Arbeitsblatt: Belsazar
Material-Details
Bibeltext, Lückentext und Zusatzinformationen zum Gedicht
Deutsch
Textverständnis
6. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
27716
1151
8
26.10.2008
Autor/in
Edgar Kohler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Belsazars Gastmahl. 5,1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen. 5,2 Und als er betrunken war, ließ er (a) die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. 5,3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus. 5,4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. 5,5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb. 5,6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, so daß er wie gelähmt war und ihm die Beine zitterten. 5,7 Und der König rief laut, daß man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager herbeiholen solle. Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und der Dritte in meinem Königreich sein. 5,8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun. 5,9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange. 5,10 Da ging auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen die Königinmutter in den Saal hinein und sprach: Der König lebe ewig! Laß dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken, und entfärbe dich nicht! 5,11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der (a) den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, (b) setzte ihn über die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager, 5,12 weil ein (a) überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und Geheimnisse zu offenbaren. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. 5,13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 5,14 Ich habe von dir sagen hören, daß du den Geist der heiligen Götter habest und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir zu finden sei. 5,15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Gelehrten, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie können mir nicht sagen, was sie bedeutet. 5,16 Von dir aber höre ich, daß du Deutungen zu geben und Geheimnisse zu offenbaren vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und der Dritte in meinem Königreich sein. 5,17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet. 5,18 Mein König, (a) Gott der Höchste hat deinem Vater Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. 5,19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und scheuten sich vor ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte. 5,20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre 5,21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er mußte bei dem Wild hausen und fraß Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde naß, bis er lernte, daß (a) Gott der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. 5,22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wußtest, 5,23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch fühlen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt. 5,24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben. 5,25 (a) So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin. 5,26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet. 5,27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden. 5,28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben. 5,29 Da befahl Belsazar, daß man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden, daß er der Dritte im Königreich sei. (a) 5,30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet. Belsazar von Heinrich Heine Und der König ergriff mit frevler Hand einen heiligen Becher, gefüllt bis zum Rand. Die Mitternacht zog näher schon; in stummer Ruh lag Babylon. Und er leert ihn hastig bis auf den Grund und rufet laut mit schäumendem Mund: Nur oben in des Königs Schloss Da flackerts, da lärmt des Königs Tross. Jehova! dir künd ich auf ewig Hohn, ich bin der König von Babylon! Dort oben in dem Königssaal Belsazar hielt sein Königsmahl. Doch kaum das grause Wort verklang, dem König wards heimlich im Busen bang. Die Knechte sassen in schimmernden Reihn und leerten die Becher mit funkelndem Wein. Das gellende Lachen verstummte zumal; Es wurde leichenstill im Saal. Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht; so klang es dem störrigen Könige recht. Und sieh! und sieh! an weisser Wand, da kams hervor wie Menschenhand; Des Königs Wangen leuchten Glut; Im Wein erwuchs ihm kecker Mut. Und schrieb, und schrieb an weisser Wand Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand. Und blindlings reisst der Mut ihn fort; und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. Der König stieren Blicks da sass mit schlotternden Knien und totenblass. Und brüstet sich frech und lästert wild; die Knechteschar ihm Beifall brüllt. Die Knechteschar sass kalt durchgraut und sass gar still, gab keinen Laut. Der König rief mit stolzem Blick; der Diener eilt und kehrt zurück. Die Magier kamen, doch keiner verstand zu deuten die Flammenschrift an der Wand. Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt; das war aus dem Tempel Jehovas geraubt. Belsazar ward aber in der selbigen Nacht von seinen Knechten umgebracht. Belsazar von Heinrich Heine Und der König ergriff mit Hand einen Becher, gefüllt bis zum Rand. Die zog näher schon; in stummer lag . Und er leert ihn bis auf den Grund und rufet mit Mund: Nur oben in des Da flackerts, da lärmt des . Jehova! dir künd ich auf Hohn, ich bin der König von Babylon! Dort oben in dem hielt sein . Doch kaum das Wort verklang, dem König wards im Busen . Die sassen in schimmernden und leerten die mit funkelndem . Das Lachen verstummte zumal; Es wurde im Saal. Es klirrten die , es jauchzten die ; so klang es dem störrigen recht. Und sieh! und sieh! an Wand, da kams hervor wie Menschenhand; Des leuchten ; Im erwuchs ihm kecker . Und schrieb, und schrieb an Wand Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand. Und blindlings reisst der ihn fort; und er lästert die mit sündigem . Der König Blicks da sass mit Knien und . Und brüstet sich frech und lästert wild; die ihm brüllt. Die Knechteschar sass und sass gar , gab keinen Laut. Der rief mit stolzem ; der eilt und kehrt zurück. Die Magier kamen, doch keiner verstand zu deuten die Flammenschrift an der Wand. Er trug viel gülden auf dem ; das war aus dem geraubt. Belsazar ward aber in der Nacht von seinen Knechten umgebracht. Babylon im Alten Testament Der hebräische Name für das antike Babylon ist Babel. Der Bau des pyramidenförmigen Tempelturms zu Babylon (Turmbau zu Babel) wird im Alten Testament der Bibel erwähnt. Als sein sagenhafter Erbauer gilt König Nimrod. Zur Strafe für die Vermessenheit der Bauherren, den Himmel bzw. Gott erreichen zu wollen, habe Gott die Menschen verwirrt und ihnen verschiedene Sprachen gegeben. Davon kommt die Redensart „babylonisches Sprachgewirr. Tatsächlich war der babylonische Turm Etemenanki zur Zeit der Entstehung der biblischen Erzählung eines der höchsten Bauwerke der Welt. Und auch wenn es wohl den in der Bibel sagenumwobenen Bau so nicht gegeben hat, so ist die Geschichte auch dahingehend nicht zu verkennen, dass sich die erste nachweisbare Schriftsprache der Menschheit nach heutigem Stand der Forschung auf die Sumerer, welche als Urvolk Babyloniens gelten, zurückführen lässt. Die Herrscher von Babel führten Kriege gegen das Volk Israel und verschleppten große Teile des Volkes in die babylonische Gefangenschaft. Das Buch Daniel der Bibel berichtet darüber. Die Eroberung und endgültige Zerstörung Babylons wurde etwa 200 Jahre zuvor von Jesaja vorausgesagt. Da Magie und Astrologie aus Babylonien stammten und diese Lehren sich nach und nach im gesamten Orient breit machten, decken sich auch viele mythologische Stellen und Symbole des Alten Testaments mit babylonische Überlieferungen, so z.B. die Sünden bringende Schlange im Garten Eden eine Legende, die sich weit verbreitete. Lage von Babylon heute: