Arbeitsblatt: Chinesische Kulturrevolution

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Interdisziplinäre Projektarbeit, IDPA, Geschichte, China, Mao Verlauf der chinesischen Kulturrevolution unter Mao und Auswirkungen bis heute.
Geschichte
Politik
12. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

36613
1698
31
12.03.2009

Autor/in

bürogummi (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Interdisziplinäre Projektarbeit zur Chinesischen Kulturrevolution Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Inhaltsverzeichnis Seite 2 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Vorwort Das Interesse an fremden Kulturen ist, oder sollte zumindest, ein Grundbedürfnis je des Menschen sein. Für viele alltägliche Geschehnisse auf der Welt könnten wir sonst kaum Verständnis haben. In einer Zeit, in der Schwellenländer und insbeson dere China einen immer grösseren wirtschaftlichen und politischen Einfluss ge niessen, halte ich es für wichtig, die Hintergründe zu kennen oder kennenzulernen. Das Thema dieser Interdisziplinären Projektarbeit soll einen Teil dazu beitragen zu verstehen, weshalb das Leben in China auch heute noch grundsätzlich anders ver läuft als zum Beispiel hier bei uns. Die politische und kulturelle Vergangenheit, ins besondere seit dem letzten Jahrhundert, kann uns darüber Aufschluss geben. In die sem Zeitraum bewegt sich auch das Hauptthema diese Projektarbeit. Die Chinesische Kulturrevolution ist ein relativ junges Kapitel Chinas und prägt somit auch die heutigen Geschehnisse. Die Arbeit soll dem Leser einen Überblick über den Grundgedanken, die Umsetzungen der Regierungen, die Konflikte, die Situation der Bevölkerung bis hin zu heutigen Auswirkungen aufzeigen und vielleicht auch vor Augen führen, inwiefern dieses Land trotz seiner Entfernung auch auf unser Leben Einfluss nimmt, nehmen kann oder in naher Zukunft nehmen wird. Seite 3 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Einleitung Das feudale System Chinas Das China, wie wir es heute kennen, hat eine Vorgeschichte, die sehr weit zurückreicht. Denn bevor China 1912 zur Republik wurde, beherrschten über 4000 Jahre kaiserliche Dynastien das Land, das wir heute als komm unistische Grossmacht kennen. Vom Beginn der XiaDynastie Wappen der MandschuDynastie 1 um 2200 vor Christus, bis zum Ende der MandschuDynastie 1911 nach Christus, war von Kommunismus noch keine Spur zu erkennen. Zu Zeiten der Kaiser herrschten klare Hierarchien. Angefangen vom Kaiser oder der Kaiserin, der ganzen Familie, den Freunden der Familie über die Be amten bis schliesslich zum einfachen Bauern oder Handwerker. Die Monumente aus dieser Vergangenheit sind zahlreich, genauso gehen auch feudale Lebensstrukturen nicht gänzlich mit der Zeit verloren. Um dieses Thema dreht sich in dieser Arbeit auch die Leitfrage: Inwiefern können feudale Strukturen eine Revolution überstehen? Am Schluss werde ich versuchen, darauf eine schlüssige Antwort zu geben. Zu be rücksichtigen sind, neben Überbleibseln feudaler Strukturen in Form von Gebäuden, Kulturgütern, auch gedankliche Vererbungen aus dieser Zeit. Nun aber die Ein führung in diese Zeit, die jene kaiserlichen Herrschaftsstrukturen ablöste und den Grossteil des heutigen Lebens in China prägt. Mao Zedongs Schlüsselerlebnis Schon früh wusste der spätere Diktator Mao Zedong über die Macht, die ein solch grosses Volk in sich birgt. In seinem Schlüsselerlebnis, als er in Jugendjahren einen Aufstand der Bauern gegen militärische Truppen miterlebte, dachte er wahrscheinlich Seite 4 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution eher an Kampfkraft. Später erkannte er auch die wirtschaftlichen Vorteile einer zahl reichen Bevölkerung. Im Verlauf seiner Karriere sieht man, wie er immer wieder ver sucht die Massen zu mobilisieren. Sei es zur Stärkung der Nation oder zeitweise auch seiner eigenen Macht. 