Arbeitsblatt: Die Welt der Griechen
Material-Details
Uebersicht von den Griechen bis zum Hellenismus
Geschichte
Altertum
9. Schuljahr
10 Seiten
Statistik
20954
1360
14
09.06.2008
Autor/in
Nicole Christen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Welt der Griechen Geographische Grundlage: Griechenland ist wenig fruchtbar. Bevölkerungswachstum ist nur mit Hilfe des Meeres möglich. Starke Gliederung in Täler, Halbinseln und Inseln verhindern einen Einzelstaat. Es gab eine Vielzahl von unabhängigen und sich bekämpfenden Kleinstaaten. Siedlungsfreundliche Küstenstreifen im Osten – Ägäis mit sicheren Häfen. Hohe Gebirgszüge (Olymp 2917 m) im Westen. FRÜHGRIECHISCHE GESCHICHTE ARCHAISCHE ZEIT Die ersten Kulturen: Sesklo, Kykladen, Troja Sesklo Von Mesopotanien her verbreitete sich neue Lebensreform der Sesshaftigkeit bis nach Europa. Die ersten Einwanderer liessen sich in Thessàlien nieder, wo auch Sammler, Jäger und Fischer lebten und bauten feste Siedlungen. Zentrum dieser bäuerlichen Kultur mit Ackerbau, Viehzucht und Töpferei ist bei Sesklo am Golf von Volos ausgegraben worden. Bis ins die Bronzezeit war der Raum der Agäis kulturell vom Orient bestimmt. Kykladen um 2500 – 2000 v. Chr. Unfruchtbare, dennoch dicht besiedelte Siedlungen brachten den Seehandel in ihre Hand. (Kupfer, Zinn und eigene Produkte von Kleinasien nach Europa). Sie waren die Pioniere der mittelmeerischen Seefahrt, die später nacheinander Kreter, Achaier, Phöniker und Hellenen übernommen haben. Erinnerungen: Harfner, Flötenbläser, Marmoridole (weibliche Gestalten). Troja Wer Troja besass, beherrschte den Seeweg durch die Meerengen und die alte Völkerstrasse nach Europa. Befestigte Siedlung entstand 2600, 2400 ersetzt durch eine grössere Burganlage. Kennzeichen: mächtiges Fürstengeschlecht, Metallhandel zwischen Anatolien und der Agäis, Schliemann entdeckte Gold. Die Einwanderung der Indoeuropäer Nach 2000 erschienen mit der ersten indoeuropäischen Wanderung Stämme aus dem Norden. Sie setzten eine neue Sprache durch, haben aber kulturell vieles von der mittelmeerischen Bevölkerung übernommen. Aus dieser Verschmelzung (indoeuropäischer Einwanderer – Ureinwohner) sind die Griechen hervorgegangen. Schliemann und Evans Heinrich Schliemann (1822 – 1890) und Sir Arthur Evans: wichtiger Forscher der frühen griechischen Geschichte. (Lebensläufe Seite 59) Minoische Kultur (2100 – 1450) Auf Kreta entstand die älteste Hochkultur Europas, die minoische Palastkultur. Kreta galt als „Insel der Glückseligen. Kennzeichen minoischer Kultur: Luxuriöse Paläste, höfische Feste, heiterer Lebensgenuss und hohe Stellung der Frau, Silbeschrift entstand, unkriegerisch (Jegliche Wehrbauten fehlten), Handel mit dem Vorderen Orient, völlige Beherrschung der Meere, Malerei, kretischer Frühling mit Stierkämpfen. Die Erdmutter überragte alle anderen Gottheiten, so dass man vom „unvollkommenen Monotheismus der Kreter gesprochen hat. Tempel gab es keine, man huldigte der Gottheit im Freien oder in heiligen Höhlen. Als heiliges Symbol galten die Doppelaxt und Stierhörner. Um 1450 eroberten mykénische Herren die friedliche Insel und nahm sie in Besitz. Mykenische Kultur Sie erhielt ihren Namen von der grössten Burg, Mykene im nordöstlichen Peloponnes. Ihr Gebiet erstreckte sich über den ganzen Agäis. Unter den Achäiern bildet sich ein bevorrechteter Adel heraus, der über die bäuerliche Bevölkerung herrscht und das erste abendländische Rittertum entwickelt. Die Adeligen gingen auf die Jagd und fuhren mit ihren Streitwagen in den Kampf. Die grösste Macht besassen sie nach der Eroberung Kretas. Doch ein Einfall wilder Stämme bracht ihre Macht. Kennzeichen mykenischer Kultur: kämpferische Wehrhaftigkeit, Streben nach Kraft und Monumentalität, Unfreiheit der arbeitenden Bevölkerung (sie ernährten die Fürsten und deren Kriegerstand und errichteten die Herrschaftsbauten), Gewaltige Burgen, Schachtgräber (mit Gold). Achäische Burgen wurden von den Griechen als Kyklopenmauern bezeichnet, da es undenkbar schien, solche Bauten zu errichten. Dorische Wanderung 2. indoeuropäische Wanderungswelle brachte das Ende der mykenischen Kultur. Dorer eroberten weite Gebiete und zwangen die frühgriechische Bevölkerung gegen Osten bis zur kleinasiatischen Küsten: diese Griechen nannte man Ionier. Auf den Trümmern der archäischen Städte entstanden kümmerliche Dörfer. Kennzeichen der Dorer: Neue Technik der Eisengewinnung und –verarbeitung, dennoch kulturellen Rückschlag – Kenntnis der Schrift ging verloren, Baukünste verkümmerten. Die Götterwelt Homer: Seine Epen haben den Griechen eine gemeinsame Dichtersprache gegeben und das Bild ihrer Götter geprägt. Zeus ist der Göttervater und herrscht über Himmel und Erde, sein Bruder war Poseidon, der Gott der Meere, und Hàdes, der Fürst der Unterwelt. Die Burg der Unsterblichen war auf dem Olymp. Die Götter waren keine Tiergottheiten mehr wie in der Frühzeit, sondern gesteigerte Menschen. Dennoch sind sie nicht allwissend und unter den Göttern herrschte Neid und Betrug. Ins Leben der Menschen greifen sie nicht ein. Hochmut, die Hybris war ein grosses Verbrechen. Die Götter sind unsterblich und ewig jung. Die Heiligtümer: Alle Orte von landschaftlicher Schönheit wurden oft zum Ort einer heiligen Stätte. Zum Schutz des Ortes und deren Verwaltung schlossen sich Stämme der benachbarten Landschaften zu Kulturgemeinschaften, Amphiktyonien, zusammen. Die bedeutendsten waren Olympia und Delphi. Delphi König und Städte der ganzen Mittelmeerwelt fragten vor wichtigen Entscheidungen hier den Gott um Rat. Es ist das Heiligtum Apolls. Es war religiöser Mittelpunkt der Welt; denn hier stand auch der Omphalos, der Nabel der Erde. Olympia Orakelstätte von Zeus. Es lag in seinem einsamen Bergtal. Alle 4Jahre wurde von hier aus Herolde ausgesandt, um die heiligen Spiele anzukünden. Sie riefen einen Gottesfrieden von 3 Monate aus, damit jeder ohne Gefahr nach Olympia reisen konnte. Die ersten olympischen Spiele fanden 776 v.Chr. statt. (393 wurden sie von den Römern als heidnisch verboten. 1896 wurden die Spiele wieder erneuert). Ursprünglich gab es nur den Stadionlauf, dann kamen Doppellauf, Langlauf über 24 Stadien, Ringkampf, Waffenlauf, Wagenrennen, Faustkampf, Péntathlon (Lauf-, Sprung, Diskus-, Sperrwerfen und Ringen) und Pankratòn (Jedes Mittel zur Erledigung des Gegners ist erlaubt). Die Tempel Bei den Griechen gab es keinen Priesterstand. Jeder konnte als Priester die Götter vollziehen. Im 8. Jh. sind die ersten Tempel entstanden. Er bildet ein Haus für die Gottheit. Der Gottesdienst wird im Freien gehalten. Die Grundform des Tempels ist das Mégaron, das einfache griech. Wohnhaus. Die Herrschaft des Adels Die Könige dienten bald ab und eine adelige Oberschicht übernahm wie in mykenischer Zeit die Führung (Einzig in Sparta hat sich das Doppelkönigtum bis in hellenistische Zeit hinein erhalten). Jeder ist auf den Ruhm seines Geschlechtes bedacht, das einen Helden oder gar einen Gott zum Stammvater hat. Die Entstehung der Polis Nach 800 v. Chr. fand den die Poleis als neue Lebensform Eingang in Griechenland. Sie stammt aus dem Vorderen Orient. Aus Siedlunge entwickelten sich freie Gemeindestaaten. Eine Polis ist selbständig; sie besitzt: Eleutheria: Freiheit und Unabhängigkeit nach aussen. Autarkia: wirtschaftliche Selbständigkeit. Autonomia: Selbstbestimmungsrecht der Bürger. Verteidigung der Stadt war Sache der Bürger. Der Adel verliert dabei seine militärische Sonderstellung; an die Stelle des ritterlichen Zweikampfes tritt die Phalanx der Hopliten. Die Poleis waren ausserordentlich klein (ähnlich wie CH-Kantone). Die griechische Kolonisation Die Griechen waren ursprünglich ein seefremdes