Arbeitsblatt: Crashkurs in Achtsamkeit und Meditation

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Viele Menschen leiden heutzutage unter der Schnelllebigkeit des Alltags, der Informationsflut und der ständigen Ablenkung. Die meisten von uns kennen das Gefühl, "den Kopf ständig irgendwo anders zu haben". Schon Schulkinder klagen darüber, dass es ihnen schwerfällt, zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, und Lehrpersonen sind zunehmend besorgt darüber, dass die Konzentrationsfähigkeit der Schüler und Schülerinnen (SuS) abnimmt und sie sich immer weniger auf etwas völlig einlassen können. Diese Ablenkung führt dazu, dass sich immer mehr Menschen von sich selbst, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt entfremdet fühlen. Obwohl diese überfachlichen oder Lebenskompetenzen in den Lehrplänen vor- bzw. mitgegeben sind, haben sie dennoch sehr wenig aktiv «Platz» im Unterricht – vielleicht wird Körperbewusstsein im Sport geübt, oder die SuS sollen in kontemplativem Lesen und Reflektieren im Deutschunterricht etwas mitgegeben bekommen. Vielfach läuft diese Kompetenzvermittlung «zwischen den Zeilen». Ich finde jedoch, dass dieses Rüstzeug manchmal nicht nur implizit mitgegeben, sondern auch explizit bzw. aktiv angeboten werden soll. In diesem Sinne soll diese Innovationsarbeit eine ebendieser Lebenskompetenzen den SuS näherbringen, ihnen neue Möglichkeiten zum Umgang mit Herausforderungen aufzeigen, und ihnen Fertigkeiten geben, um in einem Leben voller Hochs und Tiefs zu bestehen und sich zu entfalten.
Biologie
Gemischte Themen
10. Schuljahr
1 Seiten

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139
6
04.10.2023

Autor/in

Jerome Meier
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Studienleistung FDBI1.4: Innovationsarbeit zu Crashkurs in Achtsamkeit und Meditation vorgelegt von: Jerome A. Meier Fachdidaktik Biologie Dr. Ellen Kuchinka FS22 FDBI 1.4 0 Innovationsarbeit Jerome A. Meier INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung 2 2. Bedingungsanalyse 3 3. 4. 5. 6. 2.1 Schule 3 2.2 Klasse 4 2.3 Einbettung und Lehrplanbezug 4 2.4 Vorwissen 5 2.5 Fähigkeiten 6 2.6 Infrastruktur 6 Sachanalyse 7 3.1 Historisches zu Meditation und Achtsamkeit 7 3.2 Achtsamkeit in der Schule 8 3.3 Was ist Stress? 9 3.4 Wie geht «Achtsamkeit?» Didaktische Analyse 10 15 4.1 Aufbau auf bestehendes Vorwissen 15 4.2 Aufschlüsselung der didaktischen Analyse nach (Klafki, 1975) 15 4.3 Mögliche Herausforderungen bei der Umsetzung 16 Lernziele 17 5.1 Grobziele 17 5.2 Feinziele 17 Verlaufsplanung (Zumsteg, 2014) 19 6.1 Grobplanung: 19 6.2 Feinplanung 20 7. Arbeitsmaterialien 41 8. Leistungsnachweis 94 9. Quellen und Inspiration 95 [1] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier 1. EINLEITUNG «Biologie, die Lehre vom [sic] Leben, hat in der schulischen Bildung die Aufgabe, den Schüler [sic] mit dem menschlichen Körper und seinen Funktionen bekannt zu machen. Vorbedingung für ein richtiges Funktionieren des Menschen ist die Gesundheit, die nach dem neuesten Grundlagenmodell für Gesundheitsförderung eine holistische Vision des Menschen[;] ein gewisses körperliches, psychisches und soziales Gleichgewicht mit der natürlichen Umwelt voraussetzt.» (Marchwacka, 2013) Viele Menschen leiden heutzutage unter der Schnelllebigkeit des Alltags, der Informationsflut und der ständigen Ablenkung. Die meisten von uns kennen das Gefühl, den Kopf ständig irgendwo anders zu haben. Schon Schulkinder klagen darüber, dass es ihnen schwerfällt, zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, und Lehrpersonen sind zunehmend besorgt darüber, dass die Konzentrationsfähigkeit der Schüler und Schülerinnen (SuS) abnimmt und sie sich immer weniger auf etwas völlig einlassen können. Diese Ablenkung führt dazu, dass sich immer mehr Menschen von sich selbst, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt entfremdet fühlen (Rietzler Grolimund, o. J.). Auch ich persönlich kenne dies nur zu gut, so bin ich unter anderem bereits mehrfach knapp an einem Burnout vorbeigeschrammt, und in meinem nächsten Familienkreis kämpft jemand seit vielen Jahren mit Depressionen. Durch Meditation und Achtsamkeit habe ich bereits viel Gutes erleben dürfen und viel Kraft schöpfen können, weswegen es mir persönlich auch wichtig ist, weiterzugeben was ich in meiner eigenen Schulkarriere vermisst habe: Dass es in Ordnung ist, sich schlecht zu fühlen, dass man aber auch Strategien erlernen kann, damit umzugehen. «Die meisten Schüler [sic] besitzen mangelhafte, oft sogar gar keine mentalen Strategien und Kompetenzen, um ihr Wissen und Können in herausfordernden Situationen, wie Klassenarbeiten, Präsentationen und Prüfungen gezielt und systematisch abrufen zu können. Inhaltlich bereiten sie sich durchaus sorgfältig auf die bevorstehende Herausforderung vor. Wissen und inhaltsbezogenes Können ist demnach vorhanden. Was sie jedoch zusätzlich brauchen, sind Fähigkeiten und Strategien, um in der richtigen inneren Haltung das Gelernte auch in der Praxisanwendung optimal einsetzen zu können. Hierauf, so zeigt unsere jahrelange Erfahrung, werden weder Schüler noch Studierende systematisch vorbereitet. Es bleibt mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob es ihnen gelingt, dann gut zu sein, wenn es darauf ankommt oder ob sie in solchen Situationen.» (Marchwacka, 2013) [2] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Sowohl im Lehrplan 21 wie auch in den überfachlichen Lernzielen des Kantonalen Lehrplans1 ist vorgesehen, dass die SuS in der Schule nicht nur fachliche(s), sondern auch persönliche(s) Wissen und Kompetenzen erwerben bzw. erleben. «Lebenskompetenzen sind jene zentralen Fähigkeiten und Haltungen, die es uns ermöglichen, eine gesunde Persönlichkeit zu entwickeln und ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes und erfüllendes Leben zu führen. Sie sind die Grundlage für physische und psychische Gesundheit, Resilienz, erlebtes Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit.» (Rüst, 2022) Obwohl diese überfachlichen oder Lebenskompetenzen in den Lehrplänen vor- bzw. mitgegeben sind, haben sie dennoch sehr wenig aktiv «Platz» im Unterricht – vielleicht wird Körperbewusstsein im Sport geübt, oder die SuS sollen in kontemplativem Lesen und Reflektieren im Deutschunterricht etwas mitgegeben bekommen. Vielfach läuft diese Kompetenzvermittlung «zwischen den Zeilen». Ich finde jedoch, dass dieses Rüstzeug manchmal nicht nur implizit mitgegeben, sondern auch explizit bzw. aktiv angeboten werden soll. In diesem Sinne soll diese Innovationsarbeit eine ebendieser Lebenskompetenzen den SuS näherbringen, ihnen neue Möglichkeiten zum Umgang mit Herausforderungen aufzeigen, und ihnen Fertigkeiten geben, um in einem Leben voller Hochs und Tiefs zu bestehen und sich zu entfalten. 2. BEDINGUNGSANALYSE Da ich selbst erst wenig eigene Unterrichtserfahrung bzw. keine eigenen Praxisklassen habe, wird von einer fiktiven Klasse an einem Gymnasium im Baselland, welches in etwa dem Gymnasium Oberwil entsprechen könnte, ausgegangen. Aus diesem Grund werden Eindrücke aus Hospitationen, Team-Teaching etc. als Referenz für die fiktive Klasse verwendet, entsprechend generisch und möglicherweise wirklichkeitsfern fällt die Bedingungsanalyse aus. Einzelne Punkte sind mit Hinweisen markiert, welche für eine Durchführung dieser Unterrichtseinheit gegebenenfalls noch beachtet werden müssen. 