1 Beginn der Chinesischen Kulturrevolution Dieses Thema muss in 2 Bereichte aufgeteilt werden. Am Anfang stand die kulturelle Revolution, hauptsächlich von Intellektuellen ausgefochten. Später, in den letzten Jahren seines Lebens initiierte Mao auch die grosse proletarische Kulturrevolution, die sich inmitten des Volkes entlud. Der zeitliche Rahmen der behandelten Periode reicht von 1957 bis zum offiziellen Ende der Revolution 1969 und weiter bis zum Tod Maos 1976. Der Ablauf der Chinesischen Kulturrevolution in den wesentlichen Be reichen Politik, Wirtschaft und Ideologie ist an diverse Bewegungen innerhalb dieser Zeitspanne gebunden, welche nun im weiteren Teil erläutert werden. Hauptteil Verlauf der Revolution und die wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Hintergründe Die Maoistische Widerspruchstheorie „Widersprüche sind die treibende Kraft aller natürlichen und menschlichen Aktivität. Die Lösung solcher Widersprüche ist die grundsätzliche Quelle von Transformation und Entwicklung. Der Konflikt zwischen solchen Widersprüchen bestimmt die Natur und die Geschichte. Die Lösung eines Widerspruchs führt zur Bildung oder Überordnung eines neuen Widerspruchs. 2 Aus Mao Zedongs Sicht einer Kulturrevolution kristallisieren sich zwei wichtige Arten von Widersprüchen heraus. Auf der einen Seite die antagonistischen und auf der an 1 2 Quelle: de.wikipedia.org Zitat: Alastair Ian Johnston, Cultural Realism and Strategy in Maoist China Seite 5 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution deren die nicht nichtantagonistischen, wobei Letztere in der Theorie einen wesent lich liberaleren Eindruck machen. Laut diesen ist die offene Diskussion das einzige Mittel um die Widersprüche mit Argumenten und Gegenargumenten aus der Welt zu schaffen. Die erstgenannten, die antagonistischen, würden sich nur durch dikta torische Massnahmen und Gewalt lösen lassen, da sie vom Feind ausgehen und die Einheit der Bevölkerung untergraben. Erst das Erreichen des uneingeschränkten Kommunismus setzt in Maos Denken sämtlichen Konflikten ein Ende und garantiert das friedvolle Bestehen eines Staates. Wie erwähnt erscheint die Theorie sehr viel liberaler als ihre tatsächlichen Aus wirkungen zeigen, denn Mao schreckte im weiteren Verlauf der Revolution nicht da vor zurück, seine unliebsamen Kritiker kurzerhand zu Feinden zu erklären und rück sichtslos mit brutaler Gewalt statt der gelobten Gegenargumente gegen sie vorzu gehen. Er verstand es hervorragend, die Widersprüche zur Festigung seiner Macht abwechselnd einzusetzen was keinesfalls ohne immer wachsende Kritik geschah. Die „HundertBlumenBewegung Von Mao symbolisch ins Leben gerufen, sollte die Bewegung kritische Meinungen spriessen und aufblühen lassen und damit das Land, durch ein sozialisierteres Denken, auf dem Weg zum vollkommenen Kommunismus voranbringen. Sie ist einer der wichtigsten Perioden in der Revolution der Kultur Chinas, doch brachte sie von Maos Vorstössen den unliebsamsten Effekt überhaupt. Ohne Grenzen zu nennen forderte er die Bevölkerung, besonders auch Kritiker oder NichtKommunisten, in einer bewegenden Rede auf, ihre Kritik in eigens geschaffenen Foren vorzutragen. Der unliebsame Effekt bestand darin, dass diese Kritik sich nach anfänglichem Misstrauen schlagartig auszubreiten begann und schon bald eindringliche Forderungen zu politischen Veränderungen auf dem Tisch lagen. Maos