Arbeitsblatt: Der Bund Broschüre
Material-Details
Die Schweiz - mehr als Berge und Flüsse.
Kleine Staatskunde der Schweiz.
Ausgabe Februar 2025
Geschichte
Schweizer Geschichte
6. Schuljahr
16 Seiten
Statistik
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23.03.2025
Autor/in
Christoph Rottmeier
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Vielleicht heisst eine künftige Bundesrätin: Vielleicht heisst ein künftiger Bundesrat: Die Schweiz: Mehr als Berge und Flüsse Was ist ein Parlament? Welche Parteien Was ist Politik? gibt es in der Was ist eigentlich Schweiz? ein Land oder ein Staat? Was beudeutet Was ist Demokratie? Föderalismus? Was sind Parteien? Födera Wie funktioniert Was? die Schweizer Politik? Wer regiert die Schweiz? Wieviele Bundesräte gibt es? Wie geht die Zauberformel? Ro25 Was ist die Bundesversammlung? Was ist eigentlich ein Land oder ein Staat? Ein Land oder ein Staat ist mehr als nur ein Stück Erde mit Bergen, Flüssen und Städten. Ein Staat ist wie eine grosse Gemeinschaft von Menschen, die zusammen leben und bestimmte Regeln haben. Diese Regeln nennt man Gesetze. Ein Staat hat: Menschen, die dort leben (Bürgerinnen und Bürger) Ein Gebiet mit Grenzen Eigene Regeln und Gesetze Eine Regierung, die Entscheidungen trifft Die Schweiz ist so ein Staat. Sie hat ihre eigenen Grenzen, eigene Gesetze und eine eigene Regierung. Was ist Politik? Politik ist, wenn Menschen gemeinsam entscheiden, wie sie zusammenleben wollen. Stell dir vor, wir müssen in der Klasse entscheiden, wohin der nächste Ausflug gehen soll. Manche wollen in die Badi, andere in den Seilpark. Wie lösen wir das? Wir reden miteinander, finden Kompromisse oder wir stimmen ab. In einem Land funktioniert das ähnlich, nur viel grösser. Politik bedeutet: Gemeinsam Regeln für alle finden Entscheiden, wofür Geld ausgegeben wird (zum Beispiel für Schulen oder für Strassen) Probleme lösen (zum Beispiel: Wie können wir die Umwelt schützen?) In der Schweiz dürfen alle erwachsenen Bürgerinnen und Bürger bei vielen Entscheidungen mitbestimmen. Das nennt man Demokratie. Was sind Parteien? Parteien sind Gruppen von Menschen, die ähnliche Ideen haben, wie das Land funktionieren sollte. Stell dir vor, ihr gründet in unserer Klasse Clubs für verschiedene Interessen: Mehr Sport! Mehr M&I! Mehr Wald! Du hast bestimmt noch andere Ideen. Für welches Interesse würdest Du dich einsetzen? So ähnlich sind Parteien. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was wichtig ist und was die Regierung tun sollte. In der Schweiz gibt es mehrere Parteien, zum Beispiel: SP, SVP, FDP, Grüne und Die Mitte Findest Du heraus welche Partei für welche Ideen eintritt? Wirtschaft Tradition! Was bedeutet «Tradition», Schweizer Traditionen! « oz ale ere ch i ke it Soziale Gerechtigkeit! », « Wi Umwelt schützen! rts ha ft » und Wirtschaftliche Freiheit! « re h i » Wirtschaft und Umweltschutz! igen tlic Welche Partei fordert wohl was? Wie funktioniert die Schweizer Politik? Die Schweiz hat ein besonderes System. In der Schweiz gibt es nicht eine Präsidentin die alleine regiert. Sieben Personen entscheiden gemeinsam: Der Bundesrat. Ein bisschen so, wie in einem Schulhaus, das zwei Schulleitungen hat: Sie «regieren» gemeinsam und tragen die Verantwortung. Der Bundesrat: Die Regierung der Schweiz Der Bundesrat ist wie die Schulleitung für die ganze Schweiz. Er besteht aus sieben Personen, die zusammen die Regierung bilden. Diese sieben Bundesrätinnen und Bundesräte: Leiten die Ministerien (wie Bildung, Umwelt, Sicherheit). Machen Vorschläge für neue Gesetze. Setzen um, was das Parlament beschlossen hat. Albert Rösti (SVP) Viola Amherd (Die Mitte) Elisabeth Baume Schneider (SP) Ignazio Cassis (FDP) Guy Parlemin (SVP) Karin Keller Sutter (FDP) (SVP) Beat Jans (SP) WER IST WER? Das Besondere: Im Bundesrat sitzen Mitglieder verschiedener Parteien. Sie müssen zusammenarbeiten, auch wenn sie unterschiedliche Meinungen haben. Seit 1959 gilt die «Zauberformel»: Die vier grössten Parteien teilen sich die sieben Sitze