Arbeitsblatt: Dossier Kommunikation

Material-Details

Kommunikation Begriffe
Lebenskunde
Kommunikation / Medien
7. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

210459
84
0
10.09.2024

Autor/in

Hürzeler Patrick
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Kommunikation Dieses Dossier gehört: 1. Was bedeuten die Begriffe „Kommunikation und „kommunizieren? Schau im Duden nach und schreibe die Bedeutung unten auf die Linien. 2. Mit welchen Mitteln kann der Mensch sich mit anderen Menschen verständigen? Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. 3. Hast du ein Handy? Wenn ja, wie viele SMS schreibst du ungefähr an einem Tag? 4. Bevorzugst du ein anderes Kommunikationsmittel als das Handy? Wenn ja, welches? 5. Was erwartest du von deinem Gesprächspartner? Zähle hier einige Regeln der Gesprächsführung auf. Lies dazu den Text im Buch auf Seite 29. . 6. Lest zu weit den Dialog „Sokrates im Café auf Seite 30. Was läuft bei diesem Gespräch schief? Besprecht dies zu zweit und schreibt die Ergebnisse auf. 7. Schreibt nun selber einen solchen Dialog, in dem das Gespräch nicht gut läuft. Es sollen mindestens zwei Personen vorkommen. Gebt eurem Dialog einen Titel! Wenn ihr wollt, könnt ihr auch einen Erzähler einsetzen. Schreibt den Dialog in euer Arbeitsheft. Wenn ihr Probleme habt, könnt ihr zuerst die zwei Schülerbeispiele durchlesen. Ihr findet diese vorne auf dem Pult. 2 Kommunikation Grundbegriffe Definition: Unter Kommunikation (lat. Mitteilung, Unterredung) versteht man den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache (verbal) mit bestimmter Betonung (paraverbal), und den Einsatz von Gestik und Mimik (nonverbal). Beispiele: verbal Verbale Kommunikation bedeutet, sich mit Worten, also sprachlich, zu verständigen. Dazu gehört das Schreiben (schriftliche Kommunikation), das Sprechen (mündliche Kommunikation) und auch die Gebärdensprache. nonverbal Nonverbale Kommunikation bezeichnet alles, was über das gesprochene Wort paraverbal hinausgeht. Dazu gehören Ihre Körpersprache, Ihre Mimik, Ihr Tonfall und vieles Die Art und Weise, wie du sprichst, vermittelt mehr. deinem Gegenüber deine Gedanken, Gefühle und Emotionen — das nennst du paraverbale Kommunikation. Sie meint also die Kommunikation jenseits der gesprochenen Sprache. Paraverbale Kommunikation beinhaltet: die Stimmlage (hoch/tief, tragend/zitternd) die Lautstärke (angenehm/unangenehm laut/sehr leise) die Aussprache (deutlich/undeutlich/genuschelt) die Betonung einzelner Wörter oder Satzteile das Sprechtempo (schnell/langsam) die Sprachmelodie (eintönig/moduliert/singend) Notizen: 3 Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun Die menschliche Kommunikation ist schnell beschrieben: Ein Sender möchte etwas mitteilen, dazu gibt er eine Nachricht von sich. Ein Empfänger erhält diese Nachricht und muss diese dann entschlüsseln. Dieser Empfänger kann dann seine Rolle wechseln und zum Sender werden und eine Nachricht an die andere Person zurückschicken. Ein Beispiel für eine ganz alltägliche menschliche Kommunikation ist folgendes: Der Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun (1944 in Soltau geboren) hat ein Kommunikationsquadrat (auch Vier-OhrenModell und Vier-Seiten-Modell genannt) entwickelt, mit welchem solche Gesprächsituationen analysiert werden können. 4 Wenn man diese Nachricht nun genauer unter die Lupe nimmt, erkennt man, dass sie viele Botschaften gleichzeitig enthält. Diese Tatsache macht die zwischenmenschliche Kommunikation so kompliziert aber gleichzeitig auch spannend. In der oben stehenden Mitteilung des Mannes an die Frau „Du, da vorne ist grün! stecken viele (bewusste und unbewusste) Inhalte, welche hier nach Schulz von Thuns Modell betrachtet werden: 1. Sachinhalt Der Sachinhalt ist das, was durch gesprochene Worte des Senders vom Empfänger aufgenommen wird. Beim Sachinhalt stehen Daten, Fakten und Sachverhalte im Zentrum der Aufmerksamkeit. In unserem Beispiel erfahren wir: Die Ampel ist grün 2. Selbstoffenbarung Wer etwas von sich gibt, der