Versuch die Ideologie der Bevölkerung in seinem Sinn zu verändern, drohte durch den wachsenden Unmut und Ausschreitungen blockiert zu werden. Die kritischen Stimmen im Land forderten einen starken Rückzug der Regierung aus vielen Bereichen des Lebens, allen voran der Literatur, Kunst und der Wissenschaft, aber auch eine wesentliche Neuausrichtung der Aussenpolitik, bislang an der Sowjetunion orientiert, oder die Änderung der Parteizusammensetzung mithilfe freier, konkurrenzfähiger Wahlen. Das Problem wurde für Mao umso grösser, als nicht länger nur die intelligentere Oberschicht die Kritik aufnahm, sondern vermehrt auch die ländliche, oft bäuerliche Seite 6 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Bevölkerung. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften, wie sie vielerorts üblich waren, erlebten eine Welle von Austritten und nicht selten wurden sogar Sabotageakte verübt um den Forderungen zusätzliches Gewicht zu verleihen. Zusammen mit aufblühendem Widerstand an führenden Hochschulen des Landes, zum Beispiel der Nationalen Universität Peking, wuchs die anfänglich zaghafte Beanstandung des politischen Systems zu einer bedrohlichen oppositionellen Bewegung heran. Die Kommunistische Partei Chinas sah daraufhin keinen anderen Weg zur Beruhigung der Lage, als die Demonstranten mithilfe der Polizei blutig niederzukämpfen. Mao ermöglichte dies, indem er nachträglich den Wortlaut seiner Anfangsrede daraufhin veränderte, alsdann auf einmal Grenzen der Kritik an der kommunistischen Führung galten. Die Jagd nach den „Rechtsabweichlern war damit offiziell eröffnet. Öffentlich ausgesprochene Todesurteile dienten der Abschreckung und kamen selten vor, doch wurden mitsamt unliebsamer Intellektueller und Beamten bis Ende 1957 über eine halbe Million Menschen in Arbeitslager deportiert. Der Spruch „Erziehung durch Arbeit zeigt erschreckende Parallelen zur Methodik der Nationalsozialisten unter Hitlers Führung. Wer nur durch öffentliche Demütigung bestraft wurde, kam vergleichsweise milde davon. Obwohl die Partei die Kontrolle durch diese Säube rungsaktion wiederherstellen konnte, hatten die Unruhen der „HundertBlumenBe wegung aufgezeigt, dass sie Partei weniger Einigkeit aufwies als erwartet wurde. Durch die massive Beschleunigung der Wirtschaftsaktivitäten sollte die arbeitende Bevölkerung nun wieder homogenisiert und wieder auf kommunistischen Kurs ge bracht werden. Der „Grosse Sprung nach vorne Unter der „Politik der drei roten Banner versuchte die Führung nun das einheitliche Bewusstsein der Bevölkerung zu steigern. Dazu waren nach Meinung Maos grosse Sprünge in Qualität und Quantität nötig. Erreichen wollte man dies durch die Kombi nation herkömmlicher und moderner Methoden in Landwirtschaft und Industrie. Die Arbeitsintensität sollte dabei gleichwohl gesteigert werden sowie das Leben der Be völkerung durch die Errichtung von Kommunen kollektiviert werden. Maos Ziel, die Massen dadurch leichter kontrollierbar zu machen, stiess nicht nur auf Gegenliebe, doch brachten seine Gegner nicht den nötigen Widerstand auf. Die Seite 7 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Umsetzung dieser Politik wurde auch dadurch erzwungen, da Mao zu einer internationalen kommunistischen Herrscherfigur aufsteigen wollte, was der sowjetischen Führung deutlich missfiel und diese die wirtschaftlichen Hilfen für China deutlich herunterschraubten. Innert 15 Jahren plante Mao mit dieser Bewegung das Land in eine der grössten Wirtschaftsmächte der Welt zu verwandeln. Begonnen wurde damit, die Aufsicht zu dezentralisieren und die Stahlindustrie mit riesigen Investitionen auszubauen. Die