Arbeitsblatt: Dossier - Sexualpädagogik

Material-Details

Dossier zur Sexualpädagogik
Lebenskunde
Sexualerziehung
6. Schuljahr
20 Seiten

Statistik

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167
6
21.05.2024

Autor/in

Joëlle Fuchs
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

NMG Sexualaufklärung AB Sexualaufklärung Dieses Dossier gehört: Lernziele AB/Buch 1 Kann NMG Sexualaufklärung AB ich 1. Einstieg in die Sexualaufklärung a. Du verhältst dich deinen Mitschülern gegenüber anständig und kannst dich in sie hineinfühlen und ihre Aussagen respektieren. b. Du erkennst, dass Mädchen und Knaben gewisse Rollen in der Gesellschaft zugeteilt werden. Du hinterfragst diese Thematik und machst dir Gedanken über die Gleichberechtigung von Mann und Frau. c. Du verstehst, dass alle Menschen gleich sind und die gleichen Rechte haben, obwohl sie sich in Charakter, Aussehen, Geschlecht und Kultur unterscheiden können. 2. Die Pubertät a. Du kennst die Geschlechtsorgane und kannst darüber sprechen. b. Du weisst, was das Wort Pubertät bedeutet und kennst Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der körperlichen Veränderung von Mädchen und Jungs. c. Du entwickelst das Verständnis für die Notwendigkeit persönlicher Hygiene. 3. Die Geschlechtsorgane a. Du kannst Körperteile und Geschlechtsorgane identifizieren und dem richtigen Geschlecht zuordnen. b. Du kennst Gemeinsamkeiten und Unterschiede der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane. c. Du lernst die Anatomie und die Funktionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane kennen und kannst diese anhand von Bildern richtig beschriften. d. Du weisst, wie die Blutung der Frauen aufgehalten werden kann und kennst verschiedene Hygieneartikel und deren Funktion. e. Du kennst die sechs Phasen des Zyklus und den Grund für die monatliche Blutung. 4. Schwangerschaft und Geburt a. Du kennst die Entwicklungsphasen einer Eizelle, verstehst wie es zur Befruchtung kommt und verwendest für die Erklärung fachkorrekte Begriffe (Sperma, Eizelle etc). b. Du verstehst die Abfolge der Entwicklung eines Kindes in der Schwangerschaft und kannst diese zeitlich zuordnen. 5. Verhütungsmethoden und sexuell übertragbare Krankheiten a. Du kannst verschiedene Verhütungsmethoden und deren Vor- und Nachteile aufzählen. b. Du weisst, wie sexuell übertragbare Krankheiten übertragen werden und wie man sich davor schützen kann. c. Du kannst die Notwendigkeit von geschütztem Sex erklären. Rollen und Klischees 2 NMG Sexualaufklärung AB Körperliche Veränderung 1. Lest euch den Text im Magazin auf der S. 12 und 13 durch. 2. Besorgt euch genügend Streifen. Die grünen Streifen sind für alles, was nur Mädchen betrifft. Die blauen Streifen sind für alles, was nur Knaben betrifft. Die grauen Streifen sind für alles, was beide Geschlechter betrifft. 3. Schreibt auf jedem Papierstreifen eine körperliche Veränderung auf. Verwendet Stichworte. Schreibt jeweils nur eine Veränderung pro Streifen auf. 4. Lest den untenstehenden Text durch. 3 NMG Sexualaufklärung AB Während der Pubertät entwickelt sich der Körper des jungen Menschen weiter. Über die Entwicklungen bei Mädchen und Knaben hast du im Magazin gelesen. Die Pubertät beginnt meistens irgendwann im Alter zwischen 9 und 13 Jahren und dauert mehrere Jahre. Bei den meisten ist sie im Alter von etwa 18 oder 19 Jahren abgeschlossen. Die Reihenfolge der Veränderungen und wie schnell sie ablaufen ist nicht immer gleich. Es ist zum Beispiel verschieden, wann bei einem Mädchen die Brüste wachsen oder wann das Haarwachstum unter den Armen oder im Intimbereich einsetzt. Ebenso unterschiedlich