Arbeitsblatt: Inhaltsangabe

Material-Details

Theorie
Deutsch
Texte schreiben
8. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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186
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03.06.2024

Autor/in

Aniela Müller-Schenk
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Aufbau der Inhaltsangabe Eine Inhaltsangabe besteht in der Regel aus drei Bestandteilen: • Einleitung • Hauptteil • Schluss In der Einleitung werden die wichtigsten Fakten zum Werk genannt: Textsorte, Autor, Titel, Handlungsort, Handlungszeit und Thema des Textes; außerdem wird die Handlung so knapp wie möglich umrissen. Manchmal wird die Einleitung auch als Basissatz oder Kernsatz bezeichnet. Der Hauptteil der Inhaltsangabe fasst die Handlung des Textes zusammen. Die Handlungsschritte werden in der chronologisch richtigen Reihenfolge wiedergegeben. Hilfestellungen zum Verfassen des Hauptteils findest du weiter unten auf dieser Seite (»Tipps und Techniken«). Im Schlussteil kann kurz auf die Wirkung des Werkes, mögliche Absichten des Autors oder sprachliche Eigenschaften der Lektüre eingegangen werden. Nicht immer wird solch ein Schluss benötigt; der Schlussteil jedoch rundet eine gute Inhaltsangabe ab. Sachliche, nüchterne Sprache Die Sprache der Inhaltsangabe ist sachlich und knapp; sie ist unabhängig vom Stil des Originaltextes. Schreibe in deinen eigenen Worten. Verzichte auf Wertungen und umgangssprachliche Ausdrücke. Die Sätze sollten kurz und einfach verständlich sein. Die richtige Zeitform Inhaltsangaben werden stets in der Gegenwartsform (Präsens) geschrieben. Beispiel für die richtige Zeitform: Richtig: »Dr. Heinrich Faust ist ein angesehener Wissenschaftler [].« Falsch: »Dr. Heinrich Faust war ein angesehener Wissenschaftler [].« Nur wenn innerhalb der Handlung auf vorherige Geschehnisse verwiesen wird, dann gibt man dieses Geschehen in der Vergangenheitsform des Perfekts wieder. Korrekte Reihenfolge Alle Handlungsschritte werden in der richtigen chronologischen (zeitlich geordneten) Reihenfolge wiedergegeben. Eigene Worte, keine Zitate In einer Zusammenfassung sollte niemals aus dem Originaltext abgeschrieben werden. Inhaltsangaben (nach schulischen Regeln) enthalten also keine Zitate. Falls eine bestimmte Aussage für die Handlung sehr wichtig ist, wird die direkte Rede in die indirekte Rede umgewandelt. Die eigenen Worte sollten nüchtern und sachlich sein. Auf umgangssprachliche Wendungen und Allgemeinplätze verzichtet man komplett. Die richtige Länge Eine Inhaltsangabe ist stets wesentlich kürzer als der Originaltext. Gleichzeitig lassen sich keine pauschalen Aussagen zur perfekten Länge machen. Zum einen hängt der benötigte Umfang einer Inhaltsangabe natürlich von der Länge des Originaltextes ab; zum anderen spielt auch die Informationsdichte des zusammenzufassenden Werkes eine Rolle. Drittens muss die jeweilige Anforderung an die Inhaltsangabe beachtet werden. So kann beispielsweise die Aufgabe eines Deutschlehrers sein, dass die Schüler nicht mehr als eine DIN-A4-Seite schreiben. • • • • • • • Das gehört nicht in eine Inhaltsangabe Darauf solltest du in der Zusammenfassung verzichten: Nebensächliche Einzelheiten Sprachliche Ausschmückungen Beispiele Zitate Direkte Rede Deine persönliche Meinung Analysen und Interpretationen* Im Schlussteil kann kurz auf mögliche Aussageabsichten oder literarische Motive eingegangen werden. Im Hauptteil der Inhaltsangabe sind Interpretationen allerdings nicht erlaubt. Wie schreibt man eine Inhaltsangabe? • • • • • • • • Tipps und Techniken zum Schreiben einer Inhaltsangabe Die folgenden Ratschläge und Arbeitstechniken haben sich beim Zusammenfassen von Textquellen bewährt. Die einzelnen Tipps eignen sich auch als Übung zur Vorbereitung von Inhaltsangaben. 1. Markierungen im Text Bei komplizierten Texten helfen Markierungen im Text: Streiche dir die wichtigsten Geschehnisse sowie Namen und Orte im Text an. Das hilft dir, später beim abermaligen Überfliegen des Textes relevante Passagen wiederzufinden. 2. Überschriften für Textabschnitte Ebenfalls hilfreich sind Überschriften, mit denen du (je nach Länge des zusammenzufassenden Originaltextes) einzelne Absätze, Seiten oder Kapitel versiehst. Formuliere die Überschriften so treffend wie möglich: Wer macht was? Was passiert wo und warum? 3. Mit Stichworten beginnen Es ist eine große Hilfe, sich die wichtigsten Fakten und den Handlungsablauf zunächst stichpunktartig zu notieren. Ein in Stichpunkten verfasstes Inhaltsverzeichnis hilft dabei, sich selbst einen Überblick über den Inhalt der Lektüre zu verschaffen. Jetzt wird deutlicher, auf welche überflüssigen Details man in der Zusammenfassung verzichten kann. Ist das Gerüst in Form von Stichpunkten fertig, kann die Inhaltsangabe im nächsten Schritt ausformuliert werden. 