Arbeitsblatt: Trolley Problem
Material-Details
Gedankenexperiment Ethik
Lebenskunde
Ethik / Moral
9. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
209584
156
1
14.05.2024
Autor/in
Hürzeler Patrick
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
AB1 Entscheidungen Dilemma Philosophieren ERG Filosofix 1: Die Strassenbahn Decke den untenstehenden Text ab. Du hast den Kurzfilm zur Strassenbahn gesehen. Entweder, du unternimmst nichts, du stellst keine Weiche und 5 Arbeiter sterben. Du überlässt somit die Arbeiter ihrem Schicksal, indem du nicht aktiv etwas tust und rettest damit eine andere Person. Oder du stellst die Weiche um und verursachst aktiv, dass eine Person stirbt. Wie entscheidest du dich und wieso? Was die Philosophie dazu sagt: Dafür, die Weiche umzustellen, spricht Für das Umstellen der Weiche spricht, dass es schlimmer ist, wenn mehr Menschen sterben als wenn weniger Menschen sterben. Dafür, die Weiche nicht umzustellen, spricht Dafür, dass man die Weiche nicht umstellt, spricht, dass man damit aktiv einen Menschen töten würde, und es moralisch falsch ist, einen unschuldigen Menschen zu töten. Die fünf Menschen, die sterben, tötet man nicht aktiv, sondern man lässt es zu, indem man nichts unternimmt, die Weiche umzustellen. Gegen die zweite Begründung kann man jedoch einwenden, dass es moralisch keinen Unterschied macht, ob man aktiv eine Handlung vollzieht oder es willentlich unterlässt, die Handlung zu vollziehen, da man in beiden Fällen die Konsequenzen kennt und die schlechteren Konsequenzen verhindern könnte. (Man kann sich also nicht darauf beharren, dass es Schicksal ist, dass die Strassenbahn auf die fünf Menschen zurollt. Man hat es in der Hand, den Tod dieser Menschen zu verhindern, und ist also auch dafür verantwortlich. Man kann sich auch nicht damit herausreden, dass man nichts macht, denn auch das ist eine Entscheidung.) Weitere Situationen: Die Brieftasche: Du hast eine Brieftasche auf der Strasse gefunden. Darin befinden sich eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten der Eigentümerin, Ausweise, mehrere Kreditkarten und hundert Franken in bar. 1. Was würdest du in dieser Situation tun? 2. Welche der folgenden Überlegungen würdest du als «moralisch» bezeichnen? Weshalb? a) Ich nehme die hundert Franken aus der Brieftasche, denn ich kann mir damit eine neue Hose kaufen, die ich mir seit langem wünsche. b) Ich schicke die Brieftasche mit dem ganzen Inhalt der Person oder gebe sie in einem Fundbüro ab, da dies das Fundrecht vorschreibt. c) Ich schicke die Brieftasche mit dem ganzen Inhalt der Person, da diese sich darüber freuen wird, so wie ich mich auch freuen würde, wenn jemand das tun würde, wenn ich in einer solchen Situation wäre, d.h. wenn ich meine Brieftasche verloren hätte und sie mir jemand zurückschicken würde. d) Da die Person mehrere Kreditkarten hat, benötigt sie das Geld offensichtlich nicht zum Überleben. Ich spende die hundert Franken einer Organisation, die Menschen unterstützt, die nicht für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen können, und schicke die Brieftasche mit dem restlichen Inhalt ohne Absender zurück. Das Busbillet: Du willst heute Morgen den Bus zur Schule nehmen, hast aber kein Billett, dein Abo ist gestern abgelaufen. Nun fährt gerade der Bus vor, und du hast keine Zeit mehr, um ein Billett zu kaufen. Was tust du? Steigst du in den Bus ein, fähsrt schwarz, um nicht zu spät zur Schule zu kommen? Oder kaufst du dir ein Billett am Automaten, nimmst den nächsten Bus und kommst zehn Minuten zu spät in die erste Lektion? Notieren Sie Ihre Überlegungen stichwortartig. Dafür, ein Billett zu kaufen, spricht Dafür, kein Billett zu kaufen, spricht. Arbeitsblatt 2 Sie wollen heute Morgen den Bus zur Schule nehmen, haben aber kein Billett (zum Beispiel weil ihr Abo am Vortag abgelaufen ist). Nun fährt gerade der Bus vor, und sie haben keine Zeit mehr, um ein Billett zu kaufen. Was tun Sie? Steigen Sie in den Bus ein, fahren schwarz, um nicht zu spät zur Schule zu kommen? Oder kaufen Sie sich ein Billett am Automaten, nehmen den nächsten Bus und kommen zehn Minuten zu spät in die erste Lektion? Notieren Sie Ihre Überlegungen stichwortartig. Dafür, ein Billett zu kaufen, spricht Für das Kaufen des Billetts spricht, dass man eine moralische Verpflichtung gegenüber dem Busunternehmen (oder des Staates) hat, für die Fahrt zu bezahlen. Diese Pflicht wird nicht aufgehoben durch die Pflicht, pünktlich in der Schule zu sein. Keine moralische Überlegung wäre es, das Billett nur deshalb zu kaufen, weil man das Risiko einer Busse nicht eingehen möchte. Dafür, kein Billett zu kaufen, spricht. Gegen das Kaufen des Billetts spricht, dass die Pflicht, pünktlich in der Schule zu sein, wichtiger ist als die Pflicht, ein Billett zu kaufen. Etwa weil Lernen wichtiger ist als Geld oder da es insgesamt mehr Nutzen bringt. Keine moralische Überlegung wäre es, weil man nur deshalb pünktlich zu Schule kommen möchte, weil man das Risiko einer Strafe umgehen möchte.