Arbeitsblatt: Behausung der Indianer

Material-Details

Behausung der Indianer
Geschichte
Anderes Thema
7. Schuljahr
14 Seiten

Statistik

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15.06.2008

Autor/in

Cornelia Mombelli
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Wohnstätten der Indianer 3 Indianerbehausungen von unterschiedlichen Regionen Chickee-Hütte.4 Erdhaus5 Hogan6 Langhaus.7 Plankenhaus.8 Pueblo9 Tipi.10,11,12 Wickup13 Wigwam.14 Seite 1 Vorwort Immer wenn ich an Indianer denke kommt mir zuerst Winnetou der grosse Häuptling der Apatschen in den Sinn. Worte wie Rothaut, Thomahawk, Pfeilbogen, Tipizeltaber mehr? Was weiss ich eigentlich über die Indianer? Sofort bemerkte ich, dass mein Wissen „mickerig ist und ich freute mich richtig an diesem Thema zu arbeiten. Die unterschiedlichen Behausungen von den verschiedenen Stämmen faszinierten mich sofort und ich entschied mich, über dieses Thema meine Arbeit zu schreiben. Seite 2 Wohnstätten der Indianer Die Wohnstätten der Indianer in Nordamerika hingen zum einen davon ab, welches Baumaterial ihnen in der Umgebung zur Verfügung stand, aber auch von der Lebensweise der Bewohner, ob sie sesshaft (Ackerbauern) oder Nomaden (Jäger und Sammler) waren und in welcher der Kulturregionen sie beheimatet waren. Bei der Gestaltung ihrer Häuser, Hütten und Zelte spielten für die Indianer auch religiöse Gründe eine Rolle, z. B. Eingang nach Osten etc. Die ersten Einwanderer vor ca. 12.000 Jahren lebten noch in Felsspalten und Höhlen, doch im Laufe der Zeit änderten die Menschen ihre Wohnformen. Fälschlicherweise werden alle Behausungen der Indianer als Wigwam bezeichnet, einem Wort, das aus der Alginkin-Sprachfamilie stammt. Das Chickee war typisch für die Seminolen, die Navaho wohnten in einem Hogan und die Inuit-Eskimo benutzten das Iglu. Die Irokesen bevorzugten das Langhaus, die Indianer der Nordwestküste das Plankenhaus und das Pueblo (Dorf) war die Wohnstätte der gleichnamigen Pueblo-Indianer. Die Stämme der Prärien hausten in dem schnell auf und abzubauenden Tipi, die Stämme des Großen Becken, Kalifornien und des Südwesten lebten im Wickiup, die Algonkin sprechenden Völker im Nordosten von Nordamerika waren im Wigwam zu Hause. Die in der Arktis lebenden Aleuten fühlten sich in einer Alaska-Erdhütte heimisch, während das Erdhaus, auch Erdgrubenhaus genannt, von den Plains bis nach Kalifornien reichte. Seite 3 Typische Wohnformen im Detail: In diesem Teil meiner Arbeit beschreibe ich die folgenden Behausungen wie, Chickee, Erdhaus, Alaska-Erdhütte Hogan, Langhaus, Plankenhaus, Pueblo, Tipi, Wickiup und Wigwam Chickees die Wohnstätten der Seminolen: Dieses laubenartige Haus, das typisch für die Seminolen war, wurde auf Pfählen errichtet und besaß keine Wände, dafür ein nach oben zugespitztes, mit Palmblättern abgedecktes Dach. Im Innern befand sich über dem Boden eine Plattform, auf der die Bewohner aßen, schliefen und arbeiteten. Reiche Familien bewohnten mehrere Häuser, Männer, Frauen und Gäste hatten jeweils eigene Chickees. Auf Pfählen wurden ebenfalls Speicher für Lebensmittel errichtet. Diese Hütte auf Pfählen, deren Dach mit Schilfblättern abgedeckt war, hatte keine Wände, schützte aber als Pfahlbau vor Hochwasser und vor wilden Tieren wie z. B. Alligatoren. Seite 4 Das Erdhaus Das Erdhaus war eine in den Boden versenkte, mit Erde abgedeckte Behausung, welches sich in seiner Bauart je nach Region etwas unterschied. In der Kuppel befand sich eine Art Entlüftungsvorrichtung. Der Grundriss war meistens rund. Die Eingänge gestalteten sich unterschiedlich, zum Teil über das Dach oder wie auf untenstehendem Bild vorn. Manchmal war er Eingang aber auch tiefer als der Hüttenboden gelegen, um einen Wärmeverlust zu vermeiden. Genutzt wurde das Erdhaus von den Mandan und den Hidatsa. Diese Häuser waren nämlich gross genug, um ihre Lieblingspferde mit hineinzunehmen. Einige Stämme des Grossen Beckens und des Südwestens benutzten die Erdhäuser nur im Sommer. Seite 5 Hogan Als weisse Einwanderer Nägel und Bretter ins Land brachten, entstanden die hölzernen Rundhäuser. Ihr Vorläufer war das Erdhaus. In einer Grube mit vier bis zehn Metern Durchmesser wurden Balken, fast wie bei einer Blockhütte übereinandergelegt. Die Form war vorwiegend achteckig. Die Balken wurden solange übereinander versetzt, bis das Dach verschlossen war. Nur ein Rauchloch blieb offen und verfügte so über einen Rauchabzug. Die Seitenwände wurden mit Lehm abgedichtet und das Dach wurde mit Erde bedeckt, oder sogar das ganze Gebäude, bis das ganze Haus wie ein kleiner Hügel aussah. Die durchschnittliche Grösse eines Hogans beträgt ca. 6m. Das Hogan ist die typische Wohnform der Navjos und bedeutet in der Sprache der Navajo das Zuhause. Noch heute bewohnen etliche Navajoindianer Hogans. Das Hogan bot den Navajo Schutz vor der sengenden Sonne. Nach einem Schöpfungsmythos schuf einst Gott das erste Hogan, das er nach einem Berg in New Mexico formte. Heute bauen die Indianer ihre Hogans als sechseckige Hütte aus kurzen Balken, die mit Erde oder Lehm bedeckt wird. Der Eingang zeigt immer nach Osten. Seite 6 Langhaus Das Langhaus der Irokesen war wie das Wigwam ein Rindenhaus und konnte je nach Grösse fünf bis zwanzig Familien einer Sippe beherbergen. Langhäuser hatten eine Giebeldachform waren durchschnittlich 25 Meter lang, fünf Meter breit und ebenso hoch. In der Mitte des Hauses befand sich ein 2 bis 3 breiter Korridor, der mehrere Feuerstellen aufnahm. Links und rechts des Ganges befand sich, ca. 40 bis 50 cm über dem Boden, eine Holzplattform, die als Sitz- und Schlafplatz diente. Jede im Langhaus wohnende Familie hatte ihren eigenen, durch Matten abgeteilten Bereich. Ca. 2 über der ersten Plattform befand sich eine zweite, die als Vorratsplatz ihre Verwendung fand.Damit es drinnen warm blieb, verzichtete man auf Fenster. Das fensterlose Haus, das nur 2 offene Türen hatte, konnte in Längsrichtung vergrößert werden. Mehrere Langhäuser, umgeben von Palisaden bildeten ein Dorf. Das Langhaus wurde wie folgt gebaut: Senkrecht in den Boden wurden Stämme gerammt, an den oberen Enden der Stämme wurden biegsame Stangen befestigt. Zog man diese in der Mitte zusammen, bekam man die tonnenförmige Dachkonstruktion. Das gesamte Langhaus wurde mit ca. 2 2 großen Schindeln verkleidet, die aus Ulmenrinde bestand. Im Dach der Behausung befanden sich mehrere Öffnungen, die je nach Bedarf abgedeckt werden konnten. Diese Löcher dienten als Lichtquelle und als Rauchabzug. Seite 7 Plankenhaus Die Indianer im Nordwesten lebten in grossen Gemeinschaftshäusern aus mächtigen Zedernholzplanken. Die grössten Holzplankenhäuser massen etwa zwölf mal 25 Meter. Es bestand aus einer Reihe zentraler Stützbalken für die mächtigen Dachträger. Der Fussboden des Hauses war meist terrassenförmig in 2 Stufen vertieft angelegt, wobei sich die obere Terrasse auf gleicher Höhe des Erdbodens befand. Diese Giebeldachhäuser waren reihenförmig dem Meer zugewandt. Typisch für viele Plankenhäuser war der offene, vertieft gelegene Innenraum. Sie boten Wohnraum für eine ganze Sippe (es soll Häuser gegeben haben, in denen bis zu 300 Menschen gelebt haben). Die einzelnen Familien wohnten und schliefen auf einer umlaufenden Erdbank. Die Feuerstelle in der tiefer gelegenen Mitte wurde gemeinsam benutzt. Zu jedem Haus gehörte ein gut abgedichteter Schwitzraum. Bewohnt wurden diese Häuser von den Stämmen der Haida, Nootka, Tlingit u.a. Seite 8 Pueblo Die ersten Hochhäuser Nordamerikas und die einzigen Bauwerke, die Jahrhunderte überdauerten, waren die Pueblos in den Wüsten des Südwestens. Es besteht aus mehreren terrassenartig gestaffelten, schachtelförmig übereinander gebauten Häusern aus Steinen, Lehm, Holz die freistehend oder der natürlichen Felslandschaft angepasst sein können. Fundamente gibt es nicht, die Steinwände werden direkt auf dem Boden aufgelegt. Die Dächer bestehen aus Baumstämmen, kombiniert mit Schichten aus dünnen Hölzern, Gras und Lehm. Der