Arbeitsblatt: Unterrichtseinheit Jumpstyle
Material-Details
Die vorliegende Arbeit umfasst eine Bedingungsanalyse, sowohl eine detaillierte didaktische Analyse als auch eine begründete Methoden- und Medienwahl und thematisiert die Evaluation. Abgerundet wird das ganze mit dem Unterrichtsverlauf, einem Beispiel einer Lektionspräparation und diversen Arbeitsblättern.
Bewegung / Sport
Bewegung
9. Schuljahr
26 Seiten
Statistik
187636
2516
21
13.03.2019
Autor/in
Milo Häfliger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 Unterrichtseinheit Jumpstyle Verfasser: Milo Häfliger Schule: Kantonsschule Solothurn Zeit: Dienstag, 1125-1205 Klasse: P17d Praktikumslehrperson: Daniel Müller Praktikumsbetreuer: Stefan Valkanover Solothurn, März 2019 Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 1. Bedingungsanalyse In den folgenden drei Unterkapiteln werden die Rahmenbedingungen der Unterrichtseinheit gesetzt. In einem ersten Schritt werden die personalen Bedingungen beschrieben. Darauf folgen die inhaltlichen und schliesslich die situativen Bedingungen. 1.1 Personale Bedingungen Die Unterrichtseinheit Jumpstyle wird mit der Klasse P17d, welche sich aus 13 Schülern und 11 Schülerinnen zusammensetzt, durchgeführt. Von den 24 Schülerinnen und Schülern sind meistens alle anwesend. Die Klasse befindet sich im letzten Semester des zweiten Jahres an der Sekundarschule und steht kurz vor dem Wechsel an die Maturitätsschule. Während der Hospitationsphase, in welcher eine Unterrichtseinheit zum Thema Basketball gehalten wurde, konnte bereits ein Bild zur allgemeinen Sportlichkeit der Klasse gemacht werden, obwohl man die Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Basketball nicht direkt auf den Jumpstyle übertragen kann. In Bezug auf die körperlichen Voraussetzungen handelt es sich um eine relativ homogene Gruppe. Das Leistungsgefälle scheint ebenfalls nicht allzu gross zu sein, wobei differenzierte Aufgabenstellungen definitiv anzubringen sind. Die Klasse scheint angenehm zu lenken und disziplinarische Probleme sind nicht feststellbar. Die meisten Schülerinnen und Schüler nehmen sehr engagiert am Sportunterricht teil und sind intrinsisch motiviert. Dies zeigt sich vor allem darin, dass Anweisungen und Arbeitsaufträge schnell und gewissenhaft umgesetzt werden. Neben diesem hohen Engagement ist allerdings zu bemerken, dass die Klasse teilweise sehr lebendig ist, weshalb teilweise ein zusätzlicher Effort der Lehrperson gefordert sein wird, um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schülern zu erlangen. Mit 24 Schülerinnen und Schülern ist die Klasse als «eher gross» einzuordnen, was eine gute Planung von Inhalt und Organisationsformen voraussetzen wird. Auf einen Schüler muss wahrscheinlich ein besonderes Augenmerk gelegt werden, da er am Asperger-Syndrom leidet. Allerdings scheint die Klasse mit dieser Thematik sehr gut umzugehen und der betroffene Jugendliche wird zu jedem Zeitpunkt gut integriert, was die Aussagen der Praxislehrperson unterstreichen. Eine Schülerin besucht zwar den Sportunterricht, kann sich aber gemäss Aussagen ihres Arztes erst ab der vierten oder fünften Lektion dieser Unterrichtseinheit aktiv am Unterricht beteiligen. Nichtsdestotrotz wird sie in einer Dreier-Gruppe integriert und beteiligt sich an der Choreographie. Ob sie die Choreographie tanzen werden kann, wird sich erst im Verlaufe der Unterrichtseinheit zeigen. Gemäss der Aussage der Praxislehrperson verfügen einige Schülerinnen und Schüler über Erfahrungen mit dem Gestalten von Bewegungen, jedoch stellt die vorliegende Unterrichtseinheit für den Grossteil der Klasse eine neue Herausforderung dar. Allerdings weisen die Schülerinnen und Schüler keine Berührungsängste im Umgang mit körperlichen Darstellungsformen auf und zeigen sich motiviert und experimentierfreudig. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 Was meine persönlichen Voraussetzungen zum Thema Jumpstyle anbelangt, muss ich gestehen, dass ich in meiner bisherigen sportlichen Laufbahn mit diesem Tanzstil noch nie konfrontiert wurde. Im Bereich Tanz konnte ich während dem Sportstudium in der Bachelorveranstaltung Tanzen Erfahrungen in Streetdance und Hip-Hop sammeln. Dadurch, dass meine beste Freundin über längere Zeit professionell Streetdance ausübte, war ich auch immer wieder an Aufführungen und sogar Trainings anwesend. Dies hat den Zugang zum Sport erhalten, hingegen habe ich mich praktisch kaum mehr damit auseinandergesetzt. Über Unterrichtserfahrung im Bereich Tanzen verfüge ich zudem keine. Dies führt dazu, dass ich mich im Vergleich zu anderen Unterrichtsinhalten eher unsicher fühle. Es hilft mir dabei sehr, dass in vergangenen Veranstaltungen der PH-Bern das Vermitteln von verschiedenen Tanzstilen didaktisch und methodisch gemeinsam erarbeitet wurde. Noch immer sehe ich meine Stärken nicht im Bereich Tanz, fühle mich aber sachlich kompetent genug, um Jumpstyle zu unterrichten. Zudem freue ich mich, meine Komfortzone verlassen zu können und im Verlaufe dieser Unterrichtseinheit viel Erfahrungen in Bezug auf die Vermittlung im Bereich Tanz machen zu dürfen. 1.2 Inhaltliche Bedingungen Der kantonale Lehrplan Sek für das 7. und 8. Schuljahr ist auf die verschiedenen Grundlagefächer aufgeteilt. Die Lernziele für das Grundlagenfach Sport im Bereich Bewegen, Darstellen und Tanzen sind dabei in drei verschiedene Handlungsbereiche aufgeteilt (vgl. Tab. 2). Bewegen Darstellen Tanzen Bewegen, belasten, entlasten, entspannen Krafttraining mit Eigengewicht und kleinen Widerständen, allgemeines Fitnesstraining (an und mit Geräten), Dehnen Rhythmisch bewegen Bewegen im Rhythmus zur Musik, Rope Skipping Tanzen Einfache Schrittfolgen zu verschiedenen Rhythmen und Musikstilen Tab. 1: Lehrplan KSSO, Bewegen/Darstellen/Tanzen Im Lehrplan wird dabei dem Sportunterricht eine wichtige Rolle in der Gesamterziehung zugesprochen und es wird unter anderem auf die Bedeutung zur Stärkung des Selbstwertgefühls und der Persönlichkeit hingewiesen. Zudem wird ebenso festgehalten, neue Sportarten und Trends zu berücksichtigen um «die Jugendlichen zur aktiven Freizeitgestaltung zu ermuntern» (DBK, 2010). 1.3 Situative Bedingungen Die Unterrichteinheit Jumpstyle wird in sieben Einzellektionen durchgeführt. Als Abschluss dient eine Präsentation der erarbeiteten Choreographien. Der Sportunterricht findet am Dienstagvormittag um 11:20 – 12:05 in der Einfachturnhalle A03 der Kantonsschule Solothurn statt. Die Einzelhalle umfasst zwei Geräteräume. Im einen Raum finden sich Bälle und Kleinmaterialien, im anderen die grösseren Geräte und Matten. Bälle, Geräte und Kleinmaterial sind in normaler Dotation vorhanden. Da die Unterrichtseinheit Jumpstyle mit einem sehr geringen Materialaufwand auskommt, reicht diese Grundausstattung völlig aus. Die Halle hat vier feste Wände, wobei sich an einer Stirnwand die Sprossenwand befindet. Zur Besprechung theoretischer Aspekte und für Hallenskizzen eignet sich die Wandtafel, Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 welche sich gleich neben dem Eingang zum kleineren Materialraum befindet, wo sich ebenfalls die Musikanlage befindet. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 2. Didaktische Analyse Die didaktische Analyse dient als Grundlage für die Unterrichtsvorbereitung. Mit Hilfe des nachfolgenden Concept-Maps wird die eigene Sachkompetenz zum Thema erarbeitet und strukturiert. Durch die differenzierte Betrachtung wird die Präzisierung der Stoffauswahl und das unterrichtliche Vorgehen unterstützt. Anschliessend werden in den Abschnitten die exemplarische Bedeutung, die Gegenwarts- und vermutete Zukunftsbedeutung vom Jumpstyle thematisiert. Die Zugänglichkeit schliesst die didaktische Analyse ab. Abb. 1: Concept-Map Jumpstyle Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 2.2 Exemplarische Bedeutung Gemäss Dreiling (2011) ist Jumpstyle sowohl ein elektronischer Musikstil als auch ein Tanzstil. Der Musikstil charakterisiert sich dabei durch einen langsamen und schlichten Stil was Melodie und Sound anbelangt. Der Takt hingegen ist mit 140 bis 150 Beats per Minute schnell. Die Bewegungen des Tanzstils charakterisieren sich durch Sprünge (jumps), Tritte (kicks) und Drehungen (turns) und erinnern an die Grundschritte im RocknRoll. Wie andere Tanzstile kann Jumpstyle allein (Freestyle), zu zweit (Duo-Jump) oder in Gruppen (Group-Jump) getanzt werden. Als Variation des Duo-Jumps gilt der DuoKick, bei welchem sich die «Tänzer gegenüberstehen und beim Kicken die Füsse leicht aneinanderstossen (Dreiling, 2011». Neben diesen Formen gibt es sogenannte Battles, bei welchen sich verschiedene Gruppen duellieren. Richtlinien gibt es dabei keine, es kann also von synchron-asynchron über schnell-langsam bis zu miteinander-gegeneinander alles getanzt werden: «Wie man tanzt spielt keine grosse Rolle, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt» (www.jumpstyle-lernen.de). Die exemplarische Bedeutung des Jumpstyles ist nicht nur in den fast grenzenlosen individuell- und gruppentechnischen Elementen hervorzuheben. Ebenfalls relevant in dieser Sportart ist das Tanzen ohne formalisiertes und normiertes Regelwerk, welches die Kreativität und die Freude der Jugendlichen fördern soll. Entscheidend dabei ist auch der korrekte Umgang mit Anderen. So soll ein angenehmes Lernklima geschaffen und die Darbietung der anderen Tänzerinnen und Tänzern gefördert werden. Dieser Leitgedanke soll über die Sportart hinaus gefördert und so auch in den Alltag der Schülerinnen und Schüler mitgenommen werden. 2.2 Gegenwartsbedeutung Jumpstyle ist eine aufstrebende Trendsportart, die durch soziale Medien grosse Popularität erlangt hat. Dadurch, dass bereits mit einer kleinen Anzahl Personen und sehr wenig Materialaufwand ausgeübt werden kann, hat der Tanzstil sich schnell verbreitet. Mit Ursprung in Chigaco hat er sich über die treibenden Technobeats in vielen europäischen Ländern wie Belgien, Holland, Frankreich und Deutschland schnell ausgebreitet. Nach Kastrup (2010) konnte der Tanzstil vor allem dank den viralen Videoplattformen wie Youtube oder MyVideo einer grossen Menge an Menschen zugänglich gemacht werden. Auch in der Schweiz gewinnt Jumpstyle gemäss den Aussagen der Betreiber von jumpstyle.ch zunehmend an Bedeutung. Neben Jumpstyle-Meetings in verschiedenen Schweizer Städten werden Workshops durchgeführt und Club-Events angeboten. In Deutschland gibt es sogar offizielle Wettkämpfe und der Tanzstil wird häufig in Städten im öffentlichen Raum ausgeübt und präsentiert. Betrachtet man die Materie tiefer, wird schnell ersichtlich, dass Jumpstyle viel mehr als die oben erwähnte Inszenierung in den sozialen Medien ist. Die erworbenen Kompetenzen können von den Schülerinnen und Schüler