Arbeitsblatt: Stadtführung Zürich Die Wasserkirche

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Stadtführung durch Zürich. Informationen zu 10 Stationen in der Stadt. Posten Die Wasserkirche.
Geographie
Schweiz
klassenübergreifend
2 Seiten

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435
2
27.01.2019

Autor/in

Marc (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Stadtführung Zürich Wasserkirche Die Wasserkirche ist eine Kirche in der rechtsseitigen Altstadt von Zürich. Ursprünglich bildete der Standort der Kirche eine kleine Insel in der Limmat, deswegen der Name «Wasser»-Kirche. Heute wird die Kirche nur noch auf einer Seite von der Limmat begrenzt, da bei der Aufschüttung des Limmatquais die Insellage zerstört wurde. Vor der Reformation spielte die Wasserkirche eine wichtige Rolle für die Verehrung der Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula, da sie deren Hinrichtungsstätte bezeichnete. Geschichte Archäologische Funde unter der Wasserkirche lassen darauf schliessen, dass sich bereits im Altertum eine religiöse Kultanlage auf der kleinen Insel in der Limmat befand. Der Legende nach sollen um 300 n. Chr. die späteren Zürcher Stadtpatrone Felix und Regula auf einem Findling auf der Insel hingerichtet worden sein. Wohl um ca. 1000 n. Chr. wurde auf der Insel eine kleine romanische Kirche errichtet, die zusammen mit dem Grossmünster und dem Fraumünster eine Prozessionsachse zur Verehrung der Heiligen Felix und Regula bildete. Zentraler Kultort in der Wasserkirche war der Hinrichtungsstein, der heute noch in der Krypta erhalten ist. Die frühe Bedeutung der Kirche ist unklar. Die Annahme, dass sie die älteste Kirche Zürichs sei, scheint widerlegt durch ihre schlechte Dotierung, die nicht einmal für einen ständigen Priester reichte. Eine These besagt, dass die Gerichtsstätte vor der Kirche, das sog. Stangen- oder Volksgericht, darauf hinweise, dass die Wasserkirche ursprünglich die Taufkirche des Grossmünsters war. Bereits 1477 entschloss sich der Stadtrat von Zürich, die Wasserkirche abzureissen und ihrer Bedeutung angemessen in prunkvollerem Stil neu aufzurichten. Unter dem Baumeister Hans Felder entstand der heutige spätgotische Bau, der um 1486 geweiht wurde. Beim Bau wurde eine schwefelhaltige Quelle entdeckt, der Heilkräfte zugeschrieben wurden. Als «Gesundbrunnen» diente die Quelle danach den Pilgern zur Heilung von Krankheiten und Beschwerden. Seit ihrer Neuerrichtung diente die Kirche auch als Aufbewahrungsort für die im Schwabenkrieg und den Mailänder Kriegen von Zürich erbeuteten Banner. Während der Reformation wurden 1524 die Bilder, Altäre und die Orgel aus der Wasserkirche entfernt. Die erbeuteten Banner gelangten ins Zeughaus, die Heilquelle wurde zugeschüttet. Das Gebäude diente danach als Lagerhaus und wurde deshalb mit zwei Zwischenböden versehen – die langen, hohen Spitzbogenfenster in zwei kleinere Fenster unterteilt. Im Erdgeschoss fand zeitweise sogar ein Markt statt. 1928 und 1940 wurde die Wasserkirche nach langem Streit gründlich renoviert, wobei man versuchte, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Die ursprüngliche Fenstereinteilung wurde rekonstruiert, die Zwischenböden entfernt und das nördlich angebaute sogenannte «Wasserhaus» abgerissen. Dabei wurden die barocken Holzgalerien der Bibliothek zerstört. Drei Fenster des Chors wurden von Augusto Giacometti gestaltet. Seither wird die Kirche wieder als evangelischreformiertes Gotteshaus genutzt. Seit 1988 ist die Krypta der Wasserkirche zugänglich, wo neben dem Hinrichtungsstein von Felix und Regula auch ein 2004 entdecktes Adelsgrab aus der Zeit um 1000 n. Chr. besichtigt werden kann. Literaturnachweis: