Arbeitsblatt: Geschichte der Pop-Musik

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Wissenswertes kurz zusammengefasst
Musik
Musikgschichte
9. Schuljahr
14 Seiten

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1829
34
20.10.2019

Autor/in

Marianne Bürki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Geschichte der Popmusik von Maike Richter Fachbereich: Tonseminar Leitung: Prof. Oliver Curdt eingereicht am 27.07.2018 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 Vorwort 1.2 Was ist Popmusik? 2. Die Musikalische Entwicklung bis 2000 2.1 Populäre Musik vor 1920 2.2 Blues und Jazz 2.3 Country Western 2.4 Die Musik wird elektronisch 2.5 Die 1950er 2.6 Die 1960er 2.7 Die 1970er 2.8 Die 1980er 2.9 Die 1990er 3. Popmusik in Deutschland 4. Die Musikalische Entwicklung ab 2000 5. Quellenverzeichnis 1. Einleitung 1.1 Vorwort Tagtäglich hören wir die Bezeichnungen „Rock/Popmusik und meinen damit die heutzutage modernen Musikrichtungen, welche im Radio gespielt werden und deren Musikvideos auf Youtube millionenfach geklickt werden. Doch was genau bedeutet eigentlich der Begriff „Popmusik und wie ist die heutige Popmusik genau entstanden? Derlei Fragen möchte ich in dieser Arbeit beantworten. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Musikstile zu verschaffen, welche direkt oder über Umwege Einfluss auf die heutige Popmusik genommen haben. Ich werde die Merkmaler jener Musikstile vorstellen und erläutern und gegebenenfalls die geschichtlichen Hintergründe miteinbeziehen, um ein besseres Verständnis für die jeweiligen musikalischen Entwicklungen zu fördern. 1.2 Was ist Popmusik? Der Begriff „Popmusik hat seine Wurzeln in der „Popular Music aus den Vereinigten Staaten. Diese war ursprünglich eine Sammelbezeichnung für die kommerziell erfolgreichsten Musiktitel des Landes1. Der Musikstil, welcher heutzutage unter dem Begriff „Popmusik verbreitet ist, stammt ebenfalls aus den USA und ist in den sechziger Jahren vor allen Dingen von den Beatles geprägt worden. Merkmale aus diversen unterschiedlichen Musikstilen sind in der Popmusik zu finden, darunter sind unter anderem der Rock n Roll, Folk, Jazz und Rhythm n Blues. Die moderne Popmusik ist heutzutage oftmals elektroakustisch aufbereitet. Die Verbreitung erfolgt durch die Massenmedien, vor allem durch Radio und Internet-Streamingdienste wie beispielsweise Spotify. Weiterhin existieren diverse Subgrenres, wie zum Beispiel Art-Pop, Electro Pop, K-Pop, Progressive Pop und Synthie Pop. Die genretypischen Musikinstrumente sind E-Bass, Schlagzeug oder Drum-Machine, Gitarre, Keyboard, Synthesizer und Sequencer. Den Gesang kann man als tragendes Element betiteln. Es ist zu beachten, dass der Begriff der „Popmusik immer die jeweils zur gegebenen Zeit populäre Musik bezeichnet. Die Popmusik der dreißiger Jahre unterscheidet sich daher beispielsweise deutlich von der Popmusik der sechziger Jahre. Zur Hochzeit des Jazz Mitte der 1930er war dieser Musikstil bei den jungen Menschen beliebt und wurde somit zu jener Zeit als Popmusik vermarktet. 1 Vgl. Huber, 2003 2. Die Musikalische Entwicklung bis 2000 2.1 Populäre Musik vor 1920 Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts reduzierte sich die Verbreitung von Musik aufgrund der fehlenden technischen Möglichkeiten auf den Aufschrieb von Notenblättern. Die Bevölkerung lebte zudem meist abgeschottet auf dem Land, wodurch wenig musikalischer Austausch stattfinden konnte. Erst mit der Urbanisierung und der damit einhergehenden gesellschaftlichen Umwälzung fingen die Menschen in größerem Maß damit an, sich musikalisch auszutauschen. Auf diese Weise entstanden bereits in den 1890er Jahren die ersten Hits, welche als „Sheet Music, also gedruckten Notenblätter, welche seit dem 19. Jahrhundert in großen Auflagen produziert werden konnten, verkauft wurden. Die großen Musikverlage der Tin Pan Alley in New York erkannten, dass sie durch die Musikverkauf gutes Geschäft machen konnten und hatten daher das Ziel, mit den verkauften Liedern den Musikgeschmack möglichst vieler Leute zu treffen. Die Musikverlage boten zunächst die Lieder ihrer Musiker als Song Sheets und Song Books an. Ab 1920 gab es dann von der Tonqualität akzeptable Schallplatten und geeignete Abspielgeräte, welche die Verlage unter die amerikanische Bevölkerung brachten. In den zwanziger Jahren wurde außerdem das Radio populär. Äußerst bedeutend für die Entwicklung der Popmusik war, dass zur damaligen Zeit bekannterweise in der amerikanischen Gesellschaft ein Unterschied zwischen den als „Rassen bezeichneten Menschengruppen bestand. Die „weiße Bevölkerung hatte europäische Wurzeln und waren demnach mit der in der europäischen Kultur verwurzelten klassischen Musik vertraut. Die „schwarze Bevölkerung stammte aus Afrika. Die Menschen waren als Sklaven in die USA gekommen und waren von ihrer ethnischen Gruppe getrennt worden. Die afrikanischen Sprachen und Lieder waren in den Vereinigten Staaten verboten, sodass in der schwarzen Bevölkerung ein Problem der kulturellen Identität entstand. Die Afroamerikaner konnten sich nicht mit der klassischen Musik anfreunden, durften aber auch keine afrikanischen Lieder spielen, also begannen sie damit, einen eigenen, neuen Musikstil zu entwickeln. Nach der offiziellen Befreiung der Sklaven im Sezessionskrieg nahmen viele Afroamerikanischer den Beruf des Salonmusikers an2. Ragtime Der Ragtime entstand in den 1890ern und ist angelehnt an den in der europäischen Kultur verbreiteten Marsch. Dieser wird jedoch auf eine andere Art, wie ein afrikanischer Tanz, interpretiert. Scott Joplin, ein schwarzer Salonmusiker und bekanntester Vertreter des Ragtime, entwickelte aus der Musik der Kneipen einen konzertfähigen Musikstil. Das besondere Merkmal des Ragtime ist die Synkopierung. Der zweite und vierte Schlag jedes Taktes wird betont. Das ist auch der gravierende Unterschied zum Marsch, welcher auf dem ersten und dritten Schlag betont wird. Joplin entwickelte auf diese Weise die erste massengerechten Modernität in der Musik. Sein „Maple Leaf Rag verkaufte sich als „Sheet Music Millionenfach in den USA. Ab 1916 ging der Ragtime dann in Jazz und Blues auf. 2 Vgl. O.V. In: Musicforum 2018 2.2 Blues und Jazz Blues Der auf dem Ragtime begründete Blues ist vor allem bekannt für seine sogenannten „Blue Notes. Dabei handelt es sich um verminderte Terzen, Quinten oder Septimen der Dur-Tonleiter. Ihre Tonhöhe ist variabel und hängt vom Empfinden des Musikers ab. Durch die Blue Notes erhält der Blues seinen besonderen Charakter. Des Weiteren wird im Blues häufig ein zwölftaktiges harmonisches Gerüst verwendet. Dieses Gerüst besteht aus viertaktigen Liedzeilen, welche im Schema AAB aufgebaut sind, wobei die erste Liedzeile wiederholt wird. Die Besetzung ist im Blues nicht festgelegt, doch häufig sind die Instrumente: Klarinette, Banjo, und Tonnenbass oder Tuba in Blues Bands zu finden. Die Notation spielt nur eine untergeordnete Rolle. Viel mehr geht es um den Ausdruck des Individuums und eine „spontane[.] Empfindung des Moments3. Darauf folgt, dass dasselbe Stück vollkommen unterschiedlich klingen kann. Bedeutsam sind im Blues vor allem die emotionale Qualität und die Freiheiten der Musiker. Die Sänger teilen auf der Bühne ihre Gefühle mit den Zuschauern und geben nicht selten sehr persönliche Zeugnisse. Christopher Handy kam im frühen 20. Jahrhundert auf die Idee, den Blues massentauglich zu machen, um mit dem Musikstil Geld zu verdienen. Hierzu goss Handy den sehr freien Blues in eine straffere Form. Der „Memphis Blues war im Jahr 1909 der erste notierte Blues Song. Dieses Musikstück war ursprünglich ein bereits bekanntes Wahlkampflied für die vorangegangene Bürgermeisterwahl in Memphis und war ein Riesenerfolg. Christopher Handy hat den Musikstil des Blues keineswegs erfunden, hat ihn aber zu kommerziellem Erfolg gebracht. Weitere Blues Songs, welche Handy produzierte sind der „St. Louis Blues und der „Crazy Blues von der afroamerikanischen Bluessängerin Mamie Smith, mit der Handy 1920 die erste Blues Schallplatte veröffentlichte. Jazz Jazz ist ein ab 1915 definierter Musikstil, welcher auf Blues und Ragtime beruht. Analog zum Blues spielt auch beim Jazz die Notation eine untergeordnete Rolle. Jazz lebt von Interaktion und Improvisation, welche die heraus stechenden Merkmale von Jazzmusik sind. Die Besetzung bestand im Jazz typischerweise aus Blasinstrumenten, Kontrabass, Klavier, Gitarre und Trommel. Die Bläser waren besonders wichtig, da sie auch Solo-Parts spielten. Mit dem ersten Tonfilm „The Jazz Singer, der 1927 erschien, stieg die Popularität der Jazzmusik deutlich an. Swing Der Swing ist eine Unterform der Jazzmusik und hat sich in den zwanziger Jahren entwickelt. Durch die Depression im Jahre 1930 suchten die Menschen Ablenkung, welche sie in der fröhlich anmutigen Swingmusik fanden. Im Swing waren die Besetzungen wesentlich größer, es entstanden die ersten Big Bands, bei denen ebenfalls die Blasinstrumente eine besondere Rolle spielten. Erstmals war die Kunst des Arrangierens wichtig, denn es musste klar festgelegt werden, welches Instrument wann welche Tonfolge spielt, damit eine beispielsweise 14-köpfige Band auch gemeinsam musizieren kann und die Rollen klar verteilt sind. Improvisationen waren bei diesen Big Bands daher kaum noch möglich. Einzelne Sänger und Instrumentalisten bildeten sich als Solisten 3 Hofacker 2002, S.144 heraus und wurden zum Teil zu richtigen „Stars der Musikszene. Benny Goodman wird als Schlüsselfigur des Swing betrachtet. Bis in die 1930er gab es nämlich auch in der Musikszene eine strikte Trennung der „Rassen. Bands bestanden entweder nur aus weißen oder nur aus schwarzen Mitgliedern. Goodman gründete 1934 die erste gemischte Band der Musikgeschichte. Das erfolgreiches Swingstück von Benny Goodman ist der Song „Sing Sing Sing aus dem Jahre 1936. Zwischen 1935 und 1945 erlebte der Swing seine größte Zeit4. Jazz und Swing werden zur Popmusik jener Zeit. Die erfolgreichen Jazzbands wurden zu zuverlässigen Hitlieferanten5 und der Jazz war die erste echte Massenunterhaltung im Musikbereich, auch in Europa. 2.3 Country Western Der Musikproduzent Ralph Sylvester Peer entwickelte in den zwanziger Jahren ein Geschäftsmodell. Er plante, die traditionelle Tanzmusik der kleinen Dörfer in den Appallachen, die bisher von der Plattenindustrie unentdeckt geblieben war, zum neuen Trend zu machen6. Mit Einflüssen aus Jazz und Blues entstand auf diese Weise die Countrymusik, welche sich vor allem nach den Werten der konservativen Landbevölkerung richtete. Typischerweise bestand eine Country Band aus Gitarre, Banjo, Kontrabass und Fiddle. John Carson feierte 1927 als erste Künstler des Musikstil Country und Western kommerziellen Erfolg mit seiner Platte. Ein weiterer Country Star war Jimmy Rodgers, der auch als Urahn der Singer-Songwriter bezeichnet wird. Rodgers sang in seinen Liedern über reale Umstände seines Lebens, was ihn sehr authentisch machte. Hank Williams führte die Countrymusik in den 1940ern weiter. Wie Rodgers setzte auch Williams auf authentische Lyrics und gefällige Melodien. Da Williams auch das „gewisse Etwas hatte und beim Publikum daher sehr gut ankam wurde er zum Star der Countrymusik. Großen Erfolg hatte Williams beispielsweise mit seinem Titel „Hey Good Lookin. Als Abwandlung des Country Western entwickelte sich der Western Swing. Dieser bestand aus Elementen des Folk und des Swings und entstand zeitgleich zur Swingmusik von Benny Goodman, mit der sie daher in Konkurrenz stand. Im Western Swing spielten die Musiker Countrystücke so als wären es Jazztitel. Diese Mischung der Musikstile kann als erstes Crossover der Geschichte bezeichnet werden. 2.4 Die Musik wird elektronisch Die E-Gitarre Leonidas Fender erfand 1930 die erste E-Gitarre. Doch erste 1940 verschaffte Charlie Christian, Gitarrist in der Jazzband von Benny Goodman, der E-Gitarre den Durchbruch7. Seit den fünfziger Jahren setzten sich E-Gitarren wie die Telecaster und die Stratocaster, sowie auch der Fenderbass auf dem Musikmarkt durch. Bis heute sind E-Gitarren von Fender beliebt und weit verbreitet. 4 5 6 7 Vgl. Paradisi Redaktion 2013 Vgl. Hofacker 2012, S.192 Vgl. Hofacker 2012, S.234 Vgl. Hofacker 2012, S.323 Elektrischer Blues In den späten 1940ern entwickelte Muddy Waters in Chicago den elektrischen Blues. Hier kamen EGitarren, Schlagzeug und Mundharmonika zum Einsatz. Die E-Gitarren sorgten für den rauen und scharfen Klang des elektrischen Blues. Als Beispielsong ist an dieser Stelle Muddy Waters „I Feel Like Going Home zu nennen. 2.5 Die 1950er In den fünfziger Jahren erfreuten sich Jazz, Rhythm n Blues und Country Western in der Bevölkerung großer Beliebtheit. Die technologische Entwicklung schritt fort, sodass die Aufnahmeund Wiedergabetechnik sich deutlich verbesserte und die Tonstudios schließlich selbst zum Instrument wurden. Der Plattenproduzent Mitch Miller erkannte als erstes die weitergehenden Möglichkeiten, die sich den Tonstudios nun durch die fortschreitende Technik boten. Miller ließ die Sängerin Patty Page mangels Backgroundsängerin ein Duett mit sich selbst einsingen, bei dem sich die Gesangsparts überlappten8. So wandte Miller die Technik des Overdubbing an. Weiterhin verwendete er die neuen Techniken kreativ zum Beispiel als Soundeffekte in außergewöhnlicheren Songs wie „Mule Train von Frankie Lane. Weiterhin wurde in den 1950ern die Vinyl Schallplatte erfunden und in Umlauf gebracht. Diese Schallplatte bestand aus günstigerem Material und hatte eine höhere Aufnahmekapazität. Zusätzlich breitete sich einige Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs zunehmend der Wohlstand in Amerika aus, sodass die Wirtschaft boomte und die Nachfrage nach Unterhaltung anstieg. Ein Musiker, welcher zu dieser Zeit einen Hit landete, wurde schlagartig zur Berühmtheit9. Rock n Roll In den späten fünfziger Jahren entwickelte Elvis Presley mit einem Gitarrist und einem Bassist in einem kleinen Tonstudio durch Herumspielerei mit Elementen aus Jump Blues, Country Western, n und Swing einen neuen Musikstil, den Rock n Roll. Der anwesende Produzent, Sam Philips, spürte dabei, „dass er da womöglich auf eine Goldader gestoßen war10 und nahm mit den Musikern an Ort und Stelle einen Song auf. „That All Right wurde über Nacht zum regionalen Hit. Bill Hayley, der seine musikalischen Ursprünge im Western Swing hatte und später auch n Elemente in seine Musik verbaute, hatte einen Stil dieser Art zwar schon vor Elvis Presley ausprobiert, doch da er kein so guter Entertainer war, wie Presley, blieb es bei seinem einzigen großen Hit „Rock Around The Clock. Elvis Presley hingegen überzeugte sein Publikum mit seinem guten Aussehen und einer Mischung aus gesundem Selbstbewusstsein, Charisma und Verletzlichkeit. Der weiße Sänger sang seine Lieder so leidenschaftlich wie es die Afroamerikaner taten und der naturbegabte Entertainer wurde zum regelrechten Teenieschwarm. Nach Presleys Vorbild fingen immer mehr Sänger an, ihre eigene Persönlichkeit herauszubilden und zu vermarkten. Im Rock n Roll galt nun das Prinzip „It the singer, not the song. Durch den Rock n Roll entwickelte sich eine exklusive Jugendkultur. Die Jugendlichen verstanden den neuen Musikstil intuitiv, da für sie schwarze und weiße Musik längst miteinander verschmolzen waren. Die ältere Generation konnte aber wenig mit dem neuartigen Musiktrend anfangen, wodurch sich zwei verschiedene Märkte bildeten. Die jungen Leute begeisterten sich für Rock n Roll, während die Erwachsenen an Jazz und Musical Gefallen fanden. Diesen Markt bediente unter anderem Frank Sinatra. 8 Vgl. Hofacker 2012, S.331 9 Vgl. Hofacker 2013, S.332 10 Hofacker 2012, S.352 Surfmusik Bei der Surfmusik handelt es sich um eine Variante des Rock n Roll, welche sich vor allem durch ihren charakteristischen Gitarrensound auszeichnet. Vertreter der Surfmusik verwendeten gerne das Gitarrenmodell Stratocaster von Fender und bauten diverse Halleffekte in ihre Musik mit ein. Als Musikbeispiel ist an dieser Stelle der 1966 veröffentlichte Song „Wouldnt It Be Nice von den Beach Boys zu nennen. Des Weiteren gab es um das Jahr 1960 herum alle paar Monate einen neuen Modetanz in der Rock n Roll Szene. Am bekanntesten ist hier der sogenannte „Twist. Der entsprechende Titel „Let Twist Again von Chubby Checker war weltweit erfolgreich11. 2.6 Die 1960er Die „Skiffle-Welle Alle bisher erwähnten Musiktrends des zwanzigsten Jahrhunderts stammten aus den Vereinigten Staaten von Amerika, während in Europa die Musiker und Bands die amerikanischen Stile lediglich kopierten. In den frühen sechziger Jahren begannen sich in England immer mehr junge Leute für Musik zu begeistern. Es folgte die sogenannte „Skiffle-Welle, in der sich viele jungendliche und junge erwachsene Briten Gitarren zulegten und auf Grundlage der ihr bekannten Musikstile Blues, Jazz, Folk und vor allem Rock n Roll einen neuen Stil, den Skiffle entwickelten. Aus einer solchen Skiffle-Band traten auch die Beatles hervor. Die vier Musiker brachten zusätzlich Elemente aus Music Hall und Comedy in ihre Lieder ein und sind somit verantwortlich für die Entstehung der Britischen Beat- und Rockmusik. Durch das Vorbild der Beatles folgten weitere britische Bands, welche die populäre Musik weltweit prägten12 und internationalen Erfolg feiern konnten. An dieser Stelle sind die Engländer Rolling Stones, Who, Kinks und Cream zu erwähnen, sowie der Amerikaner Bob Dylan. Die Beatles Die Beatles waren die erste europäische Band, die es überhaupt erst ernsthaft versuchte, auch in Amerika bekannt zu werden. Nach ihrem US Debüt 1964 belegten sie dann die fünf Spitzenplätze der amerikanischen Charts zur selben Zeit. Die Band trat mit Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Bass und Gesang auf. Die Besonderheit lag vor allem darin, dass alle Bandmitglieder grundsätzlich gleichberechtigt waren und es nicht einen Star und seine Band gab, sondern die Band an sich weltweit bekannt war. Die Beatles verstanden es, griffigen Pop zu produzieren, fungierten als Vorreiter in diesem Gebiet und setzte hohe Maßstäbe für andere Bands. Durch kreative Experimente im Tonstudio und Komponenten aus Kammermusik, Folk und Hardrock entstand das Beatles Album „Sgt. Pepper Lonely Hearts, welches von Musikkritikern häufig als „beste[s] Album der Rockgeschichte13 bezeichnet wird. Das Album ist sehr aufwendig produziert. Die Songs unterscheiden sich deutlich voneinander und enthalten vielfach technische Kunstgriffe und neuartige Klänge. Da der Sound dieser Platte live so nicht mehr reproduzierbar war und die Bühnentechnik noch nicht weit genug war, um das laut kreischende Publikum zu übertönen, gab es ab 1966 kaum noch Live 11 Vgl. Hofacker 2012, S.363 12 Vgl. Pfleiderer 2014, S.73 13 Biswas 2017 Auftritte der Beatles. Allerdings inspirierte „Sgt. Pepper zahlreiche neue Bands, welche die Rockmusik nun um den Faktor Geräusch oder sogar Lärm erweiterten14 und den Musikstil in alle erdenklichen Richtungen weiterentwickelten15. Pink Floyd beispielsweise überzeugte mit Klangexperimenten in ihrer Musik und Cream und Led Zeppelin bauten virtuose Blues-Rock Exkursionen in ihre Songs ein. 1967 fand das Rockfestival in Monterey statt, auf dem Jimi Hendrix bei seinem legendären Auftritt seine Gitarre anzündete. In der Gesellschaft verschärfte sich der Generationenkonflikt aufgrund dieser extremeren Entwicklungen im Bereich der Rockmusik in den sechziger Jahren mehr und mehr. Durch den technischen Fortschritt stieg die Bedeutung der Musik in den Industrieländern an. Der Stereo Klang wurde zum Standard und mit Erfindung der Compact Casette und dem UKW Radio verbesserte zudem die Qualität der angebotenen Musik. 2.7 Die 1970er Weiterentwicklung der Rockmusik In den siebziger Jahren entwickelten sich die Rockmusik in unterschiedliche Richtungen weiter. Es entstanden diverse Subgenres. Zunächst ist hier der Glamrock zu erwähnen. Dieser hat seine Ursprünge im Rock n Roll, was durch die Rhythmusbetontheit der Musik erkennbar wird. Zusätzlich sorgen Komponenten aus Music Hall und Varieté für Glanz und Orpulenz in der Wirkung des Glamrock. Unter den bekannten Vertretern dieser Rockrichtung befinden sich unter anderem Marc Bolan und David Bowie. Der Progressive Rock dagegen ist experimenteller und legt den Fokus auf die gerne verwendete Hammond Orgel. Ein Beispielsong aus dem Progressive Rock ist das Stück „The Dark Side Of The Moon von Pink Floyd. Genesis und Yes sind weitere Vertreter des Progressive Rock. Des Weiteren entstand an der amerikanischen Westküste der Softrock. Dieser wirkt introvertierter und wird vor allem von Singer-Songwritern, wie zum Beispiel Neil Young oder Joni Mitchell, gespielt. Das wohl bekannteste Subgenre der Rockmusik war in den Siebziger Jahren wohl der Punk. Vielen Rockliebhabern war der Musikstil Rock zu „mainstream geworden, sodass die Gegenbewegung des Punk gegründet wurde und schnell eine Menge Anhänger fand. Man besann sich mehr auf den rauen Rock der frühen Jahre und legte viel Energie in die Musik, um den Protest gegen das kommerzielle Pop Establishment deutlich zu machen. Punk war nicht nur eine Musikrichtung, es entwickelte sich eine Jugendkultur, welche sich auch durch Mode und Style ausdrückte. Disco Parallel zu Rockmusik erfreute sich auch die Discomusik in den 1970ern großer Beliebtheit. Diese entstand aus Soul-Pop und Funk, welche jeweils auf dem n beruhen. Ab 1977 war Disco ein Massenstil geworden, welcher ebenbürtig zu Rock existierte. Wichtig war, dass zu den gespielten Lieder auch getanzt werden kann. Die Music Halls wurden zu Discotheken umfunktioniert, in denen Discomusik lief. Ein typischer Discotitel heißt „Celebration und wurde von Kool and the Gang performt. Die wohl bekanntesten Vertreter der Discomusik sind die Bee Gees. 14 Vgl. Büsser 2002, S.23 15 Vgl. Bürklin 2018 2.8 Die 1980er Technische Entwicklung 1979 begann auch in der Musikindustrie das digitale Zeitalter. Die ersten Produzenten fingen an, ihre Alben digital aufzunehmen. Abbas „The Visitor war 1981 das erste Album, welches auf dem neuen digitalen Speichermedium, der Compact Disc, erschien. Darüber hinaus bot in den Achtzigern der Walkman die Möglichkeit, auch unterwegs Musik zu hören. In den USA entwickelte sich zudem der Fernsehsender MTV, welcher ausschließlich der Präsentation von Musikvideos diente, was für die gezeigten Künstler eine merkliche Promotionswirkung hatte16. Michael Jackson Michael Jackson war der unbestreitbar größte Popstar der achtziger Jahre. Der in den Medien auch als „King Of Pop bezeichnete Popsänger hatte seine musikalischen Ursprünge im n B. Durch Einbeziehung von Elementen aus Disco, weißem Pop und Rockmusik entwickelte Jackson seinen eigenen Musikstil, der ihn einzigartig machte. Darüber hinaus war Jackson nicht nur Sänger und Songwriter, sondern auch Tänzer und Performer und hatte demzufolge mit seinen Darbietungen keine Konkurrenz. Jacksons 1982 veröffentlichtes Album „Thriller ist außerdem das meist verkaufte Album aller Zeit. New Wave Der Punkrock der Siebziger teilte sich in den härteren Post Punk und den New Wave Punk auf17. Letzterer ist wieder dem Mainstream zuzuordnen und die Lieder unterschieden sich auch innerhalb des Genres klanglich deutlich voneinander. Es gab sowohl traditionelle und romantische Stücke, als auch solche die tanzbar und futuristisch daherkamen. Gemeinsam hatten die Songs des New Wave Punk, dass die neue Generation der Synthesizer zum Einsatz kam. Der Song „Enjoy The Silence von Depeche Mode dient als passendes Beispiel für einen New Wave Titel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 1960er und 1970er die Pionierjahre der Popmusik waren. In den 1980ern ist diese zum weltweites Phänomen geworden, sodass sich eine bemerkenswerte Vielfalt entwickelte. Diese Vielfalt lässt sich auch an den Popstars der achtziger Jahre erkennen. Prince beispielsweise spielte funk-lastige, elektrische Musik, Tina Turners Musik ist mehr im n Bereich anzuordnen und Bruce Springsteen war für seinen rockigen Sound bekannt. Whitney Houston sang große Balladen und modernen n B, während die „Queen of Pop Madonna mit flotter Popmusik auftrat und dies auch heute noch tut. 16 Vgl. Brüsser 2002, S.184 17 Vgl. Paradisi-Redaktion 2013 2.9 Die 1990er Grunge Der Begriff „Grunge stammt aus der englischen Sprache und bedeutet „schäbig, schmutzig. Die neue Generation der neunziger Jahre, welche frustriert und perspektivlos war, Konsum und Mode verweigerte18, aber unterhalten werden wollte, konnte sich gut mit der Bezeichnung Grunge identifizieren. Musikalisch fand man im Grunge die Energie der Punkmusik und einen Gitarrensound, ähnlich dem im Heavy Metal. Ein bedeutendes Kennzeichen des Grunge ist außerdem das Umschalten zwischen lyrischen und ruhigen und gewalttätigen, lauten Passagen der Lieder. Nirvanas „Smells Like Teen Spirit ist geradezu ein Paradebeispiel für Grunge, da es sich auch textlich genau in dessen Bedeutung einfügt. Später fand eine Weiterentwicklung des Grunges zum Hardrock statt, wie ihn die Foo Fighters oder auch Greenday produzieren. Britpop Die Musiker des Britpop besonnen sich zurück auf die gitarrenlastige britische Rock-Popmusik der 1960er19. Ein kompaktes Songwriting sowie elektronische Elemente durch Einflüsse aus House und Techno sind Merkmale der Britpopmusik. Oasis und Radiohead sind bekannte Bands dieses Musikstils, wobei Radiohead auch ziemlich experimentelle Komponenten in ihren Songs verwendeten. House House ist eine Stilrichtung elektronischer Tanzmusik aus den USA. Anstatt eines Schlagzeuges kommt bei der Housemusik ein Drumcomputer zum Einsatz, welcher den Rhythmus erzeugt. Die elektronisch erzeugte Bass Drum schlägt auf allen vier Schlägen, die zwei und die vier werden jeweils zusätzlich von der Snare Drum gespielt, um sie zu betonen. Das Tempo liegt typischerweise zwischen 110 und 130 Schlägen pro Minute. Bekannte DJs, die Housemusik produzieren sind beispielsweise David Guetta und Dimitri Vegas. Techno Die Technomusik entstand aus der Housemusik und wurde zudem unter anderem von Synthpop und New Beat beeinflusst. Aus der Technoszene entwickelte sich in den 1990ern eine Jugendkultur. Zur Love Parade, dem großen Techno Festival, kamen jedes Jahr Millionen junger Menschen nach Berlin. Doch die Technomusik war nur kurze Zeit im Mainstream zu finden und wurde schnell wieder zum Nischenprodukt. „Das Boot von U96 ist hier als Beispiel eines Technostückes zu erwähnen. Generell wurden DJs immer populärer und diese kreieren häufig Neubearbeitungen bekannter Lieder für den Dancefloor, welche auch als Remixes bezeichnet werden. 18 Vgl. Brüsser 2002, S.182 19 Vgl. Paradisi-Redaktion 2013 Hip Hop beim Hip Hop handelte es sich ursprünglich um schwarze Musik aus den Ghettos der Großstädte Amerikas20. Aus afroamerikanischem Funk und Soul und der jamaikanischen Tradition des „Toasting, welche sich zum Rap weiterentwickelte, entstand der Hip Hop. Dieser Musikstil war schon lange im Untergrund vorhanden gewesen, doch er schaffte es erst durch einen ironischerweise weißen Rapper, namens Eminem, in den Mainstream. Weitere erfolgreiche Hip Hopper kennt man zum Beispiel unter den Namen 50 Cent, Dr. Dre und Unit. Bis heute ist der Musikstil sehr beliebt und kommt vor allen Dingen durch diverse Crossover mit Pop- oder n BStücken in die Radios. 2003 gab es bespielsweise den erfolgreichen Hip Hop – Pop Crossover der Black Eyed Peas „Where Is The Love. Die amerikanische n Sängerin Rihanna hat ebenso schon einige Crossover durch Kooperationen mit Hip Hoppern hinter sich und auch heutzutage ist sind diese noch beliebt, was man am Beispiel an Ed Sheerans und Eminems gemeinsamem Song „River erkennen kann, welcher im Dezember 2017 erschien. 3. Popmusik in Deutschland Lange Zeit hatte sich hierzulande keine eigenständige Kunst im Bereich der Popmusik entwickelt. Die deutschen Musiker traten entweder mit ihren seit Jahrzehnten beliebten Schlagern und Schnulzen auf oder eiferten dem angloamerikanischen Vorbild nach und kopierten die Stile. In den siebziger Jahren waren dann die deutschen Bands Kraftwerk, Tangerine Dream und Can auch international erfolgreich und traten im Bereich der elektronischen Musik als Vorreiter auf. Etwas später, in den 1980ern, wurden die heute als Väter des Deutschrock bezeichneten Musiker Udo Lindenberg und Rio Reiser populär. Es folgte die sogenannte neue deutsche Welle, welche die deutsche Variante des New Wave Punk darstellte. Hierzu gehörten beispielsweise die Band Trio und die SängerInnen Nena, Falco und Peter Schilling. Auf diese Weise war Raum für andere deutsche Künstler geschaffen, welche nun mit ihrem ganz eigenen Stil auftraten und die Musikliebhaber begeisterten. In den neunziger Jahren folgten Herbert Grönemeyer, Die Ärzte und Die Toten Hosen, somit hatte sich die deutsche Popmusik im eigenen Land endgültig neben dem angloamerikanischen Diktat etabliert. 4. Die Entwicklung seit 2000 Heutzutage besteht die Popmusik aus einem kaum noch entschlüsselbaren Sammelsurium unterschiedlicher Genres und Subgenres. Alte Musikstile erleben Revivals und werden mit neuen Trends modernisiert. Die Musiker suchen sich gerne eine Vorlage aus der Vergangenheit, welche sie aktualisieren können. Dieser Prozess lief schon immer in dieser Art und Weise ab. In der heutigen Zeit haben die Künstler allerdings Zugriff auf ein viel größeres Spektrum an unterschiedlichen Musikstilen, was der Grund für die mögliche Vielfalt im Bereich der Popmusik der heutigen Zeit ist. Zudem sei noch anzumerken, dass die sozialen Netzwerke in der heutigen Musikentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Die Künstler sind über Facebook, Twitter und Instagram dauerhaft präsent, was auch bedeutet, dass es von großer Bedeutung ist, wie gut sich ein Musiker präsentieren kann und will. Dies birgt die Gefahr, dass die eigentliche musikalische Leistung in den Hintergrund rückt und eher die Bands und Sänger erfolgreich werden, welche durch die Sozialen Netzwerke bekannt 20 Vgl. Büsser (2002), S.144 und beliebt sind und diejenigen, welche zwar großartige Popmusik machen und neue Wege bestreiten, aber nicht in den Medien vertreten sind, eher keinen großen Erfolg mit ihrer Musik haben können. Doch die weltweite Vernetzung hat auch große Vorteile. Die Musiker sind nicht mehr darauf angewiesen, dass sie im Radio gespielt oder im Fernsehen zu sehen sind, da sie ihre Musik auch selbst im Internet bewerben können. Außerdem war es noch nie so einfach, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten. Heutzutage muss man sich noch nicht einmal persönlich getroffen haben, um eine gelungene Kooperation herauszubringen. 5. Quellenverzeichnis BISWAS, Chanchal (2017): So entstand das beste Album der Rockgeschichte, vom 31.05.2017, in NZZ am Sonntag. Online auf: [Stand: 27.07.2018] BÜRKLIN, Michael (2018): Was war wann?: Geschichte von 0000 bis gestern. Online auf: [Stand: 26.07.2018] BÜSSER, Martin (2004). On the Wild Side: Die wahre Geschichte der Popmusik. 1. Hamburg: Sabine Groeneworld Verlage. ISBN 3-434-50565-2 HOFACKER, Ernst (2012). Von Edison bis Elvis: Wie die Popmusik erfunden wurde. 1. Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH Co. KG. ISBN 978-3-15-010838-3 HUBER, Michael (2003): Popmusik. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5 Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5. O.V., in: „Musicforum (2018). Geschichte der Popmusik. Online auf: [Stand: 13.05.2018] Paradisi Redaktion (2013): Popmusik Geschichte, Merkmale und bekannte Musiker, vom 03.04.2013. Online auf: [Stand:13.05.2018] PFLEIDERER, Martin (2014): Geschichtsschreibung populärer Musik im Vergleich, aus: Beiträge zur Popularmusikforschung, Bd. 40. Bielefeld: Hg. v. D. Helms u. T. Phlep. Online auf: [Stand: 27.07.2018]