Arbeitsblatt: Schuld Vergebung Neuanfang

Material-Details

ERG Lektion die sowohl ethische wie auch religiöse Aspekte abdeckt,
Lebenskunde
Ethik / Moral
7. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

211271
37
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04.12.2024

Autor/in

Franziska Spycher
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

UNTERRICHTSPLANUNG Einführung Ob es Gott gibt, ob und wie man ihn sich vorstellen kann, diese Fragen beschäftigen auch junge Menschen. An biblischen Beispielerzählungen sollen sie entdecken, wie Gott sich offenbart und wie Menschen ihre Gotteserfahrungen schildern. Sie sollen erkennen, wie die Bibel versucht, Jesus den Menschen Gott nahe zu bringen. Art des Textes Gleichnisse vermitteln nicht nur Wissen und Kompetenzen, sie lassen eine Welt entstehen, in der durch Identifikation und Distanzierung eine Neuorientierung möglich ist. Das ausgewählte Gleichnis zählt zu den Parabeln. Es wird eine Geschichte erzählt, in der sich Ungewöhnliches ereignet. Darin finden sich szenischer Aufbau und dialogische Struktur. Die Erzählung lässt sich nach der Einleitung (VV.11f) in zwei Hauptteile gliedern: a) Der jüngere Sohn und der Vater: VV.13-24 b) Der ältere Sohn und der Vater: VV.25-32. Man kann auch einen mittleren Teil erkennen, in dem in erster Linie der Vater agiert (VV.20b-24), aber die Handlungen des Vaters beziehen sich grundsätzlich immer auf einen seiner beiden Söhne. Auslegung der Sache Bis V.24 erkennt man die Haltung von Gott im Christentum; Gott nimmt die Sünder als Sünder an, ohne Vorbedingung. Auch der jüngere Sohn wird vom Vater angenommen ehe dieser irgendetwas von Reue und Umkehr sagen konnte. Im Protest des älteren Sohnes wird dem Widerspruch gegen diese Botschaft Raum gegeben. Dieser Widerspruch dürfte vor allem von Gesetzesfrommen gekommen sein. Es kann kritisiert werden, dass der Vater ungerecht gegenüber denen ist, die sich um die Erfüllung des Willens Gottes bemühen. Zu erklären wird diese besondere Situation so versucht, indem der Vater den verlorenen oder gar tot geglaubten Sohn wiedergefunden hat – das ist etwas so Großartiges, dass man sich freuen und mitfeiern muss. Elemente Für Lukas ist die Barmherzigkeit des „Vaters eine hervorgehobene Eigenschaft (Lk 1,54; Lk 1,72), die auch die Glaubenden übernehmen sollen (Lk 6,36; Lk 10,37). Sie zeigt sich auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Diese aus dem jüdischen Gottesbild übernommene Eigenschaft Gottes wird somit als ethische Forderung an die Glaubenden überführt: Der Vater ist Verhaltensvorbild für seine „Kinder, zugleich fordert er den Gehorsam im Verhalten. Angesichts dieser Vater-Metaphorik kann der Vater des Gleichnisses auf Gott bezogen werden. Die Aussage des Gleichnisses verschiebt sich dadurch nicht.1 Weitere Bilder scheint es in dieser Parabel nicht zu geben. Es sind 1 Auf diese Metaphorik würde ich im Unterricht nur eingehen, wenn es SuS gäbe, die dies von sich aus ansprechen. Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek vielmehr Erzählmotive, die auftauchen, wie z.B. jenes vom missratenen, verschwenderischen Sohn oder auch das Ringen der Söhne um die Liebe des Vaters. Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek A. Klären und Entscheiden für Lektionen oder Unterrichtseinheiten Stichwörter zum Klären Entscheiden. Von Hand oder als .doc ausfüllbar. Gründliche und ausführliche Klärungen Entscheidungen in separaten Dokumenten. Name der/des Studierenden Franziska Spycher Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Sache klären Der verlorene Sohn Das hier ausgewählte Gleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse in der Bibel. Es trägt je nach dem unterschiedliche Titel: Vom verlorenen Sohn Von den verlorenen Söhnen Von der Liebe des Vaters Nur schon diese unterschiedliche Betitelung spiegelt die vielfältige Deutungsmöglichkeit dieses Gleichnisses. Das Familienethos wird in diesem Gleichnis hochgehalten. Die Parabel hat zwei Hauptteile, in denen jeweils einer der beiden Söhne im Mittelpunkt steht. Der Jüngere fordert sein vorzeitiges Erbe, was nach