Arbeitsblatt: Holocaust und die Schweiz im 2. WK
Material-Details
Begleitendes Material zu Zeitreise 2. Ergänzungen aus eigenem Material.
Geschichte
Gemischte Themen
9. Schuljahr
19 Seiten
Statistik
208251
181
4
05.02.2024
Autor/in
Marc-Toni Eggler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 1 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Namen und Klasse Holocaust Rassenlehre Schlimmere Entgleisung leistete sich allwöchentlich Julius Streicher, Redaktor des „Stürmers. Ein Zitat lautet: „Artfremdes Eiweiss ist der Same eines Mannes von anderer Rasse. Der männliche Same wird bei der Begattung ganz oder teilweise von dem weiblichen Mutterboden aufgesaugt und geht so in das Blut über. Ein einziger Beischlaf eines Juden bei einer arischen Frau genügt, um deren Blut für immer zu vergiften. Sie hat mit dem ‚artfremden Eiweiss‘ auch die fremde Seele in sich aufgenommen. Sie kann nie mehr, auch wenn sie einen arischen Mann heiratet, rein arische Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 2 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Kinder bekommen, sondern nur Bastarde, in deren Brust zwei Seelen wohnen und denen man körperlich die Mischrasse ansieht. Noch schlimmere Entgleisung ist im „Reichsausschuss für Volksgesundheit zu lesen: Die zehn Gebote der Gattenwahl. Hier eine Auswahl: Du sollst nicht ehelos sein. Wähle als Deutscher nur einen Gatten gleichen oder nordischen Blutes. Du sollst Dir möglichst viele Kinder wünschen. Zu diesem Punkt wird betont: Viele wertvolle Kinder erhöhen den Wert eines Volkes und sind die beste Waffe im Kampf ums Dasein der Völker. Du vergehst; was Du Deinen Nachkommen gibst, bleibt. In ihnen feierst Du Auferstehung. Dein Volk lebt ewig! Erziehung der Mädchen Aus „Mein Kampf von Adolf Hitler: Analog der Erziehung des Knaben kann der völkische Staat auch die Erziehung des Mädchens von den gleichen Gesichtspunkten aus leiten. Auch dort ist das Hauptgewicht vor allem auf die körperliche Ausbildung zu legen, erst dann auf die Förderung der seelischen und zuletzt der geistigen Werte. Das Ziel der weiblichen Erziehung hat unverrückbar die kommende Mutter zu sein. Frauenbild Ein mögliche Heiratsannonce im Stile des Nationalsozialismus könnte so lauten: Zweiundfünfzig Jahre alter, rein arischer Arzt, der auf dem Lande zu siedeln beabsichtigt, wünscht sich männlichen Nachwuchs durch eine Heirat mit einer gesunden Arierin, jungfräulich, jung, bescheiden, sparsame Hausfrau, gewöhnt an schwere Arbeit, breithüftig. Flache Absätze, keine Ohrringe. Holocaust Wie könnte ein solches heute lauten? Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 3 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Holocaust Judenverfolgung Bevor du die Aufgabe unten löst, lies zuerst den Text in Zeitreise Seite 122. Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 4 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Holocaust Liste die Massnahmen des NS-Staates auf, die zur Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung führten (VT 1 und Q1)? Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 5 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Bewerte, wie sich die Art der Massnahmen von 1938 an veränderte? Holocaust Die Massenvernichtung am Beispiel KZ Birkenau (Auschwitz) Jetzt erzähle ich euch (.) Über Brillenberge, weil sie anschaulich sind? Über Goldzähne, weil sie wägbar sind? Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 6 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Über Einzelgänger und deren private Schrullen, weil vielstellige Zahlen nicht empfindlich machen? Über Ergebnisse und Streit hinterm Komma? Nein Kinder. Nur über die Gewöhnung in ihrem friedfertigen Sonntagsputz. Günther Grass: Aus dem Tagebuch einer Schnecke Von Oświęcim zur Todesfabrik Auschwitz Schon wenige Wochen nach dem Überfall Deutschlands auf Polen im September 1939 quollen die Gefängnisse infolge von Massenverhaftungen unter der polnischen Bevölkerung über. Aufgrund dieser Tatsache reiften bei den Deutschen bereits Ende 1939 die ersten Pläne, ein Konzentrationslager