Arbeitsblatt: Geschichte Zwischenkriegszeit

Material-Details

Die Schweiz in der Zwischenkriegszeit
Geschichte
Schweizer Geschichte
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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786
6
20.01.2019

Autor/in

Chelsea Kuenzi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Schweiz in der Zwischenkriegszeit 1918 Einführung Proporzwahlrecht für Nationalrat Die Freisinnigen hielten seit 1848 ununterbrochen eine erdrückende absolute Mehrheit im Nationalrat. Bei der Einführung des Proporzwahlrechtes verloren die Freisinnigen fast die Hälfte ihrer Sitze im Parlament an die Sozialdemokraten und die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB). 1920 Aussenpolitische Situation: Völkerbund Die Siegermächte des ersten Weltkriegs gründeten 1920 den Völkerbund, welchem die Schweizer noch im gleichen Jahr mit einer knappen Mehrheit betraten. Dabei mussten sie an wirtschaftlichen, aber nicht an militärischen Sanktionen teilnehmen. Wirtschaftskrise Schweiz Die Kaufkraft (Geldwert) in Europa sank, was in der Schweiz zu einem starken Import billiger Konsumgüter führte. Dadurch ging die schweizerische Exportindustrie aufgrund des starken Schweizer Frankens fast zu Grunde. 1921 Grösste Arbeitslosigkeit während der Krise Im Dezember 1921 betrug die Arbeitslosigkeit in der Schweiz gut 10 Prozent. Somit war der höchste Stand der Arbeitslosigkeit während der Krise erreicht. Um ihre internationale Konkurrenzfähigkeit wieder zu erlangen, senkten die Unternehmer die Lohnkosten stark. 1923 1929 Wirtschaftsaufschwung Ab 1923 stiegen die Löhne in der Schweiz wieder leicht, während die Preise stabil blieben und die Arbeitslosigkeit bis auf ein halbes Prozent sank. Von diesem Wirtschaftsaufschwung waren auch die wichtigsten Handelspartner der Schweiz (Deutschland, USA) betroffen. 1929 Folgen der Weltwirtschaftskrise (1929-1937) In der Schweiz litten vor allem die Landwirtschaft (Einbruch des Milchpreises zwischen 1929 und 1935 um 22%, des Schlachtviehpreises um 38%) und die exportorientierten Branchen (Rückgang der Exporte in der Uhrenindustrie und Maschinenindustrie je 59%, in der Seidenindustrie sogar 84%) unter der Weltwirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit stieg bis 1936 wieder auf 5 Prozent. Die noch beschäftigten Arbeitnehmer mussten Lohneinbussen von bis zu 10% in Kauf nehmen. Im Vergleich mit den USA oder gar mit Deutschland waren diese Auswirkungen aber immer noch erträglich. Zentrale Ziele des Bundesrates während der Weltwirtschaftskrise Die zentralen Ziele des Bundesrates waren die Bewahrung eines ausgeglichenen Haushalts und das Festhalten an der Goldparität des Schweizer Frankens (Der Kurs der Währung wurde an der Menge an Gold, über die sie verfügten, gemessen). Der Bundesrat kam während der Weltwirtschaftskrise den bedrohten Branchen mehrheitlich zur Hilfe. Aussenpolitische Situation: Machtkampf von Kommunismus und Faschismus 1 In der Zwischenkriegszeit kämpften der Kommunismus und der Faschismus um Macht und Einfluss. Die Schweiz ignorierte die Gefahr des Faschismus und so verzichteten sie auf eine Verurteilung des italienischen Einmarschs in Abessinien, sowie auf die Verhängung der Sanktionen, die vom Völkerbund verlangt wurden. Gleichzeitig wurde die kommunistische UdSSR (Sozialistische Sowjetrepubliken) von der Schweiz nicht anerkannt. 