Arbeitsblatt: Farbwirkung

Material-Details

Das Dokument dient Lehrkräften an Heilerziehungspflegeschulen, die das Fach Werken und Gestalten unterrichten. Farben und ihre Wirkung Welche Wirkung haben Farben auf Menschen mit Behinderung und Demenzerkrankungen
Bildnerisches Gestalten
Farbe
klassenübergreifend
4 Seiten

Statistik

198874
942
9
07.09.2021

Autor/in

Madeleine Tiefel
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Farbwirkung – wie Farben unser Leben beeinflussen Farbe spielt eine große Rolle im Leben. Sie erfüllt dabei nicht nur dekorative oder gestalterische Zwecke sondern hat auch praktische oder nützliche Funktionen. Doch was ist strenggenommen eigentlich Farbe? Was ist Farbe? Farbe ist genau betrachtet nur eine Sinneswahrnehmung. Ein Gegenstand reflektiert das Licht, welches durch das Auge aufgefangen wird. Rezeptoren im Auge senden Signale an unser Gehirn, welches einen subjektiven Farbeindruck vermittelt. Der Eindruck ist jedoch subjektiv, da viele Einflussfaktoren bei der Wahrnehmung und Interpretation der Farbe eine Rolle spielen: Beeinflussung durch Erinnerungen Kulturelle Einflüsse (Wussten Sie, dass Trauerkleidung in China weiß ist?) Farbfehlsichtigkeiten (z. B. Rot- oder Grünschwäche oder Verfärbung der Linse) Beleuchtung (Metamerie) Diese Einflussfaktoren können manchmal auch zu Problemen führen, wenn man bedenkt, dass Farbe nicht nur eine dekorative Zwecke erfüllt, sondern auch z. B. signalgebend sein kann. Funktionen der Farbe Farben haben häufig dekorative Zwecke, wobei es hier auch um eine bestimmte Atmosphäre geht, die man individuell schaffen möchte. Mit der farblichen Gestaltung lassen sich Stimmungen und Atmosphäre erzeugen, die das Wohlbefinden beeinflussen können. Farben können emotional beeinflussen. So können Farben für Kinder/ Jugendliche aber auch für Menschen mit Behinderung beispielsweise helfen, sich zu entspannen, da sie Auswirkungen auf den seelischen Zustand haben. (Zahnarzt, Kinderarzt uws.) Auch im therapeutischen Bereich spielen Farben eine große Rolle. Sie lösen Emotionen aus, die z. B. durch Erfahrungen miteinander verknüpft sind. In der Traumabewältigung soll im Rahmen der Farbtherapie mit bestimmten Farbimpulsen eine Erinnerung an das traumatische Erlebnis hervorgerufen werden um dieses bewältigen zu können. Der vierte und vermutlich wichtigste Bereich ist heutzutage kaum noch wegzudenken. Stellen Sie sich einmal den Straßenverkehr ohne Fahrbahnmarkierungen und Ampeln vor – pures Chaos. Hier übernimmt die Farbe eine informative oder Signalfunktion. Gleichzeitig wird Farbe zur räumlichen Gliederung und als Orientierungshilfe benötigt. Im Rahmen des barrierefreien Bauens wird Farbe und die damit erzeugten Kontraste, immer wichtiger für z. B. sehbehinderte Menschen. Farbe ist die einzige Möglichkeit, Gegenstände gleicher Struktur und Helligkeit optisch voneinander zu unterscheiden. Aber: Der Eindruck ist subjektiv, da viele Einflussfaktoren bei der Wahrnehmung eine Rolle spielen. So wird die Bedeutung von Farben durch eigene Erinnerungen beeinflusst. Kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle, zum Beispiel steht bei uns die Farbe Schwarz für Trauer und in China hat Weiß diese Bedeutung. Durch Farbfehlsichtigkeit wird die Wahrnehmung beeinflusst, z. B. Rot- oder Grünschwäche, Verfärbung der Linse. Und nicht zuletzt beeinflusst auch die Beleuchtung die Art wie Farbe wahrgenommen wird. Man spricht hier von Metamerie. Wirkung und Funktion von Farbe Bedeutung