Arbeitsblatt: Versuche zu Sehbehinderung / Blindheit

Material-Details

Wie können Schülerinnen und Schüler Sehbehinderung oder Blindheit nachempfinden und welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung?
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
klassenübergreifend
2 Seiten

Statistik

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03.08.2009

Autor/in

sausewind (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Sehbehinderung Blindheit Zu 90 orientiert sich der Mensch über seine Augen. Ein sehbehinderter oder blinder Mensch ist auf Ordnung angewiesen: Jedes Ding zu jeder Zeit auf seinem Platz! Übungen: 1. Mit verbundenen oder geschlossenen Augen im Klassenzimmer am Boden sitzen. Schweigen, hören. Wie fühlt sich das an? Verändert sich etwas in dir? 2. Mit verbundenen Augen im Klassenzimmer herumgehen. Die Ohren anstrengen. Versuche, niemanden zu rempeln! 3. Mit verbundenen Augen im Klassenzimmer herumgehen. Hören, wenn sich jemand nähert. Bei der Begegnung versuchen, über das Ertasten von Händen oder Gesicht herausfinden, wer die Person ist. Der Blinde nennt nur den vermuteten Namen, der Angesprochene darf nur mit Ja oder Nein antworten oder schweigen. 4. Mit Spielklötzen einen Turm bauen macht Spass. Wie ist es aber, dies als Blinder zu tun? Versucht es in 2 Gruppen nacheinander mit verbundenen Augen. Jeder erhält einen Klotz und ihr macht ab, wer ihn wann aufstellen darf. 5. Alle Schüler sitzen im Kreis und betrachten ihre Schuhe. Jeder zieht nun seinen Schuh aus und legt ihn in die Mitte. Suche nun deinen Schuh aus dem Schuhsalat. Woran erkennst du ihn? 6. Die Augen sind verbunden. Auf dem Tisch liegen Münzen und Banknoten, die ja jeder kennt. Woran kann man sie erkennen? Wie viel Geld liegt vor dir? 7. Versuche, dich mit geschlossenen Augen im Gleichgewicht zu halten, zuerst auf beiden Beinen, dann auf einem, so lange wie möglich. Wer schafft die Standwaage mit geschlossenen Augen am längsten? 8. Versuche, mit geschlossenen Augen einen Brief zu schreiben. Wie sieht deine Schrift aus? 9. Der Computer ist auch für sehbehinderte Menschen eine grosse Hilfe, es gibt auch sprechende Computer. Bei den „Zeigefingertasten findest du kleine Erhebungen. Auf welchen Buchstaben befinden sich die? 10. Lass dich durch einen sehenden Helfer durchs Schulhaus auf dem Schulhausplatz führen. Erkennst du, wo du bist? Wie kann dir dein Begleiter helfen, damit du dich sicherer fühlst? Wie fasst er dich am besten an? 11. Versuche, mit verbunden Augen mit Messer und Gabel zu essen. Du kannst dies auch als Partyspiel ausprobieren. Jeder der eine 6 würfelt, darf versuchen, eine gut verpackte Tafel Schokolade auszupacken und sich ans Schoggiessen zu machen. Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte: Braille oder Blindenschrift 1825 entwickelte der Franzose Louis Braille die Blindenschrift mit den 6 Punkten. mit denen man das Alphabet sowie Satzzeichen und Zahlen tastbar darstellen kann. Diese Schrift setzte sich im Laufe der Jahrzehnte international durch und ist bis heute weltweit Grundlage der Blindenschrift. Aufgrund des Abstandes zwischen den zwei Punkten lässt sich feststellen, welche Punkte zusammengehören und einen Buchstaben bilden. Beim Lesen der Blindenschrift braucht der Blinde oder Sehbehinderte meistens beide Hände. Ertastet werden die Zeichen mit den Fingerkuppen der Zeigefinger. Wo wird die Blindenschrift eingesetzt? 1. In Liften, damit der Blinde das richtige Stockwerk findet. 2. An manchen Bahnhöfen befindet sich auf dem Handlauf bei den Perronaufgängen kleine Gleisnummern in Blindenschrift. 3. Vereinzelt finden sich auch auf den Verpackungen von Medikamenten und Lebensmitteln Angaben in BrailleSchrift. Blindenhunde In der Schweiz gibt es 5000 blinde und 7500 stark sehbehinderte Menschen, aber nur 450 Blindenhunde. Die vier schweizerischen Blindenführschulen bilden pro Jahr rund 50 „neue Hunde aus. Die Schulung dauert gut zwei Jahre und kostet gegen 5000 Franken. Die Invalidenversicherung des Bundes (IV) deckt über eine „Hundemiete knapp die Hälfte, den Rest übernehmen Sponsoren und Gönner. Auf die Hunderasse kommt es eigentlich nicht an. Besonders geeignet jedoch scheint der Labrador zu sein: ruhig, lieb und zutraulich. „Seit ich meinen Blindenführhund habe, hat sich mein Leben total verändert!, hört man oft von frischgebackenen Führhundhaltern. Es ist nicht nur die neue Mobilität (Beweglichkeit), die man gewinnt, sondern auch die Möglichkeit, über den Hund mit anderen Menschen schneller in Kontakt zu kommen. Blindenführhunde helfen, Berührungsängste abzubauen und Brücken zu schlagen. Blindenführhunde sind zuverlässige und treue Partner, die Lebensfreude schenken und ihrem Besitzer helfen, Mobilität und Selbstständigkeit zu erlangen. Die speziell ausgebildeten Hunde sind echte „Engel auf Pfoten und Partner, denen man im wahrsten Sinne des Wortes „Blind vertrauen kann.