Arbeitsblatt: C-Test
Material-Details
Sprachstandsmessung
Deutsch
Gemischte Themen
klassenübergreifend
2 Seiten
Statistik
46913
848
3
09.10.2009
Autor/in
Duygu Bilgin
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Deutsch als Zweitsprache: DZ300M Esther Steube Duygu Bilgin Handout zur Sprachstandsmessung und Sprachförderung mit dem C-Test Aufgrund der schlechten Ergebnisse der PISA-Studie im Bereich Sprache ist das Bedürfnis nach gezielter Sprachförderung mit ökonomischen und zuverlässigen Tests gestiegen. C-Tests sind schriftliche Tests, welche die Lese- und Schreibfähigkeit der Probanden voraussetzt. Der Test besteht aus vier bis fünf kurzen Texten, die dem Weltwissen der Probanden entsprechen. Die Texte werden nach einem bestimmten Muster „beschädigt. Immer die zweite Hälfte jedes zweiten oder dritten Wortes wird gelöscht (Tilgung). Da die 2er-Tilgung sich als zu schwierig erwiesen hat, verwendet man die 3er-Tilgung. Je grösser das sprachliche Wissen der Probanden ist, desto besser wird der C-Test gelöst. Der Vorteil des C-Tests ist der geringe Durchführungsaufwand (20 min.) und die selbstständige Auswertung des Tests durch die Lehrperson. 1. Erstellen eines C-Tests 1. Textgrundlage muss dem anzunehmenden Weltwissen der Probanden entsprechen. Für 7. Klasse Schulbuchtext aus dem Lehrmittel der 6. Klasse. 2. „Manipulation: 1. Satz wird nicht verändert. Ab dem 2. Satz wird die zweite Hälfte jedes dritten Wortes entfernt (3er-Tilgung). Das macht man solange, bis der Text 20 Lücken aufweist. Folgende Wörter werden übersprungen: Eigennamen, Abkürzungen und Ziffern. Der letzte Satz bleibt wiederum lückenfrei. 3. Man erstellt 4 Teiltexte mit je 20 Lücken. (Der klassische C-Test besteht aus 5 Teiltexten mit je 25 Lücken.) 2. Durchführung Die Einführung der SuS anhand eines Beispieltests ist sehr wichtig. Information an SuS: Sich nicht zu lange an einer Lücke „festbeissen. Für jeden Teiltest stehen ihnen 5 Minuten zur Verfügung. Alle 5 Minuten die SuS informieren, dass sie zum nächsten Teiltest übergehen sollen. 3. Auswertung Es gibt zwei verschiedene Ergebniswerte. 1. RF-Wert (Richtig/Falsch-Wert): Falls das Wort richtig eingesetzt wurde gibt es einen Punkt. (Pro Test 20 Punkte) 2. WE-Wert (Worterkennungswert): Falls das Wort erkannt wurde, jedoch die formalsprachliche Umsetzung nicht korrekt ist, gibt es einen Punkt: Z.B. Gesprech statt Gespräch. In einer zusätzlichen Spalte wird der Differenzwert (RFW zu WEW) ermittelt. Somit kann das Verhältnis zwischen der produktiven (RF-Wert) und der rezeptiven (WE-Wert) sprachliche Kompetenz ermittelt werden. Alle Ergebnisse werden in Prozent angegeben. 4. Interpretation der Ergebnisse Ein hoher RF-Wert ist als eine gute formalsprachliche Kompetenz (Orthographie, Grammatik) zu interpretieren. Der WE-Wert hingegen zeigt an, wie die Sprachkompetenz im rezeptiven Bereich (Textverständnis) zu deuten ist. Somit kann anhand der Ergebnisse und deren Interpretation eine gezielte Förderung der Probanden stattfinden. Mit Teilfertigkeits-Tests, je nach Tilgungsart, können sprachliche Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen überprüft werden. 1 Deutsch als Zweitsprache: DZ300M Esther Steube Duygu Bilgin C-Test für das 7. Schuljahr Text 1: Ein Schulstreich meiner Grossmutter Als meine Grossmutter noch ein junges Mädchen war, musste sie wie alle anderen in die Nähschule. Dort passierte ein_ eine lustige Gesch. Meine Grossmutter u_ noch zwei and_ Mädchen hatten Lu_ der Lehrerin ei_ Streich zu spi. Es war g_, dass die Lehr_ einen geflochtenen St_ besass. So schmie_ die drei Mäd einen Plan. S könnten ja i_ den geflochtenen St_ Stecknadeln einstecken! A die Lehrerin herei, setzte sie si_ auf den St_, sprang aber gle_ wieder auf, weil sie die Nadeln