genutzt werden, um auch in der Freizeit Jumpstyle zu tanzen. Dank dem geringen Materialaufwand und dem Umstand, dass Jumpstyle fast überall praktiziert werden kann, ist der Zugang zum Tanz in der Freizeit erleichtert. Wie bereits angetönt bietet Jumpstyle durch die bewegungsspezifische Nähe zu anderen Tanzstilen wie RocknRoll die Möglichkeit, das angeeignete Wissen und Können auch auf andere Bereiche zu übertragen. So kann beispielsweise das musiktheoretische Wissen in einer späteren Unterrichtseinheit zu Streetdance wieder aufgegriffen werden. Nicht zu vergessen ist der Fakt, dass Jumpstyle ein intensives Ausdauertraining darstellt. Gemäss Katzer (2009) absolvieren die Schülerinnen und Schüler «ein intensives Intervalltraining, das je nach Dauer etwa 300m Läufen im Stadion entspricht». Dies entspricht einem schönen Nebeneffekt auf das Herz-KreislaufSystem, ohne dass die Schülerinnen und Schüler die Belastung als monotones Ausdauertraining wahrnehmen. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 2.3 Vermutete Zukunftsbedeutung Wie bereits im vorhergehenden Kapitel angemerkt, liegt die Zukunftsbedeutung für die Schülerinnen und Schülern beim Jumpstyle einerseits im Erwerben von tanzstilübergreifenden Kompetenzen, welche in Zukunft auf andere Tanzstile übertragen werden können. Andererseits wird auch der korrekte und respektvolle Umgang mit den anderen Tänzerinnen und Tänzerinnen sowie die Kommunikationsfähigkeit geschult. Durch die Entwicklung einer eigenen Choreographie wird die Problemlösungskompetenz auf einer sozial-interaktiven Ebene weiterentwickelt. Diese Kompetenz gekoppelt mit einer angemessen Kommunikationsstrategie kann von den Schülerinnen und Schülern in den Alltag übertragen werden. Die Jugendlichen werden in ihrem Alltag immer wieder mit unterschiedlichen Ansätzen und Meinungen konfrontiert, zwischen denen es zu vermitteln gilt. Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit eine Choreographie entwickeln, ist das Zusammenarbeiten von zentraler Bedeutung. Es ist wichtig, als Team die gleichen Ziele zu verfolgen, sich dabei gegenseitig zu unterstützen und miteinander zu kooperieren. Dieser Gemeinsamkeitsgedanke lässt sich ebenfalls auf die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler übertragen, sei es im Vereinssport oder in der Arbeitswelt. Die Teamfähigkeit, welche durch den Sport geschult wird, ist in allen Lebensbereichen relevant und somit auch für die Zukunft sehr bedeutsam. 2.4 Zugänglichkeit Jumpstyle weist eine hohe Zugänglichkeit für die Schülerinnen und Schüler auf. Dank der Prägung durch die Techno-Kultur, die Jugendkultur an sich, die Popularität in den grenznahen Ländern wie Frankreich und Deutschland, den Style, die Technik (z.B. turns) und die motivierende Musik weist Jumpstyle viele Möglichkeiten auf, an die Lebenswelt der Schüler anzuknüpfen. Diese Nähe soll im Unterricht genutzt werden um die Jugendlichen neugierig zu machen. Mit einem spektakulären Video zum Jumpstyle sollen die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, den Sport selbst ausprobieren zu wollen. Gleichzeitig sollen damit auch die bereits gemachten Bewegungserfahrungen innerhalb des Tanzbereichs aktiviert werden und die Lust nach Mehr wecken. Das Präsentation der Choreographien am Ende dieser Unterrichtseinheit stellt ein Höhepunkt dar und soll noch einmal die Freude der Schülerinnen und Schüler für den Jumpstyle steigern. 3. Kompetenzbezogene Lernziele 3.1 Grobziele • Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine Jumpstyle-Grundschritte (psychomotorisch Können). • Die Schülerinnen und Schüler können eine Choreographie synchron und im Takt der Musik tanzen (kognitiv, psychomotorisch – Wissen, Können). • Die Schülerinnen und Schüler gestalten in Partnerarbeit eine eigene Choreographie mit Partnerteil und präsentieren diese (psychomotorisch, affektiv – Können, Haltung). • Die Schüler arbeiten selbständig in Partnerarbeit, können potentielle Probleme durch offene Kommunikation lösen und sind bereit Kompromisse einzugehen (sozial-affektiv, Haltung). Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 3.2 Feinziele • Die Schülerinnen und Schüler kennen die Geschichte und den kulturellen Hintergrund des Jumpstyles (kognitiv; Wissen). • Die Schülerinnen und Schüler erwerben die grundlegenden Grundschritte (Jump, Kick, Spin) und tanzen diese in einer Bewegungsfolge (psychomotorisch; Können). • Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine Jumpstyle-Choreographie und festigen diese in Kleingruppenarbeit (psychomotorisch; Können). • Die Schülerinnen und Schüler wählen selbständig eine Minichoreographie und erarbeiten diese (kognitiv, psychomotorisch; Wissen, Können). • Die Schülerinnen und Schüler helfen sich untereinander und geben sich präzises Feedback (kognitiv, affektiv; Wissen, Haltung). • Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Choreographie vor Publikum (affektiv, psychomotorisch; Haltung, Können). 