Arbeitsblatt: Pflanzen Dossier
Material-Details
Pflanzen Dossier
1.BIOLOGIE UND PFLANZEN,, 1.1.WAS SIND PFLANZEN ?
1.2BLÜTENPFLANZEN
1.3 BLÜTENPFLANZEN AUFBAU
2.PFLANZENORGANE ERFÜLLEN BESTIMMTE FUNKTIONEN
2.1 WURZELN, STÄNGEL, BLÄTTER,2.1.1 FOTOSYNTHESE,2.2BLÜTEN
2.2.1FORTPFLANZUNG: GESCHLECHTLICHE UND UNGESCHLECHTLICHE VERMEHRUNG
2.3 VERBREITUNG VON FRÜCHTEN UND SAMEN
3.KEIMUNG
3.1.BOHNENEXPERIMENT KEIMUNG
3.2 VORAUSSETZUNGEN
3.3 ABLAUF DER KEIMUNG:
4. ORDNUNG DER BLÜTENPFLANZEN
5. PFLANZEN UND LEBENSRAUM
5.1 LEBENSANSPRÜCHE VON PFLANZEN / LEBENSRÄUME
5.2 WECHSELBEZIEHUNGEN ZWISCHEN LEBEWESEN
5.2.1 NAHRUNGSNETZE UND NAHRUNGSPYRAMIDEN
5.3 EINGRIFFE IN DIE LANDSCHAFT UND FOLGEN
Biologie
Pflanzen / Botanik
6. Schuljahr
29 Seiten
Statistik
202074
1402
64
16.05.2022
Autor/in
Regula Borri
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Pflanzen Dieses Dossier gehört:_ Klasse Inhaltsverzeichnis Lernziele 3 1 BIOLOGIE UND PFLANZEN :. 4 1.1 WAS SIND PFLANZEN ?.4 1.2 BLÜTENPFLANZEN4 1.3 BLÜTENPFLANZEN AUFBAU:5 2 PFLANZENORGANE ERFÜLLEN BESTIMMTE FUNKTIONEN:8 2.1 WURZELN, STÄNGEL, BLÄTTER8 2.1.1 FOTOSYNTHESE 10 2.2 BLÜTEN.11 2.2.1 FORTPFLANZUNG: GESCHLECHTLICHE UND UNGESCHLECHTLICHE VERMEHRUNG13 2.3 VERBREITUNG VON FRÜCHTEN UND SAMEN.17 3 KEIMUNG. 18 3.1 BOHNENEXPERIMENT KEIMUNG :18 3.2 VORAUSSETZUNGEN20 3.3 ABLAUF DER KEIMUNG:.20 4 ORDNUNG DER BLÜTENPFLANZEN. 22 5 PFLANZEN UND LEBENSRAUM. 25 5.1 LEBENSANSPRÜCHE VON PFLANZEN LEBENSRÄUME25 5.2 WECHSELBEZIEHUNGEN ZWISCHEN LEBEWESEN.26 5.2.1 NAHRUNGSNETZE UND NAHRUNGSPYRAMIDEN.26 5.3 EINGRIFFE IN DIE LANDSCHAFT UND FOLGEN.29 6 QUELLEN : 31 2 Lernziele Ich weiss was Pflanzen sind (Definition). Ich kann die Pflanzenteile einer Blütenpflanze zeichnen und beschriften. Ich kenne den Unterschied zwischen einer krautigen Pflanze und einem Holzgewächs. Ich kenne die Funktionen der Wurzeln, Stängel, Blätter, Gefässe und Spaltöffnungen und kann sie beschreiben. Ich weiss, was Fotosynthese ist und kann sie erklären. Ich kenne die Teile der Blüten und kann sie beschriften. Ich weiss, wie eine Blüte befruchtet wird und kann es erklären. Ich kenne den Unterschied zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Vermehrung. Ich kenne verschiedene Verbreitungsarten von Samen, kann sie erklären und kenne Beispiele dazu, bzw. kann Samen zuordnen. Ich kann den Prozess der Keimung mit den richtigen Begriffen beschreiben. Ich kann einen Bestimmungsschlüssel anwenden. Ich kenne den Zusammenhang zwischen Pflanzenform und Lebensraum und kann Beispiele nennen Ich kenne die Begriffe Nahrungskette/-kreis, Nahrungspyramide, Produzenten, Konsumenten, Destruenten und kann die Abhängigkeiten erklären. Ich kann erklären, wie es zu Störungen im Ökosystem kommt und welche Folgen das haben kann, bzw. was man dagegen tun kann. Ich kann Pflanzen untersuchen und beschreiben (Natur, Mikroskop, eigene Pflanzung Beobachtungsberichte und zeichnungen) Ich kann Vermutungen anstellen und diese überprüfen. Ich kann Informationen recherchieren und zusammenfassen. Ich kann Pros und Contras zu einem Thema diskutieren. 3 1 Biologie und Pflanzen Biologie ist die Wissenschaft vom Leben. Das griechische Wort „bios bedeutet Leben und das Wort „logos bedeutet Wissenschaft. Die Biologie beschäftigt sich mit dem Leben und den Lebewesen. Die Lebewesen unterteilt man in der Biologie in «Reiche» Lebewese Einzeller und Wenigzell er Tiere (und Menschen Pflanzen Pilze Bakterien Die Wissenschaft, innerhalb der Biologie, die sich nur mit den Pflanzen beschäftigt, heisst Botanik. 