Arbeitsblatt: Mittelalter

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Dossier 5. /6. Klasse
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
26 Seiten

Statistik

209103
291
19
07.04.2024

Autor/in

martina märchy
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das 5./6. Klasse Mittelalter Name: Lernziele: 2 5./6. Klasse Vorwissen Das weiss ich schon: Das möchte ich wissen: 3 5./6. Klasse Die zeitliche Einordnung Das Mittelalter ist die Zeit zwischen der Antike (Römer) und der Neuzeit (Diese Zeit zeichnet sich durch historische Ereignisse, Entdeckungen und Erfindungen aus). Es beginnt ungefähr um 500 nach Christus und endet etwa 1500 nach Christus. Auftrag: Male die Zeitalter auf dem Zeitstrahl ein: Antike: gelb 200 300 400 500 Mittelalter: grün 600 700 800 900 100 0 110 0 120 0 Neuzeit: blau 130 0 140 0 150 0 160 0 170 0 180 0 190 0 Das Mittelalter ist eine zeitliche Epoche in der Geschichte der christlichen Welt Es fand ausschliesslich in Europa statt. Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) gab es zum Beispiel noch gar nicht. Amerika war von den Christen noch nicht entdeckt. Man wusste auch so gut wie nichts über das Reich der Mitte (China). Und Afrika hielt man für kleiner als Europa. Die Welt war eine Scheibe. Auftrag: Lese die Texte durch. Streiche wichtige Infos an. Schreibe auf die Linien jeweils in Stichworten auf, was das Wichtigste zu dieser Zeit war. Das Frühmittelalter (500n.Chr. – 900n.Chr.) Der Beginn des Mittelalters kam mit der Völkerwanderung, die nach dem Untergang des weströmischen Reiches geschah. Die Menschen lebten in Stämmen zusammen. Ihre Anführer waren zumeist Kriegsherren. In Europa wird eine neue Gesellschaftsordnung geschaffen. Der Adel (Könige, Kaiser, ) und die hohen Geistlichen (Priester, ) waren die führende Schicht. Im Laufe der Zeit nahm die Bevölkerungszahl zu und so wurden Wälder in Ackerland verwandelt. 4 200 0 5./6. Klasse Das Hochmittelalter (900n.Chr. – 1250n.Chr.) Durch den Bevölkerungszuwachs mussten neue Methoden zur Erhöhung der Ernteerträge gefunden werden und neue Gebiete wurden erschlossen. Handwerk und Handel wurden gefördert und somit auch die Geldwirtschaft. Es kam zur Ausbildung eines Bankensystems. Es entstanden ausserdem Dom- und Klosterschulen. Die ersten Universitäten wurden gegründet. Lesen und Schreiben wurden nun von mehr Leuten beherrscht. In dieser Zeit begannen auch die Kreuzzüge. Kreuzzüge nannte man Kriege zwischen Christen und Muslimen Das Spätmittelalter (1250n.Chr. – 1500n.Chr.) In dieser Zeit kam es zu grossen Veränderungen in der Kultur und im Leben der Menschen. Im Mittelalter verbreitete sich das Christentum über alle Länder Europas. Der Papst in Rom war ein einflussreicher und mächtiger Herrscher. Um 1300 kam es in ganz Europa zu Hungersnöten und Seuchen wie dem Schwarzen Tod (Pest). Die Bevölkerung wurde gut auf 2/3 reduziert. Es kommt zu Volksaufständen in mehreren Ländern. Es gab aber nicht nur Schlechtes in dieser Zeit. Die Künste und die Wissenschaft erleben grosse Fortschritte. So wird beispielsweise der Buchdruck erfunden. Um 1500 entstanden dann die Staaten Frankreich, England und Spanien. Die Kreuzzüge sind vorbei. In Asien breitet sich der Islam aus. Unter anderen durch die Reformation der Kirche endet das Mittelalter und die Neuzeit beginnt. Bei der Reformation wollte man die Kirche wieder verändern. Dies lang nicht, sondern sie teilten sich auf: Katholiken und Reformierte. 5 5./6. Klasse Der gesellschaftliche Aufbau im Mittelalter Die gesellschaftliche Stellung einer Person hängt im Mittelalter von Herkunft, Besitz und Rechten ab. Zu dieser Zeit sind Kaiser und Könige die obersten Lehnsherren. Sie verleihen Ländereien (das Lehen) an Bischöfe und Fürsten/ Herzoge. Die Fürsten verleihen Teile ihres Landes an Grafen und Ritter. Als Gegenleistung müssen sie dem König oder dem Kaiser gehorchen und für ihn kämpfen. Unter der Stufe der Adeligen stehen die freien Bürger, der niedrige Adel und die Ritter. Darunter sind Bauern, Bäuerinnen, Knechte und Mägde. Unter ihnen finden wir die Leibeigenen. Sie gehören mit ihren Familien und ihrem Hof ihrem Herrn. Das Wort Leibeigener kommt auch daher, dass sogar der Leib (der Körper) einer solchen Person dem Herrn gehört. Eine solche Aufteilung der Bevölkerung nennt man Streiche dir die einzelnen Bevölkerungsstufen im Text an und trage sie unten ein: 1. Stufe 2. Stufe K_/ Kö_ B_/ F_/ H_ / 3. Stufe 4. Stufe N/i_ M_/ ch_/a 6 5./6. Klasse Alles fest gefügt? Im Grunde ja. Aber es gab auch noch die Dame Fortuna – das Schicksal. Wenn sie wollte, konnte sich das Rad drehen, so sagte man. Wer oben sass, fiel dann nach unten. Wer unten lag, kam wieder nach oben. Auftrag: Zeichne und beschrifte hier deine eigene Ständepyramide mit den Ständen. 7 5./6. Klasse Die verschiedenen Bauern Am Anfang des Mittelalters hatten viele Bauern ihr eigenes Land. Diese nannte man Freie Bauern. Sie bearbeiteten es selber, waren aber auch gezwungen, mit ihrem König in den Krieg zu ziehen. Da die Bauern viel im Krieg waren, konnte in dieser Zeit niemand nach der Ernte schauen. So wurden die Bauern immer ärmer und viele stellten sich in den Schutz eines Grundherrn. Es gab nur noch wenige, die freie Bauern blieben. Der Grundherr wohnte auf der Burg. Er hatte Ritter, die für ihn kämpften, so dass die Bauern nicht mehr in den Krieg ziehen mussten. Diese Bauern nannte man Hörige Bauern. Das war ein Vorteil für die Bauern, der aber auch seinen Preis hatte. Sie gaben ihre Felder dem Grundherrn, durften sie aber weiterhin selber bearbeiten. Wenn sie starben, konnten sie das Recht, das Land zu bebauen, an ihre Kinder weitervererben. Sie mussten für den Grundherrn unbezahlte Arbeiten verrichten und einen Teil ihrer Ernte abgeben. Dann gab es auch noch Leibeigene Bauern. Sie hatten gar keine Rechte. Der Grundherr durfte über sie bestimmen. Jedes Jahr mussten sie dem Grundherrn eine Steuer zahlen (zum Beispiel ein Huhn). Sie durften ohne das Einverständnis des Grundherrn nicht umziehen und nicht heiraten. Auch sie mussten einen Teil ihrer Ernte abgeben. Auftrag: Verfollständige folgende Tabelle. Freie Bauern Hörige Bauern Leibeigene Bauern hatten ihr eigenes . hatten . eigenes Land Rechte leisteten di enst konnten Land mussten zahlen Mussten . mussten . Ernte mussten einen Teil der . abgeben. abgeben durften nicht . oder , wenn der Grundherr es nicht erlaubte 8 5./6. Klasse Kleider machen Leute Auftrag: Lies den Text durch. Markiere wichtige Infos. Schreibe anschliessend zu jedem Bild, welche typische Kleidung /Stoffe diese Personen tragen. Die Menschen durften sich im Mittelalter nicht aussuchen, welche Kleidung sie trugen. Jeder musste sich so anziehen, wie es seinem Stand entsprach, damit man zum Beispiel einen Bauern gleich von einem Adligen unterscheiden konnte. Ausserdem konnten sich ärmere Leute auch keine teure Kleidung leisten. Damals trugen die Menschen häufig lange Gewänder, Röcke oder