Arbeitsblatt: Spanischbrötli Bahn - die erste Eisenbahn der Schweiz

Material-Details

Wie die englischen Ideen der Eisenbahn in der Schweiz umgesetzt wurden.
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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07.01.2025

Autor/in

Daniela Maissen
speerstrasse 2
8355 aadorf

Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

RZG Industrialisierung/ab 18. Jh Spanisch-Brötli-Bahn – Erste Eisenbahn der Schweiz Geschich te 4 Ich kenne die Eisenbahnstrecke der Spanisch-Brötli-Bahn. Ich weiss, weshalb es zu Verzögerungen beim Bau der Eisenbahnstrecke kam. Ich kann über Streckenlänge, PS sowie Kosten der Spanisch-Brötli-Bahn Auskunft geben. Ich weiss, weshalb die Bahn «Spanisch-Brötli-Bahn» hiess. Ich verfüge über Zusatzwissen bezüglich der ersten Eisenbahn der Schweiz und kann dieses wiedergeben. Fortschritt und Festjubel A1 Lies den kompletten Text durch und markiere Stellen, die du dir merken solltest. 1847 wurde die Eisenbahnstrecke von Zürich nach Baden eröffnet. Sie war die erste Eisenbahnverbindung auf Schweizer Boden. In Europa bestanden zu dieser Zeit bereits seit Längerem Eisenbahnen. Auch in der Schweiz gab es viele Menschen, die vom Eisenbahnfieber gepackt wurden und schnell an diesem Fortschritt teilhaben wollten. Ursprünglich war eine Verbindung der Städte Zürich und Basel geplant. Finanzielle Schwierigkeiten und fehlende Bewilligungen verhinderten den Bau der gesamten Strecke. Auch die Bahnlinie Zürich-Baden hätte schon viel früher fertiggestellt werden können. Es war aber sehr schwierig, die nötigen Baugrundstücke zu kaufen. Viele Anwohner hatten Angst vor den rauchenden und dröhnenden Eisenbahnen, die durch ihr Land fahren sollten. Sie dachten, die Eisenbahn schade ihrer Gesundheit. Ärzte warnten vor Lungenentzündungen wegen des Fahrtwindes und vor drohender Bewusstlosigkeit wegen der grossen Geschwindigkeit. Man sagte auch, der Rauch vergifte Mensch und Vieh. Die Kühe würden keine Milch mehr geben und die Vögel tot vom Himmel fallen. Oft wurden diese Gerüchte auch von Leuten verbreitet, die befürchteten, durch die Eisenbahn ihren Verdienst zu verlieren (z.B. Fuhrleute). Am 7. August 1847 fuhr der erste Zug von Zürich nach Baden. Der Festzug bestand aus der Dampflokomotive «Limmat» mit Tender (Kohlenwagen), 1., 2. und 3. KlassWagen für die Passagiere und einem Gepäckwagen. Zwei Wagen waren offen und hatten neben Sitz- auch Stehplätze. Auf der Eröffnungsfahrt waren 140 Gäste dabei und es spielte eine Musik. Auf der ganzen Strecke standen staunende Leute. Die einen bejubelten den Fortschritt, die anderen schüttelten die Köpfe über die Unvernunft der Menschen. Die Bahnhöfe, Haltestellen und Bahnwärterhäuschen waren geschmückt. Vor allem in Zürich und Baden drängten sich Menschenmassen. In Baden liess der Stadtrat Triumphbögen errichten. Als der Zug zwischen dichten Zuschauerreihen in den Bahnhof von Baden einfuhr, ertönten Freudenschüssen. Mit Reden und Musik wurde die neue Technik gefeiert. Zwei Tage später startete der fahrplanmässige Betrieb. Zahlen Die Bahnstrecke von Zürich nach Baden war 23.3 km lang. Ab dem 9. August 1847 verkehrten täglich 4 Kurse in jede Richtung. An Sonn- und Feiertagen fuhr am frühen Nachmittag ein zusätzlicher Zug. Die Fahrzeit betrug mit Zwischenhalten 45 Minuten. Die Postkutsche benötigte bisher für die gleiche Strecke 3 Stunden. Halt gemacht wurde in Altstetten, Schlieren (nur Haltestellen) und Dietikon (Bahnhof mit Ausweichstelle), später auch in Spreitenbach. Die Geschwindigkeit des Zuges betrug ca. 40 km/h. Eine Lokomotive hatte eine Leistung von 90 PS und kostete 1847 35‘000 Franken. Bei Baden musste auch ein Tunnel gebaut werden. Damit entstand der erste Eisenbahntunnel Europas. Für den Tunnelbau wurden auch Häftlinge aus dem Badener Gefängnis eingesetzt. Insgesamt waren rund 1000 – 3000 Arbeiter gleichzeitig am Bau beteiligt. Dabei kamen sieben Arbeiter ums Leben und ca. 30 wurden schwer verletzt. Die Bauzeit betrug 17 Monate. Die Strecke Zürich-Baden blieb 7 Jahre lang die einzige Eisenbahnverbindung der Schweiz «Spanisch-Brötli-Bahn» Ihren Namen erhielt die Spanisch-Brötli-Bahn von einem Blätterteiggebäck aus Baden. Diese Spezialität wurde vermutlich im 16. Jahrhundert aus Mailand eingeführt. Mailand war damals unter spanischer Herrschaft und darum hiessen diese Teigkissen «Spanisch-Brötli». Baden war ein bekannter Bäderkurort und «Badenfahrten» waren sehr beliebt. Nicht weniger beliebt waren die «Spanisch-Brötli». Manche Kurgäste haben bereits zum Frühstück 5 6 Stück dieser fetten, schwer verdaulichen Brötchen gegessen. Die «Spanisch-Brötli» waren auch in der feinen Zürcher Gesellschaft in Mode und ihre Bediensteten mussten diese Brötchen zu Fuss in Baden besorgen. Damit die Herrschaften ihre «Spanisch-Brötli» zum Frühstück frisch geniessen konnten, mussten sich ihre Dienstboten jeweils kurz nach Mitternacht auf den Weg machen. Für die Strecke von Zürich nach Baden brauchte man zu Fuss etwa vier Stunden. Mit der Eröffnung der neuen Eisenbahnverbindung fiel der Fussmarsch weg. Der Frühzug brachte die Badener Spezialität noch ofenfrisch nach Zürich und der Zug kam zu seinem Übernamen «Spanisch-Brötli-Bahn». Spanisch Brötli Bahn, Replika von 1947 (ETH-Bibliothek Zürich) A2 Beantworte die Fragen zur Spanisch-Brötli-Bahn. 1. Durch welche Kantone führte die Spanisch-Brötli-Bahn? Zürich, Aargau 2. Was waren die Endstationen der ursprünglich geplanten Strecke? Zürich, Basel 3. Warum kauften sich die Zürcher ihre Brötchen nicht in Zürich? Der Verkauf von Luxusbrötchen war in Zürich verboten. 4. Was ist das Besondere am Schlossbergtunnel in Baden? Er ist der erste Eisenbahntunnel Europas. 5. Nenne einen wichtigen Grund, weshalb die Schweiz erst spät die erste Eisenbahn baute. Das Gelände ist hügelig. 6. Weshalb fuhren damals reiche Zürcher nach Baden? Sie fuhren zur Bäderkur. 7. Wann genau wurde die Spanisch-Brötli-Bahn eröffnet? Am 7. August 1847 8. Wie lange dauerte der Fussmarsch von Zürich nach Baden und zurück, wenn ein Bote pro Stunde 5 Kilometer zurücklegte? 5 Stunden 9. Womit wurde die Lokomotive der Spanisch-Brötli-Bahn betrieben? Mit Dampf Spanisch Brötli A3 Vergleiche den Fahrplan sowie Eisenbahnwelt in der Schweiz. Beantworte die folgenden Fragen. das Streckennetz der Wie lange dauerte eine Fahrt von Baden nach Zürich. Wie oft verkehrten Züge auf der Strecke? Wie teuer war eine Fahrt? Welche Funktion erhielt Olten durch diese Streckenlegung? Wie lange dauert und kostet eine Fahrt von Baden nach Zürich heute? damaligen