1.1 Was sind Pflanzen Als Pflanzen (lateinisch Plantae) werden Lebewesen bezeichnet, die sich nicht fortbewegen können und die zum Wachsen und Leben notwendigen Stoffe (mit Hilfe des Sonnenlichts durch Fotosynthese) selber herstellen. Nach heutigen Schätzungen gibt es rund 500 00 Pflanzenarten. Um Pflanzen genau bestimmen zu können, werden sie innerhalb ihres Reiches zusätzlich in Abteilung, Unterabteilung und Klassen (Art) unterteilt: Im Nachfolgenden werden wir uns mit den Blütenpflanzen beschäftigen, d.h. Pflanzen die Blüten und Samen bilden 1.2 Blütenpflanzen 4 Auftrag 1: a) Suche eine Blütenpflanze und grabe sie vorsichtig aus. Betrachte sie genau. Zeichne die Blütenpflanze mit ihren Teilen auf das Titelblatt ab. Grabe die Pflanze wieder ein und gib ihr etwas Wasser! b) Vergleiche Deine Pflanze mit derjenigen auf dem nächsten Blatt, was fällt Dir auf *** 1.3 Blütenpflanzen Aufbau: Beschrifte die Teile der Pflanzen auf der nächsten Seite: 5 6 Blütenpflanzen haben immer einen ähnlichen Aufbau. Im Boden (unterirdisch) ist eine Wurzel. Sie besteht aus einer dickeren Hauptwurzel und kürzeren Seitenwurzeln. Die oberirdischen Pflanzenteile bilden den Spross darunter versteht man die Sprossachse mit den Blättern. Die Sprossachse heisst bei krautigen Pflanzen wie Raps, Löwenzahn, Hahnenfuss etc. Stängel. Ist der Stängel verholzt spricht man von einem Stamm. Dies ist bei Holzgewächsen wie der Heckenrose oder der Rosskastanie der Fall. Bei der Rosskastanie kann der Stamm sehr dick werden. Er ist lang und trägt die Krone mit Ästen und Zweigen, an denen sich Blätter und Blüten entwickeln. Eine solche Wuchsform bezeichnet man als Baum. Die Heckenrose hingegen ist ein Strauch. Von einem sehr kurzen Hauptstamm entspringen kurz über dem Boden viele Seitenstämmchen. (Erlebnis Biologie S. 7 185) Vervollständige den Lückentext Alle pflanzen zeigen einen gemeinsamen Bauplan aus (oberirdisch) und(unterirdisch). Je nach Wuchsform unterscheidet man Pflanzen und wie Sträucher und Bäume Die krautigen Pflanzen haben einen (Sprossachse) bei Holzgewächsen ist es ein verholzter. Erkläre den Unterschied zwischen einer krautigen Pflanze und einem Holzgewächs: 2 Pflanzenorgane erfüllen bestimmte Funktionen: Jeder Teil der Pflanze, also jedes Pflanzenorgan, hat eine bestimmte Aufgabe. 2.1 Wurzeln, Stängel, Blätter Auftrag 2 Hole ein frisches Pflanzenblatt, lege es unter ein Mikroskop und betrachte beide Seiten. Zeichne beiden Seiten. Was siehst Du auf der Unterseite des Blattes (zwischen den Adern) Warum ist das Blatt so gebaut, was vermutest Du Schneide ein Blatt quer lege es unter das Mikroskop welche Farbe haben die Zellen zwischen den Blattadern 8 Auf der Unterseite des Blattes befinden sich kleine spaltförmige Öffnungen. Jede Spaltöffnung ist von zwei bohnenförmigen Schliesszellen umgeben, zwischen denen der Spalt liegt. Die Schliesszellen können ihre Form verändern und damit den Spalt öffnen oder schliessen. Dies hängt vom Licht und der Feuchtigkeit ab. Über die Spaltöffnung kann die Pflanze Luft und Wasserdampf austauschen, d.h. Wasser verdunstet (Transpiration). Da die Pflanze ständig Wasser verdunstet, braucht sie Wasser aus dem Boden. Daher muss man Pflanzen giessen. Auf beiden Seiten des Blattes kann man die Blattadern erkennen. Diese Blattadern sind Bündel von kleinen, dünnen Röhrchen. Sie