Arbeitsblatt: Mittlealter_NMG_Klass 5_Seuchen & Krankheiten
Material-Details
Mittlealter_NMG_Klass 5_Seuchen & Krankheiten
Geschichte
Mittelalter
5. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
209942
107
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08.07.2024
Autor/in
Aditi Asai
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
16 Seuchen und Krankheiten Gesundheit Im Mittelalter gab es viele Krankheiten, die wir auch heute noch kennen. Die Medikamente zur Behandlung fehlten jedoch in den allermeisten Fällen. Viele Menschen starben damals an Krankheiten, die heute problemlos heilbar sind. Die Pest Die Pest wurde im Mittelalter auch «Schwarzer Tod» genannt, wie bei Pestkranken schwarze Flecken auf der Haut festzustellen sind. Zu dieser Zeit waren die wahren Hintergründe der Pest noch ungeklärt und oftmals wurden Randgruppen oder der Zorn Gottes für diese Umstände verantwortlich gemacht. So kam es, dass in vielen Städten die Aussätzigen erschlagen wurden. In manchen Gegenden Europas fällt man über die Juden her. Aber Judenmord war nicht überall die Folge der Seuche, er konnte ihr nicht vorausgehen. Im Mittelalter traten Beulenpest, Hautpest und Lungenpest auf. Um der Lage einigermaßen Herr zu werden, durften die Pestkranken ihre Häuser nicht verlassen und mit niemandem Kontakt aufnehmen außer mit den Pestpflegern. Die Toten wurden sofort verbrannt. Die schnelle und weitläufige Ausbreitung ist zum Teil auf die rege Schifffahrt zu dieser Zeit zurückzuführen, da erkrankte Matrosen und Lebensmittel von Stadt zu Stadt gelangten. Weitere Krankheitsüberträger waren die Ratten, die zu dieser Zeit zahlreich in den Städten vorhanden waren. Die Trinkwasserversorgung stellte ein weiteres Problem dar, weil das Brunnenwasser zum Teil versucht war. Die Lepra Bei kaum einem anderen Thema gibt es so viele Interpretationsschwierigkeiten wie bei der Geschichte der Lepra. Manche Berichte und Informationen sind ungenau und überschneiden sich teilweise, da an der Korrektheit solcher Quellen oft gezweifelt werden kann. Die Ausbreitung dieser Krankheit erfolgte im Prinzip genauso wie bei der Pest. Wenn bei Nachbarn, Verwandten oder anderen Menschen Anzeichen von der tödlichen Hautkrankheit festgestellt wurden, musst das sofort einem Lepragericht gemeldet werden, das aus einem Arzt, einem Vogt und einem Priester zusammengesetzt war. Vor diesem Gericht wurden dann mit dem Verdächtigen einige höchst unfunktionelle Tests gemacht. Beispielsweise wurde der Betroffene ins Mondlicht gesetzt um zu kontrollieren, ob sich bei ihm die Haut in verschiedenen Farben spiegelt oder ob wie bei jedem Gesunden keine Veränderung auftritt. Solche Tests gab es damals zu Genüge und nur selten wurde ein Verdächtiger vom Gericht freigesprochen. In den meisten Fällen wurde er Betroffene in ein Leprösenheim gebracht und völlig von der Gesellschaft verstossen. Ein Leprakranker wurde auch aus NMG 5. Klasse der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. Hinzu kam, dass sie sich mit Holzklappen und spezieller Kleidung kennzeichnen mussten, um von den anderen Leuten sofort erkannt zu werden. Die Cholera Den arabischen und europäischen Seefahrern war bekannt, dass es in Südasien eine Krankheit gab, der man die alte griechische Bezeichnung «Cholera», also «Gallenfluss» gegeben hatte. Sie äusserte sich durch starken Durchfall, verknüpft mit heftigem Erbrechen, durch bläuliche Körperflecken und schnelle Gewichtsabnahme. Der Kranke starb innerhalb weniger Tage oder Wochen an Austrocknung. Wie bei allen Krankheiten und Seuchen des Mittelalters wurde auch hier die Ausbreitung durch die Intensivierung des Handels verstärkt. Es ist auch generell festzustellen, dass viele Seuchen und Krankheiten aus der asiatischen Region stammen und im damals «schmutzigen» Europa einen idealen Nährboden vorfanden, der durch mangelnde Hygiene und wenig medizinisches Fachwissen verstärkt wurde. Die Ruhr Die Ruhr wirft sehr viele komplexere bakteriologische und damit medizingeschichtliche Fragen auf. Unter dem Begriff fasst man Infektionskrankheiten des Verdauungsapparates mit bestimmten klinischen Symptomen und Verläufen zusammen, die jedoch durch sehr unterschiedliche Erregertypen verursacht werden. Daher muss auch die historische Rolle unklar bleiben, da man zu dieser Zeit noch keine Mikroben und Keime kannte. Im Vergleich zur Cholera richtete das Fleckfieber nicht so viel Schaden an. Das Fleckfieber war zu allen Zeiten eine typische «Kriegskrankheit». Doch auch in Friedenszeiten wurden die Leute von dieser Infektionskrankheit nicht verschont, die wie alle Seuchen auf Handelsrouten, Seidenstrassen, Salzstrassen und Pilgerwegen aller Religionen verbreitet wurde. Fazit Zusammenfassend sind die Seuchen und Krankheiten der grösste Feind des Mittelalters und haben wohl mehr Tote gefordert als alle Kriege dieser Zeit zusammen. Deutlich wird auch die Machtlosigkeit der Medizin im Mittelalter und die schlechten hygienischen Voraussetzungen, die von den Toiletteneinrichtungen bis zur Trinkwasserversorgung reichen. Es ist aber auch eine Zeit des Aufbruchs in andere Regionen der Erde. Der Mensch wird auch immer mobiler und mit ihm die todbringenden Seuchen. Trotzdem ist nicht jedes Verschwinden einer Seuche auf verbesserte Hygiene zurückzuführen. In vielen Fällen sind die Mediziner und Historiker heute noch ratlos, was das Verschwinden von Krankheiten angeht. 2