Arbeitsblatt: Zahlen und Fakten zu Ruanda

Imperialismus Arbeitsblatt Zahlen und Fakten zu Ruanda Allgemeines Ruanda wurde von den ersten europäischen Besuchern als schönes, fruchtbares Land mit vielen Hügeln beschrieben. Das Land ist über 26000 km gross (zum Vergleich: die Schweiz ist über 41000 km gross) und befindet sich geografisch in Ostafrika, wird häufig aber auch als Teil von Zentralafrika angesehen. Die Nachbarländer sind Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Tansania und Uganda. Die Hauptstadt und gleichzeitig die grösste Stadt ist Kigali, mit circa 1.2 Mio. Einwohnern. Etwa 70 der Menschen in Ruanda sind in der Landwirtschaft beschäftigt, wobei viele Menschen als Selbstversorger tätig sind. Aus der Landwirtschaft stammen auch die wichtigsten Exportprodukte Ruandas: Kaffee und Tee. In Ruanda werden die Sprachen Kinyarwanda, Französisch, Englisch und Kiswahili gesprochen. Im Jahr 2023 lebten rund 13,6 Millionen Menschen in Ruanda (zum Vergleich: in der Schweiz lebten circa 8,8 Millionen Menschen). Ruanda gilt als das am dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Die zunehmende Überbevölkerung führt dazu, dass das Land für den Anbau knapp wird. Die Einwohnerzahl nahm in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enorm zu, da die Säuglings- und Kindersterblichkeit abnahm. 1950 hatte Ruanda 1,8 Millionen Einwohner, 1970 3,6 Millionen, 1980 5,0 Millionen und 1993 bereits 7,5 Millionen. Die religiöse Verteilung ist heute wie folgt: 49,5 der Bevölkerung sind Katholiken, etwa 39,4 Protestanten, 2,5 Muslime, 0,3 gehören anderen Religionen an und etwa 8,3 sind konfessionslos. Wirtschaft und Bildung Das Binnenland Ruanda verfügt über begrenzte Bodenschätze, ausser dem Methangas im Kivusee. In den letzten Jahren wurde begonnen, dieses Methangas zur Stromgewinnung zu nutzen, wobei es bereits für ein Drittel der Stromerzeugung Ruandas verantwortlich ist. Die Jugendarbeitslosigkeit bleibt hoch; von den 200000 Jugendlichen, die jährlich auf den Arbeitsmarkt kommen, finden nur etwa 30 eine Arbeit. Der Zugang zu höherer Bildung ist weiterhin schwierig, da Universitäten teuer sind. Es fehlt an Lehrmaterialien in den Schulen und Bücher sind nach wie vor eine Seltenheit. Die Landessprache ist Kinyarwanda, in den Schulen wird heute jedoch hauptsächlich Englisch unterrichtet. 2008 wurde Französisch als offizielle Bildungssprache durch Englisch ersetzt, um die Bindungen an Frankreich und die ehemalige Kolonialmacht Belgien zu lockern. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Kopf betrug 2022 etwa 850 US-Dollar. Im Jahr 2021 lebten etwa 38 der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, wobei diese Zahl seit 2008 stetig zurückgeht. Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, müssen von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag auskommen. Rund 34,6 der Bevölkerung hatten 2022 noch keinen Zugang zu Elektrizität. Sauberes Trinkwasser ist in Ruanda weiterhin ein Problem, aber der Zugang hat sich verbessert. Ruanda bleibt stark von internationaler Entwicklungshilfe abhängig, jedoch gibt es zunehmende Investitionen in die Infrastruktur und in andere Sektoren, die die Wirtschaft ankurbeln sollen. Die Landeswährung ist der Franc Rwandais (RWF). Für einen Schweizer Franken erhält man aktuell etwa 1.250 RWF (Stand 2023). Viele Menschen haben aufgrund fehlender finanzieller Mittel und administrativer Hürden (kein Pass, lange Reise, hohe Kosten) keine Möglichkeit, das Land zu verlassen. Aufgaben: 1. Wie viele Menschen leben in Ruanda auf einem Quadratkilometer und wie viele Menschen sind es in der Schweiz? 2. Zähle drei Kernprobleme des Landes auf? 3. Wie könnte Ruandas Situation verbessert werden? Wie könnte man gegen diese drei Probleme, die du genannt hast, ankämpfen? 4. Wie schafft man es, mit nicht mal zwei Dollar pro Tag zu überleben? Wie stellst du dir ein solches Leben vor?