führen von der Sprossachse bis in die Wurzelspitzen. Die wasserleitenden Röhrchen nennt man Gefässe. Diese Röhrchen beginnen in den Wurzelspitzen der Wurzeln. Die Wurzeln verankern die Pflanze im Boden. Jede Wurzelspitze ist von einem zarten Haarflaum umgeben. Mit den Wurzelhaaren nimmt die Pflanze Wasser aus dem Boden auf. Die Röhrchen bilden vom Wurzelhaarbereich bis zu den Blättern unterbrochene Leitungen. (Erlebnis Biologie S. 187) 9 2.1.1 Fotosynthese Im Blattquerschnitt kann man grün gefärbte Zellen erkennen. In diesen grün gefärbten Zellen bildet die Pflanze aus Kohlenstoffdioxid (Co2) und Wasser den Nährstoff Traubenzucker, der in Stärke umgewandelt wird und Sauerstoff. Dazu braucht die Pflanze den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll und Sonnenlicht. Der Sauerstoff wird durch die Spaltöffnungen abgegeben. Dieser Vorgang heisst Fotosynthese. In der Nacht kann die Pflanze keine Fotosynthese machen. Sie schaltet auf die sogenannte Dunkelatmung um. Sie verbraucht dann Sauerstoff und Kohlenhydrate (Stärke) und gibt Kohlendioxid ab. Allerdings wesentlich weniger als sie tagsüber Sauerstoff produziert. Mit dem Zucker, bzw. der Stärke stellt die Pflanze den wichtigsten Bestandteil ihrer Nahrung selbst her, allerdings benötigt jede Pflanze zusätzlich Nährstoffe (Mineralien und Salze) um richtig wachsen zu können. Diese bezieht sie über das Wasser aus der Erde. 10 Zusammenfassung a) Vervollständige den Lückentext: Die Organe der Pflanzen haben verschiedene Aufgaben: Die Wurzeln dienen der im Boden und der Aufnahme von Die leitet das Wasser in die Blätter. Die Blätter betreiben , dabei wandeln sie Kohlendioxid und Wasser in und um, und sorgen für Verdunstung. b) Erkläre deinem Nachbarn wie Fotosynthese funktioniert. 2.2 Blüten Hole eine Blüte eines Baumes oder einer Blume und sieh sie dir genau an: Wozu könnte die Blüte dienen Eine Blüte besteht aus verschiedenen Teilen. Alle Teile bestehen aus umgewandelten Blättern. Bei einer Knospe kann man die Kelchblätter (grüne Blätter nahe am Stil) gut sehen, da sie die Knospe umhüllen und grün sind. Gewisse Blütenpflanzen wie die Tulpe haben keine grünen Kelchblätter. 11 Jede Blüte hat einen für ihre Art typischen Aufbau, sie verfügt über eine bestimmte Art von Blättern, die in einer bestimmten Anordnung angelegt sind. Die Anordnung dieser Blätter stellt man in einem Blütendiagramm dar, das zur weiteren Bestimmung der Pflanzenart dient. Dazu legt man, vom Kelchblatt beginnend und von aussen nach innen, alle Blätter systematisch ab und zeichnet sie schematisch. Beispiel: Kelchblätter Kronbätt er Staubblätt Stemp 12 Zeichne ein Blütendiagramm deiner Blüte: Die Blüte dient der Fortpflanzung der Pflanze. Aus den Blüten entwickeln sich Samen oder Früchte mit Samen. Damit sich Frucht und Samen entwickeln kann muss die Blüte befruchtet werden, d.h es muss zu einer Verschmelzung von «männlichen» und «weiblichen» Zellen kommen. 2.2.1 Fortpflanzung: geschlechtliche und ungeschlechtliche Vermehrung Geschlechtliche Vermehrung: Im Aufbau der Blüte hast du Staubbeutel und den Stempel unterschieden. Im Staubbeutel befinden sich die Pollen die männlichen Zellen. Im Stempel, im unteren Teil (Fruchtknoten) befindet sich die weibliche Eizelle. Pollenzellen müssen sich mit einer Eizelle verbinden bzw. eine Eizelle muss befruchtet werden, damit Samen gebildet können. Dies nennt man Bestäubung. 