Arbeitsblatt: 1. Weltkrieg - Kriegsverlauf

Material-Details

Eine Zusammenfassung des Verlaufes des 1. Weltkrieges.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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20.10.2009

Autor/in

Carmelia Loher
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

1. Weltkrieg Kriegsverlauf Frontverlauf 1914 In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg begann sich das Kräftegleichgewicht aufzulösen, so dass in Europa zwei Machtblöcke entstanden. Grossbritannien und Frankreich bildeten gegen das Vormachtstreben das Deutschen Reiches eine „Entente cordiale (1904), die sich 1907 durch den Beitritt Russlands zur Tripple Entente erweiterte. Ihr gegenüber standen die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn. Zum Weltkrieg kam es, als Bündnisverpflichtungen eine friedliche Lösung lokaler Konflikte verhinderten. Auslöser für den Krieg wurden nationalistische Bestrebung der Südslawen, die sich gegen die Ansprüche der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie auf dem Balkan richteten. Als Österreich nach der Ermordung des habsburgischen Thronfolgers, Erzherzog Franz Ferdinand, in Sarajevo durch einen serbischen Nationalisten (28.6.1914) Vergeltungsmassnahmen forderte, die Serbien nicht erfüllte, erklärte ÖsterreichUngarn am 28. Juli Serbien den Krieg. Da Russland als Schutzmach Serbiens die Generalmobilmachung anordnete, erklärte das Deutsch Reich seinerseits am 1. August Russland und zwei Tage später auch Frankreich, das sich nicht neutral verhalten wollte, den Krieg. Die Kriegshandlungen begannen am 2. August 1914 ohne offizielle Kriegserklärung mit der Besetzung Luxemburgs durch deutsche Truppen. Anschliessend rückte der rechte Flügel der deutschen Armee am 3./4. August in das neutrale Belgien ein. Trotz des unerwartet starken Widerstands wurde die Festung Lüttich genommen. Der Einmarsch deutsche Truppen in das neutrale Belgien führte zur Kriegserklärung Grossbritanniens. Japan trat auf Seiten der Entente in den Krieg ein, um seinen Einfluss in China ausdehne zu können, während sich Italien erst Mitte 1915 den Alliierten anschloss und dafür territoriale Zugeständnisse erhielt. Die strategischen Planungen für die deutsche Kriegführung gingen von einem Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland aus und basierten auf dem Schlieffen-Plan. Die Planungen sahen eine schnelle militärische Entscheidung an der Westfront durch einen massierten Angriff und die Umfassung des C.Loher 1 Deutsch – Der Erste Weltkrieg französischen Heeres vor; danach sollten die zunächst an der Ostfront defensiv operierenden Truppen verstärkt werden und eine Entscheidung gegen Russland erzwingen. Durch die Konzentrierung der Truppen an jeweils einer Front sollte zugleich die zahlenmässige Unterlegenheit der beiden Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn gegenüber den Staaten der Entente ausgeglichen werden. Schrapnellgranateder 8 cmFeldkanone Österreich-Ungarn Die Mittelmächte, die später nur vom Osmanischen Reich und Bulgarien unterstützt wurden, waren im Westen, Süden und Osten durch Landfronten eingeschlossen; zu See hatten die britischen Flotten die eindeutige Überlegenheit. Im Westen gelangte die deutsch Armee zwar schon Ende August bis zur Marne; doch der Versuch, die französischen Truppen durch eine umfassende Offensive rasch zu besiegen, um sich ganz auf die Ostfront konzentrieren zu können (Schlieffenplan), scheiterte. Aus dem Bewegungskrieg wurde ein verlustreicher und langwieriger Stellungskrieg, der trotz wiederholter Offensiven von beiden Seiten bis Mitte 1918 keine Entscheidung brachte. Auch das Jahr 1915 brachte keine militärische Entscheidung, obwohl der verbissen geführte Kampf die Zahl der Gefallenen in die Millionen trieb. Die mit immer stärkerem Artilleriefeuer geführten Schlachten machten ganze Landstriche zu unbelebten, unwirtlichen Kraterlandschaften. Das Kriegsjahr 1915 begann mit der Winterschlacht in der Champagne (16. Februar bis 20. März), in der es den Deutschen gelang, französische Durchbruchsversuche abzuwehren. Eine kaum noch für möglich gehaltene Steigerung des qualvollen Sterbens der Soldaten brachte der Einsatz von Giftgas in der Schlacht bei Ypern. Mit einer von enormem Artillerieeinsatz unterstützten