Arbeitsblatt: Krieg im Sudan

Material-Details

Das Material gibt einen Ein- und Überblick über den Krieg im Sudan, der gerade jetzt tobt. Es ist somit hochaktuelles Material. Eingesetzt habe ich das Blatt als Abschluss des Themas Imperialismus. Bilder habe ich herausgenommen.
Geschichte
Anderes Thema
9. Schuljahr
2 Seiten

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17.09.2024

Autor/in

Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Imperialismus Arbeitsblatt Afrika heute – Krieg im Sudan Es ist die zurzeit grösste Flüchtlingskrise des Planeten: Mehr als zehn Millionen Menschen sind mittlerweile im Zuge der Kämpfe im Sudan vertrieben worden. Das Welternährungsprogramm warnt zudem vor der grössten Hungerkrise der Welt. Aber ein Ende des Bürgerkriegs, der vor einem Jahr, am 15. April 2023, begann, ist leider nicht in Sicht. Geografie Der Sudan ist ein Staat im Nordosten Afrikas. Im Sudan leben mit rund 45 Millionen ungefähr halb so viele Menschen wie in Deutschland. Von der Fläche her ist der Sudan jedoch mehr als fünf Mal so gross wie Deutschland. Der Sudan ist ein Land mit grosser ethnischer, religiöser und sprachlicher Vielfalt. Die Grenzziehungen, die während der Kolonialzeit vorgenommen wurden, zwangen verschiedene Gruppen, die unterschiedliche Interessen, Kulturen und Identitäten hatten, in einem Staat zusammenzuleben. Dies schuf eine Grundlage für dauerhafte Konflikte. Konfliktparteien Die Konfliktparteien in diesem innerstaatlichen Konflikt sind zum einen die sudanesischen Streitkräfte (SAF, engl. „Sudanese Armed Forces) unter General Abdel Fattah al-Burhan und zum anderen die paramilitärischen Kräfte (RSF engl. „Rapid Support Forces) unter General Mohamed Hamdan Daglo, auch „Hemeti genannt. Diese beiden Generäle waren einst verbündet! Ausländische Akteure nehmen Einfluss auf die Konfliktparteien und unterstützen diese: Ägypten und Iran stehen aufseiten der SAF, während die Vereinigten Arabische Emirate und Russland aktuell der RSF helfen. Ablauf Alles begann im Jahr 2018, als es zu Massenprotesten wegen steigender Lebensmittelpreise sowie Menschenrechtsverletzungen kam. Auch wurden nichtmuslimische Minderheiten im Sudan massiv unterdrückt und in der Macht- und Ressourcenverteilung benachteiligt, etwa durch eingeschränkten Zugang zu politischen Ämtern. Der langjährige Machthaber al-Bashir reagierte auf die Proteste mit Gewalt. Daraufhin stürzten die SAF und RSF gemeinsam Omar alBashir, der eine verfassungswidrige dritte Amtszeit angestrebt hatte. Nach dem Sturz al-Bashirs konkurrierten verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Zielen um einen Platz in der neuen politischen Ordnung. Abdala Hamdok wurde als Premierminister der Übergangsregierung ernannt. Am 3. Juni 2019 kam es erneut zu Protesten. Die Proteste in Khartum wurden vor allem von der RSF gewaltsam niedergeschlagen. Es gab Hunderte Tote und Verletzte. Am 3. Oktober 2020 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, dieses stiess jedoch auf Widerstand in der Bevölkerung. Diese wollte stärker beteiligt werden. Gemeinsamer Militärputsch am 25. Oktober 2021 durch SAF und RSF. SAFGeneral al-Burhan wurde als Machthaber eingesetzt. Proteste gegen das Militärregime wurden durch die Streitkräfte gewaltsam niedergeschlagen. AlBurhan rief den Ausnahmezustand aus. 05. Dezember 2022: Einigung auf ein Rahmenabkommen, welches Vereinbarungen über die Vergabe politischer Ämter zwischen al-Burhan und Hemeti beinhaltete sowie nach zwei Jahren Wahlen vorsah. 15. April 2023: Eskalation des Konflikts in Khartum. Gewaltsame Ausschreitungen und Kämpfe zwischen der SAF und RSF. Diese Eskalation markiert eine neue Ebene in der Auseinandersetzung, da die Gewalt seitdem offen und direkt in der Hauptstadt Khartum ausgetragen wird. Wie? – Mittel der Konfliktaustragung Bislang kämpften meist Sicherheitskräfte der Regierung gegen bewaffnete Widerstandsbewegungen oder Rebellengruppen. Nun kämpft die sudanesische Armee (SAF) gegen eine ebenfalls von der al-Bashir Regierung eingesetzte paramilitärische Truppe (RSF). Die RSF gilt als sehr mobile Truppe mit einer geschätzten Stärke von über 100000, welche Guerillataktiken in städtischen Gebieten anwendet. Die SAF hingegen setzt mangels ausreichender Bodenstreitkräfte vor allem Luftangriffe sowie Panzer im Kampf gegen RSFStellungen ein. Beide Parteien versuchen wichtige Versorgungsleitungen und militärische Infrastruktur des Gegners zu zerstören. Bei den Kämpfen kommt es zudem immer wieder zu Angriffen gegen zivile Infrastruktur, einschliesslich Märkten oder Krankenhäusern, wodurch bereits Hunderte Zivilist:innen getötet und Tausende vertrieben wurden. Bislang handelt es sich um einen innerstaatlichen Konflikt um die militärische Vorherrschaft im Sudan, jedoch hat der Konflikt das Potenzial, (über-)regionale Dimensionen anzunehmen und die humanitäre Situation im Nordosten Afrikas weiter zu verschärfen. Friedenspotenzial Friedensbemühungen werden nicht zuletzt durch die regionale, ethnische oder interessensspezifische Fragmentierung der Bevölkerung und der kämpfenden Akteure erschwert. Dies ist nicht zuletzt ein Erbe durch die Kolonisation der Europäer. Quellen: