Arbeitsblatt: Geschichte der Schweiz nach 1945
Material-Details
Dossier orientiert an Zeitreise 3 zur Geschichte der Schweiz nach 1945
Geschichte
Schweizer Geschichte
9. Schuljahr
14 Seiten
Statistik
198228
912
14
14.06.2021
Autor/in
Elena Gmünder
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
RZ – Zeitreise 3 Name: Die Schweiz 06.01.2020 – 14.02.2020 Eine Moderne Gesellschaft? (1945-Heute) 1 Die Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg Diskutiert zu zweit die Bilder oben. Macht Annahmen über die Schweizer Wirtschaft. Zahlen und Fakten 2 Die Löhne zwischen 1945 und 1968 und das Pro-KopfEinkommen. Bis 1970 arbeiteten ca. der Bevölkerung in der Industrie. Jedoch gab es Arbeitskräfte, weshalb es nicht zu einer Modernisierung der Maschinen kam. Die gab nun den Menschen mehr Arbeit. Immer weniger Personen arbeiteten hingegen in der und in der - und. Die Arbeitszeit sank durchschnittlich von auf Stunden, was mehr Freizeit ermöglichte. 3 Die Wirtschaftskrise 1973 1944, Cotton Woods (USA) 1971, Vietnam 1973, USA 1973, Persischer Golf 4 Wie beeinflusst die Wirtschaftskrise die Schweiz? Was muss nun geändert werden? 5 Weltweite Verbreitung Informationsgesellschaft Was dachten die Menschen in den 1980er Jahren über den Computer? Welche Bereiche des Lebens haben Computer verändert und wie? Globalisierung Was haben diese Bilder mit dem Thema Globalisierung zu tun? Welche Bereiche der Wirtschaft werden von Globalisierung betroffen? 6 Arbeitsimmigration Gib jedem Abschnitt einen Titel. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges ging es der Schweiz gut. Da es in den Fabriken viel Arbeit gab, wurden Arbeitskräfte benötigt – und von diesen gab es in der Schweiz zu wenige. So luden die Fabriken italienische Männer ein, hier zu arbeiten. Italien war nämlich durch den Krieg geschwächt und ein grosser Teil der Industrie war zerstört. Viele junge Männer und später auch Frauen reisten deswegen in die Schweiz und arbeiteten vor allem in Stahlwerken, in der Bauoder in der Textilindustrie. Einige Schweizer fühlten sich aber wegen der «Überfremdung» unwohl. So entstand ein Gesetz, das festlegte, dass die Gastarbeiter keine Familie mitbringen durften und pro Jahr maximal 9 Monate in der Schweiz arbeiten durften. So konnten sie nicht sesshaft und jederzeit wieder zurückgeschickt werden. Wenn im Frühjahr die Saison der Bautätigkeit wiederbegann, kamen wieder neue Gastarbeiter. Deswegen nannte man sie «Saisonniers». Davon durften immer nur so viele kommen, wie es Arbeit gab. Stimmen gegen die vielen Ausländer in der Schweiz werden 1963 laut. Sie schaffen eine fremdenfeindliche Stimmung zu einer Zeit, in der die Zahl der Zuwanderer in der Schweiz wächst und Italien bessere Arbeitsbedingungen für die Saisonniers fordert. Viele Initiativen versuchen, die Anzahl der Ausländer zu beschränken. Jedoch ist keine erfolgreich und 1970 überschreitet deren Anzahl eine Million. 7 Die Ölkrise 1973 trifft diese ausländischen Arbeitskräfte am härtesten. 228000 der 340 00 verloren gegangenen Arbeitsplätzen waren von Ausländern besetzt, die nun das Land verlassen müssen. Der Ausländeranteil sinkt um 300 00 Personen von 18 auf 16% und die Anzahl Italiener geht von 583850 auf 418989 zurück. Ab 1985 erholt sich die Wirtschaft wieder und es werden erneut Arbeitskräfte gebraucht. Diesmal kommen sie aus Jugoslawien und Portugal und arbeiten hauptsächlich auf dem Bau, im Gastgewerbe und in der Hotellerie. 1988 erreicht der Anteil an Immigranten wieder eine Million. Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen. Max Frisch 8 MITENAND läbe, schaffe, di gliiche Rächt ha. JA. Initiativtext Für Hunde und Italiener verboten. Restaurantschild Jesus était étranger Graffiti Flüchtlinge Anhand des Bildes: Wie schätzt sich die Schweiz ein, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht? Recherchiere zu einer der Flüchtlingswellen. Wieso sind die Leute geflohen und wie hat die Schweiz reagiert? Schaut euch im Zeitreise 3 s. 97 D2 und D3 an. Wie funktioniert das Einbürgerungssystem der Schweiz? Zeichnet euch dazu ein Schema. 9 Der Wohlfahrtsstaat Wann wurde die AHV eingeführt und wie wurde das ermöglicht? Woher kommt der Name Wohlfahrtsstaat? 10 Vergleiche die Altersverteilung in der Schweiz bei der Einführung der AHV und heute? Was für Probleme könnte dies verursachen? Die Schweiz ist ein wohlhabendes Land. Jedoch ist das Vermögen ungleich verteilt: Das eine Prozent der reichsten Schweizer Steuerpflichtigen besitzt 40% des Vermögens; die 60% der ärmeren Bevölkerung besitzen dagegen nur 2%. Die Zahl der reichen Menschen wächst, und ihre Vermögen ebenso. Es öffnet sich eine Schere. Stelle dies in einem Schaubild dar. 11 Die 68er Bewegung Worum handelt es sich im Video zum Globuskrawall? Anliegen der 68er Bewegung waren: Vom 19. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre haben die Schweizer Behörden ca. 15000 Kinder ihren Eltern entrissen und verdingt. Dazu zählten Waisenkinder, Kinder aus armen Familien und uneheliche Kinder. Sie wurden von den eigenen Eltern oder den Behörden in Pflegefamilien oder Heime abgegeben. Bei Bauernfamilien mussten sie wie Knechte arbeiten sie wurden zum Teil geschlagen, misshandelt, mussten im Stall schlafen, hatten Hunger Was heisst Verdingung? In «Korrektionsanstalten», Gefängnisse oder Haftanstalten: Bis 1981 sperrte die Schweiz unschuldige Bürger und Bürgerinnen, die nicht den Normen der Schweizer Gesellschaft entsprachen, einfach weg. Frauen wurden zwangssterilisiert und im Rahmen der administrativen Versorgung weggesperrt. Unverheiratete Schwangere wurden von der Gesellschaft ausgeschlossen. Andere Frauen und Männer wurden wegen Liederlichkeit, Trunkenheit oder als arbeitsscheu ihrer Freiheit beraubt. Die Arbeit auf Bauernhöfen oder die Hausarbeit für den Staat blieben unbezahlt. Was ist administrative Versorgung? Was haben Verdingung und Administrative Versorgung mit der 68er Bewegung zu tun? 12 Frauenrecht Der lange Weg zum Frauenstimmrecht: 1920er: 1960er: 1950er: 1980er: BV Artikel 8 Abs. 3 (1981) «Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung, vor allem in Familie, Ausbildung und Arbeit. Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.» ZGB Artikel 160 und 161 (vor 1988) «Der Ehemann ist das Haupt der Gemeinschaft. Er bestimmt die eheliche Wohnung und hat für den Unterhalt von Weib und Kind in gebührender Weise Sorge zu tragen. Die Ehefrau erhält den Familiennamen und das Bürgerrecht des Ehemannes. Sie steht dem Manne mit Rat und Tat zur Seite und hat ihn in seiner Sorge für die Gemeinschaft nach Kräften zu unterstützen. Sie führt den Haushalt.» GIG Artikel 3 Abs. 1 «Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen aufgrund ihres Geschlechts weder direkt noch indirekt benachteiligt werden.» 13 Klebt die Steckbriefe hier ein. 14 Neutralität und Solidarität? Als die UNO 1945 gegründet wurde, trat ihr die Schweiz nicht bei. Denn die UNO-Mitglieder mussten gegen Friedensbrecher Sanktionen ergreifen. Die Schweizer Regierung hielt aber an der Neutralität fest. Immerhin erweiterte sie diesen Begriff zu «Neutralität und Solidarität». Das heisst, die Schweiz organisiert internationale Konferenzen, oder die Schweizer Botschaften erhalten den Kontakt unter verfeindeten Staaten aufrecht. Politische Neutralität bedeutet aber nicht Gesinnungsneutralität. Was bedeutet Neutralität und Solidarität? Was ist der Unterschied Gesinnungsneutralität? zwischen politischer Neutralität und In der Schweiz fand der Kalte Krieg in den Köpfen statt. Dort herrschte Angst vor dem Kommunismus der Sowjets. Misstrauen gegenüber allen, die sich nicht scharf genug davon distanzierten. Und ein Wahn, dass der Feind unter den Nachbarn lebt, wo er sein Gift verströmt. Im November 1956 rollten sowjetische Panzer in Ungarn ein, um dort demokratische Reformen zu ersticken. Hunderttausende flüchteten, auch in die Schweiz. Die ungarischen Flüchtlinge wurden hier mit Wärme empfangen. Die Ungaren waren Brüder und Schwestern im Kampf gegen den Kommunismus. Zugleich aber wurde der Zorn auf die rasend, die mit dem Kommunismus der UdSSR im Bunde zu stehen verdächtigt wurden. Die Mitglieder der schweizerischen kommunistischen Partei der Arbeit (PdA) wurden zu Feinden im Inneren des Landes erklärt. Es kam zu Angriffen auf ihre Läden, etliche wurden entlassen, andere wurden direkt tätlich angegriffen. Konrad Farner geriet besonders ins Fadenkreuz des Volkszorns. Die NZZ hatte Farners Adresse publiziert. Kurz darauf erhielten die Farners anonyme Anrufe: Verreckt! – Am besten wärs, ihr ginget nach Sibirien. Einige Tage danach formierte sich der Mob vor ihrem Haus im zürcherischen Thalwil und schrie Hängt ihn!. Die Ladenbesitzer im Dorf bedienten sie nicht mehr, Handwerker arbeiteten nicht mehr für sie. Die Familie Farner flüchtete aus Thalwil. Anlass zu antikommunistischen Ressentiments bot die Sowjetunion mit ihrer aggressiven Aussenpolitik durchaus. Und die PdA war gewiss keine Meisterin in der Abgrenzung von einem gewalttätigen Sozialismus unter Stalin. Doch der Antikommunismus in der Schweiz überstieg demokratische Kritik. Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt bezeichnete den Antikommunismus des Kalten Krieges als Stammestanz der Schweizer. Man tanzte ihn für die Weltöffentlichkeit: Nach 1945 stand die Schweiz isoliert da – ihre neutrale Rolle im Krieg war den Siegermächten suspekt. Die offizielle Schweiz positionierte sich deswegen besonders beflissen auf der Seite der freien Welt. 15 Innenpolitik Seit 1848 hatte sich nichts mehr geändert in der Schweiz. Alles war festgelegt. Der Jura-Konflikt stellte somit vieles unvermittelt in Frage, sagt Alain Pichard, Autor des Buches Die Jura-Frage. Stabilität der Schweiz «Zauberformel» 2-2-2-1 Was wird damit gemein? Die Stabilität der Regierung hatte allerdings zur Folge, dass Probleme nur langsam angegangen und neue Ideen nur mit Verzögerung aufgenommen oder sogar abgewehrt wurden. Der Jura-Konflikt Was sind die Ursachen des Jurakonflikts? 16 Was ist dessen Auslöser? Mit welchen Mitteln zeigte die Jurassische Bevölkerung ihren Unmut? 17 Aussenpolitik EWR EWR steht für Das Hauptziel des EWR ist Die Schweiz ist/ist nicht im EWR. Die Beziehungen sind so geregelt: EU EU steht für Das Hauptziel der EU ist Die Schweiz ist/ist nicht in der EU. Die Beziehungen sind so geregelt: UNO UNO steht für Das Hauptziel der UNO ist Die Schweiz ist/ist nicht in der UNO. Die Beziehungen sind so geregelt: 18 zeitstrahl Wirtschaft 19 Gesellschaft 194 5 Politik