gibt auch etwas von sich wieder. Ob man es möchte oder nicht, die Selbstoffenbarung ist in jeder Äußerung enthalten. In unserem Beispiel offenbart der Sender von sich: er ist deutschsprachig er sieht Farben er ist wach, beobachtet die Situation vielleicht: er hat es eilig 3. Beziehung Der Sender gibt dem Empfänger während der Kommunikation automatisch Signale über die Beziehung zu ihm. Durch Gestik und Mimik, durch Formulierungen und Tonfall macht der Sender seine Sympathie bzw. Antipathie gegenüber dem Empfänger erkennbar. Der Mann gibt der Frau in unserem Beispiel zu verstehen: Ich traue dir nicht recht zu, den Wagen ohne meine Hilfe optimal zu fahren 4. Appell 5 Der Sender will in der Regel mit seiner Äußerung gegenüber dem Empfänger etwas bewirken. Er will zum Beispiel, dass Wünsche erfüllt werden, Ratschläge befolgt werden oder seine Meinung mitgetragen wird. Der Sender übermittelt dem Empfänger im Gespräch also auch einen Appell. Der Appell des Mannes an die Frau könnte lauten: Gib endlich ein bisschen Gas, dann schaffen wir es noch bei grün Die Reaktion der Frau mit ihrer Aussage „Fährst du oder fahre ich?, könnte so gedeutet werden, dass sie seiner Botschaft auf der Beziehungsebene (Er traut der Frau nicht recht zu, den Wagen ohne seine Hilfe optimal zu fahren) als Bevormundung versteht und sich deshalb barsch dagegen wehrt. Zusammengefasst können die vier Seiten der Botschaft „Du, da vorne ist grün! mit dieser Abbildung gezeigt werden: Die vier Seiten des Quadrates sind nicht nur beim Sprecher ( vier Schnäbel) zu finden, auch der Hörer bedient sich beim Entschlüsseln der Botschaft seiner vier Ohren. Die Frau in unserem Beispiel hatte vor allem ihr Beziehungsohr offen und hat deshalb die Botschaft des Mannes vor allem auf der Beziehungsseite entschlüsselt. 6 Beispiel: Sie informiert über die Wetterverhältnisse, es ist kalt draussen, besser eine Jacke anziehen Sie macht sich Sorgen, dass sie nachher kaltAussage hat. Die Mutter ist auch sehr wetterempfindlich. der Mutter Mutter sorgt sich um die Gesundheit der Tochter, ihr ist es wichtig, dass die Tochter gesund bleibt (gute Mutter-Tochter Beziehung 7 existiert). Zieh dir eine Jacke an! eine Sachinformation (worüber ich informiere) blau eine Selbstkundgabe (was ich von mir zu erkennen gebe) grün, einen Beziehungshinweis (was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe) gelb, einen Appell (was ich bei dir erreichen möchte) rot. Situationsbeispiel: Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun Du kennst das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun, welches auf Sprecher wie auch auf Hörerseite vier Seiten hat: Analysiere nun folgende Situation nach den vier Botschaftsseiten: Markus hat Schwierigkeiten beim Lösen einer Physikaufgabe. Die Formeln der Elektrizitätslehre wollen ihm einfach nicht in den Kopf. Deshalb fragt er einen Klassenkameraden: „Würdest du mir bei dieser Aufgabe helfen? Der Sender (Markus) übermittelt: 1. Sachinhalt Ein Schüler braucht Hilfe bei einer schwierigen Physikaufgabe und fragt seinen Mitschüler. 8 2. Selbstoffenbarung Er hat Lücken Defizite im Fach Physik. Er hat zuwenig gelernt für die Lösung der Aufgabe. 3. Beziehung Sie kennen sich gut, sind befreundet. Gute Beziehung zwischen zwei Schülern (höfliche Bitte) 4. AppellEr ist verzweifelt und bittet um Hilfe bei seinem Klassenkameraden. 9 Jakob darf!? 1. Warum ärgert sich Jakob? Es ist kein dürfen sondern ein müssen. Die Lehrperson schreibt vor, was Jakob tun muss. 2. Darf Jakob wirklich? Hat er eine Wahl? Nein._ 3. Jede Botschaft Aussage enthält vier Ebenen. Auf welche dieser vier reagiert Jakob derart wütend? Erkläre! Appellebene Beziehungsebene sind im Zentrum. 