Arbeitsblatt: Dilemma Dossier
Material-Details
Ethik Dilemma
Lebenskunde
Ethik / Moral
9. Schuljahr
13 Seiten
Statistik
209777
139
5
06.06.2024
Autor/in
Hürzeler Patrick
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
RKE Ethik Dilemma-Situationen Das da? Ja? Schweige n? Es tun? Das dort? Nein? Reden? Es nicht tun? Name: Wichtig: Dieses Dossier gibst du am Schluss ab. Herr Hürzeler wird es genau anschauen und eine Note dafür geben. Er schaut auf: Vollständigke it: Ordentlichkei t: Schrift: Inhalt: Einleitung alle *-Aufgaben sind gelöst die *-Aufgaben wurden auf die Linien gelöst, das Heft weist keine Schäden auf, ist nicht vollgekritzelt, die Schrift ist gut leserlich wie gehaltvoll sind die Antworten In den allermeisten Situationen wissen wir zum Glück, wie wir uns verhalten sollten. Das haben wir von unseren Familien und Freunden oder auch in der Schule gelernt. In vielen Fällen finden wir auch durch logisches Nachdenken heraus, was in einer Situation das «richtige» Verhalten ist (oder zumindest wäre): Wir wissen, wir dürfen in einem Geschäft nichts «mitgehen lassen», ohne dafür zu bezahlen. Wir wissen, dass wir die Wahrheit sagen müssen und zu unserem Wort, das wir gegeben haben, stehen müssen. Wir wissen, dass wir unsere Interessen nicht einfach mit Gewalt durchsetzen dürfen. Wir wissen, dass wir andere Menschen höflich und respektvoll behandeln müssen. Dilemmas Doch es gibt auch schwierige Situationen. In diesen ist auf den ersten Blick nicht klar, was das richtige (oder bessere oder weniger schlechte) Verhalten ist. Wenn wir unser Gewissen befragen, sagt es nicht klar und eindeutig «Tu das, denn das ist richtig». Ein Dilemma wird darum auch Zwickmühle genannt. Bei Dilemma-Situationen spielen die Gefühle eine wichtige Rolle. Es gibt auch keine «ideale Lösung» und deshalb können wir uns nur schwer entscheiden. Wie auch immer wir uns verhalten, es sind nie alle damit zufrieden oder glücklich. Alltagsdilemmas Im Alltag begegnen wir hin und wieder in Dilemma-Situationen. Wenn es zum Beispiel darum geht, ob man einen Diebstahl in der Schule melden soll. Ein Mitschüler hat etwas gestohlen. Soll man das nun melden oder nicht? «Petzen» soll man nicht, aber bei Ungerechtigkeit wegschauen oder schweigen auch nicht. Was ist, wenn der Diebstahl mich nicht beeinflusst aber eine gute Freundin? Muss ich nur dann etwas sagen, wenn ich direkt von einer Lehrperson angesprochen werde? Wie entscheide ich mich, wenn ich den Dieb kenne? Weitere Beispiele im Alltag: Soll ich einem Bettler Geld geben? Oder soll ich besser nichts geben? Darf ich ein gefundenes Portemonnaie behalten? Oder muss ich es im Fundbüro abgeben? 1 Muss ich es melden, wenn jemand gemobbt wird? Oder reicht es, wenn ich «nicht mitmache»? Umgang mit Dilemmas Wie man mit einem Dilemma umgeht, ist unterschiedlich. Je nachdem auf welche Begründungen oder Überlegungen man sich stützt, entscheidet man sich für die eine oder die andere Möglichkeit. Man kann verschieden argumentieren (natürlich gibt es noch weitere Punkte): Beispiele Autoritäten: Du darfst im Unterricht das Handy nicht benutzen, weil die Lehrerin es untersagt. Recht und Gesetz: Du darfst im Unterricht das Handy nicht benutzen, weil es in der Hausordnung steht. positive und negative Folgen: Du darfst das Handy im Unterricht nicht benutzen, weil es zu schlechten Lernleistungen führt. Werte; Vorrang bestimmter Werte: Schüler dürfen das Handy im Unterricht nicht benutzen, weil es die Konzentration stört. Konzentriertes Lernen ist aber die Kernaufgabe von Schule. Es ist wichtiger als das Bedürfnis, jederzeit mit Freunden zu kommunizieren oder im Internet zu surfen. Beispiel: Das 100 Franken – Dilemma Die Lehrerin kommt morgens in die Klasse und sagt zu den Kindern: «Hört mal alle her. Frau Scholz vom Sekretariat hat heute morgen eine 100 Franken-Note im Treppenhaus verloren. Sollte sie jemand finden, bitte ich euch, ihr das Geld zurückzugeben.» Britta hatte das Geld vor