13 Die Pollen müssen auf die Narbe gelangen. Die Blüte bildet dazu Nektar, welcher Insekten anlockt. Wenn Insekten den Nektar aufsaugen, bleiben Pollen an ihren Beinen hängen. Fliegt das Insekt zur nächsten Blüte, um Nektar zu holen, bleiben die Pollen auf der Narbe der nächsten Blüte hängen. Dort wachsen Pollenschläuche bis zur Eizelle im Fruchtknoten und verschmelzen mit der Eizelle. Die Eizelle ist befruchtet. Nebst den Insekten kann auch der Wind die Pollen zur Narbe tragen und so für Bestäubung sorgen. Aus der befruchteten Eizelle entstehen Samen bzw. Früchte, die die Samen enthalten. Film (bis 2.50 min) Bei der geschlechtlichen Vermehrung braucht es also männliche und weibliche Zellen. Nicht jede Blüte hat jedoch gleichzeitig männliche und weibliche Teile. Gewisse Pflanzen bilden nur weibliche oder männliche Blüten, andere haben Blüten mit männlichen und weiblichen Teilen. Daher unterscheidet man zwittrige, ein- und zweihäusige (getrenntgeschlechtliche) Blüten: Die zwittrigen (zweigeschlechtlichen) Blüten haben männliche und weibliche Anteile innerhalb einer Blüte, wobei die Staubblätter immer zwischen Kron- und Fruchtblättern sitzen. Bei einigen Blüten sind zuerst die Pollen reif und erst danach der Fruchtknoten, bei anderen sind beide gleichzeitig reif. 14 Zu zwittrigen Pflanzen gehören z.B. Äpfel, Tomaten, Erbsen Eingeschlechtliche Blüten besitzen entweder männliche Staubblätter oder weibliche Fruchtblätter. Eine Pflanze wird als einhäusig bezeichnet, wenn beide Blütenformen auf einer Pflanze sitzen, als zweihäusig, wenn sie auf verschiedenen Pflanzen sitzen. Bei zweihäusigen Pflanzen bilden nur die weiblichen Pflanzen die Früchte. Zu einhäusigen Pflanzen gehören z.B. Kiefer, Hasel, Mais, Birke Zu zweihäusigen Pflanzen gehören z.B. Kiwi, Hopfen, Spinat 15 Ungeschlechtliche Vermehrung: Nicht alle Blütenpflanzen können sich nur durch Bestäubung vermehren. Einige können sich auch über Ausläufer, Ableger, Brutknollen, Wurzelknollen oder Stecklinge verbreiten. Siehe unten: (Erlebnis Biologie S. 195) 16 2.3 Verbreitung von Früchten und Samen Hat die Pflanze nun Früchte bzw. Samen gebildet, müssen diese verbreitet werden. Dazu haben Pflanzen sehr unterschiedliche Strategien entwickelt. Früchte und Samen können durch Wind, Tiere, Eigenverbreitung oder Wasser verbreitet werden. Je nachdem wie die Samen verbreitet werden, unterschiedet sich ihre Form. 17 a) Diskutiert in der Gruppe wie die Samen oben im Kasten verbreitet werden, was zeichnet die Form der Samen aus, damit das am besten funktioniert b) Sammle draussen Samen von verschiedenen Pflanzen, klebe sie unten mit einem Klebstreifen an und bestimme, welche Verbreitungsart bei diesen Samen gilt. 3 Keimung 3.1 Bohnenexperiment Keimung Für das Bohnenkeim-Experiment benötigt ihr folgendes Material: getrocknete Bohnen Plastiksäcklein (z.B. Gefrierbeutel) Küchenlumpen Glas Wasser Bostitch Klammern Schnur Und so keimen die Bohnen Weicht die Bohnen zuerst einen Tag lang in einem Glas Wasser ein. In der Zwischenzeit legt ihr die Küchenlumpen in die Plastiksäcklein und heftet ein paar Bostitchklammern so, dass später die Bohnen im Säcklein nicht ganz nach unten rutschen können. Die Küchenlumpen feuchtet ihr dann mit vier Esslöffeln Wasser an und legt dann die Bohnen rein. Dann verschliesst ihr die Säcklein mit etwas Luft drin und 18 befestigt mit den Klammern die Schnur daran, damit ihr alles an eine Heizung oder vor ein Fenster hängen könnt. Schaut nun jeden Tag gemeinsam nach, wie sich die Bohnen entwickeln und notiert Veränderungen in eurem Bohnentagebuch, möglichst genau. Bohnentagebuch: 1. Tag 19 Als Keimung bezeichnet man den Beginn der Entwicklung des Samens. Sie umfasst den Wachstumsprozess des im fruchtbaren Samen befindlichen Embryos vom Austritt der Keimwurzel bis zur vollständigen Ausbildung des Keimlings. 