2.1 SCHULE Das Gymnasium in Phantasiedorf BL (10. Schuljahr) liegt in Stadtnähe und entsprechend ist die Zusammensetzung sowohl der Lernenden wie auch der Lehrpersonen sehr divers. Die 1 (aufgerufen am 01.11.2021) [3] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Schülerschaft umfasst sowohl Jugendliche aus der Agglomeration (aus bildungsferneren, tieferen sozio-ökonomischen Schichten bis höheren mit z.T. akademischem oder wirtschaftlichem Hintergrund, teilweise auch Expats) wie auch aus den umliegenden Dörfern, welche demographisch eher klassisch ländlich einzuordnen sind. 2.2 KLASSE Die fiktive Klasse besteht aus 18 SuS, welche das Grundlagenfach Biologie besuchen. Vom ersten bis dritten Jahr haben sie wöchentlich zwei Lektionen Biologieunterricht. Innerhalb der Klasse gibt es zwei Hauptgruppierungen: Die sportlich- sowie die akademisch-Interessierten, wobei auch bei ersterer Gruppe Freude am Fach geweckt werden kann und das Klima grundsätzlich sehr angenehm ist. 2.3 EINBETTUNG UND LEHRPLANBEZUG Die vorliegende Innovationsarbeit geht davon aus, dass der Block in der Sonderwoche vor den Herbstferien stattfindet. Diese wird beispielsweise am Gymnasium Oberwil in der zweiten Klasse als Schwerpunktwoche/Themenwoche durchgeführt2. Es besteht aber durchaus auch die Möglichkeit, den «Workshop» zu skalieren um ihn z.B. begleitend zu einem Arbeitseinsatz in der Sonderwoche der ersten Klasse oder als vertiefte Schwerpunktwoche einer Profil BKlasse durchzuführen (dies wird in der vorliegenden Arbeit aber jeweils nur angetönt). Ein Lehrplanbezug kann bereits für die Primar- und Sek I-Stufen gemacht werden, siehe auch die Gegenüberstellung von (Rüst, 2022) bzw. die Begründung der Themenwahl in Kapitel 1. Im Lehrplan für Gymnasien des Kanton Basellands sind für das Grundlagenfach Biologie im 2. Jahr unter anderem folgende Themengebiete vorgesehen: Organsysteme: Herz-Kreislaufsystem und Blut Ernährung und Verdauung Neurobiologie: Reiz und Reaktion Gliederung des menschlichen Nervensystems Sinneswahrnehmung Fortpflanzung und Entwicklung (Meiose, Fortpflanzung, Entwicklung, Geburt) 2 sowie (zuletzt besucht am 16.07.2022) [4] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Abbildung 1: Auszug aus dem basellandschaftlichen gymnasialen Lehrplan3. 2.4 VORWISSEN Abgesehen vom wohl heterogenen Vorwissen der SuS aus der Sekundarstufe 1 haben die SuS am Gymnasium bereits eine Auswahl verwandter Kernthemen behandelt. Grundsätzlich sieht der Lehrplan 214 folgende biologischen Lerninhalte mit Bezug auf die vorliegende Arbeit vor: Sinnesorgane (Vielfalt, Sehen, Hören) Krankheit und Genese (Krankheitsverursacher, Prävention, Therapie) Innere Organe und Stoffwechsel (u.a. ggf. Aktion und Reaktion, Ernährung/Bewegung/Schlaf) Zudem werden folgende inter- sowie intrapersonellen Kompetenzen beschrieben: Selbstreflexion: Gefühle Bedürfnisse wahrnehmen. Stärken Schwächen kennen Selbsteinschätzung Selbstwirksamkeit Umgang mit Herausforderungen: Anhaltende Konzentration, Selbstdisziplin Ausdauer, Haltung Motivation Konfliktfähigkeit: Perspektivenwechsel Der gymnasiale Lehrplan sieht im ersten Jahr 5 für die Thematik kaum direkt relevante Punkte vor, folgende Themen vereinfachen jedoch gewisse Lernkontexte: Im Rahmen von «Stoffwechsel- und Transportprozesse in Zellen und Organismen» 3 (aufgerufen am 01.11.2021) 4 (aufgerufen am 05.12.2021) Wird diese Einheit skaliert für eine erste Klasse so sind einerseits weniger Beziehungselemente zwischen Lehrperson und Klasse vorhanden sowie ebenfalls sind die aufgeführten Vorkenntnisse entsprechen dürftiger. Dies bedarf zur Durchführung ggf. etwas mehr In-Kontext-Setzen der physiologisch-biologisch relevanten Erkenntnisse. 5 [5] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Kenntnisse zu Transportprozessen und Signalwirkungen Im Rahmen der Ökologie Grundlegendes Verständnis für Stoffkreisläufe und Energieflüsse Grundlagenfach Biologie 2. Klasse: Gemäss Lehrplanreihenfolge sind Blut und Herz-Kreislaufsysteme die ersten Themen der zweiten Klasse, gefolgt von Ernährung und Verdauung. Da jedoch die Themenwoche bereits vor den Herbstferien erfolgt, ist eine direkte Bezugnahme auf den Themenblock zur Neurobiologie nur möglich, wenn entweder dieser vorgezogen wird oder alternativ (wird bei der vorliegenden Arbeit so geplant) der Fokus auf bereits vorhandenes Wissen zum Thema und eine Einbettung im Kontext von Blutkreislauf und Regulation von Atem und Puls durchgeführt wird. 2.5 FÄHIGKEITEN Da es im aktuellen Fall um fiktive SuS geht, wird nicht auf klassenspezifische Dynamiken eingegangen, ich setze jedoch voraus, dass sie mitmachen (siehe auch Kapitel 2.2) und daher Klassengespräche gut möglich sind. Den SuS sind grundlegende schulische Sozialformen bekannt und geläufig (Gruppenarbeit, Tandem, Expertengruppenpuzzles, usw.) und sie sind befähigt, auch mit digitalen Mitteln zu arbeiten. 2.6 INFRASTRUKTUR Das Schulhaus ist nach gängigen Standards eingerichtet, so sind in allen Räumen WLANund Stromanbindung zu finden, insbesondere da einige Klassen bereits vollständig auf bring your own device (BYOD) umgestellt haben. Entsprechend ist auch das Biologiezimmer eingerichtet: Beamer, Visualizer und Wandtafel stehen zur Verfügung, ebenso hat das Kollegium eine Sammlung an Modellen, Mikroskopen und diversen anderen Gerätschaften. Es wird auch von einem Klassensatz an Blutdruck- und Pulsmessgeräten ausgegangen. Zudem können für die Einheiten in der Natur noch botanische Bestimmungsbücher (und entsprechende Lupen und Werkzeug) hinzugezogen werden, welche ebenso vorhanden sein sollten. Eine erweiterte Erläuterung für Achtsamkeitsarbeit in der Natur und die dazugehörige Logistik findet sich auch in Kapitel 3 von (Gans et al., 2020). Sollte die vorliegende Planung für ein Retreat/ein Lager abgewandelt werden, so sollten doch zumindest folgende Aspekte vorhanden sein: Beamer und Leinwand Lautsprecher oder Musikanlage Wandtafel, Whiteboards und/oder Flipcharts [6] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Zudem ist in jenem Falle zu berücksichtigen, dass entsprechende Gegenstände/Ressourcen mitgenommen werden, wie z.B. Blutdruckmessgeräte, Binokulare und Mikroskope. 3. SACHANALYSE 3.1 HISTORISCHES ZU MEDITATION UND ACHTSAMKEIT Der Ursprung des Begriffs Achtsamkeit liegt in der alten buddhistischen und östlichen Philosophie, in der Achtsamkeit als umfassende Bewusstheit und Wachsamkeit gegenüber der Gegenwart betrachtet wurde (Bodhi, 2011; Donnelly, 1999). Im fünften Jahrhundert vor Christus wurde auf den Lehren des indischen Religionsstifters Siddhartha Gautama, auch bekannt unter seinem Ehrennamen «Buddha», die Weltreligion des Buddhismus begründet. Seine Lehren (das Dharma) bestanden aus Prinzipien und Praktiken, die das Streben der Menschheit nach Glück und spiritueller Freiheit, Einsicht und Überwindung des Leidens unterstützen. Aus dem Pali-Kanon, der ältesten erhaltenen Sammlung buddhistischer Texte, geht hervor, dass Achtsamkeit der wichtigste Faktor in der Praxis von Satipatthana ist, dem bekanntesten System buddhistischer Meditation, aus Sati (Fülle des Geistes, vom Buddha als klares Gewahrsein bezeichnet) und Sampajanna (klares Verstehen). Aus den Lehren des Buddha entwickelte sich unter anderem die VipassanaPraxis im Theravada-Buddhismus. Das Pali-Wort Vipassana wird übersetzt mit Einsicht oder Klarheit und bedeutet: „Die Dinge so sehen wie sie sind Durch das Aufkommen der Globalisierung in den 1960-70er-Jahren wurden die Ideen und Praktiken (grösstenteils in Form von Vipassana-Meditation und Yoga) über die USA in die westliche Welt aufgenommen und verbreitet (Bodhi, 2011). In der westlichen Psychologie wird Achtsamkeit als ein theoretisches Konstrukt, eine Art von Praxis (z. B. Achtsamkeitsmeditation) und ein psychologischer Zustand (z. B. achtsam sein) beschrieben (Germer, 2005). Achtsamkeit kann sowohl als Prozess als auch als Ergebnis betrachtet werden, bei dem Einzelne Achtsamkeitspraktiken praktizieren und gleichzeitig das Ziel verfolgen, achtsam zu sein. Insbesondere hat sich gezeigt, dass dieses Konstrukt neben einem Zustand der Achtsamkeit auch eine Kombination aus meditativen und praktischen Elementen umfasst. So hat beispielsweise (Kabat-Zinn, 2003) dafür argumentiert, dass Achtsamkeit eine praktische Komponente beinhaltet. In dieser kann die Fähigkeit, das Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks und die nicht wertende, fokussierte Aufmerksamkeit auf die eigenen Eindrücke und Erlebnisse zu erfahren, durch meditationsähnliche Praktiken erreicht werden. Achtsamkeit unterstützt eine aufmerksame [7] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Beobachtung und einen wertfreien Umgang mit den eigenen physiologischen Signalen, aktuellen Emotionen und Gedanken. Achtsamkeit als therapeutische Disziplin wurde 1979 erstmals vorgestellt, als Jon Kabat-Zinn sein Programm Mindfulness-Based Stress Reduction am University of Massachusetts Medical Center entwickelte. Er „übersetzte im Rahmen seiner Arbeit in den 1970er Jahren die Vipassana-Tradition für westliche Menschen und machte sie ihnen so zugänglich. 