4. Beantwortung der wichtigsten W-Fragen Die folgenden Fragen (Wann? Wo? Wer? Was? Warum?) sind eine hilfreiche Unterstützung beim Zusammenfassen der Handlung. Dabei müssen natürlich nicht alle Fragen (im Detail) beantwortet werden; vielmehr sollen sie als Leitfaden dienen. Wann spielt die Handlung? In welchem Jahr passiert etwas? Zu welcher Tages- oder Jahreszeit? In welchem Zeitraum spielt sich eine bestimmte Handlung ab? Wo spielt die Handlung? Welche Orte sind relevant für die Geschichte? Was sind die Handlungsorte? Wer sind die wichtigsten Personen der Handlung? Welche Personen spielen eine wichtige Rolle? Wer sind die Haupt- und Nebenfiguren? In welchem Verhältnis stehen die Figuren zueinander? Was passiert? • Was ist der Handlungskern? • Welches sind die wichtigen Handlungsschritte? • Welche Folgen haben die Vorgänge? Warum ereignen sich bestimmte Dinge? • Weshalb handeln Personen so, wie sie handeln? • Was führt zu den einzelnen Handlungsschritten? Bei der Warum-Frage muss darauf geachtet werden, keine unerlaubten Interpretationen oder Spekulationen anzustellen. Es darf in der Inhaltsangabe nur das wiedergegeben werden, was auch im Originaltext Erwähnung findet! Generell dürfen die W-Fragen nicht zu ausführlich beantwortet werden. Denke daran, dass die Inhaltsangabe so knapp wie möglich verfasst wird und keine unnötigen Einzelheiten enthält! Checkliste: Inhaltsangabe schreiben Ist die Inhaltsangabe fertig, kannst du anhand folgender Checkliste deinen Text nochmals überprüfen und bei Bedarf überarbeiten. • • • • • • • • • • • • • • • • Korrekter Aufbau (Einleitung, Hauptteil, Schluss)? Vollständigkeit der Einleitung? Alle wichtigen Handlungsschritte erwähnt? Schilderung der Ereignisse in der richtigen Reihenfolge? Beschränkung auf das Wesentliche (wichtigste Handlungsschritte)? Keine unnötigen Einzelheiten oder Ausschmückungen? Knappe und sachliche Ausdrucksweise? Ist die Inhaltsangabe im Präsens geschrieben? Vorzeitigkeit im Perfekt? Keine Zitate oder direkte Rede? Ist der Text gut lesbar und in sinnvolle Absätze gegliedert? Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung? Einleitung der Inhaltsangabe Eine Inhaltsangabe sollte mit einigen Fakten zum vorgestellten Werk beginnen. Folgende Eckdaten gehören in die Einleitung: Korrekter Titel des Werkes Vollständiger Name des Autors Literarische Gattung/Textsorte (Drama, Gedicht, Roman, ) Erscheinungsjahr bzw. Jahr der Uraufführung Ort und Zeit der Handlung Ebenfalls in der Einleitung wird die Handlung kurz umrissen. Dazu genügen ein bis zwei Sätze. Es muss deutlich werden, wer die Hauptpersonen sind. Manchmal wird die Einleitung auch Basis- oder Kernsatz genannt, wobei dies nicht heißt, dass die Einleitung nur einen Satz lang sein darf. Oft hilft es der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit, den Basissatz in zwei oder drei Sätze aufzuteilen. Trotzdem gilt: Die Einleitung sollte so kurz wie möglich sein! Hauptteil der Inhaltsangabe Nachdem die Einleitung geschrieben ist, geht es im Hauptteil einer Inhaltsangabe um die eigentliche Handlung. Hier wird das Wesentliche des Inhalts zusammengefasst. Der Handlungsablauf muss unbedingt in der zeitlich korrekten Reihenfolge wiedergegeben werden. Das gilt insbesondere dann, wenn es im Originaltext • • • • • • • • • • • Zeitsprünge und Rückblicke gibt. Es gibt einige Fragen, die beim Schreiben des Hauptteils helfen. Die Zusammenfassung sollte sich aber nicht an der Reihenfolge der Fragen, sondern am Handlungsablauf orientieren. Wer sind die Hauptpersonen? Was sind die wichtigsten Ereignisse? Wo spielt sich die Handlung ab? Wann finden welche Vorgänge statt? Welche Geschehnisse hängen zusammen? Wie und was denken die Personen? Schluss der Inhaltsangabe Der größte Teil der Inhaltsangabe ist nun geschrieben. Trotzdem sehr wichtig ist auch ein guter Schluss. Dieser letzte Abschnitt geht über die eigentliche Handlung des Textes hinaus: Der Schlussteil kann eine kurze Bewertung des vorgestellten Werkes beinhalten (Rezension). Es bietet sich an, kurz auf mögliche Absichten des Autors einzugehen (Interpretation). Interessant ist aber auch die Wirkung, die ein Text auf den Leser erzielt. Alternativ kannst du auf Besonderheiten eingehen, wie beispielsweise eine ungewöhnliche Erzählperspektive. Es ist ebenso möglich, wichtige sprachliche Mittel zu erwähnen (z. B. rhetorische Figuren).