4. Auf welcher Ebene schlägt er mit seiner Aussage zurück? Beziehungsebene 5. Stellt euch die Reaktion der Lehrerin vor, a) wenn sie aktiv zuhört. b) wenn sie nicht aktiv zuhört. Erfindet eine mögliche Reaktion der Lehrerin! a) Gespräch unter vier Augen suchen, Lösungen gemeinsam erarbeiten_ 10b) sich angegriffen, verletzt fühlen, unbeherrscht reagieren und den Schüler verbal 11 Kommunikation Wer zuhört erfährt mehr! Worum gehts? – Aktives Zuhören Wer nicht zuhören kann, ist nicht in der Lage zu diskutieren, ein Missverständnis zu klären, und wird daher bei seinen Mitmenschen „nicht anerkannt. Machen wir nicht oft den Fehler, dass wir auf bestimmte Aussagen ablehnend reagieren ohne den Gesprächspartner ausreden zu lassen? Wie oft fassen wir eine bestimmte Aussage als Angriff auf und denken uns sofort einen „Gegenschlag aus! Wir sind dann so sehr mit dieser Entgegnung beschäftigt, dass wir dem Gesprächspartner gar nicht mehr wirklich zuhören. Wer etwas hört, hört noch nicht unbedingt richtig zu. Gut zuzuhören ist deshalb wichtig, weil die meisten Äußerungen aus mehr als einer Botschaft bestehen. Auftrag Die folgende Liste enthält gute und schlechte Eigenschaften eines Zuhörers. Ordne gemeinsam mit einem Partner die Aussagen in eine Tabelle, die du in deinem Heft anlegst! Die Tabelle könnte so aussehen: Der perfekte Zuhörer Unarten eines Zuhörers Den Gesprächspartner aufgrund äußerer Merkmale innerlich ablehnen sich auf den Gesprächspartner einstellen sofort innerlich abschalten („Das ist uninteressant) während des Gesprächs zwanglosen Blickkontakt halte den Gesprächspartner anstarren sich Fachbegriffe oder Fremdwörter erklären lassen nur mit halben Ohr hinhören auf Tonfall und Lautstärke achten um zu erkennen, was dem Gesprächspartner wichtig ist nonverbale Signale (Gesichtsausdruck, Körperhaltung usw.) als Teile der Botschaft berücksichtigen Aussagen zusammenfassen, Rückfragen stellen sich von Störeinflüssen der Umgebung nicht ablenken lassen trotz Unklarheiten keine Fragen stellen 12 Asymmetrie der Gesprächspartner Eine asymmetrische Kommunikationssituation ist gegeben, wenn die Gesprächspartner nicht gleichrangig sind. Asymmetrie herrscht zwischen Schüler und Lehrer, Kundenberater und Kunde, Lehrling und Vorgesetztem. Solche Situationen erfordern viel Fingerspitzengefühl. Ein frecher, „patziger Tonfall imponierte vielleicht Gleichaltrigen, niemals aber höher gestellten Personen. Wer den falschen Ton erwischt, beleidigt den Gesprächspartner und verhindert ein gutes Gespräch! Denke bitte an deine Wortwahl! „Ursuper oder „megacool passen zwar bei Freunden und Kollegen aber nicht im Umgang mit deinen Vorgesetzten oder Bleibe immer höflich, auch wenn du dich gerade ärgern solltest. Das heißt nicht, dass du einfach alles hinnehmen musst. Sag deine Meinung, aber in einem ruhigen Tonfall! Wenn du die folgenden Zauberwörter öfters verwendest, wirkst du Gut ausgeruht und mit gepflegtem Äußeren kommst du besser an außerordentlich sympathisch! Übung Bereite dir schriftlich ein asymmetrisches Gespräch aus deiner Erfahrungswelt vor! Spiele die Situation dann mit deinem Partner! Versuche eine Situation vorzubereiten, bei der der „Höhergestellte einen scharfen Ton anschlägt! Beide Gesprächspositionen sollen von der Klasse bewertet werden! Berichte von asymmetrischen Gesprächssituationen, in denen du dich als Verlierer gefühlt hast! Diskutiere mit deinem Partner: Wie hätte eine positive Lösung aussehen können? 13 Kommunikation heisst sich verständigen Der Sender Informationen an den Empfänger über Medien (Informationsträger) äussert Vom Sender geht eine Nachricht Information aus Info wird „verschlüsselt, z.B. als Text weiter gegeben Encodieren Der Empfänger nimmt die Nachricht/ Information auf „Verschlüsselte Info wird verstanden Decodieren 2. Wir unterscheiden: Verbale Kommunikation Nonverbale Kommunikation nicht sprachlich) sprachlicher Text) Sprechen mittels Sprache Mimik (Gesichtsausdruck) Gestik (Körpersprache)) Zeichensprache, Bilder, Farben, Piktogramme Schreiben mittels Schriftsprache Der Text beinhaltet: Laute, Buchstaben, Silben, Wörter, Sätze; Regelkenntnisse zum Sprachgebrauch, zur Rechtschreibung, Grammatik und zum Ausdruck sind notwendig Vor- und Nachteile der schriftlichen und mündlichen Sprachverständigung Vorteil des Sprechens Vorteil des Schreibens 14 Nachteil des Sprechens Nachteil des Schreibens 15