Unterrichtsbeginn gefunden. Es lag hinter einem Abfallkorb. Sie war sich vollkommen sicher, dass sie keiner sah, als sie die Note aufhob. Und sie war froh über den Fund, denn ihre Mutter hatte in der nächsten Woche Geburtstag, und sie wollte ihr ein Geschenk kaufen. Doch was sollte sie tun? Britta mag Frau Scholz gern und sie weiss, dass Frau Scholz das Geld braucht, denn sie hat eine grosse Familie. Mögliche Handlungen Mögliche Konsequenzen/Folgen daraus Britta gibt die 100 Frau Scholl wird Britta sehr dankbar sein Franken-Note Frau Scholz Britta hat ein gutes Gewissen, da sie ehrlich war ab Britta kann kein Geschenk für ihre Mutter kaufen Britta ist traurig, da sie ihrer Mutter kein Geschenk kaufen kann Brittas Mutter ist enttäuscht, wenn sie kein 2 Geschenk bekommt Britta behält Franken-Note 3 die 100 Britta kann ein Geschenk für ihre Mutter kaufen Britta Frau Scholl wird traurig oder enttäuscht sein Britta hat ein schlechtes Gewissen gegenüber Frau Scholl Britta hat ein schlechtes Gewissen, da sie weiss, man soll ehrlich sein *Paulas Problem Paula ist acht Jahre alt und klettert sehr gerne auf Bäume. Sie ist sogar die beste Kletterin in der Nachbarschaft. Eines Tages fällt sie von einem Baum herunter, aber verletzt sich nicht. Ihr Vater sieht den Sturz. Er ist besorgt und sagt ihr, sie solle ihm versprechen, nicht mehr auf Bäume zu klettern. Paula verspricht es und beide geben sich die Hand. Am gleichen Tag trifft Paula ihre Freundin Anna und andere Freunde. Annas süsses Kätzchen sitzt auf einem Baum fest und kommt nicht mehr alleine herunter. Es muss sofort etwas getan werden, denn sonst könnte das Kätzchen vom Baum fallen. Da Paula die beste Kletterin ist, fragen die Kinder sie, ob sie auf den Baum klettern könnte, um das Kätzchen zu retten. Doch Paula erinnert sich an das Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben hat. Auftrag: Beantworte die Fragen. 1. Wer befindet sich in der Dilemma-Situation? 2. Wer hat wem ein Versprechen gegeben? 3. Um was ging es in diesem Versprechen? 4. Was ist das Dilemma in dieser Geschichte? 5. Wie könnte die Person, die sich im Dilemma befindet, handeln und was wären die Folgen? 4 *Oma oder Hauptrolle? Fabian darf im Klassentheater die Hauptrolle spielen. Wochenlang hat er geübt, um die langen Texte auswendig zu lernen. Die ganze Klasse ist mit voller Motivation dabei, bastelt Kulissen und Requisiten, gestaltet Einladungen und organisiert Verkleidungen. Sie richten die Bühne zusammen ein und proben oft zusammen. Am Tag vor der Aufführung, als Fabian nach Hause kommt, erwartet ihn schon seine Mutter. Sie hat einen traurigen Gesichtsausdruck und wirkt bedrückt. Seine Grossmutter sei plötzlich schwer krank geworden. Die ganze Familie fahre jetzt sofort den weiten Weg zu ihr, um sie zu besuchen. Es reiche wohl nicht, auf die Aufführung wieder zu Hause zu sein. Fabian erschrickt und ist denkt an das Theater und seine Klasse: Er hat so lange geübt und sollte jetzt an der Aufführung nicht dabei sein? Niemand kann ihn doch in so kurzer Zeit ersetzen? Dann denkt er an seine liebe Grossmutter: Wie es ihr wohl geht? Auftrag: Stell dir vor Fabian ist in unserer Klasse und gut mit dir befreundet. Er ruft dich am Abend an und fragt dich um Rat. 1. Beschreibe ihm die verschiedenen Möglichkeiten. 2. Erkläre zu jeder Möglichkeit, was die möglichen Folgen sind. 3. Überlege dir Lösungsvorschläge, wie Fabian an der Aufführung teilnehmen kann und seine Grossmutter besuchen. Schreibe sie auf. 5 6 *Eigenes Velo oder Spende? Simon hat zum Geburtstag von seinem Götti 100 Franken bekommen. Er wünscht sich schon lange ein Velo und das geschenkte Geld kann er gut gebrauchen. Sein ganzes Taschengeld will er künftig regelmässig beiseitelegen, um zu sparen. «Schluss jetzt mit all den Süssigkeiten und Comics, die ich mir auf dem Schulweg immer wieder gekauft habe.» Nach dem Mittagessen sitzt er mit seiner Mutter am Küchentisch und beide hören Radio. Es kommen gerade die Nachrichten. Es wird berichtet, dass es in der Türkei ein Erdbeben gegeben hat. Viele Häuser sind eingestürzt. Tausende Menschen haben kein Zuhause mehr, brauchen Zelte, Wolldecken und etwas zu Essen. Der Radiosprecher lädt die Hörerinnen und Hörer ein, Geld für die Menschen in der Türkei zu spenden. Simon ist sehr aufgewühlt nach diesem Bericht. «Da zahle ich sofort etwas ein», sagt seine Mutter. «Und du», fragt sie Simon, «willst du von deinem Geburtstagsgeld nicht auch etwas spenden?» Auftrag: Bearbeite die Punkte 1.