Arbeitsblatt: Schimpansen
Material-Details
Dossier über Schimpansen
Biologie
Tiere
4. Schuljahr
7 Seiten
Statistik
40713
727
5
28.05.2009
Autor/in
Gelöschtes Profil (Spitzname)
Land:
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Körperbau Schimpansen erreichen eine Kopfrumpflänge von 64 bis 94 Zentimeter, ein Schwanz fehlt, wie bei allen Menschenaffen. Aufrecht stehende Tiere erreichen eine Höhe von 1 bis 1,7 Metern. Hinsichtlich des Gewichts herrscht ein deutlicher Geschlechtsunterschied: während Weibchen rund 25 bis 50 Kilogramm schwer werden, erreichen Männchen ein Gewicht von 35 bis 70 Kilogramm. Die Arme der Schimpansen sind länger als die Beine, Hände und Füße enden in fünf Fingern beziehungsweise Zehen, wobei die Daumen und die großen Zehen wie bei vielen Primaten grösser sind. Der größte Teil des Körpers ist von einem dunkelbraunen oder schwarzen Fell bedeckt. Kopf eines Schimpansen: Der Schädel ist massiv, das Gesicht hell. Einige Tiere haben einen weißen Kinnbart. Der Kopf der Schimpansen ist durch die hervorstehenden, runden Ohren, die Überaugenwülste und die hervorstehende Schnauze charakterisiert. Das Gesicht ist unbehaart und beim erwachsenen Tier dunkelgrau oder schwarz gefärbt. Die Eckzähne sind beim Schimpansen stark geschlechtsunterschiedlich (bei Männchen deutlich größer). Insgesamt sind die Schneidezähne breiter als beim Gorilla. Lebensraum und Lebensweise Schimpansen sind im mittleren Afrika beheimatet. Der Schimpanse lebt in Zentralafrika in den Ländern Senegal, Nigeria, Uganda, Tansania und im Kongo. Schimpansen sind flexibler als andere Menschenaffen in Bezug auf ihren Lebensraum und bewohnen sowohl Regenwälder als auch trockene, baumarme Savannen. Tropische Regenwälder Immergrüne, tropische Regenwälder entstanden auf allen Kontinenten, auf beiden Seiten des Äquators. Vor allem in Südamerika, in Afrika und in Asien. Die größte zusammenhängende Fläche zugleich mehr als die Hälfte der Gesamtfläche aller tropischen Regenwälder befindet sich im Bereich des Amazonas. Weitere große Regenwälder weisen der Kongo und Indonesien auf. Die Savanne Die Savanne ist in den Tropen. Sie ist durch ihren offenen Bewuchs (Grasland) und in relativ regelmäßigen Abständen stehenden Bäume gekennzeichnet. Die Savanne liegt zwischen dem Regenwald und der Wüste. Savannen sind aufgrund der Regenzeit im Sommer grün. Im Winter, wenn kein Regen fällt, verdorren die Landschaften. Fortbewegung und Aktivitätszeiten Schimpansen können sowohl am Boden, als auch auf den Bäumen nach Nahrung suchen, meist geschieht dies jedoch auf Bäumen. Am Boden bewegen sie sich wie Gorillas im Knöchelgang fort, das heißt, dass sie sich auf die zweiten und dritten Fingerglieder aufstützen. Im Geäst klettern sie entweder mit allen vier Gliedmaßen oder bewegen sich an den Armen hängend fort. In der Regel sind Schimpansen tagaktiv. Zur Nachtruhe legen sie ein Blätternest in den Bäumen an, wobei sie üblicherweise jede Nacht ein neues Nest errichten. Werkzeuggebrauch Vom Schimpansen sind verschiedene Formen des Werkzeuggebrauchs bekannt. So benützen sie Steine oder Holzstücke als Hämmer, Stöcke als Grabegeräte oder zerkaute Blätter als Schwämme. Bemerkenswert sind Beobachtungen, die die britische Zoologin Jane Goodall im Gombe Stream National Park in Tansania machte und in ihren Vorträgen gern erwähnt: Wild lebende Schimpansen nutzen dort Steine als Hammer und Amboss, um Nüsse zu öffnen. In einem ihrer Filmdokumente sieht man, wie ein Schimpanse, der an Durchfall erkrankt ist, sich mit Blättern säubert. Jane Goodall beobachtete, dass Schimpansen dünne Stöckchen benutzen, um damit Termiten aus Erdlöchern zu fischen. Ferner benutzen sie Blätter als Ersatz für einen Schwamm, um mit ihrer Hilfe Wasser aus Baumlöchern aufzutunken. Ein bekanntes Foto zeigt einen Schimpansen, der mit einem langen Stock auf die Attrappe eines Leoparden einschlägt. Diese sehr menschlich anmutenden Verhaltensweisen eignen sich die Schimpansen jedoch nicht in gleichem Maße, wie das bei den Menschen geschieht, durch