Versorgung mit Kleingütern sollte fortan von lokalen Betrieben sichergestellt werden. Die folgende Wirtschaftskrise Die gesetzten Ziele konnten jedoch nur schwer erreicht werden. Die enormen Um satzsteigerungen bei der Stahlproduktion konnten nicht verschleiern, dass der Stahl von immer schlechterer Qualität war. Zusätzlich sahen sich gewisse der Volks kommunen genötigt, selbst Eisenbahnschienen einzuschmelzen um die nötigen Mengen vorweisen zu können, was nicht ohne schwere Schäden an der Infrastruktur des Landes verlief. Durch die einseitig forcierte Produktion fehlte es nun während der Erntezeit an Arbeitskräften auf den Feldern, sodass nur ein Bruchteil der Ernte er wirtschaftet werden konnte. Und dies zusätzlich in einer Phase in der sich die Ge sundheit der Bevölkerung durch die Arbeitssteigerung verschlechtert hatte. Die Erklä rung der VolkskommunenBewegung zum nationalen Standart legte nun den Grund stein für das völlige Chaos im Land. Als Ende 1958 fast die gesamte Bevölkerung in militärisch organisierten Kommunen zusammengefasst war, zeigten sich gravierende Versorgungsengpässe bei den einfachsten Alltagsgütern. In den Altersheimen und Kindergärten herrschten katastrophale hygienische Zustände, im Winter fehlte es an warmer Kleidung und durch die Ernteausfälle litten die Menschen unter einer Hungersnot die mindestens ein dutzend Millionen Opfer forderte. Die Arbeitsausfälle konnten kaum kompensiert werden und spätestens 1962 war das gesamte erreichte Wachstum der Wirtschaft wieder verpufft und die Führung blickte auf einen Scherbenhaufen. Seite 8 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Ende der Revolution und die Folgen für das Land und seine Bevölkerung Das offizielle Ende 1969 Nachdem Maos „Politik der drei roten Banner das Land fast zusammenbrechen liess, stellte dieser mit Hilfe der Armee einen neuen Herrschaftsapparat zusammen. Er versuchte damit einer Revision und damit wohl Einstellung seiner Politik ent gegenzuwirken, was ihm mit überraschendem Erfolg gelang. Die Anpassungen seiner Politik liessen eine schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft zu und die Versammlung des Zentralkomitees in Peking bestätigte seinen sozialistischen Weg weitgehend. Die innerparteilichen Differenzen schwelten jedoch weiter und ver stärkten sich bis 1965, als die Propagandaabteilung Maos Idee der „Hundert BlumenBewegung wiederbelebte und sich erneut ein Sturm der Kritik über die Regierung ergoss. Maos Gegner des rechten Flügels hatten damit neue Kraft ge schöpft und forderten sogleich seine Disziplinierung, den Fehler des „Grossen Sprungs hatte er noch immer nicht eingesehen. So verwundert es nicht, dass die Rechten nun in der Regierung an Macht gewannen und begannen, von Mao ruhig gestellte „Rechtsabweichler zu rehabilitieren. Als in Russland 1964 Chruschtschow gestürzt und die Chinesen ihre ersten Atomversuche erfolgreich hinter sich hatte, sah sich die neue Regierung derart gestärkt, dass Mao sich für Monate in die Umgebung von Shanghai zurückziehen musste. Folgende Aktionen Maos und seiner Anhänger In die Hauptstadt kehrte Mao nach 9 Monaten zurück, doch nicht ohne Pläne für seinen erneuten Machtaufbau gezimmert zu haben. Zusammen mit seinen Getreuen der linken Parteien (seinem Privatsekretär, seinen Beratern und seiner Frau) begann er, die Revisionen seiner Konzepte einzudämmen oder gar rückgängig zu machen und es gelang ihm schrittweise, seine Anhänger in wichtige Ämter zu hieven, der Ju gend das Bild der revolutionären Nachfolge zu vermitteln. Seine Bemühungen sollten das Land wiederum an den Rand des Zusammenbruchs führen. In mehreren Phasen gelang es