-3. durch und zeichne dann zu dieser Dilemma-Geschichte einen Comic mit Sprechblasen (4.). 1. Lies die Dilemma-Geschichte nochmals durch. Überlege dir dann, welche Szenen du malen könntest. 2. Markiere oder unterstreiche (mit unterschiedlichen Farben) Sätze im Text, die jeweils in ein Szenenbild deines Comics kommen. 3. Überlege dir einen eigenen Titel für deinen Comic und schreibe ihn auf der nächsten Seite neben «Comic » hin. 4. Zeichne einen Comic mit Sprech- und Gedankenblasen zu dieser Dilemma-Geschichte. Hinweis: Du musst nicht alle Felder benutzen. Bemale nur so viele wie du für deinen Comic brauchst. 7 COMIC – 8 Kreuzworträtsel 9 *Der Kaufhausdiebstahl Sharon und ihre beste Freundin Jill gehen einkaufen. Als sie so durch das Geschäft streifen, sieht Jill ein T-Shirt, das ihr unheimlich gefällt. Während Jill das T-Shirt anprobiert, schaut sich Sharon noch etwas um. Schon bald kommt Jill aus der Kabine und trägt ihren Mantel. Sie wirft Sharon einen viel-sagenden Blick zu und guckt auf das T-Shirt unter ihrem Mantel. Ohne ein Wort dreht sich Jill um und geht aus dem Laden. Kurze Zeit später gehen ein Sicherheitsbeamter, ein Verkäufer und der Verkaufsmanager auf Sharon zu. «Das ist sie – das ist eines der Mädchen. Kontrollieren Sie ihre Tasche» schreit der Verkäufer. Sharon gibt dem Sicherheitsbeamten die Tasche «Kein T-Shirt». «Ja, dann weiss ich, dass die andere es war», sagt der Verkäufer. Der Sicherheitsbeamte fragt den Manager, ob er den Fall weiterverfolgen soll. «Auf jeden Fall», meint dazu der Manager. «Ladendiebstahl wird zum grössten Kostenfaktor in diesem Geschäft. Ich kann Ladendiebe nicht einfach laufenlassen und erwarten, dass das Geschäft grossartig läuft.» Der Sicherheitsbeamte wendet sich Sharon zu und fragt sie: «Wie ist der Name des Mädchens?» Sharon guckt ihn nur an und sagt nichts. «Komm, spuck es aus», sagt der Sicherheitsbeamte. «Wenn du uns nichts sagst, kannst du für das Verbrechen oder zumindest der Mitschuld verantwortlich gemacht werden.» Auftrag: Versetze dich in die Rolle von Shanon. Was würdest du in dieser Situation machen und weshalb? Schreibe in ganzen Sätzen. Wäre ich Sharon würde ich: Weil: 10 *Der Spickzettel 11 UND WAS NUN Auftrag: Schau dir den Comic an und überlege dir, was das Dilemma darin ist. Dilemma im Comic: Wie würdest du handeln, wenn du Annika wärst? Und warum? Zeichne hier deine Entscheidung, wie Annika handeln soll. 12 Finde den Weg durch das Labyrinth. Verbinde die Zahlen in der richtigen Reihenfolge. 13 14 *Eigene Dilemma-Situation Du weisst nun was ein Dilemma ist und hast verschiedene DilemmaSituationen gelesen. Erfinde jetzt eine eigene Dilemma-Situation oder erzähl eine Dilemma-Situation, die du selbst schon erlebt hast. Schreibe auch wie die Person in deiner Dilemma-Geschichte handelt. Wenn du ein persönliches Erlebnis erzählst, schreibe auf, wie du gehandelt hast. Auftrag: Schreibe eine Dilemma-Situation in ganzen Sätzen. 15 *Abschlussgedanken Auftrag: Formuliere hier in ganzen Sätzen, was du aus der Bearbeitung dieses Dossier und der Auseinandersetzung mit Dilemma-Situationen mitnimmst. Schreibe mindestens 10 Sätze. Folgende Fragen können dir helfen die Sätze zu schreiben. Was bleibt dir von diesem Thema im Kopf hängen? Wie würdest du «Dilemma» jemandem erklären? Welche Gedanken machst du dir zu diesem Thema? Nach welchen Kriterien kann jemand entscheiden, wie er oder sie handeln soll? ,, 16 17