Arbeitsblatt: Märchen lesen und verstehen
Material-Details
2 Arbeitsblätter zu 2 Märchen, einzusetzen z.B. in einer Märchen-Werkstatt
Deutsch
Leseförderung / Literatur
3. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
28081
806
14
31.10.2008
Autor/in
Bettina Etter
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Bettina Etter DIE BIENENKÖNIGIN Schreibe hier deinen Namen: Lies das Märchen! Zwei Königssöhne gingen einmal auf Abenteuer und gerieten in ein wildes, wüstes Leben, so dass sie gar nicht wieder nach Hause kamen. Der jüngste, welcher der Dummling hiess, machte sich auf und suchte seine Brüder. Aber wie er sie endlich fand, verspotteten sie ihn, dass er mit seiner Einfalt sich durch die Welt schlagen wollte, und sie zwei könnten nicht durchkommen und wären doch viel klüger. Sie zogen alle drei miteinander fort und kamen an einen Ameisenhaufen. Die zwei ältesten wollten ihn aufwühlen und sehen, wie die kleinen Ameisen in der Angst herumkröchen und ihre Eier forttrügen, aber der Dummling sagte: „Lasst die Tiere in Frieden, ich leids nicht, dass ihr sie stört. Da gingen sie weiter und kamen an einen See, auf dem schwammen viele, viele Enten. Die zwei Brüder wollten ein paar fangen und braten, aber der Dummling liess es nicht zu und sprach: „Lasst die Tiere in Frieden, ich leids nicht, dass ihr sie tötet. Endlich kamen sie an ein Bienennest, darin war so viel Honig, dass er am Stamm herunterlief. Die zwei wollten Feuer unter den Baum legen und die Bienen ersticken, damit sie den Honig wegnehmen könnten. Der Dummling hielt sie aber wieder ab und sprach: „Lasst die Tiere in Frieden, ich leids nicht, dass ihr sie verbrennt. Endlich kamen die drei Brüder in ein Schloss, wo in den Ställen lauter steinerne Pferde standen, auch war kein Mensch zu sehen, und sie gingen durch alle Säle, bis sie vor eine Tür ganz am Ende kamen, davor hingen drei Schlösser; es war aber mitten in der Türe ein Lädlein, dadurch konnte man in die Stube sehen. Da sahen sie ein graues Männchen, das an einem Tisch sass. Sie riefen es an, einmal, zweimal, aber es hörte nicht: endlich riefen sie zum dritten mal, da stand es auf, öffnete die Schlösser und kam heraus. Es sprach aber kein Wort, sondern führte sie zu einem reichbesetzten Tisch; und als sie gegessen und getrunken hatten, brachte es einen jeglichen in sein eigenes Schlafgemach. Am andern Morgen kam das graue Männchen zu dem ältesten, winkte und leitete ihn zu einer steinernen Tafel, darauf standen drei Aufgaben geschrieben, wodurch das Schloss erlöst werden könnte. Die erste war: in dem Wald unter dem Moos lagen die Perlen der Königstochter, tausend an der Zahl, die mussten aufgesucht werden, und wenn vor Sonnenuntergang noch eine einzige fehlte, so ward der, der gesucht hatte, zu Stein. Der älteste ging hin und suchte den ganzen Tag, als aber der Tag zu Ende war, hatte er erst hundert gefunden; es geschah, wie auf der Tafel stand, er ward in Stein verwandelt. Am folgenden Tag unter nahm der zweite Bruder das Abenteuer: es ging ihm aber nicht viel besser als dem ältesten, er fand nicht mehr als zweihundert Perlen und ward zu Stein. Endlich kam auch an den Dummling die Reihe, der suchte im Moos, es war aber so schwer, die Perlen zu finden, und ging so langsam. Da setzte er sich auf einen Stein und weinte. Und wie er so sass, kam der Ameisenkönig, dem er einmal das Leben erhalten hatte, mit fünftausend Ameisen, und es währte gar nicht lange, so hatten die kleinen Tiere die Perlen miteinander gefunden und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schlüssel zu der Schlafkammer der Königstochter aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter und holten den Schlüssel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste. Aus den drei schlafenden Töchtern des Königs sollte die jüngste und die liebste herausgesucht werden. Sie glichen sich aber vollkommen und waren durch nichts verschieden, als dass sie, bevor sie Bettina Etter eingeschlafen waren, verschiedene Süssigkeiten gegessen hatten, die älteste ein Stück Zucker, die zweite ein wenig Sirup, die jüngste einen Löffel voll Honig. Da kam die Bienenkönigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geschützt hatte, und versuchte den Mund von allen dreien; zuletzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig gegessen hatte, und so erkannte der Königssohn die rechte. Da war der Zauber vorbei, alles war aus dem Schlafe erlöst, und wer von Stein war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der Dummling vermählte sich mit der jüngsten und liebsten und ward König nach ihres Vaters Tod; seine zwei Brüder aber erhielten die beiden andern Schwestern. Löse das Kreuzworträtsel und finde heraus, wer dieses Märchen geschrieben hat! 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) Er schmeckt süss. Sie schwimmen auf dem See. Insekten, die fliegen können Die zweite Tochter isst ihn. Die Enten tauchen nach ihm. Er ist die Hauptfigur des Märchens. grosser Teich Was sammeln die Ameisen im Märchen? Am Ende des Märchens wird dies der Dummling. Die älteste Tochter isst ein Stück davon. Die Gebrüder werden zu. fleissige Tiere, die auf einem Haufen leben Eine solche Geschichte nennt man. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Bettina Etter LÖSUNG „DIE BIENENKÖNIGIN 1 5 2 3 4 Ü 6 7 8 9 Ö 10 11 12 13 Ä Bettina Etter DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE Fülle die Lücken, die sich in das Märchen geschlichen haben, mit den Wörtern aus dem Kasten aus! Es war einmal ein ?????, der wollte eine ????? heiraten. Aber das sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Da reiste er in der ganzen ????? herum, um eine solche zu finden, aber überall fehlte etwas. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nie ?????. Immer war da etwas, was nicht ganz in ????? war. Da kam er wieder nach Hause und war ganz ?????, denn er wollte doch gern eine wirkliche Prinzessin haben. Eines Abends zog ein furchtbares ????? auf; es blitzte und donnerte, der Regen stürzte herab, und es war ganz entsetzlich. Da ????? es an das ?????, und der alte König ging hin, um aufzumachen. Es war eine Prinzessin, die ????? vor dem Tor stand. Aber wie sah sie vom Regen und dem bösen Wetter aus! Das Wasser lief ihr von den ????? und Kleidern herab, lief in die Schnäbel der Schuhe hinein und zum Absatz wieder hinaus. Sie sagte, dass sie eine wirkliche Prinzessin wäre. „Ja, das werden wir schon erfahren!, dachte die alte ?????, aber sie sagte nichts, ging in die ????? hinein, nahm alles Bettzeug ab und legte eine ????? auf den Boden der Bettstelle. Dann nahm sie ????? Matratzen, legte sie auf die Erbse und dann noch zwanzig Eiderdaunendecken oben auf die Matratzen. Hier sollte nun die Prinzessin die ganze ????? über liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie ????? hätte. „Oh, entsetzlich ?????!, sagte die Prinzessin. „Ich habe fast die ganze Nacht kein ????? geschlossen! Gott weiss, was in meinem Bett gewesen ist. Ich habe auf etwas Hartem gelegen, so dass ich am ganzen ????? ganz braun und blau bin! Es ist ganz entsetzlich! Daran konnte man sehen, dass sie eine wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig ????? und die zwanzig Eiderdaunendecken die Erbse gespürt hatte. So feinfühlig konnte niemand sein ausser einer ????? Prinzessin. Da nahm sie der Prinz zur ?????, denn nun wusste er, dass er eine wirkliche Prinzessin gefunden hatte. Und die Erbse kam auf die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen ist, wenn sie niemand ????? hat. Bettina Etter LÖSUNG „DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE Es war einmal ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten. Aber das sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Da reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden, aber überall fehlte etwas. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nie herausfinden. Immer war da etwas, was nicht ganz in Ordnung war. Da kam er wieder nach Hause und war ganz traurig, denn er wollte doch gern eine wirkliche Prinzessin haben. Eines Abends zog ein furchtbares Wetter auf; es blitzte und donnerte, der Regen stürzte herab, und es war ganz entsetzlich. Da klopfte es an das Stadttor, und der alte König ging hin, um aufzumachen. Es war eine Prinzessin, die draussen vor dem Tor stand. Aber wie sah sie vom Regen und dem bösen Wetter aus! Das Wasser lief ihr von den Haaren und Kleidern herab, lief in die Schnäbel der Schuhe hinein und zum Absatz wieder hinaus. Sie sagte, dass sie eine wirkliche Prinzessin wäre. Ja, das werden wir schon erfahren! dachte die alte Königin, aber sie sagte nichts, ging in die Schlafkammer hinein, nahm alles Bettzeug ab und legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle. Dann nahm sie zwanzig Matratzen, legte sie auf die Erbse und dann noch zwanzig Eiderdaunendecken oben auf die Matratzen. Hier sollte nun die Prinzessin die ganze Nacht über liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen hätte. „Oh, entsetzlich schlecht! sagte die Prinzessin. „Ich habe fast die ganze Nacht kein Auge geschlossen! Gott weiss, was in meinem Bett gewesen ist. Ich habe auf etwas Hartem gelegen, so dass ich am ganzen Körper ganz braun und blau bin! Es ist ganz entsetzlich! Daran konnte man sehen, dass sie eine wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig Matratzen und die zwanzig Eiderdaunendecken die Erbse gespürt hatte. So feinfühlig konnte niemand sein ausser einer echten Prinzessin. Da nahm sie der Prinz zur Frau, denn nun wusste er, dass er eine wirkliche Prinzessin gefunden hatte. Und die Erbse kam auf die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen ist, wenn sie niemand gestohlen hat.