Arbeitsblatt: Was ist Demokratie?
Material-Details
Definition von Demokratie und anderen polit. System
Geschichte
Politik
8. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
4789
1594
29
25.02.2007
Autor/in
Peter Steiner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Was ist Demokratie? Definition von Demokratie Die Demokratie ist die wohl anspruchsvollste Staatsform sowohl für die Regierenden wie auch für das Volk. Der Begriff Demokratie kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet Herrschaft des (einfachen) Volkes. Die antiken Demokratien in Athen und Rom stellen Vorläufer der heutigen Demokratien dar und entstanden wie diese als Reaktion auf zu grosse Machfülle und Machtmissbrauch der Herrscher. Doch erst in der Aufklärung (17./18. Jahrhundert) formulierten Philosophen die wesentlichen Elemente einer modernen Demokratie: Gewaltentrennung, Grundrechte Menschenrechte, Religionsfreiheit und Trennung von Kirche und Staat. Demokratie klassische Abgrenzung Man grenzt die Demokratie [ Herrschaft des Volkes] oft ab gegen folgende anderen Herrschaftsformen: Monarchie Erbliche Herrschaft eines Einzelnen, d.h. eines Königs bzw. Kaisers Aristokratie Herrschaft von Adeligen (Ämter erblich) Oligarchie Herrschaft von Wenigen Gottesherrschaft (in Wirklichkeit handelt es sich um die Herrschaft von Theokratie religiösen Führern Herrschaft von Leuten, die mit Gewalt die Macht an sich gerissen haben (oft: Diktatur Militärdiktatur) Weltweit sind heute die meisten demokratisch verfassten Staaten Republiken, d.h. sie kennen keine erblichen Ämter. Einige Staaten Europas, insbesondere in Nordeuropa (Grossbritannien, BENELUX-Länder, Skandinavien) haben aber als konstitutionelle Monarchien das Königtum bzw. Fürstentum beibehalten, deren Verfassung garantiert jedoch trotzdem alle demokratischen Grundrechte und schränkt Aufgaben und Kompetenzen des Monarchen bzw. der Monarchin wesentlich ein. Eine solche KönigIn kann mehr als GarantIn denn als Gefahr für eine stabile Demokratie angesehen werden. Aus diesem Grund ist die herkömmliche Abgrenzung der Demokratie zumindest gegenüber der Monarchie eigentlich wenig hilfreich. Demokratie moderne Abgrenzung Weil die Definition des Begriffs Demokratie in Abgrenzung zur Monarchie und Aristokratie bezüglich der heutigen konstitutionellen Monarchien mehr Verwirrung stiftet als Klarheit schafft, gibt es neuere Ansätze, Demokratie in Abgrenzung von autoritären und totalitären Regimes zu definieren. Demokratie Staatsform mit einer Verfassung, die allgemeine persönliche und politische Rechte garantiert, mit fairen Wahlen und unabhängigen Gerichten Totalitäres Herrschaft einer kleinen Gruppe von Machthabern auf der Grundlage einer Ideologie, die allgemeine Geltung für alle Lebensbereiche beansprucht und Regime meist Züge einer Ersatzreligion annimmt. Das Regime duldet keine Abweichung von seiner Staatsideologie, nicht einmal in Gedanken. Regimegegner werden mit Folter, Konzentrationslagern und Völkermord mundtot gemacht. Beispiele aus der Geschichte: Nationalsozialismus, Stalinismus Autoritäres Herrschaft einer kleinen Gruppe von Machthabern. Im Gegensatz zum totalitären Staat haben autoritäres Regimes keine ausgeprägte Staatsideologie Regime und tolerieren gewisse Freiheiten (z.B. wirtschaftliche und kulturelle), solange ihre Herrschaft nicht gefährdet wird. Das wichtigste Ziel autoritärer Regimes ist die Erhaltung der eigenen Macht und die persönliche Bereicherung auf Kosten des Staates bzw. seiner Bevölkerung. Gottesstaat Herrschaft einer kleinen Gruppe von Machthabern, die eine bestimmte Auslegung einer religiösen Tradition für allgemein verbindlich erklären. Meist stehen sehr strenge Moralvorstellungen im Zentrum. Beispiel: Islamischer Gottesstaat im Iran. Demokratie Grundelemente Eine Staatsform muss, um den Name moderne Demokratie zu verdienen, einige grundlegende Anforderungen erfüllen, die nicht nur in der Verfassung niedergeschrieben, sondern auch im politischen Alltag von Politikern und Behörden umgesetzt werden müssen: • • • • Garantie der Grundrechte jedes Einzelnen gegenüber dem Staat, gegenüber gesellschaftlichen Gruppen (insbesondere religiösen Gemeinschaften) und gegenüber anderen Personen Gewaltenteilung zwischen den Staatsorganen Regierung [Exekutive], Parlament [Legislative] und Gerichten [Judikative] Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit Allgemeines und gleiches Wahlrecht