ist es, ob ein Knabe den Stimmbruch eher früher oder eher später bekommt oder wann er den ersten Bartwuchs hat. Auch der Zeitpunkt, wann die sogenannte Geschlechtsreife eintritt, ist verschieden. Beim Mädchen setzt eines Tages der Zyklus und die erste Menstruation ein. Beim Knaben beginnt der Körper mit der Produktion von Spermien, und es kommt zum ersten Samenerguss. Die Geschlechtsreife tritt irgendwann im Laufe der Pubertät ein, bei den einen früher, bei den anderen etwas später. Manchmal benutzt man für das Wort Geschlechtsreife auch den Begriff Zeugungsfähigkeit. Das bedeutet: Von seiner körperlichen Entwicklung her wäre ein junger Mensch jetzt in der Lage, sich fortzupflanzen, das heißt ein Kind zu zeugen. Die Vorgänge in der Pubertät werden von den Hormonen ausgelöst. Mit der Geschlechtsreife ist die Pubertät noch nicht abgeschlossen. Bis der junge Mensch erwachsen ist, dauert es meistens noch mehrere Jahre. Wie du die Zeit der Pubertät erleben wirst, kann niemand genau vorhersagen. Es ist eine Zeit, in der sich manchmal auch Gefühle, Einstellungen und Interessen wandeln können. Möglicherweise befindest du dich gerade in der Pubertät. Vielleicht erlebst du diese Zeit als spannend oder anstrengend. Möglicherweise nimmst du die Veränderungen auch ganz gelassen hin. 5. Ab wann ist deiner Meinung nach, der Mensch erwachsen? Diskutiert. Gefühlschaos 1. Lies den untenstehenden Text. 2. Unterstreiche alles auf dem Arbeitsblatt, was du persönlich wichtig findest. In der Pubertät verändert sich dein Körper auffällig. Über die wichtigsten Veränderungen hast du im Magazin gelesen: Das Mädchen wird allmählich zur Frau (Seite 12), der Knabe wird allmählich zum Mann (Seite 13). Unter anderem sind es die Hormone, die diese Entwicklung bewirken. 4 NMG Sexualaufklärung AB Das Wort Hormon ist ursprünglich griechisch und bedeutet antreiben, in Bewegung setzen, in Gang bringen. Hormone nennt man auch Botenstoffe. Hormone sind chemische Substanzen, die an vielen verschiedenen Stellen im Körper produziert werden. Sie wandern im Blut von ihrem Herstellungsort dorthin, wo sie ihre Aufgaben verrichten sollen. Hormone steuern unter anderem das Knochenwachstum, den Stoffwechsel und die Sexualentwicklung. Zu den bekanntesten Hormonen gehört das weibliche Hormon Östrogen und das männliche Hormon Testosteron. Während der Pubertät wechseln die Stimmungen manchmal schnell: In einem Moment kannst du vielleicht lachen, im nächsten Moment bereits weinen. Die Gefühlslagen gehen auf und ab wie auf einer Achterbahn. Die erhöhte Aktivität der Sexualhormone ist der Grund dafür. Neue und starke Gefühle entstehen. In der Zeit der Pubertät haben Jugendliche manchmal Mühe mit Freundschaften, manchmal auch mit den Eltern oder anderen Erwachsenen. Es kann zu Eifersucht oder zu Streitereien kommen. In die Zeit der Pubertät fällt auch für viele Jugendliche das erste Verliebtsein. Die Glücksgefühle und Enttäuschungen wechseln sich ab. Die Pubertät kann ganz schön aufregend, manchmal auch anstrengend sein! Es kann sein, dass sich dein Körper verändert, bevor du gefühlsmäßig dazu bereit bist. Früher oder später gewöhnen sich alle Jugendlichen daran. Es eilt nicht; du hast Zeit. 3. Diskutiert folgende Fragen: Was kommt euch bekannt vor? Was habt ihr selbst oder bei älteren Geschwistern schon erlebt? Hygiene 1. Es gibt menschliche Gerüche, die unangenehm sind. Notiert hier die Gerüche, die euch am meisten stören. 