1930 Beginn des Schweizer Faschismus (1930-1937) Während ganz Europa in einer Krise der Demokratie stand, tauchten seit 1930 auch in der Schweiz vermehrt „Erneuerungsbewegungen oder „Fronten auf. Die bedeutendste Organisation der Schweiz war die „Nationale Front. Sie wurde von jungen Akademikern und Studenten geführt und hatte Anhänger aus dem bäuerlichen Bereich und dem selbstständigen Mittelstand. Grundsätzlich war die „Nationale Front gegen alles, was „international war und sich gegen die Nation richtete. Darunter versteht man den Marxismus, die Sozialdemokratie und die Kommunisten, die Juden, die Freimaurer, die Pazifisten und viele mehr. 1935 Initiative zur Totalrevision der Bundesverfassung Die Vorstellungen der „Nationalen Front waren nur über eine Totalrevision der Bundesverfassung zu erreichen. 1935 wurde die Initiative zur Totalrevision der Bundesverfassung jedoch abgelehnt. Der Faschismus konnte sich in der Schweiz nicht flächendeckend ausbreiten und durchsetzen. Letztendlich blieb er eine Bewegung ohne grosse Erfolge. 1937 Wirtschaftliche Erholung Die wirtschaftliche Erholung der Schweiz war kein Produkt des Bundesrates. Vielmehr verdanken wir das der anziehenden Weltkonjunktur und auch der wirtschaftlichen Vorbereitung auf den Krieg. 1939 Landesverteidigung Die Entwicklung in der Schweiz wurde stark durch die politischen Ereignisse im Ausland beeinflusst. Bis 1935 gab man weniger als 100 Millionen Franken für das Militärbudget aus. Zwischen 1935 und 1939 stieg das Budget um etwa 20 Prozent. Ausserdem wurden Rüstungskredite von rund 800 Millionen bewilligt, von denen bis zum Kriegsausbruch jedoch erst 300 Millionen ausgegeben waren. Die Rekrutenschule und die militärischen Dienstzeiten wurden fast verdoppelt. Quellenanalyse Die Veränderung, die die politische Karte Europas dieser Tage erfahren hat, kann keine Schwächung der politischen Lage der Schweiz zur Folge haben, f] Keiner unserer drei Nachbarstaaten kann den Untergang der Schweiz wünschen oder anstreben. Keiner von ihnen bedroht unsere demokratischen Einrichtungen. [] Der Wille des Schweizervolkes, [] seine Unabhängigkeit unter Einsatz seines Blutes zu behaupten, ist einhellig und unerschütterlich. [] Mehr als je müssen die Bestrebungen zur Anerkennung unserer umfassenden Neutralität fortgesetzt und 10 zum Ziele geführt werden. [] Ferner ist es eine Notwendigkeit, dass wir mit allen unseren Nachbarn korrekte und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten bestrebt sind. Der Kampf der gegensätzlichen politischen Systeme jedem Volk frei, sich seine eigenen inneren Einrichtungen zu geben. Johannes Baumann Bundespräsident 1938 Dieser Text ist aus einer Rede des Bundespräsidenten Johannes Baumann vor dem Nationalrat am 21.März 1938. Er erschien in der Zeitung „Neue Zürcher Zeitung vom 22. März 1938. In seiner Rede beschreibt er die politische Lage der Schweiz und wie damit umgegangen werden sollte. Der Zeitungsartikel war schlussendlich an die ganze Menschheit gerichtet, auch wenn es eigentlich vor allem die Schweizer betraf. Johannes Baumann versucht die Schweizer aufzumuntern und sie zu beruhigen. Er betont stark, 2 dass die Schweiz neutral sei und dass keiner der drei Nachbarstaaten den Untergang der Schweiz wünsche oder gar anstrebe. Es sei zudem wichtig korrekte und freundschaftliche Beziehungen zu führen. Baumann will der Schweiz Gutes tun, die Menschen dazu auffordern mit zu helfen und Frieden zu bewahren. Quellen: „geschichte-schweiz.ch, abgerufen am 18.03.2016, „myswitzerland.com, abgerufen am 18.03.2016, „de.wikipedia.org, abgerufen am 18.03.2016, „eda.admin.ch abgerufen am 18.03.2016, eso.uzh.ch abgerufen am 20.03.2016, „tageswoche.ch abgerufen am 20.03.2016, „Schweizer Geschichtsbuch Band 3, Seiten 225-228 3