der beiden Räte eine neue Nationalhymne einsetzen wird. Der Text des Schweizerpsalms wird von weiten Teilen der Schweizer Bevölkerung als positiv empfunden, da er von seiner Bildsprache her verschiedene Gegensätze der Schweiz verbindet, keine Gewalt und Waffenliebe propagiert, sondern die Liebe zu Gott, Heimat und Vaterland hervorgehoben wird. Willkommen ist auch, dass der Text nicht nur für Christen, sondern auch für Anhänger anderer Religionen offen ist. Für den 1. August 2016 und 2017 hat die SGG alle rund 2250 Gemeinden der Schweiz in einem Schreiben eingeladen, bei ihren Bundesfeiern neben dem Schweizerpsalm auch den neuen Text zu singen. In einigen Gemeinden wurde neben dem alten Text zusätzlich die neue Strophe gesungen. Lassen wir uns überraschen, wie es weitergehen wird!