im Bundesrat. Hä?! Und wer ist die achte Person auf dem Bild? Nationalrat und Ständerat: Das Parlament Das Parlament ist wie ein grosser Klassenrat, der Gesetze macht. In der Schweiz besteht das Parlament aus zwei Teilen: «Parlament» Der Nationalrat (200 Personen): «Parler» ist französisch und heisst «Reden». Vertritt das Volk. Grosse Kantone mit vielen Einwohnern haben mehr Vertreter als kleine. Der Ständerat (46 Personen): Vertritt die Kantone. Jeder Kanton hat gleich viele, nämlich zwei Vertreter:innen, egal wie gross der Kanton ist. Ausnahme: Die Halbkantone (AI/AR, BL/BS und OW/NW) haben nur je eine Vertretung. Das ist wie wenn in deiner Schule Beide Räte müssen einem Gesetz sowohl ein Schüler:innenrat als auch zustimmen, damit es gültig wird. der Lehrer:innenrat einer neuen Schulregel zustimmen müssten. Wie wird der Bundesrat gewählt? Würdest du dich in einem Schulrat für die Interessen deiner Mitschüler:innen engagieren und auch in der Freizeit mitarbeiten? Der Bundesrat wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern vom gesamten Parlament in einer grossen Sitzung, der Bundesversammlung. Das funktioniert so: Wenn ein Bundesratsmitglied zurücktritt, wird ein Platz frei. Verschiedene Parteien schlagen Kandidatinnen und Kandidaten vor. Das Parlament stimmt ab. Wählt mich! Wer die meisten Stimmen bekommt, wird neues Bundesratsmitglied. Frau Amherd hat ihren Rücktritt aus dem Bundesrat erklärt. Das heisst, das ein Platz frei wird. Am Mittwochmorgen, 12. März 2025, wird ein neuer Bundesrat gewählt! Zwei Kandidaten treten zur Wahl an aber manchmal gibt es auch Überraschungen. Martin Pfister Markus Ritter Die Bundesversammlung Nationalrat: 200 Ständerat: 46 AG SG SG SH SH SO SO BE UR U WN GO ZG Natio Mitglied er des Mitglie er de alrat es Stän desr ates GE GE VS VS TI TI AG Grüne SP SVP Mitte FDP GLP Mitg li Bund eder des esrat es Ratss kretä KommisionsSrecher:innen re GeneralSekretär:in Red Pu Präsi ZH ZH LU LU SZ SZ GL FR BS BL AI AR GR GR TG TG VD VD NE NE JU JU des liede Mitg desrates Bun dnerult identin GL FR 1. Vizepräsident e2. Viz ntin de s ä p Komisches Wort aber wichtig in der Schweizer Politik: Föderalismus Föderalismus bedeutet, dass die Macht zwischen verschiedenen Ebenen aufgeteilt ist. In der Schweiz gibt es drei Ebenen: Der Bund: die ganze Schweiz Kümmert sich um Dinge, die für alle wichtig sind Zum Beispiel: Aussenpolitik, Verteidigung, nationale Straßen Die Kantone: 26 «Mini-Staaten» Haben viel eigene Macht Entscheiden zum Beispiel über Schulen und Krankenhäuser Haben eigene Regierungen und Parlamente Die Gemeinden: über 2000 Städte und Dörfer Kümmern sich um lokale Aufgaben Zum Beispiel: Abfallentsorgung, lokale Strassen, Spielplätze Das Besondere: Jede Ebene hat ihre eigenen Aufgaben und Rechte. Der Bund kann den Kantonen nicht einfach befehlen, und die Kantone können den Gemeinden nicht alles vorschreiben. Die Schweiz hat vier Landessprachen und viele verschiedene Kulturen. Der Föderalismus hilft, dass alle Regionen ihre Eigenheiten behalten können. Die doppelte Vertretung im Parlament (Volk und Kantone) sorgt dafür, dass auch kleine Kantone gehört werden. Das ist wie in einer Klasse, wo ihr darauf achtet, dass nicht nur die lautesten Kinder bestimmen, sondern auch die leiseren gehört werden. Die Schweiz braucht oft länger für Entscheidungen, aber dafür sind am Ende meist alle zufriedener mit dem Ergebnis! Warum ist das so kompliziert? Was bedeutet. Bund Die gesamte Schweiz mit ihrer Regierung, ihren Ämtern und ihren Gesetzen. Bundesrat Die sieben Personen, die zusammen die Schweizer Regierung bilden. Demokratie Ein System, bei dem das Volk mitbestimmen darf (kommt aus dem Griechischen und bedeutet Herrschaft des Volkes). Föderalismus Wenn die Macht zwischen verschiedenen Ebenen aufgeteilt ist (Bund, Kantone, Gemeinden). Gesetz Eine Regel, die für alle Menschen in einem Land gilt. Kanton Ein Teilgebiet der Schweiz mit eigener Regierung (wie ein kleiner Staat im grossen Staat). Kompromiss Eine Lösung, bei der jeder ein bisschen