Arbeitsblatt: Classroom without walls

Material-Details

interdisziplinäres Ausstellungsprojekt; Auf Grundlage der Erkenntnisse der Neuen Museologie konzipieren die SchülerInnen eigenständig und selbstbestimmt eine Ausstellung.
Bildnerisches Gestalten
Anderes Thema
7. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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13.09.2009

Autor/in

Dagmar Pistrich
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Unterrichtskonzept „Classroom without walls Das Projekt wurde für die 7. Klasse Oberstufe einer AHS im Unterrichtsfach Bildnerische Erziehung entwickelt. Fach: Bildnerische Erziehung Klasse: 7. Klasse einer AHS Thema: Classroom without walls – Ausstellungsprojekt Zeitraum: wenn eine praktische Umsetzung und öffentliche Zurschaustellung geplant sind, kann sich das Projekt leicht über den Zeitraum eines Semesters erstrecken. In diesem Fall wäre das Sommersemester der 7. Klasse ideal. Vorbereitung auf Ausstellungsprojekt: Besuch eines Museums/ Ausstellung, „Besuch eines Virtuellen Museums. Theoretische Einführung. Eventuell Einladung von Museumsangestellten, Kuratoren, eines Museumsdirektors oder eines/einer KünstlerIn, eines Museologen, einer Museologin oder VertreterInnen einer Initiative etc. in den Unterricht. Thema: Auf Grundlage der Erkenntnisse der Neuen Museologie konzipieren die SchülerInnen eigenständig und selbstbestimmt eine Ausstellung. Sie sollen sich intensiv mit sicher, der Gegenwart und ihrem Umfeld auseinandersetzen und so Strategien zur Bewältigung des (Schul)-Alltags gewinnen. Die Lehrperson fungiert im Zuge des projektorientierten Unterrichts als außenstehender Beobachter, die sich nur beratend in den Entwicklungsprozess einbringen soll. Der Unterrichtseinstieg der Lehrperson mittels eines Impulsbildes soll die Neugierde, Motivation und Lernbereitschaft der SchülerInnen erwecken (Auslösen positiver reziproker Affekte) und es ihnen ermöglichen, eine Bezug zum Thema herzustellen. Die theoretische Einführung (informierender Unterrichtseinstieg) zu den Themen Neue Museologie, ‘neue Museen und ‘Museum without Walls dient als Vorbereitung. Die SchülerInnen sollten das Museum aus einer kritischen Perspektive betrachten und auf die grundlegendsten Veränderungen der Museumsarbeit und –praktiken aufmerksam gemacht werden. Den SchülerInnen wird mitgeteilt, WAS sie lernen sollen, WIE sie es lernen sollen und WARUM sie es lernen sollen. Einzige Vorgaben des Lehrers, der Lehrerin sind Lernziele und die groben Zeitvorgaben/ bzw. ein Phasenmodell, das in der Klasse aufgehängt werden kann. Lernziele Die SchülerInnen sollen in Form einer Gruppenarbeit ein Ausstellungsprojekt planen und praktisch umsetzen, wobei die klaren Zielsetzungen des Lehrers, der Lehrerin erfüllt werden sollen. Die SchülerInnen sollen ein Bewusstsein für die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Museums sowie für Ausstellungs- und Repräsentationspolitik entwickeln und kritisch betrachten. Die SchülerInnen sollen lernen, mit musealen Erscheinungen bewusst und verantwortungsvoll umzugehen. Die SchülerInnen sollen Einblicke in die Nutzungsmöglichkeiten von Museen, Ausstellungen, Sammlungen, Galerien und Fachliteratur gewinnen und für die eigene Arbeit erschließen können. Sie sollen das erworbene Wissen strukturieren und in größere Zusammenhänge stellen können. Durch das schülerorientierte Projekt, das die SchülerInnen ins Zentrum stellt, sollen sie selbstbestimmt und selbstorganisiert handeln lernen. Im Zuge der Konzeptentwicklung sollen die SchülerInnen lernen, sich adäquat und verständlich auszudrücken und ihre Ideen und Vorstellungen vor den KlassenkollegInnen zu verbalisieren. Sie sollen jedoch auch Toleranz gegenüber anderen Wahrnehmungen haben. Das Ausstellungsprojekt soll soziale und individuelle Identität der einzelnen SchülerInnen stärken. Durch die Bestärkung des WIR sollen die SchülerInnen kollektive Identität innerhalb des Klassenverbundes ausbilden. Das Ausstellungsprojekt zeichnet sich durch seine interdisziplinäre Herangehensweise, seine angestrebte Methodenvielfalt und seinen multimedialen Ansatz aus. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise sollen die SchülerInnen Fachwissen aus anderen Gegenständen und Bereichen für die Projektentwicklung und –gestaltung verwenden und sie sollen vernetzt denken. Durch Territorialität – das heißt durch den territorialen Bezug – sollen die SchülerInnen Wissen über sich selbst, die Klassenkollegen und ihr Lebensumfeld bzw. die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Veränderungen akquirieren. Die Eingrenzung des Territoriums soll von den SchülerInnen getroffen werden. Die SchülerInnen sollen zu kritischem Denken und Agieren angeregt werden. Sie sollen sich kritisch mit sich und ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie sollen im Zuge der Projektarbeit Strategien zur Bewältigung des Alltags entwickeln und in ihrem Leben praktisch anwenden. Die SchülerInnen sollen sich mit der Vergangenheit (Recherche, Theorieeinführung) und mit der Gegenwart bzw. mit Ereignissen der Gegenwart beschäftigen und daraus neue Zukunftsaussichten gewinnen. Die SchülerInnen sollen eigenverantwortlich und selbstorganisiert agieren und demokratische Entscheidungsprozesse anwenden und akzeptieren lernen. Sie sollen begreifen, dass sie für sich und ihre persönliche Weiterentwicklung lernen. Die SchülerInnen sollen den Unterricht als Plattform für ihre Probleme, Ängste, Bedürfnisse, Interessen, Talente, Sorgen etc. nutzen. Die SchülerInnen sollen durch die Behandlung der für sie relevanten Themen in ihrer Konfliktfähigkeit und –bewältigung gestärkt werden. Die SchülerInnen sollen ihr kreatives, biographisches, konstruktivistisches und ästhetisches Potential ausschöpfen um Problemlösungsstrategien zu entwickeln und die Anforderungen und Zielvorgaben bestmöglich zu erfüllen. Die SchülerInnen sollen ein Bewusstsein für die Tragfähigkeit ihrer Entscheidungen entwickeln. Durch ständige Evaluation am Ende jeder Unterrichtseinheit sollen die SchülerInnen über den jeweiligen Entwicklungsstand und Fortschritt des Projekts aufgeklärt werden. Sie sollen Probleme erkennen und diskutieren und nötigenfalls Änderungen vornehmen. Die SchülerInnen sollten keine Angst vor dem Scheitern haben und konstruktiv und kreativ aus Fehlern lernen. Die SchülerInnen sollen selbstständig werden, sich mit der realen Welt um sich herum auseinandersetzen, möglichst viele menschliche Ausdrucksformen aktivieren und im Handeln auf den Nächsten achten. Die Schule soll im weitesten Sinne nach außen wie nach innen geöffnet werden. Das offene Thema soll gewährleisten, dass die SchülerInnen bis zum Schluss durchhalten, weil der handlungsorientierte Prozess aus ihrem eigenen Interesse heraus motiviert werden soll. Die Freude an konzeptuellen und gestalterischen Prozessen soll durch die praktische Umsetzung der Ausstellung gefördert werden. Lehrplanbezug Mensch und Gesellschaft: „Erkennen von Funktion und Bedeutung der Kunst und der visuellen Medien im gesellschaftspolitischen Kontext; Wechselbeziehungen zwischen ästhetischen Erscheinungsformen und gesellschaftlichen Entwicklungen innerhalb und außerhalb Europas kennen; Aufspüren gesellschaftlicher Normen und Klischees in visuellen Darstellungen; Auseinandersetzen mit der Thematisierung geschlechtsspezifischer Rollenbilder im Alltag, Kunst und Medien; Entwickeln von Verantwortungsbewusstsein bei der Mitgestaltung der Umwelt. Kreativität und Gestaltung: „Entwickeln von Problemlösungsstrategien, experimentellen Vorgehensweisen, paradoxen Zugängen, divergierendem Denken, Versuch-Irrtum-Lernen, Modellkonstruktionen; konstruktives und kreatives Umgehen mit ‘Fehlern; []. Didaktische Grundsätze „Die Unterrichtsgestaltung hat zwischen hilfreicher Einschränkung und notwendiger Offenheit einen Rahmen für komplexe Lernsituationen zu schaffen und vielfältige Lernchancen zu ermöglichen. Dazu gehört auch das Nutzen des Bildungspotentials, das in der konstruktiven Wechselbeziehung zwischen praktischer Arbeit und Reflexion wirksam wird. „Formen des fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterrichts sind in allen Schulstufen anzustreben, um über fachspezifische Zugänge Einsichten in gemeinsame Problemfelder zu gewinnen. „Die Lerninhalte sind im Hinblick auf persönliche Interessens- und Lebensbereiche in zunehmendem Maße von den Schülerinnen und Schülern mitzubestimmen und eigenverantwortlich zu bearbeiten. Bei der Auswahl haben die Lehrerinnen und Lehrer Entscheidungshilfen anzubieten und bei der Umsetzung der Aufgabenstellung thematisch, technisch, gestalterisch und arbeitsorganisatorisch zu beraten. (Lehrplan) „Durch geeignete Rahmenbedingungen ist im Bereich der Reflexion das selbstorganisatorische Erarbeiten von Lerninhalten durch die Schülerinnen und Schüler zunehmend zu fördern. „Nach Möglichkeit ist die direkte Begegnung mit Kunst im Original anzustreben. Material/Voraussetzungen Museumsbesuch; Theoretische Einführung durch den Lehrer, die Lehrerin; Keine Materialvorgaben bzw. –einschränkungen! Sozialform Gruppenarbeit (demokratische Gruppenarbeit, keine Hierarchiebildung) Methoden Schülerorientierte Methode; offenes Lernen bzw. offenes Thema Projektbezogener Unterricht; Methodenvielfalt; dezentrale Strukturen; Interdisziplinarität Phase Inhalt Sozial/Aktionsform Medien Einstieg Bildlicher Impuls um Interesse, Ca. 5-10 min. Neugierde, Lernbereitschaft der SchülerInnen zu wecken. Lehrkraftimpuls/ Beamer oder Unterrichtsgespräch Overheadin der Klasse projektor Präparation 30-40 min. Lehrkraftimpuls PowerpointUnterrichtsgespräch präsentation im Plenum, Stuhlkreis Theoretische Einführung; Präsentation der Aufgabenstellung und Ziele des Projekts; die SchülerInnen werden davon in Kenntnis gesetzt, dass ihre Ausstellung in der Schule/bzw. in einem Museum, je nach Möglichkeit, öffentlich gezeigt werden soll, wobei die SchülerInnen für Planung und Umsetzung verantwortlich sind. Themenrunde Jeder Schüler, jede Schülerin sollte Ca. 45 min. zuerst in Einzelarbeit Themenvorschläge suchen, die sie anschließend vor der Gruppe präsentieren, wobei sie in der Lage sein sollten, ihre Wahl zu begründen. Anschließend wird ein Thema demokratisch von der Gruppe gewählt. Die SchülerInnen sollen sich auch Gedanken bezüglich der von ihnen verwendeten Medien machen, damit der Lehrer, die Lehrerin die nötigen Vorkehrungen für die nächste Stunde/ Unterrichtseinheit treffen kann. Evaluation am Unterrichtsende Konzeptrunde eine Unterrichtseinheit 90 min. Einzelarbeit; Keine Vorgaben Präsentation im Sesselkreis Unterrichtsgespräch; Gruppenarbeit; Verteilen auf Klassenraum Die SchülerInnen und Schüler Gruppenarbeit, entwickeln in der Gruppe ein Verteilen auf KlasAusstellungskonzept, das auf seine senraum praktische Umsetzung hin abgestimmt werden muss. Methoden, Medien und Strategien obliegen der Entscheidung der SchülerInnen. Wichtig ist, dass die SchülerInnen die Aufgabenstellung nie aus den Augen verlieren und die Zielvorgaben erfüllen. Der, die LehrerIn beobachtet den Unterrichtsverlauf und hat dafür Sorge zu Tragen, dass sich die ganze Klasse an der Konzeptentwicklung beteiligt. Die didaktische und methodische Aufbereitung der Ausstellung steht Realisation 2-3 Doppelstunden Ausstellung 1 Vormittag 1 Abend dabei im Mittelpunkt und soll die SchülerInnen dazu motivieren, sich mit dem Inhalt kritisch und reflektierend auseinander zu setzen. Ein Ausstellungsplan zur konkreten Umsetzung muss geplant und gezeichnet werden. Umsetzung des Konzeptes unter Verwendung verschiedenster Medien, Hilfsmittel etc: Graphik, Malerei, Plastik, visuelle Medien, Design, Architektur, Fotografie, Film, Video, digitale Medien, Computerkunst, Sprache, Theater, Gedichte, Performances, in neuen Kontext gesetzte Alltagsgegenstände etc. Einladungen müssen gestaltet und verteilt werden, ev. werden Sponsoren gesucht; Organisation eines Buffets, Getränken etc. für musikalische Umrahmung muss gesorgt werden; die Ausstellung muss aufgebaut werden. Das Projekt endet mit der Ausstellungseröffnung. Gruppenarbeit/ bzw. Realisation in der Gruppe, in Teams oder einzeln.