Arbeitsblatt: Zusammenfassung Krankheiten im Mittelalter

Material-Details

In diesem Dokument sind das Antoniusfeuer, Skorbut, Pest und Lepra in kurzen Texten beschrieben.
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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263
3
27.12.2023

Autor/in

Luca Bachmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Antoniusfeuer Diese Krankheit hatte ihren Ursprung durch einen dunklen Pilz am Roggen. Assen die Menschen den Pilz, auch genannt Mutterkorn, oder Lebensmittel, die das Mutterkorn enthielten, verengten sich die Gefässe (Venen und Adern) und es kam zu Durchblutungsstörungen in Herz, Niere und Gliedmassen. Symptome Allgemeine Anzeichen der Krankheit waren Erbrechen, Kopfschmerzen , Durchfall und Wahnvorstellungen, auch ein Kribbeln auf der Haut. Im weiteren Krankheitsverlauf kam es zu Blutknappheit, was das Absterben der Extremitäten (Beine; Arme; Finger; Füsse) zur Folge hatte. Diese Gliedmassen worden mit der Zeit schwarz und mussten oft entfernt werden oder vielen nach einiger Zeit von selbst ab. Der Verlauf der Krankheit war oft tödlich. Heilung Erst im 14. Jahrhundert machte es sich der Antoniter-Orden zur Aufgabe, Menschen, die an dieser Krankheit litten zu helfen, denn selbst durch Reinigung des Korns blieb der Pilz erhalten, daher der Name Antoniusfeuer. Menschen, welche in ein Antoniter-Koster aufgenommen wurde, mussten eine strenge Diät einhalten und konnten Weizenprodukte oder Fleisch essen. Dies war im Mittelalter für die Bauern sehr unüblich, da sich nur die reichen Menschen Fleisch leisten konnten. Dazu mussten sie regelmässig auf den Knien beten und Gott um Vergebung bitten. Aus dem Gift werden hochwirksame Heilmittel Dass ein Zusammenhang zwischen Mutterkorn und dem Antoniusfeuer besteht, wurde erst im 17. Jahrhundert erkannt und im 18. Jahrhundert bewiesen. Mit Kenntnis der Ursache der Erkrankung wurden Präventivmaßnahmen (Massnahmen zur Vorbeugung der Erkrankung) Überwachung und Entfernung des Mutterkornanteils im Brotgetreide ergriffen. Hinzu kamen steigender Wohlstand und veränderte Essgewohnheiten (die Kartoffel wurde zu einem Grundnahrungsmittel) und führten allmählich zum weitestgehenden Verschwinden des Antoniusfeuer. Die Pest in Europa Die Pest (das lateinische Wort pestis bedeutet Seuche) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die in der Zeit von 1347 bis 1353 in Europa mehr als 25 Millionen Todesopfer forderte. Ganze Landstriche wurden innerhalb kurzer Zeit entvölkert. Betroffen waren vor allem die Dörfer und Städte, in denen die Menschen eng beieinander wohnten, denn dort waren die hygienischen Zustände besonders schlecht. Die Abfälle und das Abwasser wurden direkt auf die Straße gekippt, es gab keine Toiletten und Mensch und Tier lebten auf engstem Raum zusammen. Nagetiere wie Ratten huschten durch die Gassen und deren Flöhe und saugten sich an Mensch und Tier gleichermaßen voll. Anzeichen Hatte sich eine Ratte mit der Pest infiziert und starb, sprangen ihre blutdurstigen Flöhe auf den Menschen über. Innerhalb von wenigen Stunden bekam der Patient Fieber, Schüttelfrost, und schmerzhafte Beulen am Hals, in den Achselhöhlen und in den Leisten (Beulenpest). Die Haut verfärbte sich blauschwarz, weshalb man später auch vom Schwarzen Tod sprach. Wer mit der Pest infiziert war, steckte sehr schnell seine Mitmenschen an. Es genügte ein Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion) oder bereits der Kontakt mit den Kleidern des Kranken oder Toten. Ein Heilmittel gegen die Pest gab es zunächst nicht und über Bakterien, Viren und Bazillen wussten die Ärzte damals noch nicht bescheid. So konnte sich die Krankheit ungehindert ausbreiten. Kampf gegen die Pest Die Menschen im Mittelalter brachten zunächst ihre Kranken in Siechenhäuser (Krankenhäuser), wo sie zusammen mit anderen Kranken gepflegt wurden. Später entstanden in manchen Regionen Pesthäuser. Venedig hatte sogar eine eigene Pest-Insel, auf die die Patienten gebracht wurden. Nach ihrem Tod beerdigte man sie auf den gewöhnlichen Friedhöfen. Nachdem sie die Ansteckungsgefahr erkannt hatten, erließen die Menschen Seuchengesetze, die den Kontakt mit Kranken verboten. Ihre Häuser wurden mit Kreuzen gekennzeichnet und es war verboten, den Bewohnern