Arbeitsblatt: Fast Fashion
Material-Details
NMG 6. Klasse
Mathematik
Gemischte Themen
6. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
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01.05.2024
Autor/in
Natalia Knuchel
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
FAST FASHION Häufig wird Kleidung in Ländern hergestellt, in denen die Auswirkungen auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen der Menschen kaum beachtet oder kontrolliert werden. Wie kann Mode menschen- und umweltfreundlicher werden? Mode ist für viele Menschen ein wichtiges Thema. Viele haben Spaß daran, sich mit den wechselnden Modetrends zu beschäftigen und häufig neue Kleidung zu kaufen. Sogenannte Fast Fashion hat einen bedeutenden Anteil am Modemarkt. Neben sozialen und gesundheitlichen Problemen hat diese Art der Textilproduktion gravierende ökologische Auswirkungen. Seit einigen Jahren erleben auch Fair-Fashion-Labels einen Zuwachs. Ein Umdenken begann in der Textilbranche mit dem Einsturz des Rana-PlazaGebäudes in Dhaka in Bangladesch im Jahr 2013. Dieses furchtbare Ereignis warf ein grelles Schlaglicht auf die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen in der Textilbranche. Globalisierung und Fast Fashion Fast Fashion steht für preisgünstige, minderwertige Mode, die nur eine kurze Zeit getragen und bald durch neue Trends ersetzt wird. Möglich wird das Phänomen durch die billige Produktion in anderen Ländern. Die Produktionsschritte verteilen sich weltweit auf diejenigen Standorte, an denen die geringsten Material- und Produktionskosten anfallen. Das ermöglicht niedrige Preise für die Konsument*innen. Deren Konsumgewohnheiten veranlassen wiederum viele Modeunternehmen, die Herstellungskosten so gering wie möglich zu halten. So werden viele Zulieferer unter Druck gesetzt und Umwelt- und Sozialstandards vernachlässigt. Ein Kleidungsstück durchläuft bei der Herstellung unterschiedliche Stufen. Das beginnt beim Anbau der Rohfasern und endet bei der Entsorgung des Kleidungsstücks. Je nach Stufe im Herstellungsprozess unterscheiden sich die sozialen und ökologischen Folgen. Zusammengenommen werden die Stufen auch als textile Kette bezeichnet. Ökologische Probleme der textilen Kette Besonders starke Umweltbelastungen entstehen beim Anbau und der Produktion von Rohfasern sowie bei der Textilveredelung. So werden beim Baumwollanbau große Mengen Pestizide und Wasser eingesetzt. Oft wird Baumwolle in Gegenden angebaut, die ohnehin unter Wassermangel leiden. In der Textilveredelung kommen große Mengen chemischer Stoffe zum Einsatz, die ins Abwasser gelangen oder zum Teil direkt in die Umwelt geleitet werden. Dort können die Chemikalien zu Gesundheitsschäden bei Tieren führen. Die Umweltfolgen sind in Asien besonders schwerwiegend. Denn dort wird der größte Teil der Kleidung produziert. Auch der Energiebedarf für die Herstellung sowie der lange Transport bis in den Handel stellen eine Umweltbelastung dar. Viele Kleidungsstücke haben bereits eine halbe Erdumrundung hinter sich, bevor sie in die Läden gelangen. Damit trägt die Branche auch zur Klimakrise bei. Soziale Probleme der textilen Kette Die Herstellung von Kleidung findet meist in Ländern mit ungenügenden Sozialstandards statt. Das kann zu menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Unfällen führen. Zu diesen Arbeitsbedingungen zählen niedrige Löhne, die nicht den notwendigen Lebensunterhalt abdecken, Arbeitszeiten von bis zu 16 Stunden täglich, teilweise sieben Tage die Woche. Kennzeichnend ist auch die Vernachlässigung von Arbeitsund Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und mangelhafte Sicherheitsstandards der Fabrikgebäude. Immer wieder kommt es dort zu Unfällen wie Bränden und dem Einsturz von Gebäuden. Nachhaltige Liefer- und Produktionsketten Am nachhaltigsten ist Kleidung dann, wenn bei der Produktion soziale und ökologische Faktoren beachtet werden. Sozial bedeutet, dass keine Menschen- und Völkerrechtsverletzungen geduldet werden und stattdessen auf angemessene Bezahlung und vertretbare Arbeitsbedingungen geachtet wird. Ökologisch heißt, dass nachhaltige Materialien verwendet werden, beispielsweise Bio-Baumwolle, bei deren Anbau keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Dünger verwendet werden. Der hohe Flächenund Wasserbedarf der Baumwollpflanzen ist allerdings auch bei BioBaumwolle ein Problem. Lein- und Hanfpflanzen können hier eine Alternative sein, da sie deutlich weniger Wasser und Fläche brauchen. Ökologisch heißt auch, dass in der weiteren Verarbeitung der Rohstoffe der Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien vermieden oder zumindest auf das Nötigste reduziert wird. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Mehr Transparenz und Kontrolle entlang der textilen Kette können für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Nachhaltigkeitssiegel lenken hierbei die Aufmerksamkeit der Konsument*innen auf nachhaltige Produkte und damit auch die Nachfrage. Was kann ich selbst tun? Wer beim Kauf von Kleidung auf empfohlene und unabhängige Textilsiegel achtet, trägt dazu bei, dass höhere Löhne gezahlt werden und die Umwelt weniger belastet wird. Wer in Secondhandläden zu gebrauchten Textilien greift, handelt noch nachhaltiger. Denn damit verzichtet man auf ein neues Kleidungsstück und vermeidet somit auch die mit der Produktion verbundenen Umweltauswirkungen. Kleidung für besondere Anlässe lässt sich auch mieten oder ausleihen. Am nachhaltigsten ist es, seine eigene Kleidung möglichst lange zu tragen, kleine Defekte zu reparieren oder ausgemusterte Stücke wiederaufzuarbeiten, also zu upcyceln. Sollte die Kleidung nicht mehr nutzbar sein, ist eine umweltschonende Sammlung und Entsorgung wichtig, um eine hochwertige Verwertung zu fördern.