Kleider, wobei die Gewänder der Frauen ein Stück länger waren als die der Männer. Bettler trugen meist Lumpen und umwickelten ihre Füsse im Winter mit Lappen. Bauern trugen einen Rock aus Leinen oder Wolle, der über den Kopf gezogen wurde und um den Bauch mit einer Schnur zusammengebunden war. Dazu trugen sie lange Hosen aus Wolle. Unterwäsche konnten sich die Bauern nicht leisten. Vor Wind und Wetter schützte sie ein Kapuzenumhang aus dickem, grobem Stoff. Die Stoffe waren in Naturfarbe wie braun, dunkelgrün oder auch grau. Die Gewänder der reichen Adligen waren meist sehr kostbar und aus Samt, teurem Leinen, Pelz oder anderen feinen Stoffen gefertigt und mit Edelsteinen besetzt. Man liebte kräftige, leuchtende Farben, wie einen roten Mantel zu einem blauen Untergewand. Da farbiger Stoff teurer war, trugen dies nur die Adeligen. Ritter hatten ihre Rüstung nur im Kampf und auf Turnieren an. Sonst trugen sie Rock, Mantel, Schuhe und einen Hut. Wenn sie reich waren, besassen sie auch Unterwäsche und ihre Kleidung war aus teurem Leinen oder Leder. 9 5./6. Klasse Bettler Bauern Adelige 10 5./6. Klasse Das Essen auf der Burg Lies den Text und beantworte anschliessend die Fragen in ganzen Sätzen. Ganz anders als in den meisten Ritterfilmen war das Essen im Mittelalter einfach und eintönig. Es bestand vor allem aus Brot und Brei, der sich schon wegen der schlechten Zähne der Menschen anbot. Kartoffeln, Reis und Teigwaren gab es noch nicht. Das wichtigste Nahrungsmittel war Getreide. Der Hauptbestandteil jeder Mahlzeit war frisches und altes Brot, das man in Milch oder Wein tauchte, sowie Hafermus, Erbsen- und Hirsebrei. Auf der Burg ass man am späten Vormittag und noch einmal nach Sonnenuntergang. Warme Spiesen gab es höchstens am Abend. Aus Roggen wurde ein dunkles, leicht säuerliches Brot hergestellt. Nur die Adeligen assen manchmal ein Weissbrot aus Weizen oder Gerste, das deshalb auch «Herrenbrot» hiess. Hafer wurde zu Brei gekocht oder diente als Pferdefutter. Aus Gerste wurde vor allem Bier gebraut, Da der Burgherr als Einziger das Recht hate, auf seinem Gebiet zu jagen, gab es für die vornehme Gesellschaft auch frisches Fleisch. So wurden Hirsche, Rehe oder Wildschweine wie auch Kaninchen, Hasen und Enten in der Burgküche zubereitet. Je nach Gegend kam auch ein frischer Fisch auf den Tisch. Da Fleisch der geschlachteten Tiere wurde für den Winter haltbar gemacht, indem man es trocknete, räucherte oder gar in Salt einlegte. Es hatte dann nicht mehr viel Geschmack. Eine Kostbarkeit in dieser Zeit waren Gewürze: Händler brachten Pfeffer, Muskatnuss, Ingwer und anderes aus dem Orient nach Europa. Darum kostete ein Pfund Safran ein Vermögen. 11 5./6. Klasse Bei Tisch wurden Löffel und Messer aufgedeckt. Gabeln als Essbesteck gab es noch nicht. Fleisch wurde mit der Hand gegessen. Auch auf Teller verzichtete man meist. Dafür hatte jeder und jede einen Brotfladen vor sich, den man nach dem Essen den Armen oder den Hunden gab. Der «Tisch» bestand aus Brettern, welche auf Böcke gelegt wurden. 1. Was ass das einfache Volk im Mittelalter vor allem? 2. Welche Nahrungsmittel gab es zusätzlich für die vornehme Gesellschaft? 3. Was ist ein «Herrenbrot»? 4. Wie deckt man «den Tisch» auf der Burg? 5. Denkst du, dass man im Mittelalter in Europa bereits Bananen ass? Warum warum nicht? Begründe. 12 5./6. Klasse Das Trinken auf der Burg Da das Trinkwasser auf der Burg unrein war, tranken die Leute häufig Wein oder Bier, das sie sogar den Kindern gaben. Die wichtigsten Getränke waren trotzdem Brunnenwasser und Milch von Kühen und Ziegen. Am billigsten aber war das Bier. Auch der einheimische Wein war nicht teuer, dafür aber sauer. Deshalb süsste man ihn häufig mit Honig und würzte ihn zusätzlich mit Ingwer, Nelken oder Zimt. Ein sehr beliebtes Getränk im Mittelalter war Met. Dies ist ein stark alkoholhaltiges, weinähnliches Getränk aus Honig und Wasser. Im Sommer und Herbst wurden aus Beeren, Kirschen, Zwetschgen, Äpfeln und Birnen Obstsäfte hergestellt. Die Getränke lagerte man in Flaschen. Diese wurden damals aus Zinn oder Blech hergestellt. Man trank aus Bechern aus Ton oder Zinn, die Reichen auch aus Pokalen von edlen metallen. Im Spätmittelalter gab es auch Gläser, die mit Noppen verziert waren. Als besonders kostbar galten Gefässe aus Bergkristall. Tischsitten Auftrag: Ergänze die Tischsitten mit jeweils einem passenden Wort. Zur Auswahl stehen: Rede, Trinke, Wische, Lege, Lege, Schneuze, Stochere, Kratze. 13 5./6. Klasse deinen abgenagten Knochen nicht wieder in die Schüssel. nicht in das Tischtuch. und esse nicht gleichzeitig. nicht mit vollem Mund. dir den Mund ab, bevor du trinkst. dich nicht auf den Tisch zum Essen. dich nicht mit der Hand, nimm dazu das Gewand. nicht mit dem Messer in den Zähnen. Auftrag: Beantworte die Fragen. 1. Vergleich die Trinkgewohnheiten der Burgbewohner/innen mit denen unserer Zeit. Was fällt auf? 2. Wer lebt wohl gesünder? Die Menschen im Mittelalter oder heute? Warum? 3. Vergleicht auch die Trinkgefässe bzw. die Verpackungen der Getränke heute. Was ist besser, weshalb? 14 5./6. Klasse Die Ausbildung zum Ritter Auftrag: Lies den Text und markiere wichtige Informationen. Schreibe anschliessend allen drei Lebensabschnitten das Wichtigste auf. Der Page Mit sieben Jahren wurde der Sohn eines Ritters als Page ins Haus eines anderen Ritters oder Adligen geschickt. Dort erlernte er in den nächsten sieben Jahren die ritterlichen Fertigkeiten: Reiten, jagen, Schachspielen, musizieren und tanzen. Ausserdem musste er bei Tisch bedienen, um zu lernen, dass die höchste Ehre darin bestand, anderen zu dienen. Auch Köpfchen war gefragt: Das Lesen und Schreiben musste er sich aneignen, Fremdsprachen und ein wenig Latein waren von Vorteil. Eine Frau des Hauses, in welchem er diente, wurde zur besonderen Freundin des Pagen erwählt, so dass er den ritterlichen Umgang mit einer Dame lernte. Vor allem aber brachte man ihm Benimmregeln bei. Der Knappe Mit vierzehn Jahren wurde aus dem Pagen ein Knappe. Nun unterstand er hauptsächlich dem Burgherrn. Durch ihn lernte er das Einmaleins der Jagd kennen, die Pirsch, die Hetz- und Treibjagd, den Umgang mit Hunden, Pferden und Falken. Jedoch stand die militärische Ausbildung in seiner neuen Funktion im Vordergrund. So musste er, die Pferde des Ritters versorgen und seine Ausrüstung pflegen. Vor allem aber musste er lernen, selbst mit scharfen Waffen umzugehen. Ging es in den Krieg, war seine Schonfrist vorbei. Jetzt war es an der Zeit, seinem Herrn auf das Schlachtfeld zu folgen und ihm dort zu Diensten zu sein. Seine Pflicht war es, ihm die Lanze zu reichen und bei Bedarf ein neues Pferd zuzuführen. 