Arbeitsblatt: Bildung der Modi und Zeitenbildung im Konjunktiv
Material-Details
Erläuterungen + 1 Übung (mit Lösung)
Deutsch
Grammatik
8. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
210421
86
3
08.09.2024
Autor/in
Michael Eppinger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
A) Was versteht man unter den Modi unter einem Modus? (Aus: studiflix.de) Im Deutschen gibt es drei verschiedene Modi: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ. Ein Modus ist die Aussageweise eines Verbs. Das bedeutet, dass du einen Modus nutzt, um deiner Aussage eine Bedeutung zu verleihen. Im Deutschen gibt es drei Modi (Plural von Modus): den Indikativ (Wirklichkeitsform „normale Aussage), den Konjunktiv (Möglichkeitsform) und den Imperativ (Befehlsform). Je nachdem, welche Absicht du mit einer Aussage hast, nutzt du unterschiedliche Modi. Du nutzt den Indikativ, um Tatsachen auszudrücken den Konjunktiv, um Wünsche oder Möglichkeiten zu äussern den Imperativ, um Befehle oder Aufforderungen zu formulieren Modus Definition Der Begriff Modus (Plural: Modi) stammt vom lateinischen ‚modus‘ und ist eine grammatische Kategorie des Verbs. Der Modus beschreibt die Art und Weise, also wie etwas gesagt wird. Dabei ist konkret die Haltung des Sprechers zu seiner Aussage gemeint. B) Wie werden die Modi gebildet? 1. Indikativ Wie der Indikativ in den einzelnen Zeitformen gebildet wird, sollte dir aus deiner Primarschulzeit bekannt sein. 2. Konjunktiv Die Bildung des Konjunktivs war schon Inhalt der zurückliegenden WoPla-Aufträge, ebenso der letzten Input-Lektion! (Vergleiche: online-lernen.levrai.de!!) Hier nochmals das Wasentliche: Der Konjunktiv wird durch den Präsensstamm des Verbs e gebildet. Beispiele: Indikativ: er komm – Konjunktiv I: er komm – Indikativ: du sag – st Konjunktiv I: du sag – – st !!!!!!!!!Ist der Konjunktiv allerdings gleich lautend mit einer (Präsens-)Form im Indikativ (betrifft nur die regelmässig konjugierten, also die schwachen Verben, bei denen die Endung verändert wird), wird auf den Konjunktiv II als Ersatzform zurückgegriffen.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Beispiele: Indikativ: ich lauf – Konjunktiv I: ich lauf e Folge: Konjunktiv II: ich lief – Indikativ: wir komm – en Konjunktiv I: wir komm – – Folge: wir käm – – 3. Konjunktiv II Der Konjunktiv II wird durch den Präteritumstamm des Verbs e gebildet. Beispiele: Indikativ: er ruf – Konjunktiv II: er rief – Indikativ: ihr sprech – Konjunktiv II: ihr sprach – (e) – !!!!!!!!!Ist der Konjunktiv II allerdings gleich lautend mit einer Präteritum-Form im Indikativ, (betrifft auch hier wieder nur die regelmässig konjugierten, also die schwachen Verben, bei denen die Endung verändert wird) muss auf die Umschreibung mit „würde Infinitiv zurückgegriffen werden.!!!!!!!!!!!! Beispiel: Indikativ: du sagt e st Konjunktiv II: du sagt e st oder mit Umschreibung: würdest sagen Indikativ: Hansruedi meint: „Du sagtest aber nicht die Wahrheit. Konjunktiv II: Hansruedi meint, dass du aber nicht die Wahrheit sagtest. Folge: Hansruedi meint, du würdest aber nicht die Wahrheit sagen Umschreibung!!!!!!!!!!!! Nota bene: Bei der Bildung des Konjunktiv II ist öfters der Umlaut erforderlich: Indikativ: ich sitz – Konjunktiv