3.2 Voraussetzungen Um keimen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Die wichtigsten sind Wärme, Wasser, Licht (oder Abwesenheit von Licht) und Sauerstoff. Wärme stellt sicher, dass bereits die richtigen Temperaturen herrschen, die der Keimling zu seiner weiteren Entwicklung braucht. Die Samen vieler Pflanzenarten sind nach der Ausbreitung noch nicht keimungsfähig sondern warten auf bestimmte Umweltreize, bevor sie keimen. Dazu gehören zum Beispiel Kältereize: die Temperatur darf über einen bestimmten Zeitraum eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, die sicherstellen, dass die Keimung erst in einer günstigen Jahreszeit, z.B. nach dem Winter, einsetzt. Manche Pflanzen lassen sich nach den benötigten Lichtbedingungen einteilen. Sogenannte Lichtkeimer haben meist kleine Samen, sie haben daher nicht genug Energie, um eine dichte Bodenschicht zu durchdringen und brauchen das Licht bzw. die Wärme, um zu keimen, z. Basilikum und Gräser wie der Roggen Dunkelkeimer keimen dagegen bei Licht nicht, sie benötigen vollkommene Dunkelheit, z.B. Mais und Eisenhut. Wasser ist eine weitere unerlässliche Voraussetzung für die Keimung: Viele Samen sind sehr trocken und müssen zunächst eine ganze Menge an Wasser aufnehmen (quellen), um keimen zu können. Sauerstoff wird für den Pflanzenstoffwechsel benötigt. Ohne Sauerstoff könne Pflanzen nicht keimen. 3.3 Ablauf der Keimung: 20 Am Beginn der Keimung bricht als erstes die Keimwurzel durch die Samenschale. Sie beginnt sofort mit der Wurzelbildung. Das ist wichtig für die weitere Wasserversorgung, außerdem verankert sie den Keimling im Boden. Danach beginnt die Streckung der Sprossachse. Bei der Bohne durchstösst die der Keimstängel (in Hakenform) die Erde und drückt damit die Keimblätter nach oben, die sich zu entfalten beginnen. Die Keimblätter haben in erster Linie die Funktion, den Keimling zu ernähren, solange er noch keine Photosynthese betreiben kann. Sie ernähren den Keimling so lange, bis die Primärblätter ihre Arbeit aufgenommen haben. Sind sie voll entwickelt, sterben die Keimblätter ab. Nach der Entwicklung der ersten Blätter beginnt das Wachstum, die Pflanze wächst in die Länge. Gleichzeitig beginnt die Ausbildung von Blättern, während in der Erde die Wurzel sich verzweigt, um weitere Nährstoffe aus dem Boden zu gewinnen. Der Keimling hat sich zu einer vollständigen Pflanze entwickelt. Je nach Pflanzenart kann es aber noch einige Jahre dauern, bis sie zum ersten Mal Blüten ansetzt und damit erwachsen ist. 21 Erkläre Deinen Banknachbarn wie die Keimung funktioniert. Verwende folgende Begriffe Samen, Keimwurzel, Keimstängel, Keimblätter usw. Wovon hängt es ab, dass die Keimung gelingt (nenne die Voraussetzungen)? 