15 5./6. Klasse Zog sich der Ritter während des Kampfes Verwundungen zu, musste der Knappe ihm – notfalls unter Einsatz seines Lebens – zu Hilfe eilen. Fiel sein Herr im Kampf, gehörte das Bergen des Leichnams ebenfalls zu seinen Aufgaben. Er musste ihn bestatten oder dafür Sorge tragen, dass er in seine Burg überführt werde. Etwa sieben Jahre dauerte die Ausbildung als Knappe, dann war es so weit: Die lange Zeit der Lehrjahre war beendet, und der Weg in den ersehnten Ritterstand schien frei. Der Ritter In der Regel wurde ein Knappe mit 21 Jahren zum Ritter ernannt. Wer sich jedoch keine Ausrüstung leisten konnte, blieb zeitlebens Knappe. Die Zeremonie lief nach festen Regeln ab: Am Vorabend des denkwürdigen Tages nahm der angehende Ritter ein Bad, das symbolisch seine Sünden abwaschen sollte; die darauffolgende Nacht verbrachte er betend vor dem Altar in der Kirche. Nachdem er am Morgen mit einem weissen Leinengewand, einer goldenen Tunika und einem Purpurmantel bekleidet worden war, schlug der König ihn zum Ritter. Im späteren Mittelalter wurde die Zeremonie durch weitere Handlungen ergänzt. Das Schwert des jungen Ritters wurde gesegnet und er gelobte, die Regeln der Ritterlichkeit zu befolgen und niemals im Kampf davonzulaufen. Daraufhin schlug der König ihm mit der flachen Schwertklinge auf den Nacken. Nun durfte ich mich als voller Ritter erheben und hatte dazu nun das Recht auf mein eigenes Pferd und meine eigenen Waffen. Ausserdem durfte ich nun an Turnieren teilnehmen und auf die Jagd gehen. Natürlich wurde dieses freudige Ereignis mit viel Wein, einem grossen Festessen und viel Musik und Tanz gefeiert. Meist wurde anschliessend noch ein Turnier veranstaltet, in dem der junge Ritter zum ersten Mal seine Kräfte mit anderen Rittern messen durfte. der Page 16 5./6. Klasse der Knappe der Ritter Die Ritterausrüstung Auftrag: Schreibe die Infos zur Ausrüstung auf die Linien. Auftrag: Beschrifte die Skizzen mit den korrekten Begriffen. Eisenhelm Brustpanzer Schnabelschuhe Visier Helm Beinschiene Halsberge Übergewand Armschiene Kettenhemd Kniebuckel Eisenhandschuh 17 5./6. Klasse Die Waffen Auftrag: Lies dir die Texte durch und zeichne das passende Bild zur Beschreibung. Die Armbrust: Die Armbrust war lange Zeit die meistbenutzte Waffe im Mittelalter. Sie war einfach zu bedienen, weshalb auch Ungeübte gute Ergebnisse erzielen konnten. Sie war eine sehr genaue Fernkampfwaffe. Die Lanze: Die Lanze wurde vor allem zum Anfang eines Kampfes eingesetzt. Sie ist meistens ca. 2-3 Meter lang und wurde als Stichwaffe für den Nahkampf eingesetzt. um 1200 18 um 1500 5./6. Klasse Das Schwert: Das Schwert hatte seine sehr wichtige Rolle im Mittelalter. Die diente im Nahkampf als Hiebund Stichwaffe. Das Schild: Das Schild ist eine Schutzwaffe. Es soll Angriffe abwehren. Auf der Vorderseite werden oft Wappen abgebildet, die die Zugehörigkeit des Ritters zeigen. Die Schilder können v-förmig, rund oder rechteckig sein. Der Morgenstern: Der Morgenstern ist eine Hiebwaffe. An den meisten hölzernen Griff schliesst eine Metallkugel mit Dornen oder Nägel an. Die Hellebarde: Die Hellebarde ist eine Hieb- und Stichwaffe. Sie wurde aus der Streitaxt entwickelt und wurde nur zu Fuss verwendet. 19 5./6. Klasse Das Mittelalter in der Stadt Luzern Auftrag: Lies den Text und markiere anschliessend auf den Karten die Begriffe mit der korrekten Farbe. Dieser Ort wurde bereits von der Natur her so geschaffen, dass es sich sehr gut für einen Siedlungsraum eignet. Es wird davon ausgegangen, dass die Höhe des Sees durch Mühlen- und Brückenbauten um ein bis zwei Meter angestiegen ist. Der See kam somit immer näher und es gab eine Trennung des Ortes. Dadurch entstand ein perfekter Siedlungsraum, da dieser von mehreren