3.3 Lehrerziele Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit möchte ich mich in erster Linie auf die lernfördernden Kommunikationsformen fokussieren. Durch die Veranstaltung Fachdidaktik Sport wurde deutlich, wie wichtig eine präzise Formulierung von Instruktion und Fragestellung für den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler ist. Dies bedeutet, dass ich mich besonders darauf achte, wie ich Instruktionen zu Grundschritten oder Choreographien sprachlich formuliere und Arbeitsaufträge möglichst präzise und transparent definiere. Wie bereits im Unterkapitel Personale Bedingungen angetönt wurde, bedeutet der Bereich Tanz eine besondere Herausforderung für mich. Ich möchte mich also darauf konzentrieren, ein möglichst angenehmes Klima zu generieren, um etwaige Hemmschwellen der Schülerinnen und Schüler bereits zu Beginn abzubauen. Zusätzlich bietet der Jumpstyle eine gute Gelegenheit, um einen Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die Jugendlichen sollen also verstehen, was sie im Tanzen lernen können und wie die erlangten Kompetenzen im Alltag nützlich sein können. Ausserdem strebe ich eine gezielte Differenzierung im Lernprozess an, sodass für alle Schülerinnen und Schüler Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. 4. Begründete Methoden- und Medienwahl In dieser Unterrichtseinheit werden die Inhalte nach der Phasenstruktur des EAG-Modells vermittelt (Messmer, 2013). Zuerst erfolgt das Erwerben (E) der Grundschritte und Basischoreographie, welche dann gezielt geübt werden und bereits in grundlegender Form angewendet werden: Anwenden (A). Schliesslich werden die erworbenen Fertigkeiten genutzt, um eine eigene Choreographie zu gestalten (Gestalten, G), Beim Erwerben der Grundschritte spielt das Lernen durch Nachahmen eine zentrale Rolle. Hier wähle ich eine angeleitete, zeitlupenhafte Demonstration. Zudem wird methodisch darauf Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 geachtet, zuerst Teil der Choreographie einzuführen und diesen zu üben. Danach wird Teil eingeführt und ebenfalls geübt. Anschliessend wird Teil mit Teik kombiniert. Diese Trockenübungen werden erst dann mit Musik begleitet, wenn die Schülerinnen und Schüler die Tanzschritte beherrschen. Beim Vormachen-Nachmachen achte ich mich darauf, meinen Standpunkt so zu wählen, dass ich alle Schülerinnen und Schüler sehe und diese die Demonstration gut sehen können. Dabei wechsle ich immer wieder zwischen einer Aufstellung auf dem Kreis, womit sich alle gegenseitig sehen können, aber nicht über den gleichen Blickwinkel verfügen und einer Frontalaufstellung. Bei Letzterer differenziere ich insofern, als dass ich einerseits mit dem Rücken zur Klasse stehe und die Bewegungen in die gleiche Richtung wie die Schülerinnen und Schüler mache. Hier ergibt sich der Nachteil, dass ich einen schlechteren Überblick über die Klasse habe und sich erfahrungsgemäss die eher leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler in den hinteren Reihen verstecken. Um einen besseren Überblick über die Klasse zu erhalten wende ich andererseits die Frontalaufstellung mit Blick zur Klasse an. Generell richtet sich diese Unterrichtseinheit nach dem Prinzip Vom Einfachen zum Schwierigen (Lernprogression), da gerade der Einsatz von Jumpstyle-spezifischer Musik einen hohen Zeitdruck für die Schülerinnen und Schüler darstellt. Sobald die Schülerinnen und Schüler die Grundschritte beherrschen, tritt die Rolle der Lehrperson als Vortänzer in den Hintergrund und es soll von einer lehrerzentrierten zu einer schülerorientierten Unterrichtsmethodik übergegangen werden. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen die Tanzschritte und Choreographien selbständig erarbeiten und einander gegenseitig helfen (Peer-Learning). Selbständigkeit und kreative Bewegungsgestaltung werden im Laufe der Unterrichtseinheit erhöht, so dass ein Prozess vom Erwerben (1.-2. Lektion) über das Üben und Festigen (3.-4. Lektion) zum Anwenden und Gestalten stattfinden kann. Jumpstyle verfügt in diesem Sinne über ein beachtliches Gestaltungspotenzial, da die Bewegungen und Schritte nicht normgebunden sind. Die geschlossene Lernaufgabe zu Beginn der Unterrichtseinheit ist sinnvoll, um das Erlenen der spezifischen Fertigkeiten und der vorgegebenen Choreographie zu ermöglichen. Die halb-offene Aufgabenstellung im Anschluss ermöglicht zudem eine hohe individuelle Freiheit bei der Bewegungsausführung, überfordert aber die Schülerinnen und Schüler dank einer angemessen Binnendifferenzierung nicht. Im Zuge der didaktischen Reduktion wird das Hauptaugenmerk auf die Gestaltungskriterien Rhythmus und Originalität gelegt. Zudem werden den Schülerinnen und Schülern hauptsächlich Grundschritte mit niedriger Komplexität (ohne Armbewegung beispielsweise) nahegelegt. Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es ebenso, dass die Lehrperson nach dem Prozess des Erwerbens (1.-2. Lektion) in den Hintergrund tritt, um „nur noch als methodischer Leiter zu fungieren. Die Komplexität wird ebenfalls insofern reduziert, als dass mit Italo Brothers – Stamp on the Ground von Anfang an ein typisches Jumpstyle-Lied verwendet wird, mit welchem auf jeden Beat ein Jump oder ein Kick erfolgt. Die Tanzschritte werden zuerst langsam und ohne Musik geübt (Rhythmisierung durch Sprache) und erst dann die Musik in verlangsamter Geschwindigkeit eingesetzt. Erst wenn die Schülerinnen und Schüler die Choreographie Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 einigermassen automatisiert haben, wird die Musik in Originalgeschwindigkeit abgespielt. Ebenfalls wird darauf geachtet, den Schülerinnen und Schülern genügend Zeit zum Üben zu geben. Die Unterrichtseinheit ist zeitlich verteilt auf sieben Einzellektionen. Ziel dieser Einzellektionen ist möglichst