Eingang in Form einer Luke befindet sich auf dem Dach (diente auch als Rauchabzug und Lichtzufuhr) und ist nur über eine Leiter erreichbar. Nachts werden diese Leitern zum Schutz hochgezogen. Die Gebäude waren oft drei oder vier Stockwerke hoch und hatten bis zu 200 Zimmer. In jedem Raum wohnte eine Familie. Bei den alten Pueblos gab es ursprünglich keine Fenster und Türen, erst in jüngster Zeit wurden sie nachträglich eingebaut. Pueblodörfer sind typisch für den Südwesten. Puebloindianer sind z.B. die Hopi, Zuni und Tano. Seite 9 Tipi Das berühmte Indianerzelt, das Tipi, war die ideale Unterkunft für die umherziehenden Bisonjäger. Bekannte Stämme, denen dieses kegelförmige Stangenzelt als Behausung diente, waren die Apachen, Arapaho, Blackfeet, Cheyenne, Comanchen, Crow, Kiowa und die Sioux. Tipi ist ein Wort der Siouxindianer und heisst soviel wie in ihm leben. Der Aufund Abbau einer solchen Wohnung konnte schnell und ohne großen Aufwand bewältigt werden. Während man für den Aufbau max. eine Stunde benötigte, brauchte man für den Abbau ca. 15 bis 20 Min. Sein Aufbau war Sache der Frauen. Für das Tipi wurden dünne Stangen (schmale Fichten, Kiefern-, Zedernstämme) kegelförmig aufgestellt. Der Durchmesser betrug 3 bis 7,50 m. Die Stangen, deren Länge ca. 6 bis 8 betrug, band man im oberen Drittel zusammen. Darüber spannte man Bisonhaut Rinde Schilfmatten und später auch Leinenstoff. Diese Plane wurde am Boden mit Holzpflöcken und oder Steinen befestigt. Da jedes Tipi in der Mitte eine Feuerstelle hatte, gab es an der Zeltspitze zwei Klappen, die auffielen, um den Rauch hinaus zulassen. Der Rest des Tipi war mit Tierfellen oder sonstigen Planen ausgelegt. Der sehr niedrige Eingang, der stets nach Osten zeigte der aufgehenden Sonne entgegen und war mit Fellen Planen verhängt. Je nach Stamm waren die Außenwände des Zeltes kunstvoll verziert und gaben oft Auskunft über die Besitzer. Im Winter wurde das Tipi mit einem Innenzelt aufgerüstet. Die Zwischenräume wurden mit Stroh gefüllt. Das Tipi bot einer Familie, also ca. 5 bis 7 Personen, Platz. Größere Zelte, die für Versammlungen und Rituale benutzt wurden, konnten bis zu 50 Indianer aufnehmen. Seite 10 So sah es in einem Tipi aus: Seite 11 Seite 12 Wickiup Die Wohnung der Indianer in den Kulturregionen des Großes Becken, in Kalifornien und im Südwesten von Nordamerika war das Wickiup, eine Grashütte mit runden Grundriss und kuppelförmigen Dach. Das Stangengerüst bestand aus biegsamen Aesten, das man mit geflochtenen Matten aus Gras oder Fellen abdeckte. Die Apachen und weitere Stämme wohnten in solchen Grashütten, in den Halbwüsten von Arizona und Nevada welche zu den einfachsten Wohnformen Nordamerikas gehörten. Sie bewohnten diese schnell zu errichtenden Unterkünfte für die Sommermonate. Im Großen Becken wurden die Wickiup von dem Bannock, Paiute, Shoshoni und Ute bewohnt. Zogen die Indianer weiter, blieb das aus biegsamen Stangen gefertigte Gerüst einfach stehen. Das Wickiup diente den Bewohnern hauptsächlich als Windschirm. Seite 13 Wigwam Die Hütte oder die Behausung, wie Wigwam übersetzt heisst, konnte ein kegelförmiges Zelt sein und bestand aus einem Gerüst aus jungen Stämmen, die in den Boden gerammt nach unten gebogen wurden, ringförmig brachte man um sie herum dann weitere Stangen an. Auf das Gerüst kamen überlappende Schilfmatten oder Baumrindenplatten, wenn keine Rinde zur Verfügung stand wurde mit Häuten (Kutschin) abgedeckt. Oben wurde wieder ein Rauchloch freigelassen. Eine ähnliche Form wie das Wigwam hatte das Wickiup der Apache. Es konnte aber auch eine kuppelförmige Hütte, die ebenfalls mit Matten aus Birkenrinde, Binsen oder Planen aus Häuten errichtet wurde (z.B. Winterhütte der Sauk und Fox). Vorbilder des kuppelförmigen Wigwams sind wahrscheinlich die lglu der lnnuit (Eskimo). In der Abenteuerund lndianerliteratur ist das Wort Wigwam der Einfachheit halber, oder auch aus Unkenntnis für alle Wohnformen verwendet worden. Seite 14 Notizen: Seite 15