gestochen hatten. Wütend fragte sie alle Schülerinnen: «Wer war das?» [.]1 Text 2: Mini-Märchen (1) Es war einmal ein Mädchen, das wollte nur einen verzauberten Prinzen heiraten und ging deswegen jeden Tag zum Dorfteich um Frösche zu fangen. Es hatte geh_, dass man ei_ Frosch, der eigen_ ein Prinz w, nur zu küs_ brauchte um i zu erlösen. N hatte das Mäd_ schon jahrelang Frö geküsst, aber e_ war einfach ke verzauberter Prinz da_, und das Mäd_ war schon ziem_ alt geworden u hatte den Schnu_ vom kalten Was_ im Dorfbach. D_ gelang es i_ eines Tages, ei_ besonders dicken Quaker zu fassen. «Bist du ein Prinz?», fragte das Mädchen. [.]2 1 2 Vgl. Bartlome/Derrer/Good/Sommer 1997, S. 13 Vgl. Bartlome/Derrer/Good/Sommer 1997, S. 81 2 Deutsch als Zweitsprache: DZ300M Esther Steube Duygu Bilgin Text 3: Die «Reserve-Leine» im Spinnennetz Spinnennetze sind nicht nur äusserst reissfest, sondern auch hochelastisch. Die Fangfäden d Kreuzspinne lassen si ohne Schaden z nehmen auf d Dreifache ihrer norm_ Länge dehnen. D_ Geheimnis dieser enor_ Dehnbarkeit konnten kürz zwei Forscher d Universität Oxford lüf_. Kreuzspinnen weben i kunstvolles Radnetz a zwei Fadentypen. Ste_ Fäden, die v Zentrum des Net_ nach aussen lau_, bilden das Ger_. Diese Speichenfäden mac das Netz sta_. Ringsum laufen d_ etwas dünneren Fangfäden, die kreisförmig angeordnet sind. Beide Typen stellten die Forscher auf die Zerreissprobe. [.]3 Text 4: Der berühmte Räuber Joe 12. Januar 1995. Der berühmte Räuber Joe ist aus dem Stadtgefängnis ausgebrochen, das bedeutete Gefahr für alle Portemonnaies mit viel Inhalt. Als der Super um 9 Uhr sei_ Tore öffnete, wur_ auch Joe ak_. Da stand e_. Sein Blick w auf ein dic Portemonnaie gerichtet. Je war es sow. Ein kühner Gr_ und das Portem_ war jetzt Jo_ Besitz. Schnell ran_ er aus d Wahrenhaus. Aber a er herauskam, erl_ er eine gro_ Überraschung. Zu sei_ Schreck erwartete i draussen die ga 6. Klasse aus Gockhausen und ein Polizist. Die Sechstklässler hatten heute schulfrei und wussten nicht, was machen. [.]4 Quellen: Baur, Rupprecht S./Spettmann, Melanie (2008): Sprachstandsmessung und Sprachförderung mit dem C-Test. In: Ahrenholz, Bernt Oomen-Welke, Ingelore (Hgg.) Deutsch als Zweitsprache. Deutschunterricht in Theorie und Praxis, Band 9. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 430-441 Bartlome, Klaus/Derrer, Rolf/Good, Bruno/Sommer, Hans (1997): Treffpunkt Sprache 6. Interkantonales Sprachbuch für das 6. Schuljahr. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich 3 Vgl. Bartlome/Derrer/Good/Sommer 1997, S. 82 4 Vgl. Bartlome/Derrer/Good/Sommer 1997, S. 102 3 Deutsch als Zweitsprache: DZ300M Esther Steube Duygu Bilgin Auswertung C-Test Name: Text 1: Ein Schulstreich meiner Grossmutter Text 2: Mini-Märchen (1) Item Item Lösung Schüler RFW WEW Differenz ein-mal geh-ört Geschi-chte ei-nen u-nd eigen-tlich and-ere w-ar Lu-st küs-sen ei-nen i-hn spi-elen N-un g-ut Mäd-chen Lehr-erin Frö-sche St-uhl e-s schmie-deten ke-in Mäd-chen da-bei S-ie Mäd-chen i-n ziem-lich St-uhl u-nd A-ls Schnu-pfen herei-nkam Was-ser si-ch D-a St-uhl i-hm gle-ich ei-nen Lösung Schüler Ergebnisse Ergebnisse Punkte: Punkte: Prozent: Prozent: RFW WEW Text 3: Die «Reserve-Leine» im Spinnennetz Text 4: Der berühmte Räuber Joe Item Item Lösung Schüler RFW WEW Differenz d-er Super-markt si-ch sei-ne z-u wur-de d-as ak-tiv norm-alen e-r D-as w-ar enor-men dic-kes kürz-lich Je-tzt d-er sow-eit lüf-ten Gr-iff i-hr a-us Portemonnaie Jo-es Ste-ife ran-nte v-om d-em Net-zes a-ls lau-fen erl-ebte Ger-üst gro-sse mac-hen sei-nem sta-bil i-hn d-ie Lösung Schüler ga-nze Ergebnisse Ergebnisse Punkte: Punkte: Prozent: Prozent: 4 RFW WEW Differenz Differenz Deutsch als Zweitsprache: DZ300M Esther Steube Duygu Bilgin 5