4 Ordnung der Blütenpflanzen Bestimmungsschlüssel Im Kapitel 2.2 hast du Blüten untersucht. Dabei hast du vielleicht festgestellt, dass nicht alle Blüten gleich aufgebaut sind. Ähnlich gestaltete Blütenpflanzen werden zu der gleichen Familie zusammengezogen. Dabei kommt es darauf an wie Blüten und Früchte gestaltet sind. Studiere ein bis zwei Beispiel von Blütengewächsen auf den S. 216 – 219 im Buch Erlebnis Biologie Zur Pflanzenbestimmung verwendet man sogenannte Bestimmungsschlüssel. Damit lassen sich Pflanzen anhand gemeinsamer Merkmale ordnen. So unterschiedet man die Verwandschaftsgruppen (Klasse vgl. Kap.1, unterteilt in Familien, Gattung und Art. Um die Art zu bestimmen kannst Du den folgende Schlüssel verwenden: 22 (Erlebnis Biologie S. 220) 23 (Erlebnis Biologie S. 222) 24 5 Pflanzen und Lebensraum 5.1 Lebensansprüche von Pflanzen Lebensräume Pflanzen wachsen unter bestimmten Bedingungen und passen sich an. An jedem Ort herrschen bestimmte Bedingungen wie Klima, Boden (Nährstoffe, Dichte) Lichtverhältnisse und Wasserangebot. Jede Pflanze hat sich ideal an die herrschenden Bedingungen angepasst. So bilden z.B. einige Pflanzen an trockenen Standorten fleischige Blätter zur Wasserspeicherung aus, oder Seerosen entwickeln grosse, schwimmende Blätter. Einige Pflanzen können fast überall wachsen, während andere nur unter bestimmten Bedingungen wachsen. Letztere weisen auf die Beschaffenheit der Erde usw. hin. Man nennt sie daher Zeigerpflanzen. Auftrag: Untersucht in Gruppen jeweils einen Standort: Wasser, Wiese, Wald. Beschreibe den Standort. Findet ihr typische Pflanzen die nur dort wachsen, welche speziellen Anpassungen haben diese Pflanzen? Tauscht die Ergebnisse der Gruppen in der Klasse aus. Der konkrete Lebensraum einer Pflanze heißt Standort. In der Regel teilen sich verschiedene Pflanzenarten einen Standort. Nach der Zusammensetzung aller dort vorkommenden Arten werden standorttypischen Pflanzengesellschaften beschrieben. In Bezug auf grössere geografische Räume werden alle dort lebenden Pflanzengesellschaften als Flora bezeichnet, d.h. die gesamte Pflanzenwelt eines Gebietes. Werden vor allem die Besonderheiten, die bei allen Pflanzen verschiedener Arten vorkommen betrachtet: gleichartige Verteilungsmuster, Gestaltund Wuchsformen sowie Strategien gegen vorherrschende extreme Umweltbedingungen wie Trockenheit, Kälte, Feuer etc., spricht man von Pflanzenformationen: z.B. Laubwald, Grasland, Strauchsteppe Die Gesamtheit aller Pflanzenformationen wird Vegetation genannt. 25 5.2 Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen Alle an einem Ort vorkommenden Lebewesen bilden mit der Umgebung zusammen eine Ökosystem. Innerhalb des Ökosystems sind alle Teile voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. 5.2.1 Nahrungsnetze und Nahrungspyramiden Die meisten Lebewesen fressen andere Lebewesen und werden selbst gefressen. Das nennt man eine Nahrungskette. Das Gras (Produzent) wird gefressen von der Heuschrecke (Konsument 1. Ordnung). Die Heuschrecke wird gefressen der Maus (Konsument 2. Ordnung). Die Maus wird wiederum vom Habicht (Konsument 3. Ordnung) gefressen. Wenn dieser stirbt, wird er durch Bakterien und Pilze (Destruenten) zersetzt und gelangt in den Boden und dient wieder als Nährstoff für die Pflanzen. 