Seiten mit Wasser umgeben war. Der Fluss, der entstanden war, trennt die Kleinstadt auf der linken Uferseite von der Grossstadt am rechten Ufer. Wie man es im Mittelalter auch nannte «meren stat» und minre stat». Eine Mauer, die wie ein Ring die Grossstadt abgrenzt, wurde etwa zwischen 1230 und 1280 erbaut. Diese folgte in der Grossstadt vom heutigen Mühleplatz bis zum Hoftor. Dieser Ring zählte mehrere Türme und Tore, von denen heute nur noch das Mühlentor steht. In der Kleinund Grossstadt waren die Gassen und Treppen, die zur Reuss führten mit Toren geschlossen und der Graben vor dem Mauerring war mit Wasser gefüllt. 20 5./6. Klasse Nach der Schlacht bei Sempach (1386) machte sich die Stadt Luzern an den Bau des äusseren Befestigungsrings. Dazu zählt im Norden auf einer Länge von 900 Meter die Museggmauer. Am Reussufer auf der linken Seite entstanden die Sentimauer und die Litzimauer, welche heute nicht mehr dort sind. Der innere Ring wird nun durch den äusseren Ring überflüssig. Die Tore verschwanden und der Graben (heutige Löwengraben) wurde zwischen 1520 und 1580 zugeschüttet. Im Spätmittelalter betrug die Fläche rund 25 Hektar und etwa 400 Einwohner. Im 19. Jahrhundert wuchs Luzern rasch und die Fläche vergrösserte sich auf die heutige Fläche von 1281 Hektar. In der Stadt Luzern leben heute ca. 8100 Menschen. 21 5./6. Klasse Die Kapellbrücke und der Wasserturm Die Kapellbrücke wurde um 1365 gebaut und ist die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas. Sie misst 204,70 Meter inklusive Vordächer. Früher diente sie als Teil der Stadtbefestigung, aber auch zur Überquerung der Reuss. Dass sie als Stadtbefestigung diente, ist heute noch gut an der Brüstung zu erkennen. Denn diese ist deutlich höher als die auf der Stadt Innenseite. Heute besteht ihre Aufgabe darin, die Luzerner Altstadt mit der Luzerner Neustadt zu verbinden. Die Kapellbrücke überlebte aber nur, da sie immer wieder gepflegt und erneuert worden ist. 1599 wurde beschlossen, die Brücke mit Gemälden zu schmücken. Heute befinden sich immer noch 111 von den ursprünglichen 158 Gemälden im Giebel der Brücke. Die Gemälde zeigen wichtige Ereignisse der Schweizer Geschichte. Um diese Gemälde zu bezahlen, wurden vermögende Bürger dazu aufgerufen, ein oder mehrere Bilder zu sponsern. Ein grosser Teil der Kapellbrücke wurde im August 1993 durch einen Brand beschädigt. Nur die beiden Brückenköpfe sowie der Wasserturm konnten gerettet werden. Daraufhin wurde die Brücke innerhalb von 8 Monaten so rekonstruiert, dass sie im April 1994 als neue Kapellbrücke wiedereröffnet werden konnte. Der Brand ist einer der Gründe, warum nicht mehr alle Gemälde vorhanden sind. Der Wasserturm steht ungefähr in der Mitte. Er wurde vor der Brücke, um 1300 gebaut und ist achteckig. Der Turm diente früher mehreren Zwecken. Einerseits Stadtbefestigung, Stadtarchiv diente aber und auch galt er als Wachturm andererseits als Schatzkammer. Er als Kerker und Folterkammer. Heute allerdings befindet sich in ihm ein Souvenirladen. 