5 NMG Sexualaufklärung AB 2. Schreibt in die erste Kolonne die Gerüche von Aufgabe Nr. 1. Diskutiert über die Ursachen und über die mögliche Vermeidung von Gerüchen. Füllt nun auch die zweite und dritte Kolonne aus. 3. Was unternimmst du für dein körperliches Wohlbefinden? Notiere. Geschlechtsorgane weiblich oder männlich? Begriffe Eierstock 6 M/W NMG Sexualaufklärung Hoden Penis Vagina Harnröhre Eileiter Brüste Brustwarzen Hodensack Schamhaare Gebärmutter Prostata Samenbläschen Anus Männliche Geschlechtsorgane 7 AB NMG Sexualaufklärung AB 1. Erkläre die männlichen Geschlechtsorgane, die du im NaTech auf der S. 68 kennengelernt hast. Notiere die Funktion in Stichworten und zeichne dazu ein Bild, wie du dir das Geschlechtsorgan vorstellst. Das NaTech hilft dir dabei. Bezeichnung Funktion Bild 8 NMG Sexualaufklärung AB Da geht es durch! 1. Du hast die männlichen Geschlechtsorgane kennengelernt. Beschrifte erneut die Körperteile, die du kennengelernt hast. An was kannst du dich erinnern? 9 NMG Sexualaufklärung AB Setze dort Nummern, was du noch kennst. 2. Erkläre anhand der Abbildung den Weg der Spermien von den Hoden bis in den Samenleiter. Weibliche Geschlechtsorgane 10 NMG Sexualaufklärung AB Da geht es durch! 1. Zwischen Darmausgang und der Öffnung, wo der Urin ausgeschieden wird, befindet sich die Scheide. Das ist die Öffnung zur Gebärmutter. In einem Modell kannst du das gut sehen. Beschrifte in der Abbildung unten alle Teile, die du kennengelernt hast. Du kannst sie selbst nummerieren. 11 NMG Sexualaufklärung AB Eizelle unterwegs! Über die Scheide haben Frauen einen direkten Zugang zum Körperinneren, direkt in die Gebärmutter. Damit keine Krankheitserreger dorthin aufsteigen können, ist die Scheide eine besondere Schutzzone. In der Scheide ist es nämlich sauer. Auch Spermien vertragen diese Säure nicht und sterben dort in kurzer Zeit ab. Wenige Tage im Monat sind die Bedingungen aber anders, so dass sich die Spermien wohlfühlen und nicht absterben. Im hinteren Teil der Scheide, dort wo der Übergang zur Gebärmutter ist, befindet sich der Gebärmutterhals. Im Gebärmutterhals hat es Drüsen, die Schleim produzieren. • Wenn keine Eizelle reif ist, fühlt sich der Schleim zäh und klebrig an und sieht aus wie 12 NMG • Sexualaufklärung AB Quark. Darin können Spermien nicht überleben. Wenn eine Eizelle reif wird und sich viel Östrogen im Körper befindet, wird der Schleim immer flüssiger. Er wird milchig und dann ganz durchsichtig. Er sieht aus wie Eiweiss von einem Hühnerei. In diesem Schleim befinden sich besonders viele Nährstoffe. Darin fühlen sich die Spermien pudelwohl und können sich stärken. Wenn Mädchen in die Pubertät kommen und in den Eierstöcken die ersten Eizellen aufgeweckt werden, fängt auch die Produktion des Zervixschleims an. Dieser kann schon ein bis zwei Jahre vor der ersten Menstruation da sein. Er ist weisslich, darum wird er auch Weissfluss genannt. Wenn sich Mädchen aufmerksam beobachten, können sie sehen, wenn der Schleim das erste Mal flüssiger wird. Das ist ein Zeichen, dass bald die erste Eizelle reif ist und auch die erste Menstruation bald bevorsteht. Frauen können also nicht immer schwanger werden, sondern nur dann, wenn die Bedingungen für die Spermien ideal sind. Dann also, wenn der Schleim glasig klar und durchsichtig ist. Der Schleim begleitet Frauen so lange, wie sie Kinder bekommen können. Er fängt in der Pubertät an und hört dann in den Wechseljahren auf, wenn keine Eizellen mehr reif werden und Frauen keine Menstruation mehr bekommen. Der Menstruationszyklus 3 4 2 13 NMG Sexualaufklärung AB 5 1 6 Der Menstruationszyklus in Worten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 1 1 1? – Jawohl! Hier siehst du eine Eizelle. Wenn diese Eizelle durch ein Spermium befruchtet wird, kann ein Kind entstehen. Dabei stossen die Spermien gegen die Aussenhülle der Eizelle. Wo sich die Hülle auflöst, kann ein Spermium zur Eizelle gelangen. Die beiden verschmelzen miteinander. Die Entwicklung des Babys geht von einer befruchteten Eizelle aus (Vergleich, S. 70 im NaTech). Sie ist so winzig, dass man sie kaum sehen kann. Die Eizelle teilt sich. Es entstehen zwei Zellen, dann vier, bis eine kleine Anhäufung von Zellen entstanden ist. Diese nennt man Embryo. Dieser Embryo nistet sich in der Gebärmutterwand ein. 14 NMG Sexualaufklärung AB Als Schutz bildet sich um den Embryo eine kräftige mit Flüssigkeit gefüllte Blase. Dies ist die Fruchtblase. Durch die Nabelschnur wird der Embryo vom Körper der Mutter ernährt. 1. Monat: Das Baby ist etwa so gross wie eine Linse. 2. Monat: Das Baby ist 2.5cm gross und sieht schon wie ein kleiner Mensch aus. 3. Monat: Der Arzt kann nun den Herzschlag erkennen. 4. Monat: Das Baby ist etwa so schwer wie eine Schokoladentafel. Es kann Daumen lutschen und Grimassen ziehen. 5. Monat: Das Baby kann hören. Es ist ungefähr 300g. 8. Monat: Das Baby wird jetzt auch Fötus genannt. 9. Monat: Das Baby ist etwa 47cm gross. Die Knochen des Kopfs sind leicht verformbar. So kann es leichter durch den Geburtskanal. Verhütungsmittel Nicht immer, wenn ein Paar Geschlechtsverkehr hat, möchten die beiden auch ein Kind zeugen. Es gibt Möglichkeiten, dies zu verhindern. Man nutzt Verhütungsmittel. Bei der Wahl des Verhütungsmittels ist es sehr wichtig, dass das Paar darüber spricht. Es soll sich gemeinsam für die passende Lösung entscheiden. Es gibt Verhütungsmittel, die verhindern, dass Spermien zur Eizelle kommen. Andere unterdrücken den Eisprung. Manche sorgen dafür, dass die Schleimhaut in der Gebärmutter nicht aufgebaut wird. Ein befruchtetes Ei kann sich dann nicht einnisten. Und wieder andere sorgen dafür, dass der Schleim nicht flüssig wird. Die Spermien können dann nicht zur Eizelle gelangen. Beim Geschlechtsverkehr können auch Krankheiten übertragen werden. Man nennt sie sexuell übertragbare Krankheiten. Eine dieser Krankheiten heisst AIDS. 15 NMG Sexualaufklärung AB 1. Schau dir die Verhütungsmittel an. Es ist eine Auswahl. Notiere mögliche Vorund Nachteile, die dir zu jedem Verhütungsmittel einfallen. Fragen können auch notiert werden. a) Kondom Das Kondom wird über den steifen Penis gestülpt. So wird verhindert, dass Spermien zur Eizelle gelangen können. Das Kondom schützt als einziges Verhütungsmittel auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. b) Pille, Vaginalring und Pflaster Alle drei sind hormonelle Verhütungsmittel. Diese Mittel wirken wie die natürlichen Botenstoffe des Körpers. Sie verhindern den Eisprung. Die Schleimhaut in der Gebärmutter wird nicht dicht aufgebaut und der Schleim wird nicht flüssig. c) Hormonspirale Auch die Hormonspirale ist, wie der Name sagt, ein hormonelles Verhütungsmittel. Sie wird vom Frauenarzt oder der Frauenärztin in die Gebärmutter gelegt. Sie verhindert, dass sich die Schleimhaut in der Gebärmutter dicht aufbaut und dass der Schleim flüssig wird. 16 NMG Sexualaufklärung AB d) Diaphragma Das Diaphragma wird von der Frau vor den Eingang zur Gebärmutter gelegt. So wird den Spermien der Durchgang verwehrt. Tipps für Mädchen und Jungen 17 NMG Sexualaufklärung AB Nein sagen! 1. Ein Mädchen oder ein Knabe soll zum Küssen überredet werden. Was hältst du davon? 2. Lies die untenstehenden Aussagen durch. Suche mögliche Antworten und schreibe sie auf die Linien. 18 NMG Sexualaufklärung 3. Was hältst du von folgender Aussage: „Küss mich! Oder traust du dich etwa nicht? 4. Notiere alle deine Gedanken und Gefühle auf dieser Seite. 19 AB NMG Sexualaufklärung 20 AB