aus der Farblehre Farben können verschiedenste Emotionen auslösen – sowohl positiv als auch negativ. Welche genau ist einerseits subjektiv aber andererseits auch kulturell verfestigt. Unter folgender Seite finden sich Beispiele und eine Auflistung. (Quelle: Welche Bedeutung haben Farben für Menschen mit Behinderung am Beispiel Demenz? . Eine gemütliche Atmosphäre ist für Demenzkranke wichtig Grundsätzlich muss bei Demenzkranken eine Reizüberflutung vermieden werden, aber zu langweilig darf das Pflegezimmer auch nicht sein. Anfangs ist es nicht ganz einfach, eine passende Einrichtung auszuwählen, aber mit einigen Fakten über Farben und deren Wirkungen lässt sich schließlich eine gemütliche und heitere Atmosphäre erzeugen. Außerdem muss die Ausstattung an den Typ des Demenzkranken angepasst werden. Einiges werden Sie ausprobieren müssen und beobachten, wie Ihr Angehöriger reagiert. Auch Sie selbst profitieren natürlich von einer harmonischen Farbgestaltung. Blau beruhigt und entspannt die Muskeln Für unruhige und aggressive Demenzkranke eignet sich vor allem die Farbe Blau als Wandfarbe. Sie sollte allerdings als helle Pastellfarbe abgetönt werden, denn grelle oder dunkle Farben können bei den Betroffenen Ängste oder Verwirrtheit auslösen. Blau entspannt, löst Verspannungen und lässt den Bewohner leichter einschlafen. Auch Violett wirkt beruhigend und angstlösend. Grün harmonisiert und stimuliert sanft Ebenso ist Grün eine ideale Farbe für Wände, Gardinen und Fußböden. Auch hier sollten helle Varianten für große Flächen verwendet werden. Bei kleinen Accessoires wie Kissen und Tischdecken dürfen auch etwas kräftigere Farben gewählt werden, damit der Demenzkranke angenehm stimuliert wird. Grün wirkt harmonisierend und beruhigt, ohne müde zu machen. Suchen Sie eher einen warmen Grünton mit viel Gelbanteil aus. Orange regt den Appetit an und fördert soziales Verhalten Orange strahlt Heiterkeit und Lebensfreude aus. Diese Farbe fördert auch soziale Kontakte und ist damit für gemeinschaftlich genutzte Räume die optimale Wahl. Gardinen, Tischdecken und Kissen können in einem sanften Orange unterstützend auf ein freundliches und aufgeschlossenes Miteinander wirken. Eine Wand in einem pastellfarbenen Orange regt den Appetit an und verscheucht trübe Gedanken. Rot sollte auf großen Flächen eher gemieden werden, da es leicht zu Aggressionen und Überreizungen führt. Kleine Accessoires wie Blumen oder eine Serviette in Rot könnten depressive und antriebsschwache Patienten etwas anregen. Gelb ist Sonne pur Behaglichkeit und Wärme strahlen Zimmer mit gelben Wänden aus. Mit der richtigen Mischung aus einem warmen Gelbton und Weiß lässt sich eine perfekte Wandfarbe mischen, die Sonne in jeden Raum bringt, selbst bei schlechtem Wetter. Sie wirkt positiv auf jeden Bewohner und kann daher in allen Räumen verwendet werden. Muster verwirren Demenzkranke eher Stimmen Sie die Farben eines Raumes aufeinander ab und gestalten Sie ihn nicht zu bunt, damit er nicht unruhig wirkt. Auch Muster an Wänden, Gardinen und Teppichen sollten Sie vermeiden, da Sie Demenzkranke nur verwirren. Mit Farben können Sie auch Signale setzen, indem Sie zum Beispiel die Tür zum Bad blau anstreichen und groß „WC daran schreiben. Farbige Symbole helfen Demenzkranken, in die entsprechenden Räume zu finden. Quellen: #::textWelche%20Farben%20tun%20Demenzkranken%20gut%3F %201%20Eine%20gem%C3%BCtliche,Appetit%20an%20und%20f%C3%B6rdert %20soziales%20Verhalten.%20Orange%20strahlt