Arbeitsblatt: Text für Nachsitzen / Abschreiben
Material-Details
Text über Respekt zum Abschreiben / Nachsitzen
Pädagogik und Psychologie
Kommunikation und Konflikte
klassenübergreifend
3 Seiten
Statistik
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2541
36
04.04.2023
Autor/in
Fabienne von Lanthen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Respekt – wie er entsteht, was ihn ausmacht, was es bedeutet Respekt: Wortbedeutung und -herkunft Unser deutsches „Respekt stammt aus dem lateinischen „respectus. Es bedeutet „zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung. Ein anderer lateinischer Begriff wäre „respecto, was „zurücksehen, berücksichtigen heisst. Im 17. Jahrhundert wurde das französische „respect daraus, was „Achtung oder „Ehrfurcht heißt. Respekt haben bedeutet, dass man Personen mit Achtung und Anerkennung begegnet. Es steht auch für Rücksichtnahme oder eine demütige Haltung. Die Steigerung von Respekt ist Ehrfurcht. Noch weiter gesteigert wäre es Angst. Aus Respekt kann also durchaus Angst werden. Grundlagen von Respekt Ein respektvoller Umgang ist die Basis für sachliche Gespräche und Lösungen von Konflikten. Dieses eine Wort steht dabei für viele andere Verhaltensweisen wie: Fairness, Höflichkeit, Toleranz, Anerkennung und Vorsicht in der Wortwahl. All diese Verhaltensweisen zusammen gefasst ergeben das, was wir „Respekt nennen. Es ist eine Grundhaltung gegenüber Menschen, die unserer Meinung nach all diese Eigenschaften besitzen. Ebenso sind es aber auch die Verhaltensweisen, mit denen wir anderen Menschen Respekt zeigen. Laut Gleichbehandlungsgesetz sind alle Menschen gleich. Das bedeutet, dass auch alle Menschen den gleichen Respekt verdient haben. All das klingt in der Theorie zwar gut, aber in der Praxis klappt es leider oft nicht wirklich. Denn nur wer sich anderen gegenüber respektvoll verhält, kann auch erwarten, selbst respektvoll behandelt zu werden. Es ist also ein Kreislauf, bei dem immer jemand den ersten Schritt machen muss. Und als Erstes muss jeder Einzelne Respekt vor sich selbst besitzen. Wie man sich selbst respektiert Es ist ganz einfach Bevor du mit anderen Menschen gut umgehen kannst, musst du mit dir selbst gut umgehen. Sich selbst respektieren bedeutet, die eigene Person gut zu behandeln. Und zwar mit allem, was dazu gehört. Du solltest Respekt haben vor deinen Eigenschaften, deinem Charakter und deinen Leistungen. Es bedeutet auch, dass du dich selbst nicht abwertest und nicht schlecht über dich sprichst. Denn diese negativen Sätze veranlassen deine Mitmenschen, ebenso schlecht mit dir umzugehen. Wenn du selbst respektlos über dich sprichst, werden es auch andere tun. Natürlich hat jeder Mensch auch negative Seiten und die darfst du an dir selbst auch feststellen. Aber sich selbst respektieren kann nur, wer sich mit allen guten und schlechten Seiten akzeptiert. Und wer vor allem die guten Seiten betont und stolz darauf ist, wer sich selbst respektiert ist nicht arrogant – sondern behandelt sich einfach nur so, wie er auch von anderen behandelt werden will. Wie entsteht Respekt in der Gesellschaft? Vor wem wir Respekt haben, also wen wir als respektabel ansehen, wird von vielen Faktoren beeinflusst. Es beginnt schon in der Schule, wird dort zum Teil gelehrt und zum Teil unbewusst entwickelt. Kinder respektieren dort vor allem Menschen, die selbstbewusst auftreten und eine gesunde Menge Autorität mitbringen. Das bedeutet, wer andere führen und leiten kann, ohne dabei übermächtig und kontrollierend zu sein. Durch das ganze Leben ziehen sich Vorbilder hindurch, vor denen wir Respekt haben. Mit deren Hilfe lernen wir, wie man sich Respekt von anderen verdient. Aber auch, wie man Respekt vor sich selbst und anderen Menschen hat. Wer sich gute Vorbilder aussucht, lernt das auch entsprechend gut und verhält sich im weiteren Leben respektvoll. Da es aber leider auch viele schlechte Vorbilder gibt, besteht die Gesellschaft aus einer Mischung von mehr und weniger respektvollen Menschen. Wie man sich Respekt verdient Zunächst lässt sich sagen, dass Respekt ähnlich wie Vertrauen funktioniert. Nötig ist immer ein Vorschuss, man erntet also quasi, was man sät. Wenn du respektvoll mit all deinen Mitmenschen umgehst, wirst du auch von den meisten ebenfalls respektvoll behandelt. Das wird nicht immer und auf jeden zutreffen, aber die Gesamtbilanz wird gut aussehen. Wenn du dir Respekt von anderen Menschen erwartest, musst du außerdem auf dein Verhalten achten. Benimm dich so, wie du es an Menschen erlebst, die du selbst respektierst. Das bedeutet ohne Beleidigungen, ohne in Diskussionen laut zu werden, ohne andere abzuwerten. Manche sind auch der Ansicht, sich Respekt nur durch Leistungen verdienen zu können. Natürlich gewinnt man durch besondere Leistungen