26 Im Grunde genommen hat die Nahrungskette aber gar kein Ende. Nahrungsketten bilden also eigentlich eher Kreise. In der Nahrungskette oder im Nahrungskreis gibt es verschiedene, übereinander angeordnete Ernährungsebenen, denen die beteiligten Lebewesen jeweils angehören. Die sind in drei Kategorien unterteilt: Produzenten, Konsumenten und Destruenten Produzenten (Erzeuger): z. B. Blätter, Gräser, Kräuter, Farne oder Beeren etc., die organische Nährstoffe aus der Fotosynthese herstellen und als Grundlage für weiteres Leben dienen Konsumenten (Verbraucher): Konsumenten 1. Ordnung (Primärkonsumenten): Pflanzenfresser, die sich direkt von den Produzenten ernähren, z. B. Raupe. Konsumenten 2. Ordnung (Sekundärkonsumenten): Fleischfresser, die sich direkt von den Konsumenten 1. Ordnung (Primärkonsumenten) ernähren, z. B. Specht. Konsumenten 3. Ordnung (Tertiärkonsumenten): Fleischfresser, wenn sie sich von den kleineren Fleischfressern, den Konsumenten 2. Ordnung (Sekundärkonsumenten), ernähren, z. B. Habicht. Destruenten (Zersetzer) bauen totes pflanzliches und tierisches Material wieder ab und führen es dem Boden als Nährstoffe zu, z.B. Pilze, Bakterien. Nahrungsketten sind häufig auf eine Länge von vier bis fünf Gliedern beschränkt. Der Mensch steht an oberster Stelle, da er alles frisst jedoch eigentlich nicht von etwas gefressen wird. Die Ordnung von Produzenten zu Konsumenten kann auch als Nahrungspyramide dargestellt werden: Ganz unten sind ganz viele Pflanzen und kleine Tiere, in der Mitte einige größere Tiere. Eine Pyramide ist unten breit 27 und oben schmal. Weiter unten stehen also sehr viele Lebewesen. Je mehr man nach oben kommt, umso weniger werden es. Die jeweils höhere Ebene ernährt sich von der ihr vorausgehenden und ist auch von ihr abhängig. Warum ist die Idee der Nahrungskette nicht ganz passend? Sollte ein Tier kein reiner Fleischfresser sein, sondern sich auch von Pflanzen und Früchten ernähren, dann verbindet es verschiedene Nahrungsketten/kreise miteinander und es entsteht ein komplexes Nahrungsnetz. 28 transparentsatz-nahrungsnetz-wald Überlege und diskutiere: Oben hast Du gesehen, dass alle Lebewesen voneinander abhängig sind und der das Nahrungsnetz einen geschlossenen Kreislauf bildet. Welche Folgen hat es, wenn man zum Beispiel Pestizide (Gifte gegen bestimmte Pflanzen) einsetzt? 5.3 Eingriffe in die Landschaft und Folgen Bis jetzt greift der Mensch in die Natur ein, indem er z.B. grosse Flächen mit Nutzpflanzen (Getreide, Gemüse usw.) anbaut oder z.B. Flächen für Wohngebiete oder Industrie benutzt. Lies die folgenden Texte und diskutiere in der Gruppe die Vor- und Nachteile des menschlichen Handelns. Überlege auch Was können Langzeitfolgen sein 29 (Erlebnis Biologie S. 247) Eingriffe in die Natur, die das Bestehen auch nur einzelner Lebewesen verhindern, haben immer sehr viel weitreichendere Folgen. Weltweit hat die Artenvielfalt stark abgenommen. Man geht davon aus, dass jährlich mehrere Tausend Arten aussterben. In den letzten Jahrzehnten steigen die Bemühungen die Artenvielfalt zu erhalten. In diesem Zusammenhang werden zum Beispiel Landstriche renaturiert (z.B. Bünz) oder geschützt. Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen ist der Pflanzenschutz. Lies auf nach weshalb Pflanzenschutz wichtig ist und fasse zusammen. 30 Weshalb ist Pflanzenschutz wichtig? Zum Pflanzen- und Tierschutz werden Naturschutzgebiete angelegt. In der Schweiz gibt es rund 700 Naturschutzgebiete, 120 davon sind im Aargau. Recherchiere wie man sich im Naturschutzgebiet verhält und schreibe die wichtigsten Regeln auf: Das muss ich im Naturschutzgebiet beachten: Überlege: Was könnte ich in meiner Umgebung tun, um die Natur zu schützen, bzw. um die Artenvielfalt zu fördern? 6 Quellen Literatur Erlebnis Biologie, Hrsgb. Joachim Dobers Günter Rabisch, 2012 Westermann Schroedel, Braunschweig Links: 31 bluetenformen-277 artenvielfalt 32