1970 gründete er die renommierte „Stress Reduction Clinic, deren Geschäftsführer er bis 1995 war. Hier entwickelte, erforschte und vermittelte er das weltweit bekannte und erfolgreiche Programm gegen Stress, Burnout und chronische Schmerzen MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction). Dies wurde als achtwöchiger Kurs zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit und durch Entwicklung, Einübung und Stabilisierung erweiterter Achtsamkeit entwickelt. Darüber hinaus beinhaltet das Programm Psychoedukation und Haltungen wie Nichturteilen, den Geist des Anfängers, Vertrauen, Nichtstreben, Akzeptanz, Loslassen und Geduld (Kabat-Zinn, 1982, 1990, 2003). Als Randnotiz sei zu erwähnen, dass auch andere Kultur- und Religionsgeschichten derartige kontemplative Praktiken kennen, sei es beispielsweise die christliche Tradition: „Um nicht die Tradition des Ostens bemühen zu müssen, verweisen auch Rose und Walach darauf, dass «Tatsache ist, dass auch der Westen, seit den Anfängen, einen solchen Weg der inneren Erfahrung kennt, der phänomenologisch verblüffend viel Ähnlichkeit mit dem Weg der Achtsamkeit aufweist.» [sic] (Bukovski, 2012) aus (Hofbauer, 2017). Ebenso sind die Gedanken und Lehren von Mark Aurel, wie er sie in seinem Grundwerk der stoischen Philosophie niederschrieb, vom selben Konzept geprägt: «Gebiete dem Hin-und-her-gezerrt-werden (deiner Seele) Einhalt. Umgrenze die Gegenwart. Erkenne, was dir oder einem anderen widerfährt. Unterscheide und zergliedere, was dich trifft, in seine Ursache und seinen Stoff. Denk an dein letztes Stündlein.» (Mark Aurel – Selbstbetrachtungen (Meditationes). 3.2 ACHTSAMKEIT IN DER SCHULE Die Effektivität von Achtsamkeitsprogrammen und -Interventionen in Schulen wurde bereits vielfach gezeigt, insbesondere in Bezug auf die Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Stressresistenz, wobei ein besonderer Wirkungsgrad in 15-18Jährigen attestiert wurde; siehe auch die Meta-Analysen von (Carsley et al., 2018) und (Zenner et al., 2014). Deren Ergebnisse deuten darauf hin, dass die späte Adoleszenz eine Entwicklungsphase darstellt, in der SuS auf Achtsamkeitstraining ansprechen und dessen Vorteile erfahren können, und zwar sowohl unmittelbar nach Abschluss des Trainings als auch mehrere Monate danach. Die Adoleszenz gilt entsprechend als eine günstige Gelegenheit [8] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier (englisch window of opportunity) (Roeser Pinela, 2014); insbesondere da die Plastizität der Gehirne von Jugendlichen und die damit verbundenen sozialen und kognitiven Systeme, die für die Entwicklung während der Adoleszenz entscheidend sind, noch formbar sind. Spannend für die vorliegende Unterrichtseinheit ist auch die Erkenntnis, dass schulbasierte Programme besonders vorteilhaft sind, wenn (Klassen-)Lehrpersonen an der Durchführung des Programms beteiligt sind, da sie in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum hinweg Konsistenz und Verbindung mit den Schülern zu gewährleisten (Frydenberg et al., 2004; Garcia et al., 2010; Hampel et al., 2008). Dieselbe Studie fand aber auch, dass gewisse Effekte verbessert wurden, wenn aussenstehende Achtsamkeits-Coaches/-Moderierende involviert sind. Dies begründen (Zenner et al., 2014) damit, dass gegebenenfalls die SuS ihre Erfahrungen besser verstehen und erklären können, wenn externe Moderierende die Intervention durchführen, da diese möglicherweise über mehr Wissen und persönliche Erfahrungen mit Achtsamkeit verfügen als eine Lehrperson, welche nur «hobbymässig» oder aber für die Zwecke einer bestimmten Studie in Achtsamkeit geschult ist. Hierzu gibt es aber bereits diverse Initiativen im deutschsprachigen Raum zur Förderung der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen in Achtsamkeit, so zum Beispiel das Programm Achtsamkeit in der Schule (AISCHU) von Vera Kaltwasser und Jana Kraft (Kraft et al., 2022) oder das Heidelberger Kompetenztraining (HKT) von Prof. Dr. Wolfgang Knörzer (Marchwacka, 2013), welches Bestandteil des Lehramtsstudium der PH Heidelberg ist (nähere Informationen finden sich auch unter der folgenden Internetseite: www.phheidelberg.de/hkt). Ein weiteres dieser im Hochschul- d.h. Lehrpersonenbildenden Kontext verankertes Projekt ist das Münchner Modell von Andreas De Bruin (de Bruin, 2021). In der Schweiz werden entsprechende Weiterbildungen MindfulnessSwiss, der MBSR-Verband Schweiz, (vergleiche schule-und-bildung/) auch und Organisation Achtsame angeboten, Schulen wobei Schweiz letztere sich (insbesondere mit der Entwicklung des Lehrmittels MoMento) eher an Lehrpersonen der Primar- und Sekundarstufe 1 wendet. 3.3 WAS IST STRESS? Der Begriff «Stress» wird definiert als «einerseits [] äussere Anforderungen des Lebens, die als Druck erlebt werden, und andererseits auf die unangenehmen körperlichen und emotionalen Reaktionen, die dieser Druck in uns auslöst» (McEwen Lasley, 2002). Die dessen zugrundeliegende Kampf-oder-Flucht-Reaktion (englisch fight-or-flight response) kennen wir bereits aus der Tierwelt, entsprechend ist «menschheitsgeschichtlich [] die [9] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Stressreaktion ein altes Reaktionsmuster, das den Körper bei akuten Gefahrensituationen sehr schnell aktiviert und Energien mobilisiert, damit dieser gut vorbereitet ist, um zu kämpfen oder zu fliehen. Die Wahrnehmung einer Gefahr aktiviert das sympathische Nervensystem und Adrenalin wird ausgeschüttet. Kurz nach der Auslösung der Stressreaktion durch das sympathische Nervensystem folgt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.» (Nussbaumer, 2019; Vogel et al., 2019). Dieses vormals überlebenswichtige Gefüge ist jedoch für die moderne Gesellschaft nicht mehr geeignet, so beschreibt z.B. McEwen Menschen als «das einzige Säugetier, das Kraft der reinen Vorstellung einer Bedrohung eine Stressreaktion auslösen kann, die sich in keiner Weise von der Reaktion auf die reale Bedrohung unterscheidet.». Nussbaumer zitiert hierzu Mark Twain: «Es gab viele Katastrophen in meinem Leben. Einige passierten sogar.» Durch diese oftmals andauernde Reizung des Stresssystems kann, sofern die entsprechenden Drücke nicht sinnvoll kanalisiert werden, zu einer Belastung führen: «Die Schaukel mag zwar im Gleichgewicht sein, aber sie steht unter starker Beanspruchung und läuft Gefahr zu brechen. Chronischer Stress entsteht». Abbildung 2: Aus (Nussbaumer, 2019): Die Schaukel ist im Gleichgewicht, aber unterschiedlich belastet. Das obere Bild symbolisiert das fragile Gleichgewicht bzw. das höhere Abnutzungspotenzial von dauerhaften Stressreaktionen Achtsamkeit erlaubt es, den Einfluss der Stressreaktionen zu mindern und entsprechend die in Abbildung 1 symbolisierte Schaukel zu entlasten (unteres Bild): «Das bewusste Erleben einer Stresssituation verändert diese tiefgreifend, weil wir nicht mehr automatisch reagieren, sondern uns der körperlichen, emotionalen und gedanklichen Reaktionen bewusst sind.» (Nussbaumer, 2019; Vogel et al., 2019) 3.4 WIE GEHT «ACHTSAMKEIT?» «Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, dass ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, muss der [10] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann muss das Teetrinken das Wichtigste