Volk. Überbevölkerung zwangen sie zum Anlegen von Kolonien. Die Auswanderer wurden mit dem Los bestimmt, wegen der Destination wurde das Orakel befragt. Die Leitung des Unternehmens übertrug man einem Adeligen. Die wichtigsten Kolonien waren Sizilien und Unteritalien, Massilia (Marseille) und die Küste des Schwarzen Meeres. Jede Kolonie wurde eine eigene Polis, die jedoch mit ihrer Metròpolis in enger Verbindung stand. Platon: „Griechen sässen ums Mittelmeer, wie die Frösche um einen Teich. Die Griechen wurden zum Handelsvolk und vertrieben die Phöniker aus ihrer führenden Stellung. Die barbarischen Stämme übernahmen von den Hellenen Kleidung, Waffen, Geldwesen und Kunstformen. Sie beeinflussten die Italiker und die Etrusker. Umbruch und Wandlung – Die Tyrannis Durch die Kolonisation wurde der Tauschhandel durch die Geldwirtschaft abgelöst. Handel Gewerbe blühte auf. Töpfe, Lampen, Waffen, Stoffe und Teppiche fanden leichten Absatz – Gewerbe- und Industriebetriebe entstanden, in denen Sklaven arbeiteten. Kaufleute bildeten nun mit den Gewerbebetreibenden eine neue Aristokratie des Geldes. Die Bauern verarmten, der Anbau von Getreide lohnte sich nicht mehr, sondern Wein und Öl war gefragt. Den Bauern drohte die Versklavung. Machtvolle Persönlichkeiten stellten sich selbst an die Spitze (Tyrannen). Sie umgaben sich jeweils mit einer Leibgarde und entwaffneten das Volk. Da sie sich aber nur behaupten konnten, indem sie für das Volk regierten, bemühten sie sich um das allgemeine Wohl des Staates. Z.B. Peisistratos in Athen, Polykrates auf Samos. Die Tyrannen sind eine vorübergehende Erscheinung, wo das Adelsregiment überholt, das Volk aber noch nicht reif zur Selbstregierung war. Sie förderte Ansehen und Wohlstand des Volkes und erscheint als Übergangsstufe zwischen Aristokratie und Demokratie. Der Staat der Spartaner Die wichtigsten Poleis waren das dorische Sparta und das ionische Athen. Um 1100 brachten dorische Lakedaimónier in den Peloponnes ein und unterwarfen die achaische Bevölkerung. Eine Herren- und Kriegerschicht, die spartanischen Vollbürger beherrschten die Siedlung Spartas. An den Berghängen lebten die Periöken; diese waren ohne politische Rechte, wirtschaftlich aber unabhängig und zur Heeresfolge verpflichtet. Die Unterworfenen aber wurden zu Helóten erniedrigt. Mehrere Helóten arbeiteten jeweils auf dem Land eines Spartaners und mussten diesem die Hälfte des Ertrages abliefern. An der Spitze der Polist standen 2 Könige. Sie bildeten mit 28 Greisen den Rat der Gerusia, die richterliche Befugnisse besass. Die über 30-jährigen Spartaner traten einmal im Monat zur Volksversammlung zusammen, um über Vorlagen abzustimmen. Das Volk wählte 5 Ephoren als seine Vertrauensmänner. Mit der Zeit sind diese zur allmächtigen Regierung des Landes geworden. Im 8. Jh. wuchs auch in Sparta die Bevölkerung rasch an. Sparta gründete aber keine Kolonien, sondern unterwarf das stammverwandte Messénien in einem blutigen Krieg und helotisierte die gesamte Bevölkerung. Die Messenier erhoben sich gegen ihre Unterdrücker und die Spartaner konnten sich nur schwer behaupten – dieser 2. messenische Krieg wurde zum eigentlichen Wendepunkt in der Entwicklung Spartas. Da auf jeden Spartaner 7 Heloten kamen, musste Sparta die absolute militärische Überlegenheit besitzen. Das ganze Leben des Staates war darauf ausgerichtet. Der Spartaner sollte ausschliesslich Soldat sein. Der Staat übernahm die Erziehung der Knaben vom 7. Lebensjahr an. Sie lernten Härte, Mut, Genügsamkeit, Ausdauer und eiserne Disziplin. Die Spartaner hatten weder ein Privat- noch ein Familienleben. Sie wohnten zusammen und assen jeweils zusammen. Sparta war ein Militärlager, aus dem jederzeit ein geübtes Heer gegen die Unterworfenen aufbrechen konnte. Daneben liessen sie jeden verdächtigen Heloten umbringen. Weitere Eroberungen waren unter diesen Bedingungen nicht mehr möglich. Es ging zu einer sehr erfolgreichen Bündnispolitik über und schloss sich dem Peloponnesischen Bund an. Athens Weg zur Demokratie Mittelpunkt der Landschaft Áttika. Auf seiner Akropolis stand um 1400 die stark befestigte Burg eines mykenischen Herrschers. Als das Königtum an Macht verlor, wurde die Akropolis zur Wohnung der Göttin Athene, die die Stadt beschützte. An der Spitze regierten 9 Archonten. Der alte Adelsrat – nach seinem Tagungsort Aeropág benannt – wurde als oberste Aufsichtsbehörde beibehalten. Auch die Volksversammlung aus der Königszeit blieb bestehen. Auch in Athen gab es Spannungen zwischen dem Adel und der übrigen Bevölkerung. Insbesondere litten die Bauern unter der Schuldknechtschaft: wer zahlungsunfähig war konnte mit der ganzen Familie in die Sklaverei verkauft werden. 624 beauftragte der Adel den Archonten Drákon, das bisher mündliche weitergegebene Gewohnheitsrecht niederzuschreiben. Dies bedeutete einen Gewinn für das Volk vor Gericht,da nicht mehr nach Willkür gerichtet werden konnte. Sonst blieben die Dinge unverändert. Als ein Umsturz drohte berief der Adel 594 Sólon zum Schiedsrichter und Vermittler mit unbeschränkter Vollmacht. Solons Reformen: Er stammte aus dem Adel (Kaufherr). Vom Volk für seine Milde und Gerechtigkeit verehrt. Seine Agrar- und Münzreform: Er erliess den Bauern ihre Schuld (Lastenabschüttelung), hob die Schuldsklaverei auf und verteilte das so gewonnene Ackerland unter den wieder freigewordenen Bauern. Durch ihn entstand eine Silbermünze mit einem Ölkrug darauf (Ölkrug wichtigste Exportgüter Athens Olivenöl und Töpferware. Die Ausfuhr von Getreide wurde untersagt, um die Ernährung des Landes sicherzustellen. Die Bevölkerung teilte Solon in 4 Klassen, die verschiedene Pflichten und Rechte besassen (Timokratie), die nach ihren Besitz eingestuft wurden. Ferner entstanden 2 neue Behörden: das Geschworenengericht (Heliaia) und der Rat der 400. Dieser hatte die Geschäfte der Volksversammlung vorzubereiten und überwachte die 9 Archonten. An der Spitze amtete nach wie vor der Areopag, der sich aus ehemaligen Archónten zusammensetzte. Trotz dieser Reformen, liess er keine Aufteilung des Landes zu, er bracht die Macht des Adels, aber setzte keine Volksherrschaft ein. Die Tyrannis des Peisistratos Solon war die Versöhnung der Bürger nicht gelungen. Zum Anführer des Volkes machte sich Peisistratos, ein erfolgreicher Feldherr adeliger Abkunft. 561 glückte ihm ein Staatsstreich, der ihn für 32 Jahre zum Tyrannen Athens machte. Er schwächte die Stellung des Adels, indem er das Land seiner verbannten Gegner unter den Besitzlosen aufteilte und die Gerichtsbarkeit in die Hände von Dorfrichtern legte. Athen erlebte unter der Tyrannis einen erste glanzvolle Epoche. Durch kluge Aussenpolitik gründete er weitere Kolonien. In der Stadt baute er neue Bauten. Als er starb, ging die Herrschaft an seine Söhne, Hippárch wurde aber schon 514 ermordet, und Hippias 510 vertrieben. Die Reformen Kleisthenes 508 wurde er Führer der demokratischen Bewegung. Unter ihm kam es zu einer Reform der Solonschen Verfassung: Er hob die alten Geschlechterverbände auf, die der Adel beherrscht hatte. Dafür teilte er die Bürgerschaft Attikas nach ihrem Wohnsitze in 10 Phylen, diese Einteilung verhinderte die Spaltung in Adel und Volk. Jede Phyle bestimmte durch das Los 50 Abgeordnete in den Rat der 500. Dies war eine Volksvertretung. Die Archonten wurden sein ausführendes Organ und damit von ihm abhängig. Zur Sicherung der Volksherrschaft wurde das Scherbengericht eingesetzt: Jeder, der der Tyrannis verdächtig wurde, konnte auf 10 Jahre in die Verbannung geschickt werden, wenn eine Mehrheit von mind. 6 00 Bürgerstimmen sich dafür aussprachen. Es bestand nun die Isonomie (Gleichheit der Bürger vor Gericht). Athen ist die Geburtsstätte der Demokratie. Das Erwachen der Persönlichkeit in Kunst und Wissenschaft Ins letzte Jahrhundert der archaischen Zeit fällt auch die Geburt der abendländischen Wissenschaft: Tháles von Milét, Heraklit. KLASSISCHE ZEIT DER GRIECHEN Die Perserkriege Die Stellung der Griechen um 500 Um das Mittemeer herrschte keinerlei Bedrohung, da keine Macht über die Meeresküsten hinausgreifen wollte. Dies änderte sich nach 550: Im Westen wuchsen 2 Völker die phönikische Karthager und die Etrusker. Die Etrusker bedrohten die griech. Seewege nach Frankreich und Spanien. Die Karthager setzten sich in Westsizilien fest und versuchten ihre Stellung auf Kosten der Griechen auszubauen. Etrusker und Karthager, die sich vorher bekämpften verbündeten sich nun gegen die Griechen. 535 kam es bei den Phokaiern zu einer unentschiedenen Schlacht, worauf aber die Griechen die Kolonie auf Korsika räumen musste. Im Osten begann Kyros, der erste und grösste Perserkönig, mit dem Aufbau eines neuen Weltreiches. Mit der Eroberung von Thrakien standen die Perser auf europäischem Boden und kontrollierten die Meerengen. Der ionische Aufstand (500 – 494 v.Chr.) Ausgelöst wurde der Krieg durch einen Aufstand der griech. Städte in Kleinasien gegen die Perser, die dessen Herrschaft immer mehr zu spüren bekamen. Sparta unterstützte die Ionier nicht, Athen nur spärlich. Die Ionier wurde nach einem Anfangserfolg geschlagen. Der Zug des Dareios (490 v.Chr.) Dareios wollte Griechenland nun nach diesem Aufstand seinem Reiche eingliedern. Athen und Sparta gingen nicht darauf ein. Bei Márathon kam es zur Schlacht zwischen Persern und Athenern. Führer der attischen Truppe war Militades. Die Perser verloren die Schlacht. Die Ansicht der Athener stieg, da sie diesen Sieg ohne spartanische Hilfe errungen hatten. Xerxes und Themistokles Xerxes, Dareios Sohn wollte sich für die Niederlage bei Marathon rächen. Er rüstete für einen weiteren Angriff und gewann zudem die Karthager für einen gleichzeitigen Angriff auf Sizilien. Themistokles, Führer der attischen Streitkräfte erkannte, dass man die Perser nur auf dem Meer erfolgreich entgegentreten konnte. Er gewann die Volksversammlung für den Bau einer Flotte. Die Besatzung für die Schiffe stellten die Theten, denen man folglich auch mehr Rechte gestehen musste. Innerhalb von wenigen Jahren wurde Athen durch seine Flotte zur ersten Seemacht unter den Griechen. Im Herbst 481 v. Chr. schlossen etwas 30 Staaten und Inseln einen hellenischen Bund. Die militärische Oberleitung zu Wasser und zu Land beanspruchte Sparta. Der Zug des Xerxes (480 v. Chr.) Die Perser errangen einen Sieg bei den Thermophylen und zogen weiter nach Mittelgriechenland. Die Athener flüchteten und die Perser verbrannten die Stadt um Sardes zu rächen, die beim ionischen Aufstand verbrannt wurde. Themistokles listete Xerxes in eine Bucht, wo die Griechen die Perser vernichteten. Ausgang und Folgen des Krieges Auch die Karthager waren in Sizilien nicht erfolgreich gewesen. Die einzelnen Staate wurden gestärkt, die politische Zerrissenheit blieb aber vor. Vorherrschaft und Fall Athens Der attische Seebund Beim Wiederaufbau von Athen, wurde zudem eine Mauer errichtet. Sparta und andere Städte protestierten dagegen. Athens neue Grösse war Sparta bald ein Dorn im Auge. Athen gründete den attischen Seebund. Jedes Mitglied musste Schiffe und Mannschaft zur gemeinsamen Abwehr der Perser stellen oder jährlich einen Beitrag an die Verteidigungskosten bezahlen. Schiffsbau und Flottendienst war fast ausschliesslich Sache der Athener, während die anderen Mitglieder ihren Beitrag in Geld entrichteten. Athen gelang somit in eine besondere Machtstellung, die die spartanische Vorherrschaft ernstlich bedrohte. Athen zwischen Persien und Sparta Themistokles verlor an Einfluss. Es gelang seinen Gegnern in vor das Scherbengericht zu stellen und ihn zu verbannen. Der kommende Mann war Kimon, der Sohn Militiades. Er war konservativ und ein Freund Spartas. Auch er wurde bald verbannt. Unter der Führund von Perikles löste Athen das Bündnis mit Sparta aus der Zeit der Perserkriege. Damit war Athen in einen 2-Frontenkrieg geraten, der sich über 15 Jahre erstreckte. Erst 449 kam es zu einem Frieden zwischen Athen und den Persern. Persien respektierte die Vormachtstellung Athens, hielt aber seinen Anspruch auf die Griechenstädte in Kleinasien aufrecht. 