22 und Eckpfeiler der 5./6. Klasse Die Museggmauer Sie ist das mittelalterliche Wahrzeichen von Luzern und wurde im 13. Jahrhundert als Stadtbefestigung errichtet. Ursprünglich sicherten ein innerer und ein äusserer Ring die Stadt vor feindlichen Angriffen. Die Museggmauer ist heute noch 870 lang, ca. 9 hoch und 1,5 breit. Damit ist sie schweizweit die längste, an einem Stück erhaltene Stadtmauer. Als bislang ältester bekannter Teil der Museggmauer ist der Luegislandturm um oder kurz nach 1367 erbaut worden. Gebaut wurde mindestens bis gegen Mitte des 15. Jahrhunderts, wie Daten des Schirmerturms um 1420 und des Zytturms um 1442 belegen. Von früher 30 Türmen sind 9 erhalten: Nölliturm, Männliturm, Luegisland, Wachtturm, Zytturm, Schirme rturm, Pulverturm, Allenwindenturm und Dächliturm. Sie bieten einer Vielfalt von Tierarten und Pflanzen einen idealen Lebensraum. Es wurden nicht alle Türme gleich aussehend gebaut, weshalb die Restaurierung (Wiederherstellung eines alten Zustandes) aussergewöhnlichen Türme 10 Jahre gebraucht hat (2005 – 2015). 23 der 5./6. Klasse Die Spreuerbrücke Die Spreuerbrücke wurde im Jahr 1408 gebaut. Im gleichen Jahr wie die Museggmauer gebaut wurde. Bevor die Spreuerbrücke dort ihren Platz einnahm, stand dort lediglich ein Steg, der ins Wasser führte. Der Name Spreuerbrücke kommt daher, dass im Mittelalter nur auf dieser Brücke das ins Wasserwerfen von Laub und Spreu (die beim Dreschen von Getreide abfallenden Hülsen, Samenhüllen und Stängelteile) gestattet war. Bei der Brücke sind oben in dreieckiger Form einen Bilderzyklus zu sehen, wie bei der Kappelbrücke. Der Maler dieses Bilderzyklus heisst Caspaer Meglinger und er malte diese Bilder im Jahre 1625 bis 1635. Auf den Bildern ist das Motiv des Totentanzes zu sehen. Dieses Motiv war typisch für das Mittelalter und wurde viel verwendet. Dieses Motiv verdeutlicht die Macht des Todes über das Menschenleben. Das heisst, es zeigt, dass der Tod allgegenwärtig ist und jeden zu jeder Zeit heimsuchen kann. Der Bilderzyklus des Totentanzes ist auf 67 Holztafeln dargestellt worden. Heute sind von diesen Tafeln nur noch 45 anzutreffen. Alle der Bilder wurden von Privatpersonen gestiftet. Künstlerisch betrachtet ist die Spreuerbrücke wertvoller als die Kappelbrücke. Im Jahr 1566 wurde durch ein Unwetter einen grossen Teil der Brücke zerstört. Die Pfeiler, sowie ein Teil der Brücke mussten komplett neu aufgebaut werden. 24 5./6. Klasse Der Mühleplatz Der Mühleplatz ist ein Platz, der im Mittelalter eher am Stadtrand von Luzern lag. Er war die Verkehrsdrehscheibe des Mittelalters, das Mahlgut für die Mühlen wurde angeliefert. Auf diesem Platz konnte man die Karren und Wagen abstellen, sozusagen diente dieser Platz früher als Parkplatz. Rund um den Mühleplatz wohnten die Stadtmüller. Die Müller waren eine von vielen verschiedenen Zünften, die es im Mittelalter gab. Erinnerst du dich, was eine Zunft ist? Eine Zunft ist eine Gruppe von Leuten, meistens Handwerker, die dieselben Berufe und Interessen hatten. So schlossen sich alle zusammen und bildeten eine Zunft. Die Müller waren die Bäcker und sie nutzen ihre Häuser rund um den Mühleplatz als Wohnhaus, aber nicht nur. Sie hatten ihre Backstube in demselben Haus und verkauften ihre Ware auch gleich dort. Am Mühleplatz in Luzern hat man schon früh die Wasserkraft der Reuss genutzt. Dies tat man mithilfe einer Turbine, die durch die Strömung der Reuss zum Drehen gebracht wurde. Die Mühle, die aus Holz gebaut wurde, war auf der linken Seite oberhalb der Spreuerbrücke zu finden. Gegen Ende des Mittelalters standen dort drei Mühlegebäude aus Holz. Jedes Mühlegebäude besass mehrere Wasserräder, die durch das Wasser angetrieben wurden. Der Mühleplatz war somit ein wichtiger Werk- und Umschlagplatz (ein Zwischenlager, in welchem Waren bearbeitet werden, die anschliessend weiter transportiert Mittelalters. 25 werden) für die Leute des 5./6. Klasse 26