Grossoffensive begann am 22. Februar 1916 der deutsche Angriff auf die Festungsanlage von Verdun, den Eckpfeiler der französischen Front. Mit riesigem Materialeinsatz wollte Falkenhayn die Franzosen zum Ausbluten bringen. Doch trotz unbeschreiblich hoher Verluste hielten die grössten Teile der französischen Festungsanlage unter dem Befehl von Henri Philippe Pétain den viermonatigen Angriffen stand. Beide Seiten verloren bei den Kämpfen um Verdun zusammen über 700 000 Mann. Im Osten wurden die russischen Truppen besiegt. Deutschland konnte 1915/1916 Polen und die baltischen Statten erobern. Auf dem Balkan und im Südosten gelang der Sieg über Serbien und Rumänien. Die mit grossem Propagandaaufwand und starkem antienglischem Akzent aufgerüstete deutsche Hochseeflotte blieb im gesamten Kriegsverlauf der britischen Flotte unterlegen. Die deutsche Flotte war nicht stark genug, um ihrem britischen Kontrahenten ein Gefecht Maschinengewehrabteilung an der Westfront aufzuzwingen. Deshalb konzentrierte sich die deutsche Seekriegsleitung im Wesentlichen auf den Einsatz von Minen und U-Booten. Die in Übersee operierenden deutschen Flottenverbände wurden von der Entente grösstenteils versenkt. Ohne Nachschub und militärischen Schutz gingen die meisten Kolonien wie Deutsch-Südwestalfrika schnell verloren. Einzig die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika leistete bis 1918 erbitterten Widerstand. Die militärische Entwicklung wurde 1917 durch zwei Ereignisse massgeblich beeinflusst: Zum einen brach in Russland die Februarrevolution aus, die zu einer erheblichen Schwächung der russischen Kampfkraft führte; C.Loher Deutsch – Der Erste Weltkrieg zum anderen verschlechterte der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten die Aussichten der Mittelmächte auf einen militärischen Erfolg dramatisch. Unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte wollten die Mittelmächte nun die militärische Entscheidung noch vor dem Eintreffen der ersten amerikanischen Soldaten in Frankreich erzwingen. Nach der Oktoberrevolution schloss Russland im Dezember 1917 einen Waffenstillstand mit Deutschland und musste im Frieden von Brest-Litowsk (3.3.1918) auf umfangreiche Gebiete im Westen verzichten. Die Entlastung im Osten nutzte den Mittelmächten jedoch nichts, wie sie den Alliierten hinsichtlich der Truppenstärke und vor allem technisch und materialmässig unterlegen waren. Zudem hatte der abermalige „uneingeschränkte U-Boot-Krieg (seit Februar 1917) im April 1917 die USA zum Kriegseintritt bewegt. Im August 1918 gelang den alliierten Truppen der Durchbruch an der Westfront, so dass die deutsche Armee zum Rückzug gezwungen wurde. Im Soldaten auf einer Kanone in einer Stellung September brach auch die Front auf dem Balkan zusammen. Nachdem im September und Oktober 1918 bereits Bulgarien, das Osmanische Reich und Österreich-Ungarn einen Waffenstillstand mit den Entente-Mächten geschlossen hatten, unterzeichnete Deutschland, wo inzwischen die Monarchie gestürzt worden war, am 11. November 1918 eine Waffenstillstand. Den Abschluss des Ersten Weltkrieges stellten die Pariser Friedensschlüsse 1919/20 zwischen den 27 Siegerstaaten und den vier Verlierermächten dar. Der am 28.6.1919 vom Deutschen Reich unterzeichnete Versailler Vertrag bedeutet für Deutschland erhebliche Gebietsverluste (u.a. ElsassLothringen, Westpreussen, Posen, Memelgebiet) und den Verzicht auf sämtliche Kolonien und verlangte eine Entwaffnung und Beschränkung der Armee auf ein 100 000 Mann starkes Berufsheer sowie eine Anerkennung der Kriegsschuld und hohe Reparationen (neben umfangreichen Sachleistungen 296 Mrd. Goldmark). Österreich musste die Der Waffenstillstand abgeschlossen Unabhängigkeit von Extra-Blatt der Leipziger Gerichts-Zeitung Ungarn, der Tschechoslowakei, Polens und Jugoslawiens anerkennen und Gebiete abtreten (u.a. Südtirol, Triest, Istrien und Dalmatien). Das jetzt selbständige Ungarn musste auf einen Grossteil seines Gebietes verzichten (u.a. Slowakei, Banat, Siebenbürgen und Burgenland). Der 1919 gegründete Völkerbund sollte künftige Kriege verhindern; für die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen den Staaten wurde er Ständige Internationale Gerichtshof in Den Haag eingerichtet. C.Loher Deutsch – Der Erste Weltkrieg