auf der Welt sein.» (Hạnh, 2007) In der vorliegenden Sachanalyse soll zur konkreten Hinführung zu einer Achtsamkeitspraxis abgesehen werden, da hierfür bereits diverse Literatur bereitsteht, die dies in besserem Masse abzudecken mag (so beispielsweise (Nussbaumer, 2019; Pocsai, 2019; Staufenbiel Hill, 2019; Weiss et al., 2022; Williams Penman, 2015). Dennoch soll eine Übersicht der für das Projekt relevanten Punkte gegeben werden. Was ist «Achtsamkeit»? (Hofbauer, 2017; Weiss et al., 2022) beschreiben Achtsamkeit als «[] die Wahl zu haben, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird.» bzw. «Achtsamkeit jedoch bedeutet, sich dem gegenwärtigen Moment zuzuwenden und Wertschätzung für jeden einzelnen Augenblick des Lebens zu haben.» Achtsam sein ist das Gegenteil von im «Autopilotmodus» zu sein, bei dem die Gedanken jeweils in der Zukunft und/oder Vergangenheit verweilen, während man eine damit nicht zusammenhängende Aktivität durchführt (Schug, 2016). Unweigerlich wird die Aufmerksamkeit auch während der formellen Praxis früher oder später abschweifen und der Geist bzw. unser Bewusstsein (ohne unsere aktive Absicht bzw. unser Zutun) «auf Wanderschaft» gehen. «Ziel ist es dann, dies zu bemerken und wieder sanft zum gewählten Fokus zurückzukehren, tausendmal abzuschweifen, um tausend und einmal wieder zurück zur gewählten Aufmerksamkeit zu kommen.» (Hofbauer, 2017; Weiss et al., 2022) Auf der neuro-anatomischen Ebene betrachtet heisst das, dass die für die Lenkung der Aufmerksamkeit zuständigen neuronalen Netzwerke im Frontallappen gestärkt werden. «Achtsamkeitsübungen bewirken eine Zunahme der Alphawellen. [.] Diese signalisieren einen Zustand der Wachheit verquickt mit Entspannung und emotionaler Zufriedenheit. Dieser Zustand lädt zur Kreativität geradezu ein.» (Kaltwasser, 2013, 2016). Dieses ständige «Wiederzurückholen» der Aufmerksamkeit «kann trainiert werden und wird deshalb oft wie geistiges Zähneputzen oder Joggen verstanden. Indem wir unsere Aufmerksamkeit und vor allem unsere (Selbst-)Wahrnehmung schulen, vertiefen wir auch unser Bewusstsein.» (Rüst, 2021) Für eine achtsame Haltung bzw. als Leitpfeiler einer Achtsamkeitspraxis nennt Kabat-Zinn folgende Grundsäulen: Nichturteilen, den Geist des Anfängers, Vertrauen, Nichtstreben, Akzeptanz, Loslassen und Geduld (Kabat-Zinn, 1982, 1990, 2003). Diese werden untenstehend nach zusammengefasst: Geist des Anfängers: «Nimm wahr, als hättest du keine Vergangenheit und keine Zukunft. Dies ist mit dem [] Anfängergeist gemeint.» (Hofbauer, 2017; Weiss et al., [11] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier 2022), handle «die Welt erforschend, wie mit den Augen eines Kindes.» (Renggli, 2019; Vogel et al., 2019). Das heisst, man versucht stets wieder zurückzufinden zu einer neugierigen, offenen und wohlwollenden «Naivität» dem Erlebten gegenüber. Nichtstreben: «Aus der Stille und Ruhe heraus beobachten wir das Vorbeifliessen des Flusses, sind nicht mehr Teil davon. Vielleicht tauchen wir noch einen Finger oder Zeh ein, um die Temperatur und die Strömung zu spüren. Entscheidend ist aber, dass wir nicht mehr von den Fluten mitgerissen werden. (Hofbauer, 2017). Diese De- bzw. Nichtidentifikation erlaubt es, den jeweiligen Moment zu erleben – der jeweilige Weg bzw. Moment ist das Ziel. Akzeptanz und Vertrauen: (Weiss et al., 2022) hebt in seiner Definition hervor, dass «Mit Akzeptanz ist eher gemeint, den aussichtslosen Kampf gegen Unveränderbares zu beenden, mit Resignation, die gesamte Situation als ausweglos und hoffnungslos anzusehen und womöglich sich selbst aufzugeben. Oft ist es aber nicht leicht zu unterscheiden, was veränderbar ist und was nicht. Nicht selten zeigt sich, dass eine belastende Situation unverändert bleibt, oder sich sogar verstärkt, solange man dagegen ankämpft. Schafft man hingegen eine wohlwollende Akzeptanz, so kommt es vor, dass sich die Situation von selbst verändert oder auflöst.» (Weiss et al., 2022). Entsprechend geht es darum, sich selbst diesen Raum zu geben, nicht streben zu müssen, nicht unangenehme Empfindungen «beseitigen» zu wollen, im Wissen, dass eben dennoch schlussendlich daraus etwas Positives gezogen werden kann. Loslassen: «Erst mit dem Heraustreten aus der Identifikation kommt eine Art innerer Beobachter hinzu, der sich der aktuellen Erfahrung bewusst ist» (Nussbaumer, 2019; Vogel et al., 2019)», sodass nicht an die Kontrolle und das «Im-Zaum-Halten» der eigenen Erlebnisse zu einer Belastung wird. «In der Achtsamkeitspraxis ist das Benennen von Gedanken und Gefühlen eine häufig angewendete Technik. Diese unterstützt die Trennung von Beobachtetem und Beobachter. Benennen hilft, Abstand vom Benannten zu gewinnen. (Hofbauer, 2017) Nichturteilen und Geduld: «Verliert man sich dennoch in Gedanken an Vergangenes oder Zukünftiges, so ist es ein wesentliches Merkmal der Achtsamkeit, liebevoll und mitfühlend mit sich zu sein. Falls einem das nicht gelingt, so soll dies zumindest möglichst urteilsfrei zu Kenntnis genommen werden. Nach eingehender Betrachtung dessen, was einen bewegt, kehrt man wieder zur Beobachtung der Atmung im gegenwärtigen Moment zurück. Das Verlieren, Bemerken und Wiederfinden der gelenkten Aufmerksamkeit ist integraler Bestandteil der Achtsamkeitspraxis und nicht Zeichen von Schwäche oder einem Unvermögen zu meditieren.» (Hofbauer, 2017). Dies kann auch mit einem Bild symbolisiert werden: Man steht sich selbst wie einem Kind, das zu gehen lernt, liebevoll und nicht-kritisierend zur Seite. Man hilft, immer [12] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier wieder aufzustehen, und wird feststellen, dass die gehenden Phasen immer länger werden. Nebst dieser erlebnisorientierten Definition titriert (Valtl, 2018) aus einer Zusammenstellung der diversen theoriegeleiteten Definitionen von Achtsamkeit folgende Synthese heraus: «Achtsamkeit besteht aus mehreren Komponenten. Sie kann als ein mehrdimensionales Konstrukt oder als ein Überbegriff für eine Reihe von psychischen Zuständen [] und Persönlichkeitseigenschaften [] begriffen werden: Achtsamkeit ist im Kern eine Form von Aufmerksamkeit, die auf die Gegenwart gerichtet ist (Präsenz) und in der fokussierte Aufmerksamkeit [] und offenes Gewahrsein [] sowohl in Bezug auf die äussere wie auf die innere Erfahrung in der Balance sind. Achtsamkeit hat eine ethische Komponente. Diese umfasst eine Reihe miteinander verbundener Haltungen [Kabat-Zinns Nicht-Urteilen, Geduld, Anfängergeist, Vertrauen, Nicht-Streben, Anerkennen bzw. Akzeptanz und Nicht-Anhaften bzw. Loslassen][] [] [Zudem] treten als ergänzende, von Achtsamkeit begrifflich zu unterscheidende, aber eng mit ihr verbundene Qualitäten hinzu []: a) klar beobachtende Wahrnehmung und, damit verbunden, metakognitives introspektives Gewahrsein, b) die Herzqualitäten von Mitgefühl und liebender Güte sowie c) prosoziales Verhalten als zentrale pädagogische Zielkategorie.» Die dem Selbst gegenüber wohlwollende Haltung und das iterative immer-wieder-Loslassen der davongaloppierenden Gedanken und immer-wieder-Zurückkehren zu sich ist als das Zentrale der Achtsamkeit zu verstehen. Die formale gegenüber der informellen Praxis «Es ist einerseits wichtig, sich regelmässig bewusst Zeit zu nehmen, um in Stille zu meditieren (formale Praxis). Andererseits ist es wichtig, die Achtsamkeit im Alltag zu vertiefen (informelle Praxis).» (Hofbauer, 2017) Die Parallelen der Achtsamkeit zu anderen Fertigkeiten oder sportlichem Training können auch hier wieder bemüht werden: Das formalisierte «Üben» von Achtsamkeit, so zum Beispiel die klassische Sitzmeditation, ist nicht die «einzig richtige Art», achtsam zu sein, ist aber Grundlage für die im Alltag angewandte Achtsamkeit bzw. verstärkt deren Wirksamkeit und vertieft deren Verständnis. Im Folgenden werden einige verbreitete und/oder für die vorliegende Unterrichtseinheit relevante formalisierten Achtsamkeitspraktiken vorgestellt: [13] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Achtsamkeit eines «Ankers», beispielsweise des Atems: Es wird ein konstanter «Anker» gewählt, den man versucht, möglichst im Fokus der Aufmerksamkeit zu halten und zu der man die Aufmerksamkeit, sofern man bemerkt, dass sie sich woanders befindet, wieder zurücklenkt. Die Grundform davon ist die Atemmeditation, es können jedoch auch der Puls, das Ticken einer Uhr, das Rauschen von Wellen und viele weitere Aufmerksamkeits-Anker verwendet werden. Achtsamkeit des Körpers (Body Scan): «Eine Entspannungsmethode, bei der man mit seiner Aufmerksamkeit schrittweise durch den eigenen Körper „wandert und in die Körperteile hineinspürt, [] bei der wir unsere Aufmerksamkeit auf einzelne Körperbereiche richten und so schrittweise den ganzen Körper durchwandern. Wichtig dabei ist, die jeweiligen Körperteile achtsam zu spüren, ohne aufkommende Gedanken und Gefühle zu bewerten.» (de Bruin, 2021) Achtsames Essen (Rosinenübung): Die sog. «Rosinenübung» ist häufig eine der ersten Übungen eines Achtsamkeitskurses. Hierbei wird eine Rosine mit allen Sinnen untersucht und essend erlebt. Um die Aufmerksamkeit und den Geist des Anfängers zu vertiefen kann man sich auch vorstellen, man sei gerade von einem fernen Planeten angereist und habe noch nie eines dieser «komischen, faltigen, kleinen braunen Dinger» gesehen. «Das Betrachten, Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken dieses Objekts wird dann auf magische Weise zu völlig neuen Erfahrungen.» (Stocker et al., 2020) Waldbad: Ein weiteres Beispiel einer selbständig variierbar formalisierten Praxis ist das aus Japan stammende «Shinrin-yoku» oder Waldbaden, was übersetzt so viel heisst wie die Waldatmosphäre aufsaugen. Die Begriffe Waldbaden, Waldtherapie, Naturtherapie und Shinrin-yoku werden oft synonym verwendet und beziehen sich auf die wohltuende Erfahrung einer in der Natur verbrachten ruhigen Zeit. (Choukas-Bradley, 2018). «Im Jahr 1982 begann die japanische Land- und Forstwirtschaftsbehörde mit der Förderung einer Praxis, die sie Shinrin-Yoku nannte. Gestresste und überarbeitete Bürger:innen von Tokio und anderen Städten wurden ermutigt, die geschäftigen Stadtgebiete regelmässig zu verlassen und eine ruhige Zeit im Wald zu verbringen, um sich zu entspannen und das geistige Gleichgewicht und die körperliche Gesundheit wiederherzustellen» (Gans et al., 2020). Choukas-Bradley beschreibt anleitend für ein Waldbad folgende Sequenz: 1) Ausstieg aus der täglichen Routine; 2) tiefe Atmung und Verbindung zur Natur durch eine Reihe von ruhigen Aktivitäten oder Einladungen; und 3) Rückkehr zum Alltag. Nebst diesen ritualisierten bzw. eben formalisierten Praktiken ist ein wesentlicher Teil das (teilweise auch unbewusste) Anwenden solcher Fertigkeiten im Alltag, welche die positiven [14] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Auswirkungen der Achtsamkeit zur Folge haben. Einerseits können Alltagsroutineaufgaben die normalerweise unachtsam im Autopilotenmodus durchgeführt werden wie Geschirr- oder Händewaschen als «Mini-Achtsamkeitsübung» durchgeführt werden (Schug, 2016), andererseits wird z.B. das geübte Nichtidentifizieren es unter Umständen erlauben, bei Ärgernissen einen Atemzug mehr zu nehmen und nicht direkt reagieren zu müssen. Ein weiteres wichtiges Werkzeug im Rahmen der informellen Praxis ist das Tagebuchschreiben, wobei das täglich Erlebte bzw. die eigenen Gedanken reflektiert werden können. (Stocker et al., 2020). 4. DIDAKTISCHE ANALYSE 4.1 AUFBAU AUF BESTEHENDES VORWISSEN (Vergleiche auch Kapitel 2.4) Da es sich bei der vorliegenden Unterrichtseinheit um ein Themengebiet handelt, das in dieser Ausprägung keine typische Einbettung in das Schulpensum findet, ist auch ein sehr individuelles Abgreifen des Vorwissens der SuS zur Thematik vonnöten. Ebenso ist es dringend notwendig, sich vorab ein Bild zu Befindlichkeit und Empfindlichkeiten der SuS zu machen, da ansonsten das Potenzial besteht, Situationen zu begegnen, welche die Kompetenzen und Pflichten der Fachlehrperson übersteigen. 4.2 AUFSCHLÜSSELUNG DER DIDAKTISCHEN ANALYSE NACH (KLAFKI, 1975) Gegenwartsbedeutung Der (Schul-)Alltag ist für viele (SuS wie auch Lehrpersonen) anstrengend und/oder stressig. «Ein Grund dafür ist wohl der empfundene Leistungsdruck und eine daraus verstärkte Dynamik des Agierens wie beispielsweise unangebrachte Wortmeldungen im Unterricht oder wechselseitiges Stören und Necken. Dadurch entstehen eine unruhige und gestresste Arbeitsatmosphäre und Spannungen, welche lernhemmend sind. [] Nach eigenen Angaben fühlen sich viele SchülerInnen nach einem Schultag ausgelaugt, gestresst und sehr erschöpft. Sie sagen selbst, dass sie Ruhe und Stille nur schwer ertragen würden, „immer etwas tun müssten und froh seien, wenn der Unterricht zu Ende sei. (Hofbauer, 2017) Daraus leitet sich ab, dass der Umgang mit unangenehmen Emotionen und Situationen etwas ist, was die SuS im «jetzt» befähigt, besser mit sich und ihrer Umwelt umzugehen. [15] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Zukunftsbedeutung Grundlegend sind Management von Stress, unangenehmen Empfindungen und Emotionen, ebenso wie Selbstregulation und -Reflektion Themen und Fertigkeiten, die die Lebenswelt der SuS andauernd begleiten werden. Im weiteren biologischen Sinn ist an Amos Clifford, Gründer der Association of Nature and Forest Therapy Guides and Programs, anzuknüpfen, welcher das Aufsammeln von Müll, das Entfernen von invasiven Pflanzen und jede Art von Naturpflege als Wildnispflege bezeichnet (Clifford, 2021). Durch das aktive Erleben ihrer Umwelt und der Natur (z.B. im Waldbad) werden die SuS darauf sensibilisiert, auf diese sowie auf sich selbst Sorge zu tragen, was in der heutigen Zeit von Klimawandel und Zersiedelung für eine Zukunft, in der noch naturnahe Rückzugsgebiete vorhanden sein sollen, enorm wichtig ist. Exemplarische Bedeutung Im Erörtern des Exemplarischen ist vieles der Zukunftsbedeutung ebenso relevant; so erlaubt es das Befassen mit Achtsamkeit den SuS, Stress sowie Nachteile und Herausforderungen der globalisierten und digitalisierten Welt zu reflektieren. Im Zuge des Aufzeigens einer Methode zur Selbstfürsorge (durch Achtsamkeit) kann den SuS auch die Bedeutung der Pflege der psychischen Gesundheit, sowohl im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen Rahmen aufgezeigt werden. Im Weiteren wird durch das Befassen mit sich selbst die persönliche Entwicklung und Entfaltung der Jugendlichen unterstützt. 4.3 MÖGLICHE HERAUSFORDERUNGEN BEI DER UMSETZUNG Wie bereits eingangs erwähnt, setzt die vorgeschlagene Unterrichtseinheit ein gewisses Vertrauen zwischen Lehrperson und SuS sowie der SuS untereinander voraus, und es bedarf an Feingefühl, um Achtsamkeit lehrreich zu übermitteln, sodass die SuS erfahren und sich nicht einfach fügen. Dennoch muss, um den Rahmen zu halten und die entsprechenden Punkte vermitteln zu können, für eine gewisse Disziplin gesorgt werden. Es besteht z.B. die Gefahr, dass sich einzelne Jugendliche von ihren Präkonzepten (z.B. Meditation ist «wischiwaschi» und esoterisch) einschränken lassen, oder aber sie fürchten die aus der Praxis entstehende Verletzlichkeit und scheuen sich, richtig mitzumachen und sich zu öffnen. Beidem muss Verständnis entgegengebracht werden, es soll jedoch zum Ausprobieren eingeladen werden. Gegebenenfalls können mit der wissenschaftlichen Datenlage zu Nutzen und Vorteilen von Achtsamkeit gewisse Widerstände überwunden werden. Zudem ist die Thematisierung von psychischer und mentaler Gesundheit immer mit dem «Risiko» verbunden, dass einzelne der Lernenden entweder bereits therapieerfahren sind oder aber stossen bei vertieftem Befassen mit sich und ihrem Innenleben auf Probleme, deren akute «Behandlung» die fachpädagogischen Kompetenzen der Lehrperson übersteigt. Für [16] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier diesen Fall sollte immer bereits vorab eine Anlaufstelle bekannt sein, an die die Lehr- bzw. in dem Moment Betreuungsperson verweisen kann (z.B. Sozialpädagog:innen der Schule, Beratungsdienste, Vertrauenslehrpersonen, oder psychologische Erste-Hilfe-Stellen). 