auf polnischem Boden zu errichten. Eine eigens zu diesem Zwecke gebildete Kommission wählte dafür das Gelände einer polnischen Vorkriegskaserne am Stadtrand von Oświęcim unweit von Krakau. Im April 1940 begann die Errichtung des Lagers. Kommandant wurde Rudolf Höss, der eine KZ-Ausbildung in Dachau absolviert hatte. Im Juni 1940 trafen in Auschwitz die ersten Gefangenen – polnische Widerständler ein. Die Häftlinge mussten zunächst die vorhandenen Gebäude auf dem Lagergelände ausbauen und neue errichten. Im Jahr 1941/42 erweiterte man das Stammlager Auschwitz um Birkenau (Auschwitz II) und Monowitz (Auschwitz III) – hier befand sich das Fabrikgelände des Chemiekonzerns IG-Farben). Dazu kamen 40 weitere Nebenlager, in denen Häftlinge untergebracht waren, die als billige Arbeitskräfte in den umliegenden Fabriken missbraucht wurden. Bis 1942 stieg die Zahl der Häftlinge auf ca. 20 000. Obwohl Auschwitz ursprünglich als Arbeitslager für polnische Gefangene geplant war – insbesondere für die Elite aus der Gesellschaft und Politik – wurden mit der Zeit auch Menschen aus anderen von den Deutschen besetzten Ländern hierher gebracht. Nachdem auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 die Spitzenvertreter der obersten Reichs- und Parteidienststellen Deutschlands die „Endlösung der Judenfrage beschlossen hatten, entstand in Auschwitz eine perfide ausgeklügelte und bis ins Äußerste perfektionierte Mordmaschinerie. Birkenau (Auschwitz II) wurde zum reinen Vernichtungslager umfunktioniert. Aus allen teilen Europas wurden Juden unter unwürdigsten Bedingungen, gedrängt in Viehwaggons nach Auschwitz verschleppt. Auf der Eisenbahnrampe von Auschwitz wurden die Neuankömmlinge von SS-Ärzten nach ihrer vermeintlichen Arbeitstauglichkeit „selektiert: Die Arbeitsfähigen wurden – nachdem ihnen ihre Zivilkleidung und ihre gesamte Habe abgenommen, die Haare abrasiert und eine Nummer auf einen Unterarm eintätowiert worden waren ins Lager geschickt: „Das Tätowieren war nicht gerade angenehm, denn es wurde mit einem primitiven Gerät ausgeführt, einer Art Federhalter, an dem statt einer Feder eine dicke Nadel befestigt war. Natürlich tat es weh, und ich erinnere mich an Blut und eine Schwellung. Wahrscheinlich war die Nadel infiziert. (Anita Lasker-Wallfisch: Ihr sollt die Wahrheit erben. Die Cellistin von Auschwitz) Alte, Kranke, Schwangere, Mütter mit Kindern brachte man sofort in die Gaskammern. Trotz des rüden Empfangs durch brüllende und schlagende Wachposten und ihre bellenden Hunde ahnten Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 7 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Holocaust die meisten der „Ausselektierten nicht, was ihnen bevorstand. Die SS-Leute erzählten ihnen, sie sollen sich zunächst entkleiden und duschen gehen. Doch aus den Duschkopf-Imitationen kam kein Wasser heraus. Nachdem die Türen hermetisch verriegelt worden waren, drang von der Decke das Gas Zyklon ins Rauminnere ein. Etwa 20 Minuten dauerte das Martyrium der Opfer: „Schwangere Frauen starben, während die Geburt einsetzte () Bevor der Tod eintraf, bluteten, urinierten, koteten und erbrachen sich die Menschen in der Kammer. Diejenigen, die unmittelbar neben der Tür der Gaskammer umfielen, waren oft noch am Leben, wenn auch bewusstlos. Dieses geschah, wenn die Tür nicht richtig verriegelt war und durch Spalten etwas Luft eindrang. Die Bewusstlosen wurden anschließend von den Dienst habenden SS-Männern erschossen. zit. nach der Aussage des Augenzeugen Dov Paisicovic, ehem. Häftling im Sonderkommando) Einem speziellen Sonderkommando zugeteilte Häftlinge mussten die Toten aus den Gaskammern ziehen. Nach Entfernung von Goldzähnen, Schmuck und Haaren wurden die Leichen in Krematorien (später auch in eigens dafür ausgehobenen Gruben) verbrannt. Alles, was den Häftlingen – den Lebenden und den Toten – abgenommen wurde, brachte man in eine Sammelstelle, die im Lagerjargon „Kanada hieß (vermutlich, weil Kanada als ein reiches Land galt). Schön sortiert rollten anschließend ganze Güterzüge mit geraubtem jüdischem Besitz mit