Imitationslernen an, und sie werden auch nicht von Erwachsenen zur Nachahmung ermuntert oder angeleitet. Die Schimpansenjungen sitzen jahrelang neben den Erwachsenen und schauen bloß zu. Peter Weber beschrieb in seinem Buch „Der domestizierte Affe das Verhalten so: „Schimpansenkinder imitieren nicht, und sie bekommen keinen Unterricht. In gewisser Hinsicht bekommt ein Schimpanse von seiner Mutter nicht mehr geliefert als eine Vorstellung, was zu tun ist. Wie man das Werkzeug jedoch zweckmäßig handhabt, muss er selbst herausfinden. Der Gebrauch eines Werkzeugs bedeutet so für jede Schimpansengeneration einen Neubeginn. Auch in Zoos werden immer wieder interessante Beobachtungen von Schimpansen gemacht. In dieser Geschichte wurde der Schimpanse Sultan beobachtet. „Eine Banane wird oben ins Drahtgitterdach des Spielplatzes gehängt, viel zu hoch, um selbst im Sprung von einem Schimpansen erreicht zu werden. Einige Meter von dieser Stelle entfernt befindet sich eine Kiste von beträchtlicher Größe. Hier zögerte Sultan niemals; er schleppte die Kiste so weit, bis sie gerade unter der Banane stand, kletterte herauf, sprang von hier aus in die Höhe und erreichte die Banane ohne die geringste Mühe. Sozialverhalten Innerhalb der Großgruppe Die Sozialstruktur der Schimpansen wird als „Trennen und Zusammengehen beschrieben. Das heißt, sie leben in Großgruppen, die sich aus 20 bis 80 Tieren zusammensetzen, die sich oft in Untergruppen aufspalten etwa zur Nahrungssuche und dann wieder zusammenkommen, insbesondere zur Nachtruhe. Erwachsene Tiere gehen beispielsweise oft allein auf Futtersuche oder schließen sich mit anderen zu einer Gruppe zusammen. Starke und ältere Männchen führen und verteidigen die ganze Großgruppe. Die Männchen entwickeln eine ausgeprägte Rangstruktur. Dazu dienen verschiedene Rituale wie laute Schreie, Trommeln auf Baumstämmen, Kraftdemonstrationen sie schütteln Äste oder werfen Steine, und demonstrativ schnelles Laufen oder Springen. Sie investieren viel Zeit und Energie, um ihren Rang innerhalb der Gruppe zu verbessern. Auch die Jagd auf kleine Säugetiere und die Bewachung der Reviergrenzen werden von Männchen durchgeführt. Auch die gegenseitige Fellpflege ist bei den Männchen stark ausgeprägt und unterstützt die Kommunikation. Im Gegensatz dazu sind Weibchen oft Enzelgänger. Eine Rangordnung ist aber trotzdem vorhanden, das zeigt sich darin, dass höhergestellte Weibchen etwa häufiger Nachwuchs haben. Generell haben Weibchen außer mit ihren Töchtern wenig Kontakt mit anderen Weibchen. Das liegt auch daran, dass die Weibchen ihre Familie bei Erreichen der Geschlechtsreife verlassen, während die Männchen ihr ganzes Leben bei ihrer Gruppe bleiben. Außerhalb der Großgruppe Eine Großgruppe hat in der Regel einen bestimmten Lebensraum. Kleine Männchengruppen patrouillieren oft an den Grenzen des Territoriums. Tiere, die nicht der eigenen Gruppe angehören, werden meist sehr aggressiv behandelt. Die Verfolgung einzelner fremder Tiere wird manchmal dermaßen brutal geführt, dass dafür das Wort „Krieg verwendet werden kann. Diese kriegsartigen Übergriffe sind nur beim Schimpansen und beim Menschen bekannt. Ernährung Schimpansen sind Allesfresser, die sich aber zum überwiegenden Teil von Pflanzen ernähren. Früchte und Nüsse stellen den Hauptbestandteil der Nahrung dar, daneben verzehren sie auch Blätter, Blüten, Samen und anderes Pflanzenmaterial. Schimpansen fressen aber auch regelmäßig Insekten und verschiedene kleine Säugetiere (wie etwa Fledermäuse, kleine Affen und Regenwaldschweine). Vom Schimpansen sind regelrechte Jagden auf kleine Säugetiere bekannt, die meist von den Männchen durchgeführt werden und vermutlich weniger der Deckung des Nahrungsbedarfs als der Stärkung der Position in der Gruppe dienen. Bedrohung Die Schimpansen sind durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht. Ihr Verbreitungsgebiet wird immer weiter eingeschränkt und ist stark zerstückelt. Die Schimpansen gelten als stark gefährdet. Man weiss nicht genau, wie viele Schimpansen es noch gibt.