5. LERNZIELE 5.1 GROBZIELE Die SuS können: Die Grundzüge von Achtsamkeit und Stress in ihrer physiologischen und psychologischen Wirkung erklären Grundlegende Zusammenhänge zwischen physischer, psychischer und mentaler Gesundheit verstehen und wiedergeben Einige Grundformen von formaler und informeller Achtsamkeitspraxis anwenden Nachvollziehen, für welchen Beitrag zur eigenen Gesundheit sie selbst verantwortlich sind Fertigkeiten zur Haltung bzw. Mehrung von Selbstwertgefühl, Selbstbehauptung, Annehmen von Unterstützung anwenden (Marchwacka, 2013) 5.2 FEINZIELE Die Feinziele werden im Folgenden in kognitive, affektive und instrumentelle Lernziele unterteilt. Kognitive Feinziele Die SuS können: Das Zusammenspiel mit den Funktionen des eigenen Körpers und Geistes und deren Gesundheit einordnen Gedankenmuster/Self-Talk als Konzept erklären und in ihrer Praxis benennen Die in der Achtsamkeit entwickelbaren metakognitiven Anteile (Innerer Dialog, Beobachter) untersuchen Die Zusammenhänge des Gelernten mit dem Alltagsleben verknüpfen Definitionen und Fachbegriffen im Fachgebiet korrekt anwenden [17] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Affektive Feinziele Die SuS können: Ein Bewusstsein für Empfindungen ihres Körpers herstellen (oder falls bereits vorhanden schärfen) (erste) Berührungspunkte für Selbstmitgefühl und Selbstwertschätzung anwenden In Gruppengesprächen zu Erfahrungsaustausch ihre Erlebnisse wiedergeben und diejenigen der anderen wertschätzend empfangen Ihre eigenen Stressreaktionen reflektieren Instrumentelle Feinziele Die SuS können: Anleitungen richtig folgen und verstehen, um das richtige Ergebnis zu erhalten Ihre Entspannungsfähigkeit in Achtsamkeitsübungen beschreiben und anwenden An einem Waldbad teilnehmen und neu gewonnene Eindrücke diskutieren Formale und informelle Achtsamkeitspraktiken erklären und davon einzelne praktizieren [18] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier 6. VERLAUFSPLANUNG (ZUMSTEG, 2014) Die vorliegende Unterrichtseinheit wird über die Zeitdauer von einer Woche geplant. Untenstehend ist der auf den in Kapitel 3 erläuterten Inhalten basierende Grobplan dargestellt. Die Unterrichtseinheit wird durch eine semi-formale Leistungsüberprüfung im Rahmen eines Posters und einer gemeinsamen Auswertungsdiskussion abgeschlossen. 6.1 GROBPLANUNG: Zeit Tag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag Einführung zu Vorbereitung und Baum-Imagination, Körper-Geist-Achse, Sitzmeditation, Achtsamkeit, erste Durchführung Physiologische Wirkung Spiegelneuronen, Abschlussvorbereitung Achtsamkeitspraxis, «Waldbad» (Gans et von Stress und Empathie und innerer Poster Erklärung al., 2020) inklusive Meditation und Dialog Leistungsnachweis Gehmeditation, Achtsamkeit inkl. anschliessend Selbstexperimenten Rezeption und (Blutdruck, Puls, allg. biologische Wohlbefinden) Aufarbeitung Achtsames Essen Selbstmitgefühl, Poster-Session und Body Scan, (Rosinenübung), Festlegung der Abschlussdiskussion Vorbesprechung Negative Seiten der Produkte, Beginn und -meditation Leistungsnachweis, Achtsamkeit, Postererstellung erste Informationen «McMindfulness» Nachmittag Ein- und Durchführung zum Waldbad [19] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier 6.2 FEINPLANUNG Montagvormittag (Einstieg) Zeit [min] 7 Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Ankommen/ Begrüssung der SuS, Brainstorming/Wordcloud Ankommen, Brainstorming/Wordcloud KG/LV Beamer Vorwissen «Erwartungen/Vorwissen zu Achtsamkeit und «Erwartungen/Vorwissen zu Achtsamkeit aktivieren Meditation» und Meditation» shsdam41 (Kann auch analog durchgeführt werden, indem die SuS je 3-5 Begriffe pro Frage ausfüllen und diese anschliessend an der Tafel anbringen (ähnliches wird geclustert). «Was fällt Ihnen spontan zu Achtsamkeit ein?» «Was fällt Ihnen spontan zu Meditation ein?» 8 5 Informieren Auswertung der Wordclouds im Klassengespräch KG Video-Input «Was ist Achtsamkeit?» Film Beamer DU?t130 5 Verarbeiten Gegenüberstellung Wordcloud und Videoinput Erörtern Unterschiede 20 Verarbeiten Leseauftrag «Eine kurze Einführung in Philosophie, Anwendung und Forschungserkenntnisse von GA Beamer/Menti EA AB1 PA AB1 KG AB1, Tafel Achtsamkeit.» PAUSE 15 Verarbeiten Diskussionsauftrag zu AB1 «Eine kurze Einführung in Philosophie, Anwendung und Forschungserkenntnisse von Achtsamkeit.» 10 Auswerten Gemeinsame Auflösung des Auftrags, Klärung weiterer aufgetretener Fragen [20] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] 10 Innovationsarbeit Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Ankommen Übung «Willkommen!» Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material aktiv Spielanleitung KG LV LV Gong/Glocke o.ä. Die SuS stehen im Kreis um die LP. Die LP beginnt, indem sie eine Person aus der Runde anschaut ihren Namen nennt. Die aufgerufene Person antwortet mit «Willkommen!», und die LP geht zu ihr hin und tauscht Plätze. Die neu in der Mitte stehende Person schaut erneut jemand anderes an, sagt deren Namen, und tauscht, nach Erhalt des «Willkommen!» mit derjenigen Person den Platz. Dies wird mehrfach wiederholt und kann sogar gesteigert werden, indem mehrere «Stränge» gestartet werden. Diese Übung, welche Aufmerksamkeit und Präsenz bedingt, dient dazu, die Selbststeuerung zu visualisieren. Statt des natürlichen Impulses beim Hören des eigenen Namens (loslaufen), muss man erst innehalten, das Gegenüber willkommen heissen, und erst wenn dieses bei einem ankommt, darf man in die Mitte. (aus (Rüst, 2021)). Anschliessend wieder zurück an den Platz. 10 Informieren/ Erläuterung des o.g. theoretischen Hören zu, machen Notizen, geben Verarbeiten/ Inputs/Begründung der Übung, Nachbesprechung Rückmeldung Auswerten PAUSE 1 Ankommen Einführung «erste Übung zu Achtsamkeit»: Wir werden jetzt eine kurze Übung durchführen, in der Sie stillsitzen und versuchen, einfach wohlwollend und gutmütig zu beobachten, was in Ihnen vorgeht. 2 Üben Gong schlagen. „Schliessen Sie die Augen, wenn das angenehm ist, oder lassen Sie sie offen und schauen Sie in Richtung Boden. Es gibt nichts zu tun gerade. Einfach nur hier sitzen. Einige Sekunden Pause. „Können Sie Geräusche oder Töne hören? Unsere Ohren sind wie Mikrofone. Einfach nur hören: Geräusche im Raum oder auch draussen. Einige Sekunden Pause. [21] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] Phasen/Ziele Innovationsarbeit Inhalte, Aktivität LP Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material KG Ggf. Wandtafel, um „Was können Sie noch wahrnehmen? Gibt es Gedanken? Körperempfindungen? Pause. „Was können Sie jetzt gerade wahrnehmen und beobachten? 5 Sekunden Pause. Gong schlagen. (aus (Schmidt, 2022) S.9) 5 Auswertung Im Klassengespräch wird besprochen: à Haben Sie etwas wahrgenommen? à Wer hat seine Gedanken beobachten können? à Wer hat Eindrücke zu sammeln Körperempfindungen wahrgenommen? à Wer hat etwas gehört? 1 Informieren Erteilt Auftrag: Schauen Sie den Film und machen LV Hören zu, machen Notizen. Film Beamer Sie sich Notizen, denken Sie auch daran, was sie bereits über Achtsamkeit gelernt haben. 11 Informieren Video-Input «Die vier Grundlagen der Achtsamkeit Marie Mannschatz» atch?v8jxf9lsbCd8 5 Verarbeiten Die vier Grundlagen aus dem Video werden stichwortartig im Klassengespräch an der Tafel KG Tafel LV Gong/Glocke o.ä. GA LV festgehalten 5 Üben Verlängerte Wiederholung «erste Übung zu Üben Achtsamkeit» 10 Auswerten Rückmeldende Kontrastierung der ersten Durchführung zur zweiten: Fragen: à Was haben Sie jetzt erlebt? à Gab es Herausforderungen? à Konnten Sie sie, ganz im Sinne der Achtsamkeit, wertfrei wahrnehmen? 