viel zu tanzen. In den ersten drei Einzellektionen erwerben die Schülerinnen und Schüler die Grundschritte und eine entsprechende Choreographie, deren Tanzschritte sie anschliessend in ihre eigene Kür integrieren dürfen. Diese Basischoreographie soll eine Überforderung der leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler vorbeugen und auch diesen Gruppen ein Erfolgserlebnis ermöglichen. Bereits ab der ersten Lektion werden die Schülerinnen und Schüler in neun Duos und zwei Trios eingeteilt, um die vielfältigen Möglichkeiten des Peer-Learnings zu nutzen. Dabei leiten sich die Gruppen aus der parallel verlaufenden Unterrichtseinheit Partnerakrobatik ab. Die Kleingruppen bestehen anschliessend über den ganzen Verlauf der Unterrichtseinheit, damit sich die Partner aneinander gewöhnen und sich in Hinblick auf die Präsentation aufeinander abstimmen können. Ab der dritten Einzellektion werden leistungsstärkere Kleingruppen im Sinne der Binnendifferenzierung dazu aufgefordert, die Basischoreographie zu modifizieren. In der fünften Lektion wird zudem das Feedback im Unterricht thematisiert. Zwei Duos bilden zusammen eine Kleingruppe und beobachten kriteriengeleitet die Präsentation ihrer Peers. Einerseits erfolgt die Wissensweitergabe in der Jugendszene oftmals per Video, andererseits lernen die Jumper meistens autodidaktisch und in Kleingruppenarbeit. Aus diesen Gründen erachte ich es in dieser Unterrichtseinheit als sinnvoll, mit angeleiteten Videos in Kleingruppen zu arbeiten. So werden Videosequenzen der Plattform dance360 genutzt, auf welche die Schülerinnen und Schüler mithilfe von QR-Codes und ihrem eigenen Smartphone auf einfache Art und Weise zugreifen können. 5. Evaluation Die Präsentation der Choreographien, welche in der letzten Einzellektion stattfindet, ist ebenfalls die Grundlage für die Evaluation. Von der Praxislehrperson wurden dabei sowohl die Gruppengrösse als auch die Prüfungskriterien vorgegeben. Die Schülerinnen und Schüler sind gefordert, in Partnerarbeit eine mindestens ein-minütige Kür zu erarbeiten, welche über einen klaren Anfang und Schluss verfügt und die Inhalte des Unterrichts respektiert. Dabei wird eine Einzelnote unter Berücksichtigung der Gruppendarbietung gesetzt. Die Kriterien der Einzelbewertung umfassen Rhythmus, Qualität der Bewegungsausführung und Schwierigkeitsgrad. Die Gruppenperformanz wird anhand der Kriterien Qualität der Choreographie, Originalität und Schwierigkeitsgrad bewertet. Zu dieser Fremdbeurteilung ist eine Selbstbeurteilung der Einzel- und Gruppenleistung geplant, welcher allerdings niedriger gewichtet wird und zum Auf- oder Abrunden der summativen Bewertung gedacht ist. In erster Linie handelt es sich dabei um eine summative Fremdevaluation. Die Schülerinnen und Schüler sollen allerdings sowohl die individuelle Leistung als auch die Performanz in der Gruppe selbstevaluieren. Die von den Schülerinnen und Schülern vorgeschlagene summative Bewertung soll dabei von der Lehrperson aufgegriffen und zum Auf- oder Abrunden der finalen Note benutzt werden. Falls die Note um mehr als Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 0.5 Punkte abweicht, soll zudem das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern gesucht werden. Ziel ist es, dass die Jugendlichen lernen, sich realistisch einzuschätzen. Abb. 1: Selbst- und Fremdevaluation Jumpsstyle Formative Evaluationen in Form von Rückfragen, Reflexionsfragen in Plenumsdiskussionen oder Einzelgesprächen und Beobachtungen werden immer wieder im Unterricht aufgegriffen und auch prognostisch eingesetzt. Das eigene Lehrerhandeln wird aus einer Kombination von Selbst- und Fremdevaluation analysiert. Dies geschieht immer im Anschluss an die Lektion. In einem ersten Schritt evaluiert der Praktikant die Lektion und in einem zweiten Schritt erfolgt die Fremdevaluation durch die Praxislehrperson. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 6. Unterrichtsverlauf Lektion Begründungen Lernziele und Inhalte Organisation 1 (45) Einführung Hintergründe des Die Schülerinnen und Schüler Einstieg: Video-Reportage über Jumpstyle als neuen Trend (Spiegel-TV). 19.2.19 Tanzstils Jumpstyle, Einfüh- 1. können den Körper als Ausdrucks-, Darstellungs- und rung und Festigung der Grund- Kommunikationsmittel einsetzen (psychomotorisch). schritte, Erwerben einer Mi- 2. erlernen die Grundschritte des Jumpstyles (psychomoto- nichoreographie. risch). 3. lernen den kulturellen Hintergrund des Jumpstyles kennen Einwärmen: Sportartenstafette (Musik: Johnny Clegg). (kognitiv). Darstellen, bereits gemachte Be- 4. tanzen eine Minichoreographie (kognitiv, psychomoto- wegungserfahrungen aus diversen Sportsarten aktivieren und als spielerischen Einstieg ins Tanzen nutzen (um ebenfalls risch). • Einführung mit spielerischer Sportartenstafette. • Zeitlupenhafte Demonstration der Grundschritte in Endlos- • Kennenlernen des Tanzstils – Erwerben der basalen Grund- Schluss: im Kreis. schleife, ohne Musik/mit Musik Angst und Hemmungen abzubauen). Hauptteil: Einführung der Grundschritte Jumpstyle (ohne/mit Musik) Zusammenhängen der Grundschritte zu einer einfachen Choreographie (4x8 Zeiten) mit EAG ohne Musik/mit Musik. • Hintergrundinformationen zum Jumpstyle schritte. Erwerben einer Choreographie (4x8 Zeiten) durch Lehrerdemonstration (ohne Musik/mit verlangsamter Musik). 