Arbeitsblatt: Bevölkerungswachstum

Material-Details

Das AB geht auf die Situation in China ein.
Geographie
Anderes Thema
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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27.03.2023

Autor/in

Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geografie: Bevölkerungswachstum China – Kurswechsel in der Bevölkerungspolitik Die Zahl der Geburten in China ist zum fünften Mal in Folge deutlich gesunken. Gemäss den veröffentlichten Daten (vom 19.1.22) des chinesischen Statistikamtes wurden im vergangenen Jahr in der Volksrepublik nur noch 10,62 Millionen Kinder geboren. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent. Es ist die geringste Zahl an Neugeborenen seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949. Statistisch bekommt eine Frau in China 1,3 Kinder. Damit liegt China auf dem Niveau von alternden Gesellschaften wie den Industrieländern Japan und Italien. Sollte der Trend anhalten, dürfte die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt ein unumkehrbarer Bevölkerungsrückgang bevorstehen. Und dies, obwohl im Jahr 2016 die Ein-Kind-Politik abgeschafft wurde und mittlerweile jede Familie sogar drei Kinder bekommen darf. Aber die meisten Paare wollen das gar nicht, da das Wohnen in Chinas Städten sowie die Kosten für Bildung und Kinderbetreuung sehr hoch sind. Eine Rolle spielt auch die veränderte Einstellung der jungen Frauen, welche dank guter Bildung finanziell unabhängig sind und es nicht eilig haben, sich zu verheiraten. So geht die Zahl der Eheschliessungen seit sieben Jahren ebenfalls zurück. Wie wird versucht, die Geburtenzahlen zu erhöhen? Nun wird mit finanziellen Anreizen versucht, Eltern dazu zu bewegen, ein zweites oder drittes Kind zu bekommen. In manchen Städten gibt es beispielsweise Kindergeld oder verbilligte Kredite für den Wohnungskauf. In Peking und Schanghai wurde der bezahlte Mutterschaftsurlaub von zwei auf fünf Monate verlängert. Mittlerweile weigern sich viele staatliche Krankenhäuser, Sterilisationen bei Männern vorzunehmen. Stattdessen wird massiv in Reproduktionsmedizin investiert. Zudem hat der Staat versucht, die Zahl der Abtreibungen zu senken, was zu einem Aufschrei im chinesischen Internet führte. Auch wurde 2021 ein Gesetz verabschiedet, welches die Scheidung erschwert. Im ländlichen Hunan, wo heiratswillige Frauen besonders rar sind, versucht der Staat mit eigenen Dating-Plattformen für Singles und Blind-Date-Veranstaltungen nachzuhelfen. Die Zentralregierung versucht zudem, die Privatunterrichtsbranche zu vernichten und die Lücke durch staatliche Lehrer zu schliessen. Dadurch sollen die Ausgaben verringert werden, die Eltern in die Bildung ihrer Kinder investieren müssen. Quellen: Informationen zur politischen Bildung Nr. 350/2022