446 schloss Perikles auch mit Sparta einen Frieden, und zwar auf 30 Jahre. Athen ging geschwächt hervor. Führung des Perikles Von 461 – 429 stand Perikles im Mittelpunkt der athenischen Politik. Er trat bedingungslos für die Demokratie ein. Er wurde schon zu Lebzeiten als „den Olymier genannt. In seine Zeit fällt die Auflösung des Aeropags, dessen Rechte der Volksversammlung oder dem Geschworenengerichte übertragen wurde. Der 3. Klasse wurde das Archontenamt geöffnet, und die 4. Klasse, die als Ruderknechte unentbehrlich waren, mehr Rechte im Staat. Die Ämter wurden nun besoldet. Auch Theaterbesuche wurde eine Tagesentschädigung ausgesprochen. Perikles besass das Vertrauen des Volkes. Er war kein Feldherr wie Kimon und nicht von der politischen Genialität eines Themistokles, dafür ein Förderer von Kunst und Kultur. Radikale Demokratie Jeder Bürger konnte jede Stellung vertreten. Eine Trennung der Gewalten gab es in Athen nicht. Die Richter entschieden nach Gutdünken nicht nach klaren Gesetzen. Die Besoldung der Ämter förderte die Verachtung der Arbeit. Der attische Imperialismus Athen profitierte von den Einnahmen der andern Staaten des attischen Seebundes. Nachdem die Perser 449 verdrängt waren, sah Sparta nicht mehr ein, warum sie weiterhin Beiträge an den Seebund zahlen sollten. Die Athener beharrten auf der Ablieferung der Gelder. Sie benutzten die Bundeskasse nach ihrem Gutdünken und legten keinerlei Rechenschaft ab. Wenn eine der 400 Poleis sich weigerte, ihren Beitrag zu leisten, fuhr die attische Seeflotte auf, und zwang sie zur Gehorsamkeit. Athens Macht beruhte auf dem Seebund. Zur Sicherung siedelte Athen in den widerspenstigen Städten Militärkolonien an. Der Peloponnesische Krieg (431 – 404 v. Chr.) Der Ausbruch des Krieges Korinth bat um Aufnahme in den attischen Seebund, was die Athener ablehnten, da Korinth 446 den Friedensabmachungen mit Athen widersprach. Korinth, dessen Handel unter der Konkurrenz des attischen Seebundes litt, riss Sparta und den Peloponnesischen Bund in den Krieg gegen Athen hinein. Athen lehnte Spartas Ultimatum ab und nahm die Herausforderung für den Krieg an. Im Verlauf der Jahre weitere sich der Krieg immer mehr aus, bis fast alle Griechenstädte hineingezogen wurden. Der Kriegsverlauf Die Pelponnesier fielen in Attika ein, die attische Bevölkerung hatte sich aber bereits schon in das Festungsdreieck zurückgezogen: Athen war somit vom Land her unangreifbar. In diesem zusammengepferchten Menschenmassen konnte sich die Pest sehr rasch verbreiten. Auch Perikles befand sich unter den Opfern und niemand war da, der ihn hätte ersetzen können. Es kam die Zeit der grossen Demagogen, jener Politiker, die um die Gunst des Volkes buhlten, statt es zu führen. So brach Alkibiades die Athener für die Eroberung Siziliens zu gewinnen. Die Athener verloren dabei eine Flotte und 40 00 Mann. Die Perser boten Sparta Hilfsgelder für den Bau einer Flotte an; als Gegenleistung bekamen sie endgültig die kleinasiatischen Gebiete. In der letzten Phase des Krieges ging es um die Beherrschund der Meerengen. Sperrte man Athen die Getreidezufuhr vom Meer ab, musste Athen aufgeben. Zu Wasser und zu Land belagert, musste die ausgehungerte Stadt sich ergeben. Die Kapitulationsbedingungen waren hart: Schleifung der Festungsmauern, Auslieferung der Flotte bis auf 12 Schiffe, Verzicht auf alle auswärtigen Besitzungen und Anschluss an den peloponnesischen Bund. Athen als kultureller Mittelpunkt Griechenlands Der attische Alltag Um 450 hat Athen rund 90 00 Einwohner, ganz Attika 300 00, davon 170 00 Bürger, 25 00 Metöken und 1000 00 Sklaven. Die Metöken sind zugewanderte Fremde; sie besitzen das Wohnrecht in der Stadt, dürfen an Kulten und Festen teilnehmen, sind zum Heeresdienst und zu öffentlichen Abgaben verpflichtet und können ausnahmsweise Grundbesitz erwerben; das Bürgerrecht bleibt ihnen vorenthalten. Mehr als zwei Drittel von Handel, Gewerbe und Schifffahrt sind in ihren Händen. Der einfache Bürger besitzt in der Regel zwischen 3 und 12 Sklaven. Sklaven in grösseren Verbänden unter einem Sklavenhalter hatte das schwerere Los getroffen. Die Festtage 60 Feste während dem Jahr Grossen Dionysien: auf dem Lande huldigen die Bauern nach der Aussaat dem Gotte Dionysos im Dezember mit Umzügen, in denen Fruchtbarkeitssymbole mitgetragen werden. Panathenaen: Fest der Stadtgöttin, alle 4 Jahre, Stafellauf mit dem Ziel am Ende den Altar der Athene anzuzünden. Die Akropolis /Wohnquartiere Die Wohnquartiere waren aus flachdachigen Häusern, aus luftgetrockneten Lehmziegeln und Holz gebaut, ohne Fenster. Die Häuser standen Mauer an Mauer und waren nur durch enge Gassen getrennt. Kot und Gericht wurden auf die Strasse geworfen. Die Perser hatten die Akropolis völlig zerstört. Perikles leitete den Bau des Tempels. Die plastische Kunst Die klassischen Figuren befreien sich aus den archaischen Fesseln, beginnen die Gliedmassen frei zu bewegen. Bewegung kommt in den Körper. HELLENISMUS Der Niedergang Griechenlands und der Aufstieg Makedoniens Griechenland in persischer Abhängigkeit Am Ende des Peloponnesischen Krieges befanden sich die Poleis in einer schweren Krise. Weder Theben noch Sparta war in der Lage, das politische Vakuum auszufüllen, das das niedergerungene Athen zurück gelassen hatte. Jeder Staat war bereit, die Hilfe der Perser anzunehmen. So konnte Persien dich noch einen späten Sieg über Hellas davontragen, den es nicht seinen Herren, sondern seinem Gold verdankte. Den Höhepunkt der persischen Macht über Hellas stellte der so genannte Königsfriede von 386 dar. Als Vollstrecker des Friedes setzte er Sparta ein. Die spartanische und die thebanische Hegemonie Sparta nahm sich das Recht, alle anderen Staaten eine Machterweiterung zu verhindern. Dies führte zu Konflikte mit verschiedenen Poleis. Im März 377 rief Athen zu einem Schutz-undTrutz-Bündnis auf. 100 Jahre später nach dem ersten gründete es den erfolgreicheren zweiten attischen Seebund, mit dem es nochmals 20 Jahre die Ägäis beherrschte. Den entscheidenden Sieg gegen die Spartaner führten die Thebaner. Sie vernichteten Sparta 371 bei Leúktra. Sparta verlor die Hegemonie in Griechenland. Die Messenier gründeten nach 400 Jahre Knechtschaft einen eigenen Staat. 362 v. Chr. führte die Schlacht von Mantineia das Ende des thebanischen Grösser herbei. Mantineia steht als ein Markstein in der griech. Geschichte. Nach Athen und Sparta war es auch Theben nicht gelungen, eine dauerhafte Vorherrschaft in Hellas zu errichten. Nun war kein Staat mehr vorhanden, der stark genug gewesen wäre, nach der Hegemonie zu streben. Der Aufstieg Makedonien unter Philipp Im Schatten Griechenlands hatte Makedonien jahrhundertelang dahingelebt. Innerhalb zweier Jahrzehnte entwickelte sich dieses unterschätzte Land zur führenden Seemacht. Dies verdankte es Philipp II Er war 359 von der Heeresversammlung zum König ausgerufen worden. Er rüstete die Fusstruppen auf und machte so die Phalanx weniger verwundbar. Die Reiterei des Adels wurde zur eigentlichen Angriffstruppe. Neue Belagerungsmaschinen, Wandeltürme und Schleudern verbesserten die Kriegsführung und brachten ihm viele Erfolge. 