Schmuck, Geld, Kleidung, Brillen, Spielzeug etc. – ins Reich. Ihre maximale „Tötungsauslastung erreichte die Mordfabrik im Mai 1944, als die ungarischen Juden nach Auschwitz deportiert wurden. Die Schornsteine der Krematorien rauchten ununterbrochen Tag und Nacht. Die Struktur des Lagers zeichnete sich durch eine hoch entwickelte Hierarchie aus. Gleich nach den Herren über Leben und Tod, den SS-Leuten, kamen die Kapos und die Blockältesten, die Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 8 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 zur sog. Aristokratie unter den Häftlingen gehörten. Sie besaßen eine beinahe unbeschränkte Macht über die Gefangenen. Trotz des fortdauernden Mordens im Akkord war das Lager, das ursprünglich für ein paar Tausend Häftlinge errichtet worden war, mit bis zu 100.000 Menschen überfüllt. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal: „Die Zustände dort waren unvorstellbar. Man lag in Kojen, zusammengepfercht wie Sardinen. () Den größten Teil der Zeit verbrachte man beim Zählappell. Man stand im Freien, in Eiseskälte oder Regen, vollkommen unzulänglich bekleidet, fünf lange Reihen, und wartete darauf, abgezählt zuwerden. () Es war streng verboten, sich zu bewegen, und da diese Prozedur manchmal Stunden und Stunden dauerte, kann man sich vorstellen, was das für Menschen bedeutete, die fast ausnahmslos an Durchfall litten. Auf Deutsch: Man stand da, mit fürchterlichen Krämpfen, während die Scheiße einem an den Beinen herunter lief. (Anita Lasker-Wallfisch: Ihr sollt die Wahrheit erben. Die Cellistin von Auschwitz) Wenn sie nicht vergast wurden, starben die Häftlinge geschwächt durch schwere Arbeit, Hunger, Kälte, Typhus oder andere Krankheiten. Sie wurden erschossen, erhängt, zu Tode geprügelt oder starben qualvoll in Folge grausamer medizinischer Versuche. Im Herbst 1944 – im Hinblick auf den raschen Vormarsch der Roten Armee wurden die meisten Häftlinge, die die Gaskammern und Krematorien bedient hatten und unmittelbare Zeugen der Extermination waren, von der SS getötet. Die Vergasung der Juden wurde gestoppt, und die Deutschen begannen, die Spuren und Beweise ihrer Verbrechen zu beseitigen. Die ersten Krematorien Holocaust wurden zerstört und die technischen Vorrichtungen in den Gaskammern demontiert, Gruben, die mit Menschenasche gefüllt waren, vernichtet und belastende Akten, Dokumente und Gefangenenregister verbrannt. Mitte Januar 1945 begann die letzte Etappe der Lagerauflösung: Aus Auschwitz und den Nebenlagern wurden ca. 60.000 Häftlinge in langen Fußmärschen nach Westen, ins Reichesinnere, getrieben. Teilweise wurden die Gefangenen auch in Güterwagons transportiert. Schätzungsweise starben bei den „Todesmärschen- an körperlicher Erschöpfung, Hunger, Kälte oder aus der Hand von SS-Leuten ca. 15.000 Häftlinge. In unmittelbaren Kämpfen um die Befreiung des Stammlagers Auschwitz fielen über 230 sowjetische Soldaten. Als die Rote Armee (60. Armee der Ersten Ukrainischen Front) am 27. Januar 1945 das Konzentrationslager Auschwitz erreichte, fanden die Soldaten ca. 7600 bis auf die Knochen ausgemergelte Überlebende, darunter 600 Kinder, hinter Stacheldraht. Hunderte bettlägerige Gefangene wurden aus ihren vor Schmutz und Kot klebenden Kojen herausgeholt und in sowjetische Feldlazarette sowie in das Spital des Roten Kreuzes gebracht. Die völlig entkräfteten Menschen mussten wieder nach und nach an normale Nahrung gewöhnt werden. Das Essen wurde ihnen anfangs wie Medizin löffelchenweise verabreicht. Noch viele Wochen Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 9 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 nach der Befreiung fanden Krankenschwestern unter den Matratzen der Patienten verstecktes Brot. Viele, die zum Baden ge-schickt wurden, liefen wieder weg, da sie Baderäume mit den Gaskammern assoziierten. Sie verweigerten Spritzen, da sie sich noch gut an das Töten ihrer Kameraden mit Phenolspritzen erinnerten. Die während des Lageraufenthalts unter lang anhaltender Angst erworbenen Instinkte erwiesen sich stärker als der Bezug zur Realität. Die Traumatisierung prägte die Überlebenden für den Rest ihres Lebens. Die Zahlen der in Auschwitz ermordeten Menschen schwanken zwischen 1,1 und 1,5 Millionen. „Ich hatte mich in Auschwitz wahrhaftig nicht über Langeweile zu beklagen. Jeder Wunsch, den meine Frau hatte, wurde erfüllt. Meine Frau hatte ihr Blumenparadies., notierte der LagerKommandant Rudolf Höss in seinen Aufzeichnungen. Er wurde 1947 in Auschwitz gehängt Nachschlag Bilder von Andrea Erni, Ruswil Holocaust Welche Situationen haben dich bewegt und schockiert? Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 10 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Diskutiert, warum es heute immer noch Menschen gibt, die den Massenmord an Juden leugnen? Notiert eure Erkenntnisse? Opfer der Konzentrationslager nur Juden) Albanien 100 Belgien 28‘500 Deutschland 165‘000 Dänemark 116 Estland 1‘000 Frankreich 75‘000 Griechenland 59‘000 Italien 7‘000 Jugoslawien 65‘000 Lettland 67‘000 Litauen 160‘000 Luxemburg 1‘200 Niederlande 102‘000 Norwegen 758 Österreich 65‘000 Polen 3‘000‘000 Rumänien 350‘000 Sowjetunion 1‘000‘000 Tschechoslowakei 263‘000 Ungarn 270‘000 Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 11 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Gesamt 5‘700‘000 (Schätzung bis 6,2 Mio.) (Statistik: historischer Stand 2000) Schweiz im 2. Weltkrieg Rüstet die Schweiz auch für den Krieg? Lies zuerst den Text Zeitreise 2, Seite 110, durch. Rüstete die Schweiz auch für den Krieg? Welche Zusammenhänge erkennst du zwischen Q2 und Q4? Begründe deine Vermutungen (VT 2 und VT 3). Operation Tannenbaum Unter Operation Tannenbaum fasst man eine Reihe von Angriffsplanungen zur überfallartigen Besetzung der Schweiz von Deutschland und Frankreich zusammen, die Otto Wilhelm von Menges nach dem deutsch-französischen Waffenstillstand von Compiègne am 24. Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 12 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Juni 1940 als Auftrag erhielt. Es war vorgesehen, dass bei der Umsetzung der Angriffsplanung die italienischen Truppen mit einem gleichzeitigen Angriff von Süden aus unterstützend wirken würden. Mit ihnen wurde um dem 31. Juli 1940 eine ungefähre Teilungslinie für die Schweiz fixiert, die von Saint Maurice über die Wasserscheide Aare-Rhône weiter zum Tödi und ins Rhätikon führte, um schließlich am Muttler zu enden. Schweiz im 2. Weltkrieg (Original Karte der Deutschen anfangs 1940) Otto Wilhelm von Menges hatte bis 12. August 1940 die dritte aktualisierte Fassung des Operationsplanes des Generalstabes des Heeres fertiggestellt. Menges ging davon aus, dass das Schweizer Heer so zu zerschlagen sei, dass ein Ausweichen ins Hochgebirge und ein geführter Widerstand (Réduit) unmöglich werde. Dabei seien Bern, Solothurn und Zürich (Oerlikon) schnell und unversehrt zu besetzen. Dazu kam: Gewinnung der wichtigsten Eisenbahn- und Straßenknotenpunkte sowie der zahlreichen Brücken und Tunnel in unbeschädigtem Zustande, um das Land als Durchmarschgebiet für alle Transporte nach Südfrankreich nutzbar zu machen. Operation Tannenbaum 1940 wurde nie umgesetzt, weil das Schwergewicht des deutschen Heeres bei der Planung und Vorbereitung einer möglichen Invasion Großbritanniens lag und damit nicht genügend Mittel für die Umsetzung der Besetzung der Schweiz zur Verfügung Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 13 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 standen. Am 4. Oktober 1940 sah Wilhelm Ritter für Operation Tannenbaum 1940 zwischen 18 und 21 Divisionen vor. Wörter: Invasion ); Divisionen Zeichne unterhalb eine mögliche Variante wie Deutschland die Schweiz angegriffen hätte? Schweiz im 2. Weltkrieg Rütlirapport von General Guisan, 25. Juli 1940 Am Rapport auf dem Rütli 1940 teilte General Guisan seinen Kommandanten auch einen kurz zuvor gefassten Entscheid mit: den Rückzug des grössten Teils der Feldarmee ins Alpenréduit. Militärisch machte dies durchaus Sinn. Der Preis dafür war jedoch hoch. Das gesamte Mittelland, alle grösseren Städte und damit vor allem die Angehörigen der Soldaten wären bei einem Angriff ohne militärischen Schutz gewesen. [.] Bis zum Sommer 1940 galt der Schutz der zu Hause gebliebenen Frauen und Kinder als zentrale Aufgabe der Schweizer Soldaten. Die identitätsstiftende Balance zwischen schützender Armee und zu beschützender Zivilbevölkerung war durch den Réduitbeschluss auf den Kopf gestellt worden. Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 14 Geschichte «Vom jährig es als heute 3. Stufe mte 2023/2024 General glaubte man nicht, dass er so einen Verrat beginge», sagt Leni A., die 1940 16war. «Ich glaube, wenn einem damals bewusst geworden wäre, was abläuft, hätte man Verrat empfunden». In Interviews mit Zeitzeuginnen wird deutlich, dass viele Frauen bis nicht realisiert haben, dass sie nach dem Bezug des Réduits ohne militärischen Schutz zurückblieben. [.] Die 1932 geborene Gertrud V. erinnert sich daran, was sie empfand, als sie bei Kriegsende erstmals vom Réduit erfahren hatte: «Ich fragte mich, was im Ernstfall mit uns hier an der Grenze passiert wäre, wenn doch alle Soldaten im Réduit waren. Wären wir einfach preisgegeben worden? Meine Mutter sagte: Darüber reden wir lieber nicht.» Welcher Gefahr setzte sich Guisan aus als der Rütlirapport durchgeführt wurde? Schweiz im 2. Weltkrieg Welche Ziele strebte er mit dem Rapport an? Nach dem Zusammenbruch Frankreichs beruft General Guisan alle Einheitskommandanten gemeinsam zum Rütlirapport (25. Juli 1940). Da kein authentischer Text vorhanden ist, sei hier auf den Armeebefehl gleichen Datums verwiesen. Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 15 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 «Die Geheimhaltung der getroffenen Massnahmen bildet einen unerlässlichen Bestandteil der Landesverteidigung. Ihre strikte Durchführung ist ein Ausdruck der Disziplin. Ich habe kürzlich wichtige Umgruppierungen unserer Kräfte angeordnet. Die geschichtlichen Ereignisse, die sich in letzter Zeit unter unsern Augen abspielten, haben unsere Pflicht, wachsam zu sein, in nichts verringert. Es befinden sich zur Zeit ennet unseren Grenzen mehr Truppen denn je, und zwar ausgezeichnete. Was vor wenigen Wochen noch unvorstellbar war, liegt heute im Bereich der Möglichkeit: Wir können von allen Seiten angegriffen werden. Hier liegt der Grund für die Umstellungen, an denen Eure Einheit beteiligt war. Es muss genügen, dies zu wissen. Solange in Europa Millionen von Bewaffneten stehen und solange bedeutende Kräfte jederzeit gegen uns zum Angriff schreiten können, hat die Armee auf ihrem Posten zu stehen. Komme, was wolle, die Befestigungen, die Ihr erstellt habt, behalten ihren Wert; unsere Opfer waren nicht vergeblich; denn noch halten wir unser Schicksal in unserer Hand. Leiht Euer Ohr nicht denjenigen, die aus Unwissenheit oder böser Absicht defaitistische Nachrichten verbreiten und Zweifel säen. Glaubt nicht nur an unser gutes Recht, sondern auch an unsere Kraft, mit der wir, wenn jeder von eisernem Willen erfüllt ist, erfolgreichen Widerstand leisten werden . . Heute, auf dem Rütli, der Wiege unserer Freiheit, habe ich die höheren Truppenkommandanten versammelt, um ihnen diesen Armeebefehl auszuhändigen, mit dem Auftrag, ihn Euch zu übermitteln. Bewahrt Euer Vertrauen und Euren Mut: Die Heimat zählt auf Euch. Der General: Guisan» Quellen aus: Helmut Meyer: Die Geschichte der Schweiz. Berlin: Cornelsen, 2002. S. 140 Schweiz im 2. Weltkrieg Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 16 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Schweiz im 2. Weltkrieg Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 17 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Profitierte die Schweiz vom Krieg? Lies zuerst den Text Zeitreise 2, Seite 118, durch. Vor welchen besonderen Schwierigkeiten stand die Schweizer Wirtschaft allgemein und speziell in der Kriegssituation? Fasse zusammen? Halte drei Aussagen, die du der Grafik D2 entnehmen kannst, fest. Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 18 Geschichte 3. Stufe mte 2023/2024 Lernziele Holocaust und die Schweiz im 2. Weltkrieg 19