nachgibt, damit alle zufrieden sein können. Minister/Ministerium Ein Bundesrat oder eine Bundesrätin, der/die für einen bestimmten Bereich zuständig ist, z.B. für Bildung oder Umwelt. Nationalrat Eine der zwei Kammern des Schweizer Parlaments mit 200 Personen, die das Volk vertreten. Parlament Eine grosse Gruppe gewählter Personen, die Gesetze macht. Partei Eine Gruppe von Menschen mit ähnlichen Ideen, wie das Land regiert werden sollte. Politik Wenn Menschen gemeinsam entscheiden, wie sie zusammenleben wollen. Staat Eine Gemeinschaft von Menschen mit eigenem Gebiet, eigenen Gesetzen und eigener Regierung. Ständerat Eine der zwei Kammern des Schweizer Parlaments mit 46 Personen, die die Kantone vertreten. Zauberformel Die Regel, nach der die sieben Bundesratssitze unter den vier größten Parteien aufgeteilt werden.Was wäre wenn.?: Im Schnellzug durch die Geschichte der Schweiz Wie die Schweiz begann (1291-1815) Die Schweiz begann 1291, als drei Gebiete (Uri, Schwyz und Unterwalden) beschlossen, Freunde zu sein und sich gegenseitig zu helfen. Das war der erste Bund der Eidgenossen. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Gebiete dazu, und die Schweiz wurde größer. Der Bundesbrief Von 1798 bis 1802 schickte der französische Herrscher Napoleon französische Soldaten in die Schweiz. Die Schweiz wurde erobert, sie wurde ein Teil Frankreichs und wurde von Paris aus regiert. Napoleon Das gefiel den Schweizern nicht. Napoleon, der Chef von Frankreich, gab der Schweiz später wieder mehr Freiheit zurück (1803-1814). Und gab der Schweiz eine erste eigene Verfassung. Nach Napoleon (1815) wurde die Schweiz neutral. Das heisst, sie kämpfte in keinen Kriegen mehr mit. Die moderne Schweiz entsteht (1847-1848) Einer der ersten sieben Bundesräte kam aus Winterthur: Jonas Furrer Die Schweizer stritten darüber, wie ihr Land in Zukunft sein sollte. Einige wollten Veränderungen, andere nicht. Es kam sogar zum Krieg zwischen den verschiedenen Gruppen. Die Gruppe, die Veränderungen wollte, gewann. Trotzdem ist es gelungen, dass die Bevölkerung am Ende wieder Frieden miteinander machen konnte. 1848 bekam die Schweiz eine neue Verfassung – ein Buch mit Regeln für das ganze Land. Jetzt durften Männer (Schweizer Bürger) wählen und abstimmen. Es gab zwei Gruppen im Parlament (Nationalrat und Ständerat), die gemeinsam die Regierung (Bundesrat) wählten. Die Schweiz wurde zu einem Land mit gleichen Regeln für alle. Wirklich für alle? Die erste Verfassung Das Volk bekommt mehr zu sagen (1874-1891) Später kamen neue Rechte, die den Bürgern noch mehr Mitbestimmung gaben: 1874 kam das Referendum: Die Menschen konnten über neue Gesetze abstimmen 1891 kam die Volksinitiative: Die Menschen konnten selbst vorschlagen, was sich ändern sollte. Schwierige Zeiten und Zusammenhalt (1914-1945) Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) ging es vielen Schweizern schlecht, obwohl die Schweiz nicht kämpfte. Viele Menschen hatten Hunger und keine Arbeit. Die die Arbeit hatten, waren unzufrieden mit den schlechten Arbeitsbedingungen. 1918 legten Arbeiter die Arbeit nieder, um zu protestieren. Es war der Grösste Streik in unserer Geschichte Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) hielten die Schweizer mehr zusammen. Verschiedene politische Gruppen (Parteien)arbeiteten gemeinsam in der Regierung, anstatt sich gegenseitig zu bekämfen. Diese Zusammenarbeit ist bis heute wichtig in der Schweiz. Die moderne Schweiz (1971-1979) Erst 1971 durften auch Frauen in der Schweiz wählen und abstimmen sehr spät! Zwei von drei Männern stimmten dafür, dass Frauen die gleichen Rechte bekommen sollten. 1979 bekam die Schweiz einen neuen Kanton: den Jura. Die Menschen dort wollten nicht mehr zum Kanton Bern gehören. Seitdem hat die Schweiz 26 Kantone. Die Schweiz Die Schweizer Frauen mussten laut protestieren, bis sie endlich das Stimmrecht erhielten Was wäre, wenn deine Schule wie die Schweiz organisiert wäre? Zeichne oder beschreibe, wie das aussehen würde! Das Bundeshaus in Bern. Ro25