jüdischem Recht auch legitim war. Danach konnte man keine weiteren Ansprüche stellen. Er erhielt vermutlich 1/3 des Vermögens, da dem älteren Sohn nach jüdischem Recht doppelt so viel zustand wie seinen Brüdern. Ebenfalls gehörte es zur damaligen Alltagswelt, dass ein Sohn wegzog, um seine Zukunft in der Fremde zu suchen. Als schließlich das Geld aufgebraucht ist, lässt sich der Sohn herab, Schweine zu hüten. Schweine galten bei Juden als unreine Tiere und das Schweinehüten war für sie eine niedere Tätigkeit. Noch geringer eingestuft wurden damals Tagelöhner, die zu jeder Zeit fristlos entlassen werden konnten. Als der Sohn wieder heimkehrt, nimmt der glückliche Vater ihn ohne Vorwürfe wieder auf und versieht ihn mit Zeichen der Autorität, der Freiheit und Sohnschaft (Schuhe, Ring, Gewand). Der andere Bruder, der wie jeden Tag der Arbeit nachgegangen ist, reagiert für uns verständlich mit Wut und Zorn. Doch der Vater erinnert ihn daran, dass der verlorene Sohn immer noch sein Bruder ist und man sich freuen kann, dass er wieder da ist. Über die Zukunft der beiden Brüder erfahren wir nichts. Das Gleichnis will zeigen, dass Gott jeden von uns bedingungslos liebt, auch ohne besondere Taten, und dass er uns mit offenen Armen empfängt, wenn wir reuig zu ihm zurückkommen. Bedingungen klären Die Lektion wurde gemäss Aufgabe anhand der hermeneutischen Methode der Textinterpretation geplant. SuS haben im D-Unterricht die Textanalyse und rhetorische Mittel behandelt, unter diesen auch die Metapher. Da Gleichnisse metaphorische Erzählungen sind, bietet sich die Behandlung eines Gleichnisses im ERG-Unterricht gerade mit der anzuwendenden hermeneutischen Methode an. Bedeutungen und Sinn klären Das genaue Lesen und die darauffolgende strukturierte Textinterpretation dienen der Schärfung des Verstehens von Inhalten, die sich nicht auf den ersten Blick erschliessen lassen. Diese Methode können Schüler auch nutzen, wenn lange, kompliziert gebaute Textpassagen das Verständnis erschweren. Ausserdem ist diese Vorgehensweise nicht nur für das Fach ERG dienlich. Die SuS sollen sich bewusst werden, dass die Bibel durchaus lebensnahe Geschichten schildert und einen Bezug zum realen und aktuellen Leben haben kann. Kompetenzen im Lehrplan 21: ERG 2.2 c) Die Schüler und Schülerinnen können die Bedeutung des Gewissens für moralische, rechtliche, ethische Fragen und Konflikte einschätzen und respektieren. ERG 4.1 d) Die Schüler und Schülerinnen können in ausgewählten religiösen Texten Vorstellungen, Auslegungen und Lehren der betreffenden Religionen erschliessen. Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Thematik Das Gleichnis vom verlorenen Sohn unter dem Aspekt von Schuld, Vergebung und Neuanfang. Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Entscheid für Lernziele Die SuS nähern sich anhand der hermeneutischen Methode schrittweise der Parabel und der Aussage derselben. Die Einzellektüre und die anschliessend abschnittweise Gliederung mit Fragen und Antworten durch die SuS, erlauben eine eigenes Verständnis des Gleichnisses. Mit diesem Vorgehen soll das Wissen aufgebaut und erweitert werden. In der anschliessenden Diskussion im Plenum wird das Verständnis bestätigt, ergänzt und weiter aufgebaut. Der Bezug zur Lebenswelt soll mit den Fragen im Anschluss an das Parabelverständnis klar werden. Für eine höhere Identifikation mit der Textstelle und zur Sicherung des bewussten Umgangs mit Fehlern soll am Ende reflektiert werden, was Verzeihen genau bedeuten kann. Entscheid für Lernevaluation Da es sich um die Deutung und das Verstehen der Parabel handelt, sehe ich ausser dem Sammeln und Reflektieren über den Sinn und die Bedeutung der Parabel am Ende der Lektion keinen Bedarf für eine weitere Evaluation. Entscheid für Lehr-Lern-Arrangements Aufgrund der anzuwendenden hermeneutischen Methode arbeiten die SuS zuerst einzeln nahe am und mit dem ausgewählten Text. Damit nicht die ganze Arbeit auf den eigenen Schultern lastet und damit die SuS angeregt bleiben, sollen die SuS im Anschluss in Partner- und Klassenarbeit die Parabel verstehen. Ich habe mich entschieden, die SuS zuerst alleine den Text lesen zu lassen, um so einen ersten groben Eindruck zu erhalten. Die anschliessende Partnerarbeit erlaubt den Austausch und eine Strukturierung des Textes in verschiedene Teile. Mit dem Austausch im Plenum sollen die erarbeiteten Erkenntnisse bestätigt und ergänzt werden. Die Einzelarbeit gegen Ende der Lektion soll den bewussten Umgang mit Fehlern nochmals ins Zentrum rücken und auch der abschliessende Austausch im Plenum kann als Abrundung der gewonnenen Erkenntnisse wirken. Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Weiteres: Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek B. Verlaufsplanung für Lektionen Name der/des Studierenden Stufe/Klasse Ort/Schulhaus/Zimmer Franziska Spycher Niveau E/P tba Datum/Uhrzeit Anz. Schüler/innen Praxis-/Klassenlehrperson tba Tba tba Fach Thematik der Lektion ERG Das Gleichnis des verlorenen Sohns unter dem Aspekt von Schuld, Vergebung und Neuanfang. Lernziele für Schüler/innen Lernziele der/des Studierenden SuS können biblische Parabeln verstehen und interpretieren. SuS können Aktualität von Bibeltexten erkennen. SuS sollen Wege erkennen, in ihrer eigenen Lebenswelt anderen Menschen ebenfalls vergeben zu können. Lektionplanung anhand der hermeneutischen Methode Bemerkungen (Klasse, Schüler/innen, besondere Umstände, Vorwissen.), diverses Phasen/Ziele Uhrze it 5‘ 10‘ Aktivitäten Lehrperson Aktivitäten Schüler/innen Teilschritte (Stichwort gemäss Lernzielen) Organisieren, Informieren, Aktivieren Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität Sozialform Begrüssung Thema Einführung zum heutigen Thema Klasse: hört zu Erschliessung des Textes LP gibt AA: zuerst Einzelarbeit und danach zusammen mit Banknachbar/in Gliederung des Textes in Sinnesabschnitte, zu welchen sie jeweils Fragen anhand des Inhaltes stellen und die Antworten dazu abwechslungsweise formulieren Vorwissen: was ist eine Parabel ihre Bedeutung klären Lektüre des Gleichnisses EA: Lektüre GA: Wiederholte Lektüre; abschnittsweise Gliederung; Frage-Antwort-Bearbeitung stichwortartig festhalten; diese Notizen sollten ermöglichen das Gleichnis vollständig nachzuerzählen. Medien Hilfsmittel aller Art Bibeltext Notizpapier Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Phasen/Ziele Uhrze it Aktivitäten Lehrperson Aktivitäten Schüler/innen Teilschritte (Stichwort gemäss Lernzielen) Organisieren, Informieren, Aktivieren Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität Sozialform 5‘ Problemorientierung LP eröffnet Gespräch Klasse: aktive mündliche Beteiligung und Nachdenken 5‘ Resultate sammeln Diskussion Sammlung der Interpretation, i.e. Fragen Antworten Aufbauend auf den Resultaten, Erweiterung der Thematik in Richtung Lernziel Festhalten vom Umgang mit LP gibt AA: Gedanken zum Welche Probleme erkennen SuS bei der Textlektüre? Gibt es überhaupt Probleme? SuS erarbeiten sich das Verständnis des Gleichnisses selbst Fragen bei Bedarf: Was wird auf der Sachebene der Geschichte ausgesagt? Was sagt die (unerwartete) Wendung über das Verhalten des Vaters gegenüber den Söhnen, die Fehler machen? Was können wir aus dieser Geschichte lernen? a) Wie sollen wir uns verhalten, wenn wir einen Fehler begangen haben? b) Wie sollen wir uns Mitmenschen gegenüber verhalten, wenn sie einen Fehler begangen haben? Was bedeutet es 12‘ 8‘ Medien Hilfsmittel aller Art Klasse: Rückmeldungen Klasse: aktive mündliche Beteiligung EA: aufschreiben; Notizpapier Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek Phasen/Ziele Uhrze it Aktivitäten Lehrperson Aktivitäten Schüler/innen Teilschritte (Stichwort gemäss Lernzielen) Organisieren, Informieren, Aktivieren Lernprozesse begleiten Klasse, Gruppen, Einzelne: Aktivität Sozialform Fehlern Verzeihen notieren und mit Banknachbarn austauschen Im Plenum werden Rückmeldungen gesammelt verzeihen zu können? GA: Austausch der Notizen Reflexion zum und Festigung des Umgangs mit Fehlern Medien Hilfsmittel aller Art Klasse: aktive mündliche Beteiligung Grundlage: Unterricht kompetent planen, Verlag Pestalozzianum, 2009. Download: www.fhnw.ch/ph/praxis Sek