die Anerkennung im Umfeld. Aber nachhaltiger Respekt entsteht vor allem durch das persönliche Verhalten, das im Alltag stets respektabel ist. Respektvolle Kommunikation Wie du mit anderen Menschen umgehst, steht und fällt mit der Kommunikation. Dazu gehört das gesprochene Wort ebenso wie der Gesichtsausdruck und die Gestik. Die Art wie du mit ihnen sprichst, zeigt den Menschen, ob du sie respektierst. Respektvoller Umgang ist immer frei von verbaler Gewalt. Das bedeutet, es werden keine harten Worte benutzt und die Stimme nicht erhoben. Außerdem bedeutet Respekt auch, den Anderen nicht ins Lächerliche zu ziehen. Selbst wenn du mit dem Gesagten nicht einverstanden bist. Beim respektvollen Kommunizieren lässt man den Gegenüber immer ausreden und fällt nicht ins Wort. Man spricht immer nur für sich und nicht für Andere und macht auch Dritte nicht verantwortlich für das, was man selbst sagt. Wenn jeder sich an diese Regeln hält, kann eine Unterhaltung friedlich ablaufen – selbst dann, wenn es um hitzige Themen geht. Und das nur deshalb, weil alle Parteien respektvoll kommunizieren. Respektvoller Umgang in der Familie Ein liebevoller Umgang innerhalb der Familie sollte selbstverständlich sein – aber auch ein respektvoller? Wenn man sich mit Menschen besonders vertraut fühlt und man selbst ist, wird man schnell auch respektlos. Es fallen öfter Kommentare, erst im Spaß und manchmal auch ernst gemeint. Man denkt weniger nach bevor man etwas sagt und „erlaubt sich einfach mehr. Aber gerade in der Familie ist es besonders wichtig, dass alle Mitglieder mit Respekt behandelt werden. Vor allem Kinder lernen zum großen Teil innerhalb der Familie, was Respekt überhaupt bedeutet. Das beinhaltet Kleinigkeiten wie Höflichkeit, Nachdenken vor dem Aussprechen und die Worte „Bitte und „Danke. Aber auch große Themen wie gegenseitige Anerkennung und Toleranz sind Bestandteile. In einer Familie sollte jedes Mitglied, egal wie alt, den gleichen Respekt erhalten. Unterschiedliche Leistungen dürfen natürlich verschieden bewertet werden. Das sollte aber nicht dazu führen, dass sie mit einem unterschiedlichen Maß an Respekt zusammen hängen! Respekt im Job, Alltag und bei Mitmenschen Im Arbeitsalltag und auch im generellen Alltag passiert es viel zu leicht: Menschen werden in verschiedene Stufen aufgeteilt und entsprechen respektiert. Wer besonders viel erreicht hat und eine Machtposition besetzt, wird mit mehr Respekt erhalten. Und wer eine geringere Bildung hat oder wenig Geld besitzt, wird respektloser behandelt. In einer fairen und freundlichen Gesellschaft ist jedoch der erste Schritt ein respektvolles Miteinander. Es ist möglich, eine Person allein dafür zu respektieren, dass sie ein Mensch ist wie du und ich. Denn dieses Grundbedürfnis teilen wir alle! Jeder Mensch hat mit eigenen Problemen zu kämpfen und hat persönliche Erfolge zu feiern. Und dafür steht auch jedem grundsätzlich Respekt zu. Wenn du an dieser Einstellung festhältst, dann fällt es dir im Alltag und Berufsleben viel leichter. Du wirst merken, wie auch du besser behandelt wirst. Denn die Wertschätzung, die mit respektvollem Verhalten zusammenhängt, hinterlässt eine positive Grundstimmung. Respekt und Toleranz als Grundlage für Demokratie In einer Demokratie haben alle Menschen die gleichen Rechte und Pflichten. Man kann also sagen, jeder hat das Recht, respektvoll behandelt zu werden. Und jeder hat die Pflicht, andere respektvoll zu behandeln. So wäre es ein ausgewogenes Geben und Nehmen von diesem so wertvollen Grundwert. Das repräsentiert, dass alle Menschen den gleichen „Wert besitzen und gleich viel zu sagen haben. Dazu gehört aber auch, dass du als Mensch jeden anderen Menschen so akzeptierst, wie er ist. Um überhaupt so tolerant zu sein, musst du dir bewusst machen, dass niemand perfekt ist – auch du nicht. Du möchtest trotz deiner Fehler nicht schlecht behandelt werden. Denn du möchtest auch nur respektiert werden. Und das wollen alle Menschen in einer Demokratie ebenfalls – dafür wurde sie gegründet. Für ein Gleichgewicht ist es daher Voraussetzung, dass sich jeder dem anderen gegenüber so verhält, wie er selbst behandelt werden möchte. Das funktioniert nur, wenn du weißt, dass du genauso viel Macht hast wie jeder Andere auch. Denn du bist Teil einer demokratischen Gesellschaft! Bist du ein respektvoller Mensch? Im täglichen Leben fällt es nicht immer leicht, sich respektvoll zu verhalten. Oft gerät der Respekt als Wert in den Hintergrund. Dann sind schlechte Laune, Missgunst und Ärger an der Macht. Wenn dir aber Respekt wichtig ist, achte ab jetzt so oft wie möglich auf dein eigenes Verhalten. Behandelst du andere Menschen mit Respekt? Oder anders gesagt: Behandelst du sie so, wie auch du behandelt werden möchtest? Dann bist du auf einem guten Weg.