338 v. Chr. in der Schlacht von Chaironeia fiel die Entscheidung über die Herrschaft Griechenlands. Die einzelnen griech. Staaten behielten ihre Autonomie und ihre Verfassung. Philipps neues Ziel war der Krieg gegen das Perserreich. Alexander und der Hellenismus Der Alexanderzug (334 – 324 v. Chr. Nachdem Philipp II. ermordet wurde, kam sein Sohn Alexander an die Macht. Er war ein militärisches Genie. Im Mai 334 eröffnete er den Krieg gegen Persien. Von 334 – 332 v. Chr. nach Alexander die Küstenländer unter seine Herrschaft. Bei Issos traf er auf die Perser, die trotz ihrer Überlegenheit unterlagen. 331 v. Chr. fiel das Reich endgültig Alexander zu. Der Zug nach Iran und Indien (331 – 324 v. Chr.) Im Frühjahr 327 überschritt Alexander mit einer Armee den Hindukusch um in Indien abzusteigen. Der König Poros verwehrte ihm aber mit 200 Kriegselefanten den Übergang. Alexander und sein Heer siegten und zogen weiter, kehrten aber nach 8,5 Jahren Kriegszug wieder zurück. Werk und Ende Alexanders Alexander wollte Makedonien und Persien um jeden Fall miteinander versöhnen. Er öffnete den ganzen Osten der griech. Bildung. Mit 33 Jahren stirbt er. In seiner kurzen Regierungszeit hat er die Welt derart umgestaltet, dass ihm der Beiname „der Grosse beigemessen wurde. Die Kämpfe der Diadochen und ihre Reiche Als Alexander starb, teilten Alexanders Generäle die Satrapien unter sich auf; es bildeten sich drei grosse Staaten: Makedonien, das Ägypten der Ptolemäer und das Seleukidenreich. Dazwischen lag das umstrittene Kleinasien, wo sich keiner der grossen Herrscher durchzusetzen vermochte. Hier entstanden mehrere Kleinstaaten. Makedonien war das Land der glorreichen Vergangenheit. Es verfügte über Griechenland, das wegen seiner kulturellen Stellung, seiner Söldner und Auswanderer wichtig war. Umgekehrt bedeuteten die Griechen stets eine Belastung aufgrund ihrer Aufstände. Das Seleukidenreich war ohne historische Tradition und bildete weder eine geographische noch eine volksmässige Einheit. Gebiete in Kleinasien machten sich selbständig. Ägypten hingegen besass mit dem Niltal ein fest umrissenes Kerngebiet. Es wurde ein selbständiges Königreich. Syrien wurde zum Zankapfel zwischen Ptolemäern und Seleukiden. Staat und Gesellschaft In den hellenistischen Staaten setzte sich überall die Königsherrschaft durch, die für die Griechen ein Gräuel war. Demokratische Lebensformen hatte es im Orient nie gegeben. Nach dem Tod Alexanders setzte in Griechenland der grosse Exodus ein. Zehntausende verliessen ihre Heimat und wanderten in den Osten, der für die Hellenen zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten wurde, denn die Diadochen wollten über griech. Reiche nichts wissen und von einer Gleichberechtigung des Volkes nichts wissen. Gerade in Ägypten wurden die Griechen mit offenen Armen empfangen. Dort waren sie auch dem König unterstellt, doch nahm der König Rücksicht auf die freiheitliche Tradition der Griechen und gewährte ihnen Selbstverwaltung. Ägypten unter den Ptolemäern Die Ptolemäern waren in die Rechte der Pharaonen eingetreten und wollten als ihre Nachfolger anerkannt sein. Die Priesterschaft hatte hohe Macht. Die Makedonen waren für sie Eindringlinge. Der König machte den Getreidehandel zu seinem Monopol. Ägypten wurde zum wichtigsten Kornlieferanten des Mittelmeergebietes. Aber auch das Ölmonopol brachte dem Staat Riesengewinne. Der Staat wurde immer reicher, das Volk blieb arm. Ägypten hatte viele Gelehrte: Euklid, Archimedes Monarchie Herrschaft eines Einzelnen Tyrannis Gewaltherrschaft; auf Usurpation begründete Herrschaft eines Einzelnen Demokratie Herrschaft des ganzen Volkes Oligarchie Herrschaft von Wenigen, die sich aber, im Gegensatz zur Aristokratie, nicht auf einen Erbanspruch stützen konnten Die Sklaven waren in diesem Einteilungsschema völlig unberücksichtigt.