II: ich (sass – e) säss – Bsp.: Kommen Präsens Perfekt Futur Indikativ ich komme du kommst er/sie/es kommt wir kommen ihr kommt sie kommen ich bin gekommen du bist gekommen er/sie/es ist gekommen wir sind gekommen ihr seid gekommen sie sind gekommen ich werde kommen du wirst kommen er/sie/es wird kommen wir werden kommen ihr werdet kommen sie werden kommen Konjunktiv ich (komme) käme du kommest er/sie/es komme wir (kommen) kämen ihr kommet sie (kommen) kämen ich sei gekommen du seiest gekommen er/sie/es sei gekommen wir seien gekommen ihr seiet gekommen sie seien gekommen ich (werde) würde kommen du werdest kommen er/sie/es werde kommen wir (werden) würden kommen ihr (werdet) würdet kommen sie (werden) würden kommen Konjunktiv II ich käme du kämest er/sie/es käme wir kämen ihr kämet sie kämen ich wäre gekommen du wärest gekommen er/sie/es wäre gekommen wir wären gekommen ihr wäret gekommen sie wären gekommen ich würde kommen du würdest kommen er/sie/es würde kommen wir würden kommen ihr würdet kommen sie würden kommen Wichtig: Die Ersatzformen (übereinstimmender Indikativ und Konjunktiv I) in der Tabelle sind kursiv gedruckt! Die Zeitformen (Tempora) im Konjunktiv Bsp.: rufen Präteritum Konj. II riefe Konj. Perfekt 1. Pers. Sing. Präsens Konj. rufe habe gerufen Konj. Konj. Futur 1 Plusquamp. hätte gerufen werde rufen 2. Pers. Sing. rufest riefest habest gerufen hättest gerufen 3. Pers. Sing. rufe riefe habe gerufen hätte gerufen werde rufen 1. Pers. Pl. rufen riefen haben gerufen hätten gerufen werden rufen 2. Pers. Pl. rufet riefet habet gerufen hättet gerufen werdet rufen 3. Pers. Pl. rufen riefen haben gerufen hätten gerufen werden rufen werdest rufen Konj. Futur 2 werde gerufen haben werdest gerufen haben werde gerufen haben werden gerufen haben werdet gerufen haben werden gerufen haben Beachte die ungewöhnlich „klingenden Formen der 2. Pers. Sing. 2. Pers. Plural (Unterstreichungen!!) Fortsetzung Blatt 4b Blatt 4b Aufgabe: Ergänze die nachfolgende Tabelle im Konjunktiv! Verb: laufen Präsens 1. Pers. Sing. Präteritum Perfekt Plusquamp. Futur 1 Futur 2 2. Pers. Sing. 3. Pers. Sing. 1. Pers. Pl. 2. Pers. Pl. 3. Pers. Pl. 4. Imperativ Den Modus Imperativ nutzt du, um einen Befehl oder eine Aufforderung auszudrücken. Diese richtest du an eine Person im Singular im Plural. Dabei steht das Verb im Imperativ im Satz an erster Stelle. Beispiele: Aufforderung an 2. Person im Singular (du): Komm jetzt endlich! Aufforderung an 1. Person im Plural (wir): Starten wir mit dem Spiel! Imperativ – Bildung Um den Imperativ zu bilden, setzt du das Verb in seiner angepassten Präsensform an den Anfang des Satzes. (Beispiele, siehe unten!) Merke: Achte bei der Bildung der Befehlsform in der 2. Person Singular (du) darauf, dass bei unregelmässigen Verben ein Vokalwechsel stattfindet (e i/ie). Zum Beispiel: Infinitiv 2. Person Singular (du) 1. Person Plural (wir) 2. Person Plural (ihr) 3. Person Plural (Höflichkeitsform) machen mach machen macht machen laufen lauf laufen lauft laufen essen iss essen esst essen Verwendung des Imperativs Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie du den Imperativ nutzen kannst. Neben Aufforderungen und Befehlen nutzt du den Imperativ zum Ausdruck von: Anleitungen/Anweisungen: Schneide drei Tomaten in mundgerechte Stücke! Ratschläge: Esst nicht so viele Süssigkeiten! Bitten: Machen Sie bitte die Tür zu! Verbote: Betretet dieses Gebäude nicht! Warnungen: Achte auf den Strassenverkehr! Lösung Aufgabe: Ergänze die nachfolgende Tabelle! Verb: laufen Präsens Konj. 1. Pers. laufe Präteritu Konj. II lief Perfekt Plusquam Futur 1 p. Futur 2 sei wäre werde werde Sing. gelaufen gelaufen laufen 2. Pers. Sing. laufest (*) liefest (*) seist gelaufen wärest gelaufen werdest laufen 3. Pers. Sing. laufe liefe sei gelaufen wäre gelaufen werde laufen 1. Pers. Pl. laufen liefen seien gelaufen wären gelaufen werden laufen 2. Pers. Pl. laufet (*) liefet (*) seiet gelaufen wäret gelaufen werdet laufen 3. Pers. Pl. laufen liefen seien gelaufen wären gelaufen werden laufen (*) Eingefügtes e Sichtbarmachen des Konjunktivs!!! gelaufen sein werdest gelaufen sein werde gelaufen sein werden gelaufen sein werdet gelaufen sein werden gelaufen sein Was passiert bei Vor- und Nachzeitigkeiten in Konjunktivsätzen? Erinnern Sie sich an die Konjugationen der Hilfsverben sein/haben und werden? Diese helfen uns dabei, auch im Konjunktiv Vorzeitigkeit oder Nachzeitigkeit auszudrücken. Neuen Studien zufolge sei jeder dritte Deutsche gefährdet. Neuen Studien zufolge sei jeder dritte Deutsche gefährdet gewesen. Neuen Studien zufolge werde jeder dritte Deutsche gefährdet sein. Der erste Satz bezieht sich auf die Gegenwart des Hauptsatzes, während der zweite Satz eine Vorzeitigkeit ausdrückt. Das dritte Beispiel wiederum nimmt auf einen späteren Zeitpunkt als den Erzählzeitpunkt des Hauptsatzes Bezug. Doch diese Zeitenfolge ist ebenfalls im Konjunktiv II möglich: Es scheint fast so, als gäbe es kein Leid mehr. Es scheint fast so, als hätte es kein Leid mehr gegeben. Es scheint fast so, als würde es kein Leid mehr geben. Dasselbe Zeitengefüge sehen wir in Konditionalsätzen. Konditional benutzt keinen Konjunktiv, da die Bedingung möglich und eventuell wahrscheinlich ist. Sofern du noch Zeit hast, komm uns doch mal besuchen. Im Konditional II hingegen verwenden wir den Konjunktiv II, um die Unwahrscheinlichkeit und den unrealistischen Charakter der Bedingung herauszustellen. Falls er keine Zeit hätte, käme er doch nicht so oft zu Besuch. Falls er keine Zeit haben würde, würde er doch nicht so oft zu Besuch kommen. Im Konditionalsatz III hingegen verwenden wir die Vergangenheitsform des Konjunktivs II. Hierbei müssen wir beachten, dass die Bedingung nicht mehr erfüllt werden kann, da die Handlung in der Vergangenheit liegt und nur ausgedrückt werden soll, was hätte passieren können. Wenn sie gestern zu Besuch gekommen wäre, hätten wir sie alle kennenlernen können. Sie sehen also, mit dem deutschen Konjunktiv ist es halb so wild. Bei genauerer Betrachtung begegnet uns die Möglichkeitsform in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens: In Rezepten und Anleitungen (Man nehme ) In Liedtexten (Ihr Kinderlein kommet ) In Gedichten oder älteren Texten (Dein Reich komme, dein Wille geschehe ) In Sprichwörtern (Hätte, hätte, Fahrradkette!) In Höflichkeitsfloskeln (Wir würden uns freuen, wenn ) Wie dem auch sei, ich wünsche Ihnen gutes Gelingen im Umgang mit dem Konjunktiv!