Nahrungsmittel zu bringen. Im Todesfall durften die Häuser vier Wochen lang nicht betreten werden. Besondere Hygienevorschriften regelten die Abfallentsorgung und die Kontrolle der Lebensmittel. Gottesdienste und öffentliche Veranstaltungen wurden verboten. Außerdem durften keine Reisenden aufgenommen und keine Güter von fremden Städten angenommen werden. Selbst Beerdigungen waren untersagt. Die Leichen, die bald darauf in den Straßen lagen, wurden in Massengräber gelegt und unter einer dicken Schicht aus Kalk und Erde verscharrt. Bettler, Behinderte, Zigeuner, Juden und Fremde wurden gezwungen, die Leichen einzusammeln. Meist überlebten sie diese Tätigkeit nicht lange Lepra Beschreibung Im Mittelalter und besonders nach den Kreuzzügen wurde der Aussatz(Lepra) zur Volkskrankheit in Mitteleuropa; er erreichte den Höhepunkt seiner Ausbreitung im 13. Jhd. und verschwand erst im 17. Jhd. infolge der rigorosen Absperrungsmaßregeln. Man errichtete schon sehr früh Aussatzspitäler (Leproserien, Maladreries, Meselleries, Lazaretti, Sondersiechenhäuser, Gutleutehäuser), um die Kranken zu isolieren und von den gesunden zu trennen. Diese sog. Aussatz- bzw. Siechenhäuser (siechhus, miselhus) lagen vor den bewohnten Ortschaften und wurden entweder von einzelnen, von Klöstern oder von Städten errichtet. Einen oft dramatischen Verlauf nimmt die Lepra. Ist der Körper nicht in der Lage, die Bakterien zu bekämpfen, vermehren sie sich nahezu ungehemmt und verursachen Schwellungen und schwerste Gewebeschäden. Hautpapeln (Knötchen) und Knoten können am ganzen Körper auftreten, meist ist das Gesicht mit Nase und Ohren, später auch Hände und Arme betroffen. Augenbrauen und Wimpern fallen aus. Heilung Natürliche Heilmittel gegen Aussatz waren nur wenige bekannt, wenn auch spontane Heilungen durchaus vorkamen. Allerdings findet sich im Lorscher Arzneibuch aus dem 8./9. Jh. ein Aussatzheilmittel, dessen genaue Bestandteile jedoch nicht überliefert sind, wohl aber seine Anwendung. Auch das Traktat Curationes Über den Aussatz beschäftigt sich dort mit der Behandlung dieser Krankkeit und empfiehlt Aderlass, Abführmittel und Hautbehandlungen. Die Heilmittel, die man gegen die Lepra anwendete, waren z.T. mehr als fragwürdig. So wurde z.B. auch ein Bad im Blut riesiger Schildkröten empfohlen. Ansonsten allem mit der (Separierung/ von den war das Heilkraft überzeugt. begnügte man sich vor Absonderung Trennung) der Kranken Gesunden. Allerdings Mittelalter von der übernatürlicher Mittel Dazu gehörten in erster Linie das unmittelbare Eingreifen Gottes, in zahlreichen Legenden erzählt, dann Schlangen und besonders das Blut unschuldiger Kinder; höchste Reinheit sollte höchste Unreinheit heilen; auch Tau vom Himmel kommt vor. Skorbut Beschreibung Skorbut ist eine Krankheit, die man bekommt, wenn dem Körper Vitamin fehlt. Heute tritt sie nur noch sehr selten auf. Skorbut macht sich unter anderem durch Zahnfleischbluten, starken Durchfall und Hautprobleme bemerkbar. Diese Krankheit ist ernst zu nehmen, denn man kann an Skorbut sterben. Darüber könnten viele Seefahrer berichten wenn sie nicht daran gestorben wären. Seefahrer waren allerdings in einer echten Extremsituation. Sie befanden sich oft monatelang auf See und konnten kein Vitamin zu sich nehmen. Im Mittelalter waren zudem Citrusfrüchte noch nicht so weit verbreitet. Folgende Symptome treten bei dieser Mangelerkrankung – teilweise erst mehrere Monate nach Beginn des Mangels an Vitamin – auf: -Zahnfleischbluten und Zahnfleischwucherung (sowie später Zahnausfall) -Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten Erschöpfung und Müdigkeit -hohes Fieber -starker Durchfall -plötzlicher Schwindel Heilung Früher nicht lange längeren brauchte konnte man Lebensmittel noch haltbar machen. Auf Schiffsreisen man also Nahrungsmittel, die nicht so schnell verdarben. Der Nachteil: Diese enthielten dann aber meistens kein oder kaum Vitamin C. So erkrankten und starben viele Seefahrer an Skorbut, denn die Ursache kannte man nicht. Vitamin Erst als man feststellte, dass Skorbut durch Vitamin-C-Mangel ausgelöst wird, fand man ein Gegenmittel: Zitrusfrüchte. Daraufhin wurden Schiffe für lange Überfahrten mit viel Zitronensaft ausgestattet und die Seefahrer blieben ascorbin, also ohne Skorbut.