2 (45) 05.3.19 Festigen/Anwenden nichoreographie. der Mi- Die Schülerinnen und Schüler Einwärmen: mit Seil (spielerische, physische Vorbereitung). Hauptteil: Repetieren der Minichoreographie mit Musik und Erweitern Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 Anwenden der Minichoreographie 1. repetieren die Basischoreographie mit und ohne Musik (4x8 Phrasen) in Kleingruppen zu und erweitern diese um eine Phrase (kognitiv, psychomo- Musik in Originalgeschwindigkeit torisch). (150bpm). 2. erkennen rhythmische Raumnutzung und Formation und modifizieren die Basischoreographie entsprechend (kognitiv, psychomotorisch). Variationen der Choreographie 3. kennen die Prüfungskriterien der Choreographie (kogni- durch Formationswechsel. tiv). 4. gestalten Lernprozesse selbständig und eigenverantwort- um eine von der Lehrperson erstellten Phrase. Kurz: Lehrperson zeigt vor, Schülerinnen und Schüler ahmen nach. Danach in Partnerarbeit. Die Gruppen für die Kürdarbietung werden erarbeiten, diese Gruppen ziehen sich durch die gesamte Unterrichtseinheit durch. Schlussteil: Verteilen der Hausaufgaben für die nächste Lektion. lich (sozial-affektiv). • Repetieren der Choreographie (4x8 Zeiten) mit EAG: Lernen durch Nachahmen, im Schwarm getanzt («Gutes» Gruppengefühl). • Weiteres Anwenden in Kleingruppen (Gruppen gemäss Aufteilung UE Partnerakrobatik). Die Schülerinnen und Schüler, denen die Choreographie keine Mühe bereitet, sind gefordert, andere Formationen auszuprobieren (Input Lehrperson: Block, Reihe, V, Kreis etc.). 3 (45) 12.3.19 Erwerben der individuell ausgewählten Minichoreographie (4x8 Zeiten). Die Schülerinnen und Schüler 1. repetieren und festigen die Basischoreographie (psychomotorisch). 2. erarbeiten und modifizieren die selbständig ausgewählte Mi- Individualisierung – die Schülerinnen und Einlaufen: Pausensamba (mit Musik), Basisprogramm (Kräftigen/Mobilisieren). Schüler können nichoreographie in Partnerarbeit entsprechend ihrer eigenen Choreographie (kognitiv, psychomotorisch). Hauptteil: • Repetition der Minichoreographie im Kreis. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 selbständig Schritte und Choreo- 3. gestalten Lehrprozesse selbständig und eigenverantwortlich graphien auswählen, welche ihren Fähigkeiten entsprechen (De- • (sozial-affektiv). 4. präsentieren das bisher Erlernte in Kleingruppenarbeit und ge- tails vgl. exemplarischen Präp). ben einander Feedback (kognitiv, psychomotorisch). Die Mi- • nichoreographie wird zuerst im Schwarm zu Musik getanzt und die Schülerinnen und Schüler erleben ein gutes Gruppengefühl. • Individuelles Erarbeiten/modifizieren der zusätzlich auserwählten Choreographie in Partnerarbeit. Gestalten der eigenen Choreographie. Schlussteil: • Reflexion im Kreis In den Kleingruppen werden nun die selbständig auserwählten Choreographien von dance360-school.ch erarbeitet und gemäss den eigenen Vorstellungen modifiziert. • 4 (45) 19.03.19 Selbständiges Arbeiten in Part- Anschliessende Präsentation in Kleingruppen. Die Schülerinnen und Schüler nerarbeit und Gestalten der 1. festigen und erweitern selbständig ihre Tanzchoreogra- Choreographie. Einlaufen: spielerisch mit GummiTwists. phie in Partnerarbeit (kognitiv, psychomotorisch). Phase des Übens und Wiederho- 2. repetieren die Prüfungskriterien (kognitiv). lens der eigenen Gestaltungen. • Nach einem spielerischen Einlaufen erhalten die Schülerinnen und Schüler genügend Zeit, um an ihren individuellen Tanzchoreographien zu arbeiten. • Hauptteil: Selbständiges Üben und Wiederholen. Als Abschluss werden die Prüfungskriterien nochmals kommuniziert und etwaige Probleme diskutiert und nach Lösungen gesucht. Schlussteil: Prüfungskriterien. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 5 (45) 26.03.19 Selbständiges Arbeiten in Part- Die Schülerinnen und Schüler nerarbeit, erste Präsentation in 1. festigen und erweitern selbständig ihre Tanzchoreogra- Kleingruppen. phie in Partnerarbeit (kognitiv, psychomotorisch). Peer-Learning, erste direkte Aus- 2. präsentieren ihre Choreographien in Kleingruppen einandersetzung mit den Prü- (psychomotorisch, emotional). fungskriterien, Schulung des äs- Hauptteil: Selbständiges Arbeiten in Partnerarbeit, anschliessend Kleingruppen 3. beobachten sich gegenseitig und geben Verbesserungs- thetischen Urteilsvermögens. Insbesondere «Nichttänzer» sollen Einlaufen: Fangis in diversen Variationen und Basisprogramm. vorschläge (sozial, kognitiv). • Die Schülerinnen und Schüler festigen selbstorganisiert ihre sich dabei an Präsentationen vor Tanzchoreographie, gehen anschliessend mit einer anderen Publikum gewöhnen. 2er-Gruppe zusammen und präsentieren ihre Choreogra- Schlussteil: Dehnen phien. • In der Kleingruppe sind die Jugendlichen gefordert, sich gegenseitig zu beobachten und Feedback zu geben (Prüfungskriterien als Hilfestellung zur Beobachtung). Den Schülerinnen und Schülern wird dabei geraten, dass sich jede Person lediglich auf ein oder zwei Kriterien achten muss. 6 (45) 02.04.19 Präsentation der Tanzchoreo- Die Schülerinnen und Schüler graphien vor Publikum, Leis- Einlaufen: Mattenball. 1. präsentieren ihre Choreographien vor Publikum (psycho- tungsüberprüfung. motorisch, emotional). 2. honorieren die jeweiligen Gruppenleistungen und gehen Hauptteil: Präsentation vor Publikum. respektvoll miteinander um (sozial-affektiv). • Die Jugendlichen erhalten nach dem Einlaufen die Gelegenheit, ihre Tanzchoreographie nochmals durchzugehen. • Anschliessend werden die Choreographien vor Publikum präsentiert. Schlussteil: Reflexion im Sitzkreis. Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 7. Anhang Verwendete Literatur Departement für Bildung und Kultur (2010). Lehrplan Sek für das 7. und 8. Schuljahr. Solothurn. Dreiling, N., Dreiling, S. (2008). Jumpstyle – Der Kreativität keine Grenzen setzen. In: Sportpädagogik 45. Seelze: Friedrich Verlag, 88-89. Dreiling, N. (2011). Jumpstyle 180 Grad – Vom Schüler zum Lehrer, vom Lehrer zum Schüler. In: Neumann, P., Eckart, B. (Hrsg.). Mehrperspektivischer Sportunterricht. Didaktische Anregungen und praktische Beispiele. Schorndorff: Hofmann, 200-210. Frohn, J. (2010). Tanzen für «Nichttänzer». In: Sportpädagogik 34. Seelze: Friedrich Verlag, 2-6. Kastrup, V. (2010). Gehopst wie gesprungen – Ein Tanzstil aus der Jugendkultur motiviert auch Ungeübte, sich rhythmisch-tänzerisch zu bewegen. Durch Jumpstyle die Gestaltungskompetenz fördern. In: Sportpädagogik 1. Seelze: Friedrich Verlag, 17-42. Messmer, R. (2013). Fachdidaktik Sport. Bern: Haupt, 137-146. Seiler, S. (2016). Einsatz von Apps im Sportunterricht. DOBS Tagung PH Luzern. Verwendete Webseiten www.jumpstyle-lernen.de (letzter Zugriff: 19. Januar 2019). www.jump-style.ch (letzter Zugriff: 7. März 2019). Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 7.1 Beispiel Lektionspräparation Ort Datum Zeit/Klasse Name des Praktikanten A03; 12.03.2019, 1120-1205, P17d Milo Häfliger Name der Praktikumslehrkraft Daniel Müller Thema Unterrichtseinheit Jumpstyle: 3. Lektion, Selbständiges Erarbeiten der individuell ausgewählten Minichoreographie. Situative: Einzelhalle, normale Geräteausstattung vorhanden; Musikanlage und Wandtafel vorhanden. Personelle: von den 24 Schülerinnen und Schüler sind meistens alle anwesend. Die Klasse ist angenehm zu leiten und kann selbständig arbeiten. Teilweise braucht sie aber klare Strukturen, um Unruhe zu vermeiden. Dritte Lektion in diesem Thema: keine grossen Leistungsunterschiede vorhanden, aber einige Kleingruppen brauchen mehr individuelle Betreuung als andere. Inhaltlich: zweites Jahr der Sekundarschule P: drittes Mal Jumpstyle innerhalb dieser Klasse – die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Grundschritte auszuführen und zu verbinden. Die Abfolge der Basischoreographie wird von allen Schülerinnen und Schülern weitestgehend beherrscht. Durch die hohe konditionelle Belastungsfähigkeit der Schülerinnen und Schülern kann eine grössere Anzahl an Sprungwiederholungen ohne lange Pausenphasen realisiert werden. In der letzten Lektion dieser Unterrichtseinheit hat sich gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, sich innerhalb ihrer Kleingruppe zu verständigen und selbständig zu arbeiten. Grundsätzlich können sie die Basischoreographie rhythmisch ausführen. Dennoch treten bei Einzelnen Probleme in Bezug auf das Rhythmusgefühl auf. Dies könnte in dieser Lektion während der Erarbeitungsphase der Minichoreographie in Kleingruppen sichtbar werden. Dieser Block der Unterrichtseinheit zielt darauf ab, dass die Kleingruppen selbständig an ihrer individuell ausgewählten Minichoreographie arbeiten. Mit Blick auf das Rhythmusgefühl erfolgt im Hauptteil zudem ein Input zum Auszählen der Musik, welchen die Schülerinnen und Schüler anschliessend gerade in der Praxis anwenden. Die Schülerinnen und Schüler Voraussetzungen (situative, personelle, inhaltliche) Kompetenzdimension(en) und präzisierende Lernziel(e) Geplante Evaluation (der Lernziele) Material Geräte Medien Persönliche Ziele für das Lehrerhandeln (Akzentuierung, Schwerpunkte) 1. repetieren und festigen die Basischoreographie (psychomotorisch). 2. erarbeiten und modifizieren die selbständig ausgewählte Minichoreographie in Partnerarbeit entsprechend ihrer eigenen Choreographie (kognitiv, psychomotorisch). 3. gestalten Lehrprozesse selbständig und eigenverantwortlich (sozial-affektiv). 4. präsentieren das bisher Erlernte in Kleingruppenarbeit und geben einander Feedback (kognitiv, psychomotorisch). 1. Fremdbeobachtung während der Lektion (formativ). 2. Selbst- und Fremdbeobachtung (formativ). 3. Fremdbeobachtung während der Lektion (formativ). Musik (Italo Brothers – Stamp on the Ground) AB Pausensamba AB Kriterien AB Basischoreographie • Kommuniziere Lektionsinhalt und -erwartungen transparent • Mehr positive Rückmeldungen geben – Erfolgsmomente ermöglichen Institut Sekundarstufe II, Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern, 41 31 309 25 11, www.phbern.ch Fachpraktikum Sport FS 2019 Schriftlicher ‚Minuten‘-Rückblick unmittelbar nach der Lektion zu: o o einzelnen Schülern eigene Lehrtätigkeit Schlüsselereignissen Inhalten /Zielen Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Zeit Didaktischer Kommentar Begründungen der Planungsschritte, Teilziele Vor der Lektion Ankommen. 12 1120 1123 Einstieg Begrüssung Vorstellung des Besuchs. Information zum Stundenablauf (Stundentransparenz). 1123 1128 Einstimmen und Allgemeines Aufwärmen mit einer spielerischen Bewegungs- und Darstellungsform (Leisten und Lachen). Anregung Herz-Kreislauf-System. 1128 1132 Spezifisches Aufwärmen mit Repetition der Basischoreographie (LZ 1), anknüpfende Wiederholung an die Vorstunde (Aktivierung Vorwissen, Reihentransparenz). Progressive Anregung Herz-Kreislauf-System (höhere BPM). 