ihm, den „Revisionismus einzudämmen, die überaus leicht manipulier baren Roten Garden aus der Bevölkerung zu rekrutieren (vor allem aus Schulen) und mithilfe revolutionärer Rebellen den Staatsapparat weitgehend zu zerstören. Die Maotreue Volksbefreiungsarmee (VBA) verhinderte mit der Besetzung der Regie rungsgebäude und Neuformation der Rechten gegen Maos Vorgehen, während die Seite 9 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Rotgardisten ausser Rand und Band gerieten. Tempel, Kirchen, Archive, Schulen oder jahrhundertealte Kulturgüter wurden dem Erdboden gleichgemacht, es wurde wahllos geplündert und Maos Kritiker wurden durch die Strassen geschleift, ge schlagen, gefoltert oder getötet. Selbst die Chinesische Mauer blieb davon nicht ver schon, man verwendete ihre Steine zeitweise für die Reparatur von Strassen. Bald formierte sich in der Bevölkerung der Widerstand gegen die langsam unkontrollier bare Meute, die auch begonnen hatte private Haushalte zu bedrohen, und es kam zu heftigen Scharmützeln mit Bauen und Bürgerwehren. Die Wirtschaft aller Provinzen wurde durch die Unruhen und Kämpfe schwer beeinträchtigt bis sich auch die VBA gegen Mao stellte und das entstandene Machtvakuum einzunehmen begann. Bis 1969 mussten sich auch Mao und seine engsten Mitstreiter von den Rotgardisten distanzieren nachdem diese begonnen hatten Maos eigens installierte Reihen zu entmachten und zu „säubern. Die VBA hatte nun den Auftrag die maoistischen Ver bände aufzulösen und 1970 konnte sogar nach vierjähriger Pause wieder der nor male Schulbetrieb aufgenommen werden. Zurück blieben nach Maos grosser pro letarischer Kulturrevolution wiederum eine zerstörte Wirtschaft, ein entmachteter, unfähiger Staatsapparat und eine schlecht ausgebildete Jugend, die zur Zer schlagung und „Umerziehung der Rebellion in ländliche Gebiete geschickt wurde. Ihr Zuhause war während dieser Zeit auch von anderen Rotgardisten heimgesucht worden sodass auch sie kaum mehr Persönliches besassen. Mao hatte die Unruhe und den Wiederaufbau der Regierung genutzt und wurde nun zum Partei vorsitzenden auf Lebzeiten, ohne jedoch die Geschicke des Landes noch wirklich beeinflussen zu können. Sein voraussichtlicher Nachfolger Lin Biao stürzte nach einem Putschversuch mit dem Flugzeug über der Mongolei ab, als er versuchte zu flüchten. Maos Tod 1976 Als Mao Zedong 1976 verstirbt, endet auch die Macht seiner Getreuen. Der links extremistische „Viererband, darunter auch seine Frau und sein Schwiegersohn werden 1983 für ihre Verbrechen hingerichtet. Die Folgen von Maos Führung sind auch noch Jahre darauf spürbar. Es dauerte seine Zeit, bis die Felder bestellt und die Industrie wieder angelaufen war, denn 4 Jahre Verzicht auf Schulabsolventen gingen nicht spurlos an der chinesischen Wirtschaft vorbei. Von den vermuteten mehreren Millionen Toter ganz zu schweigen. Heutige Situation und Parallelen zur Zeit der Revolution Seite 10 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Kultstatus Maos unter Chinas Jugendlichen Obwohl der vollkommene Kommunismus nie Wirklichkeit wurde, herrscht heute ein gespaltenes Bild von Mao, viele der Bürger, die die Revolution erlebten sowie auch die Regierung sehen in ihr einen schweren Fehler, den der Herrscher in seinen letz ten Jahren beging. Doch auf die Jugendlichen scheint seine Person einen grossen Einfluss zu haben, auch wenn man dies vielleicht durch das natürliche Bedürfnis nach Rebellion relativieren kann. Batches mit Maos Gesicht sind auch heute noch im Umlauf und der Gedanke einer geeinten Bevölkerung wird wahrscheinlich nie gänz lich seinen Reiz verlieren, auch wenn die Realität anders aussieht. Spuren des Kommunismus in einer blühenden Wirtschaftsmacht In der heute florierenden Wirtschaftsgrösse China sind die Überbleibsel des Kommu nismus schwerer erkennbar, doch noch nicht verschwunden. Noch immer erscheint einem das Leben der Menschen kollektiviert. Riesige Fabriken voller stumm arbei tender Menschen gehören zum Alltagsbild und die Zensur verhindert grösstenteils die Entfaltung einer freien Meinung. Der Einfluss des Staates auf das Leben der Menschen ist im westlichen Vergleich immer noch sehr hoch und die Stabilität des Systems auf Kosten der einzelnen Einwohner, war auch schon zu kommunistischen Zeiten an der Tagesordnung. Das Wohl des Einzelnen wird auch heute noch zum Wohl des Ganzen geopfert was unschwer am teilweise kriminell niedrigen Verständ nis für Sicherheit, Arbeitsschutz oder die Gesundheit zu erkennen ist. Doch hat China heute eine wirtschaftliche Grösse ereignet, die es ermöglicht, mit Druck über diese Zustände hinwegzutäuschen. Es ist jedoch zu erwarten, dass folgende libera lere Generationen es schaffen, diesen Bruch mit der Vergangenheit zu meistern. Seite 11 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Schluss Das Ideal der geeinten Gesellschaft ohne materielles Ungleichgewicht mag Man chem erstrebenswert vorkommen. Der Mensch ist jedoch von Natur aus ein indi viduelles Wesen. Jemals einen Zustand vollkommenen Kommunismus zu erreichen wie es Mao und Andere versucht hatten, scheint in der Realität praktisch unerreich bar und hat historisch gesehen meist wesentlich mehr Schaden angerichtet als Nutzen für die Menschen erbracht. Die im Vorwort erwähnte Leitfrage und den Zusammenhang zu Chinas früherem feudalem System, soll nun am Schluss nochmals zur Sprache kommen. Die Chine sische Kulturrevolution stellt einen grossen Umbruch dar, in der Art wie das Land geführt und bewirtschaftet wurde. An die kaiserlichen Strukturen können sich heute wahrscheinlich nur noch diejenigen erinnern, deren Eltern ihnen das Wissen mit auf den Weg gaben oder die heute über 100jährig sind. Der Kommunistische Lebensstil sowie die Zerstörungswut während der Ausschreitungen hat auch eine Vielzahl Ar tefakte vernichtet, die Jahrhunderte überdauert hatten. Glücklicherweise gelangen heute viele solcher geretteter Stücke zurück ins Land und beschädigtes konnte teil weise wiederhergestellt werden, sodass durchaus noch Kulturschätze zu finden sind, die über die Lebensweisen der vorgängigen Generationen berichten können. Auch wenn diese Atmosphäre im alltäglichen China wahrscheinlich kaum mehr zu spüren ist, es gibt Orte wo man sie weiterhin erleben kann. Sich mit dem Thema der chinesischen Kultur und ihrer Revolution auseinanderzu setzen, war ohne Zweifel sehr interessant und umfangreich, auch wenn es schwer fällt, diese ganzen Eindrücke danach in eine schriftliche Form umzuwandeln. Manches geht aus Platzgründen verloren, manches kann kaum in Worte gefasst werden, doch ich hoffe dass die Arbeit diesen Teil durch Anreize für die eigene Fantasie wieder wettmachen kann. Quellenverzeichnis Trempel, Eberhard, J.: ChinaTraveller Handbuch Seite 12 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution INSIDE Asien Netzwerk AG Projektgruppe Model United Nations, München 2000 Die Große Proletarische Kulturrevolution Hintergründe, Verlauf und Auswirkungen Evi Zingraf Kulturrevolution Bilder Titelblatt: www.google.ch Seite 13 von 14 Interdisziplinäre Projektarbeit Die Chinesische Kulturrevolution Persönliche Versicherung Ich bestätige hiermit, die Arbeit alleine und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln verfasst zu haben. 17. Oktober 2008 Seite 14 von 14