5 Zusammenfas «Es gibt immer Angenehmes oder Unangenehmes wahrzunehmen: Es juckt irgendwo im Körper sen oder wir hören einen angenehmen Ton im Raum. Es gibt auch ganz viel Gewöhnliches zu bemerken: Den Kontakt der Sitzfläche mit dem Stuhl zum Beispiel. Es geht nicht darum, was wir bemerken, sondern ob wir mit unserer Aufmerksamkeit ganz da sein können – egal ob es gerade ein angenehmer, gewöhnlicher oder unangenehmer Moment ist. Das nennen wir Präsenz. Das kann unserem Alltag viel mehr Qualität geben, zum Beispiel beim Sport.» (aus (Schmidt, 2022) S.9) [22] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] Phasen/Ziele Innovationsarbeit Inhalte, Aktivität LP Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material LV AB2 GA AB2 KG Tafel LV Bewertungsraster Poster PAUSE 1 Ankommen Teilt AB2 aus, erteilt Auftrag: «Lesen Sie 1) durch, anschliessend führen Sie Übung 2) durch. Dann befassen Sie sich mit der Ihnen zugeteilten in Übung in 2-3er-Gruppen (z.B. wechselseitig durchführen). Sie stellen diese und ihre Erlebnisse im Anschluss kurz der Klasse vor. 5 Informieren/ Geht umher, verteilt die Übungen an die Gruppen, Bearbeiten den Lese- und Übungsauftrag 15 Verarbeiten gibt Hilfestellung 15 Auswerten Im Klassengespräch und an der Tafel werden jeweils die Übungen kurz vorgestellt und je 2-3 Erlebnisse oder Rückmeldungen geteilt. Die SuS machen jeweils Notizen zu den nicht selbst durchgeführten Übungen. 10 Informieren LP gibt Informationen zum Leistungsnachweis durch. (Kapitel 948) [23] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Montagnachmittag (Einstieg und Bodyscan) Zeit [min] 5 Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Ankommen/ Begrüssung der SuS, Einführung Body Scan Ankommen, hören zu, machen Notizen KG/LV Übung Gong/Glocke o.ä. KG Vorwissen aktivieren 10 Üben Durchführung «Body Scan»: Gong schlagen. Nach jedem Satz einige Sekunden Pause. „Schliessen Sie die Augen, wenn das angenehm ist, oder lassen Sie sie offen und schauen in Richtung Boden. Halten Sie inne und atmen Sie dreimal tief ein und aus. Pause. „Lenken Sie nun die Aufmerksamkeit auf den rechten Fuss. Spüren Sie einfach alle Empfindungen dort und wenn es keine oder keine besonderen gibt, ist das auch in Ordnung. Pause. „Nun weiter wandern zum rechten Unterschenkel. Pause. „Nun zum Knie. Pause. „Und jetzt zum Oberschenkel. Nun zur rechten Hand: Spüren Sie so gut es geht alle Finger und die Handfläche, auch das Handgelenk. Pause. „Weiter zum rechten Unterarm. Pause. „Zum Ellenbogen. Pause. „Nun Oberarm und rechte Schulter spüren, so gut es geht. Nehmen Sie alle Empfindungen wahr im rechten Bein und rechten Arm. Pause. „Dann zur linken Schulter, zum linken Oberarm. Pause. „Nun zum Ellenbogen und Unterarm. Pause. „Und zur linken Hand. Pause. „Weiter zum linken Oberschenkel. Pause. „Zum Knie. Pause. „Nun zum Unterschenkel und zum linken Fuss. Pause. „Nun spüren Sie einfach beide Beine und beide Arme. Pause. „Nehmen Sie einen tiefen Atemzug und kommen Sie zurück. Gong schlagen. (aus (Schmidt, 2022) S. 26) 5 Verarbeiten Nachbesprechung Body Scan. Fragen/Inputs àWir können unseren Atem nutzen, um schwierige Gefühle leichter handzuhaben, unsere Körperempfindungen nutzen, um positive Gefühle zu spüren und unsere Gedanken nutzen, indem wir uns positive Aufmerksamkeit schenken. à Gedanken sind ganz schnell und der Körper dagegen ganz langsam. à Es hilft, Gefühle im Körper zu erforschen anstatt im Geist. à Es ist auch hilfreich zu versuchen Gefühle zu benennen. (aus (Schmidt, 2022)) [24] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] 5 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Informieren Es erfolgt die Gruppeneinteilung für den Leistungsnachweis. Anschliessend haben die SuS die Sozialform Material LV Bewertungsraster Poster ersten 90 min Zeit, um Gruppen zu bilden, sich in das Thema einzulesen und selbständig zu (Kapitel 948) arbeiten.6 90 Informieren Die SuS arbeiten selbständig, um sich in das Thema des LNW einzulesen bzw. die Videovorschläge GA und AB3 zu bearbeiten. AB3, Internet, Bücher, Smartphone/Laptop Recherchematerial (Mediathek, Internet, Bücher àje nach Verfügbarkeit der LP) PAUSE 5 Ankommen Die SuS werden eingeladen, erste Eindrücke ihrer Recherche zu teilen (sofern nicht wie unten KG LV/KG AB4: «Packliste Waldbad», beschrieben die beiden Sektionen umgetauscht wurden). 20 Informieren Erste Informationen, vor allem organisatorischer Natur, zum Waldbad/Ausflug am Folgetag Ortsplan 5 Abschliessen Take Home Message: AB5 AB5: «Glücklicher Hund» Je nach Befindlichkeit/Organisation kann dieser Block auch mit den nachfolgenden ersten Inputs zum Waldbad vertauscht werden, sodass die SuS im Anschluss frei verfügen können (je nach Setting der Unterrichtseinheit – Lager, Arbeitseinsatz, am Schulhaus – hier besteht Skalierbarkeit). 6 [25] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Dienstag (Waldbad) Zeit [min] 10 Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Ankommen/ Begrüssung der SuS, Besammlung im Ankommen, hören zu, machen ggf. Notizen KG Vorwissen Klassenzimmer aktivieren Als Spotlight werden einzelne Rückmeldungen Übung Gong/Glocke o.ä. LV AB4 und AB6 besprochen, die beim Praktizieren des «Anfängergeists» vom Vortag aufgefallen sind. 2 Üben Kurze Achtsamkeitsübung Gong schlagen. „Schliessen Sie die Augen, wenn das angenehm ist, oder lassen Sie sie offen und schauen Sie in Richtung Boden. Es gibt nichts zu tun gerade. Einfach nur hier sitzen. Einige Sekunden Pause. „Können Sie Geräusche oder Töne hören? Unsere Ohren sind wie Mikrofone. Einfach nur hören: Geräusche im Raum oder auch draussen. Einige Sekunden Pause. „Was können Sie noch wahrnehmen? Gibt es Gedanken? Körperempfindungen? Pause. „Was können Sie jetzt gerade wahrnehmen und beobachten? 5 Sekunden Pause. Gong schlagen. (aus (Schmidt, 2022) S.9) 10 Informieren Auftragsverteilung Anreise Waldbad, wer trägt was, wo werden wir uns wann treffen, etc. Situationsbeschrieb Waldbad PAUSE/ANREISE 5 Ankommen Erneuter Situationsbeschrieb, erste Waldbad-Anleitung gem. AB6 im Plenum. LV 30- Üben Anschliessend können die SuS allein oder zu zweit langsam umherspazieren und den Wald erleben EA/PA AB6 907 7 (AB6 Aufg. 1) Hier besteht erneut Skalierbarkeit aufgrund der benötigten Anreisezeit und den weiteren zeitlichen und organisatorischen Faktoren der Durchführung der Unterrichtseinheit. [26] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] 10 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Auswerten Sofern möglich/notwendig mit einem «Talking Stick» werden Spotlight-Wortmeldungen des Erlebten Sozialform Material KG (ggf. einen passenden und Entdeckten geteilt, die anderen hören achtsam zu ohne Zwischenrufe oder Parallelgespräche Stock als «Talking Stick») (weitestmöglich). MITTAGESSEN/PAUSE 5 Ankommen/ Anleitung Gehmeditation, ggf. Fragen der SuS beantworten LV Informieren 10 Üben AB7 «Anleitung Gehmeditation» Gehmeditation LV/aktiv AB7 «Anleitung Gehmeditation» 10 Verarbeiten Sofern möglich/notwendig mit einem «Talking Stick» werden Spotlight-Wortmeldungen des Erlebten KG und Entdeckten geteilt, die anderen hören achtsam zu ohne Zwischenrufe oder Parallelgespräche (weitestmöglich). 5 Informieren Erneutes gemeinsames Einläuten der zweiten Tranche des Waldbades, Einladung, das Waldbad mit LV einer Gehmeditation zu verknüpfen. 30- Üben 908 10 Anschliessend können die SuS allein oder zu zweit langsam umherspazieren und den Wald erleben EA/PA (AB6 Aufg. 2 und 3) Verarbeiten AB6, ggf. Lupen, Bleistift, Papier Sofern möglich/notwendig mit einem «Talking Stick» werden Spotlight-Wortmeldungen des Erlebten KG KG und Entdeckten geteilt, die anderen hören achtsam zu ohne Zwischenrufe oder Parallelgespräche (weitestmöglich). PAUSE/RÜCKREISE 10 Ankommen/ Begrüssung der SuS, Besammlung im Vorwissen Klassenzimmer aktivieren Als Spotlight werden einzelne Rückmeldungen Ankommen, hören zu, machen ggf. Notizen besprochen, die beim Praktizieren des «Anfängergeists» vom Vortag, von der Rückreise 8 Hier besteht erneut Skalierbarkeit aufgrund der benötigten Anreisezeit und den weiteren zeitlichen und organisatorischen Faktoren der Durchführung der Unterrichtseinheit. [27] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] Phasen/Ziele Innovationsarbeit Inhalte, Aktivität LP Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material EA/PA Binokular, Mikroskop, aufgefallen sind oder bleibende Eindrücke aus dem Waldbad 40 Verarbeiten Die SuS bringen nach der achtsamen Auseinandersetzung mit der Natur noch die Komponente der wissenschaftlichen Auseinandersetzung ein, indem Sie neugierig-spielerisch mit biologischen Objektträger, Deckgläser, Arbeitsweisen ihre Eindrücke vertiefen und ergänzen. Rasierklingen 20 Binokulare/Lupen, 30 Mikroskope, 10 aufräumen AB8 «Hinweise zum Mikroskopieren» 5 Verarbeiten Nach Bedarf werden noch ausstehende Rückmeldungen in der Gruppe aufgenommen, neue KG Übung Gong/Glocke o.ä. Erkenntnisse geteilt und die Aufgaben reflektiert. PAUSE 10 Abschliessen/ Erneute Durchführung «Body Scan»: Üben Gong schlagen. Nach jedem Satz einige Sekunden Pause. „Schliessen Sie die Augen, wenn das angenehm ist, oder lassen Sie sie offen und schauen in Richtung Boden. Halten Sie inne und atmen Sie dreimal tief ein und aus. Pause. „Lenken Sie nun die Aufmerksamkeit auf den rechten Fuss. Spüren Sie einfach alle Empfindungen dort und wenn es keine oder keine besonderen gibt, ist das auch in Ordnung. Pause. „Nun weiter wandern zum rechten Unterschenkel. Pause. „Nun zum Knie. Pause. „Und jetzt zum Oberschenkel. Nun zur rechten Hand: Spüren Sie so gut es geht alle Finger und die Handfläche, auch das Handgelenk. Pause. „Weiter zum rechten Unterarm. Pause. „Zum Ellenbogen. Pause. „Nun Oberarm und rechte Schulter spüren, so gut es geht. Nehmen Sie alle Empfindungen wahr im rechten Bein und rechten Arm. Pause. „Dann zur linken Schulter, zum linken Oberarm. Pause. „Nun zum Ellenbogen und Unterarm. Pause. „Und zur linken Hand. Pause. „Weiter zum linken Oberschenkel. Pause. „Zum Knie. Pause. „Nun zum Unterschenkel und zum linken Fuss. Pause. „Nun spüren Sie einfach beide Beine und beide Arme. Pause. „Nehmen Sie einen tiefen Atemzug und kommen Sie zurück. Gong schlagen. (aus (Schmidt, 2022) S. 26) Anschliessend Verabschiedung und Erinnerung an AB5 «Glücklicher Hund» [28] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Mittwochvormittag (Physiologisches) Zeit [min] 10 Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Ankommen/ Begrüssung der SuS, Besammlung im Ankommen, hören zu, machen ggf. Notizen KG Vorwissen Klassenzimmer aktivieren Als Spotlight werden einzelne Rückmeldungen LV Übung AB9 «Baum-Imagination», besprochen, die beim Praktizieren des «Anfängergeists» vom Vortag aufgefallen sind. 10 Informieren/ Durchführen Baum-Imagination: Die SuS erinnern sich an einen Baum, beispielsweise den Üben auserwählten aus dem Waldbad. Dies dient zur Festigung der Körper- und Geisteswahrnehmung, Gong/Glocke o.ä. der Förderung der Verbundenheit (mit der Natur) und dazu eine Methode aufzuzeigen, wie das «Waldbad» auch ohne direkt verfügbaren Wald durchführbar ist. So sollen die SuS auch zu einem intuitiveren Verständnis, wie Achtsamkeit formal, aber auch informell praktiziert werden kann. (Hofbauer, 2017) 10 Verarbeiten Sofern möglich/notwendig mit einem «Talking Stick» werden Spotlight-Wortmeldungen des Erlebten KG EA/PA AB10 Fortsetzung Leseauftrag EA/PA AB10 und Entdeckten geteilt, die anderen hören achtsam zu ohne. Leitfragen: à Was haben Sie jetzt erlebt? à Gab es Herausforderungen? à Konnten Sie sie, ganz im Sinne der Achtsamkeit, wertfrei wahrnehmen? 15 Informieren Leseauftrag zu Stress und Stressreaktionen (AB10) PAUSE 15 Informieren /Verarbeiten 5 Verarbeiten Synthese der Beobachtungen, Klärung offener Fragen KG 15 Informieren Video-Input «Achtsamkeit bringt das überhaupt was? Das sind erforschte Wirkungen von MBSR- Video Beamer Achtsamkeitsmeditation» (Ggf. zwischendurch Video pausieren, um Fragen oder Inputs direkt zu besprechen oder den SuS Zeit zu lassen, relevante Punkte aufzuschreiben. ZBk?t221 (ab 3:41)(12) [29] FS22 FDBI 1.4 Zeit [min] Phasen/Ziele Innovationsarbeit Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material KG/Tafel Dispo, Tafel EA/PA AB11 Anweisung: Versuchen Sie, eine Liste an körperlichen Folgen und deren Mess- bzw. Erfassungsmethoden von Stress (u.a. inklusive derjenigen aus dem vorherigen Auftrag) sowie eine derjenigen von Achtsamkeit zusammenzustellen. 10 Verarbeiten Besprechung der physiologisch-messbaren Auswirkungen von Achtsamkeit, vgl. (Lohmann et al., 2016): Verlangsamung und Gleichmässigkeit der Atmung Reduktion des Sauerstoffverbrauchs Verminderung der Herzschlagfrequenz Abnahme der Schweissbildung Abnahme des arteriellen Blutdrucks Tonus- (d.h. Grund-Anspannungs)-minderung der Skelettmuskulatur Abnahme der Hautleitfähigkeit EEG: synchrone Gammawellen in verschiedenen Hirnregionen bei geübten Meditierenden während der Meditation (Gamma-wellen sind ein Indiz dafür, dass starke Konzentration, Lernprozesse oder eine Aktivität im Gehirn zur Verarbeitung mehrerer Sinnes-reize stattfinden.) fMRI: Aktivierung des prä-frontalen Kortex, eine Zunahme der grauen Substanz in verschiedenen Bereichen und eine verringerte Aktivierung der Amygdala zeigen. Das deutet darauf hin, dass die Emotionsregulation zunimmt und Missempfindungen wie Schmerz oder Übererregung deutlich abgemildert werden können. PAUSE 35 Informieren Bearbeiten AB11: Puls und Blutdruck (Basismessung und nach leichtem Sport).9 Durchführung in /Verarbeiten Zweiergruppen, wobei jeweils ein SuS Aufgabe und ein SuS pro Paar Aufgabe bearbeitet. Blutdruckmessgerät Die Lösungen für die Aufgaben in diesem Block finden sich unter Stethoskop, Stoppuhr bw.de/u_matnatech/bio/gym/bp2016/fb8/3_blut_kreislauf/1_ab/5_puls/ (Armbruster et al., 2016) PAUSE (wird vorgeholt) 9 Basierend darauf, ob die SuS die Themen von Blutdruck und Puls bereits gehabt haben kann diese Sequenz länger oder kürzer ausfallen/gestaltet werden. [30] FS22 FDBI 1.4 Zeit Innovationsarbeit Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP 5 Ankommen 15 10 [min] Jerome A. Meier Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Die Messwerte werden an die Tafel geschrieben KG Tafel Üben Atemmeditation (Anweisung AB12) Übung AB12, Gong/Glocke o.ä. Verarbeiten Wiederholung der Puls- und Blutdruckmessungen PA AB11/AB12 Blutdruckmessgerät Stethoskop, Stoppuhr 10 Auswerten Die Werte der Klasse werden auf der Wandtafel gesammelt und verglichen, idealerweise sieht man KG signifikante Unterschiede zwischen den Werten «nach Meditation» (am tiefsten), «Eingangs-/ Tafel, verschiedenfarbige Kreide Nullmessung» und «nach Sport» (jeweils Blutdruck und Puls am höchsten). 10 Verarbeiten Im Gruppen werden Empfindungen und Erlebnisse diskutiert, ggf. weitere messbare Grössen GA Dispo verglichen (z.B. Smartwatches mit Hautleitfähigkeitsmessung oder EKG, Zählen der Atemfrequenz o.ä.) und somit auch die Herausforderungen bei der Erforschung von Achtsamkeits-Benefits wiederholt und vertieft. [31] FS22 FDBI 1.4 Innovationsarbeit Jerome A. Meier Mittwochnachmittag (Achtsames Essen und «McMindfulness») Zeit [min] 5 Phasen/Ziele Inhalte, Aktivität LP Inhalte, Aktivität SuS Sozialform Material Ankommen/ Begrüssung der SuS, Besammlung im Ankommen, diskutieren PA Tafel, Rosinen, Gefäss Vorwissen Klassenzimmer und/oder Besteck, um die aktivieren Es wird «Passula10» und «Racemus11» an die Tafel Rosinen zu verteilen geschrieben. Aufforderung «Raten Sie mal, was das sein könnte, diskutieren Sie in 2er-Gruppen (ohne nachzuschlagen.» 15 Üben Die LP löst das «Rätsel» auf, indem sie den SuS Betrachten und erforschen die Rosine LV/EA Rosinen, AB13 jeweils eine Rosine gibt. «Versuchen Sie in der nun folgenden Übung genauso neugierig und achtsam die Rosine wahrzunehmen, als ob Sie sie, ähnlich wie die zwei Begriffe an der Tafel, zum ersten Mal sehen!» Anschliessend