28 1132 1136 Hauptteil Informieren, Aktivierung Vorwissen (erfragend-entwickelnd), das Lektionsziel wird transparent gemacht. Verlauf Inhalte, Tätigkeiten der Lehrperson, erwartete Tätigkeiten der SchülerInnen Organisation Methoden, Lehr-/Lernformen, Sozialformen Individueller Empfang der Schülerinnen und Schüler (SuS), Vorbereiten des Materials. Material Material, Medien Musikanlage Handy mit Adapter AUX Stefan Valkanover vorstellen, Ablauf der Lektion erklären: Selbständiges Erarbeiten der ausgewählten Minichoreographien in den Kleingruppen. Input zur Wahl der Musik. Pausensamba: «Ihr bewegt euch in der ganzen Halle frei zur Musik. Sobald die Musik stoppt, nehmt ihr die Position ein, welche ich vorgängig von euch verlange». Plenum, im Kreis Alle in der ganzen Halle Falls alle in die gleiche Richtung oder eine bestimmte Form laufen – intervenieren. Die verletzte Schülerin übt sich im Jonglieren. Musik Pausensamba AB Pausensamba Es versammeln sich alle in der Hallenmitte auf dem Kreis, die Lehrperson gesellt sich nach Musikstart dazu und zählt an (4 Phrasen Intro). Die Lehrperson leitet die Durchführung der bisher erarbeiteten Basischoreographie an. Es tanzen alle gemeinsam im Kreis und erleben so ein gutes Gruppengefühl. Alle zusammen in der Hallenmitte, Kreis. Musik Stamp on the Ground Der Arbeitsauftrag der vorherigen Lektion wird aufgegriffen und die Kleingruppen werden gebeten, die auserwählten Minichoreographien selbständig zu erarbeiten und zu modifizieren (1. Analyse des Alle zusammen bei der Wandtafel AB Kriterien Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Videomaterials, 2. Ausprobieren und modifizieren gemäss Anweisungen letzter Lektion – «welche Variationsmöglichkeiten haben wir letzte Woche eingebaut»?. Um die SuS für ein kriteriengeleitetes Arbeiten zu sensibilisieren, werden die Prüfungskriterien wiederholt und Tipps gegeben («Rhythmus anzählen, Formation rufen und durchführen»). 1136 1153 Erarbeitungs- und Anwendungsphase (LZ 2), offene Aufgabenstellung erfordert selbstgesteuertes Lernen und intensive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand, um eigene Lösungsstrategien zu entwickeln (Kognitive Aktivierung). Situiertes Lernen (videobasiertes Lernen knüft an die Kultur der Jumper). Zudem gewöhnen sich die SuS an Arbeitsmethode BYOD. Kleingruppenarbeit ermöglicht eine intensive und individuelle Betreuung der SuS seitens der Lehrperson. Die Kleingruppen sind gefordert untereinander aktiv zu kommunizieren und Verantwortung zu übernehmen (LZ 3). Arbeitsblatt ermöglicht Binnendifferenzierung. Der zeitliche Rahmen von etwa 16 Minuten erhöht die Bewegungsintensität und gewährleistet einen hohen Anteil an Bewegungsintensität. Mithilfe ihrer Smartphones erarbeiten die Kleingruppen die auserwählten Minichoreographien. Die Lehrperson fungiert in diesem Zeitraum als methodischer Berater und bietet besonders den eher tanzunerfahrenen Kleingruppen Hilfestellung und lernprozessbegleitendes Feedback. Zusätzlich weist die Lehrperson auf die Benutzung des Arbeitsblattes Basischoreographie hin, welches leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern Impulse und mögliche Ansatzpunkte bieten soll. Ganze Halle, Kleingruppen 1153 1200 Die SuS erhalten eine erste Gelegenheit, sich an das Präsentieren zu gewöhnen. Binnendifferenzierung: Präsentation der Basischoreographie. Die SuS reflektieren aktiv (Präsentation) und passiv Es gehen jeweils zwei Kleingruppen zusammen und stellen sich das bisher Erlernte vor. Die Beobachtergruppe gibt Rückmeldung zur Gruppenleistung (merke: «konzentriert euch auf ein Kriterium, beispielsweise Rhythmus, und gebt ein präzises Feedback»). Organisationsform: zwei Kleingruppen zusammen BYOD AB Basischoreographie Musik in Endlosschleife im Hintergrund Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch 5 1200 1205 (Beobachtung), sammeln Erfahrung im Erteilen von kriteriengeleitetem Feedback. Interaktives, dialogisches Lernen wird ermöglicht (Peer-Learning). Schlussteil Ergebnissicherung im Plenum, die Bewegungshandlungen werden verbalisiert (Kognitive Aktivierung). Transparenz zur Leistungsbeurteilung am Ende der Unterrichtseinheit (6. Lektion). Dabei haben die Kleingruppen die Möglichkeit, nur die Basischoreographie mit beispielsweise veränderter Formation. Reflexion im Sitzkreis. Zwei zufällig ausgewählte Kleingruppen werden nach ihren Erfahrungen bezüglich Präsentation und kriteriengeleitetem Feedback befragt. Sitzkreis, Wandtafel Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch 7.2 Beispiel Unterrichtsmaterialien Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Institut Sekundarstufe II Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern 41 31 309 25 11, 41 31 309 25 99 www.phbern.ch Unterrichtseinheit Jumpstyle In der Gruppe eine Choreographie erarbeiten und vorführen Ablauf Basischoreographie (4x8 Zeiten) 1. Phrase: 1,2 Sprung hüftbreit 3 Schere rechts vor 4 Schere links vor 5,6 Sprung hüftbreit 7 Schere links vor 8 Schere rechts vor 2. Phrase: 1,2 Sprung hüftbreit 3 Schere rechts vor 4 Schere links vor 5 Kick rechts vor 6 Kick rechts vor 7 Kick rechts nach hinten 8 Kick rechts nach vorne 3. Phrase: dito, aber umgekehrt links und rechts 4. Phrase: 1 rechts vor 2 rechts Seite 3 rechts hinten 4 Sprung in Grundstellung 5 links vor 6 links Seite 7 links hinten 8 Sprung in Grundstellung