Arbeitsblatt: L 20-25 Übersetzungen
Material-Details
Übersetztungen der L-Stücke 20 bis 25
Antike Sprachen
Lesen / Literatur
2. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
48469
1974
1
05.11.2009
Autor/in
balmerina (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
L-Stücke 20-25 20 Viele Bürger liefen auf dem Marsfeld zusammen. Überall war grosses Geschrei. Ein Umzug nähert sich bereits der Menge, die das (Sühne)Opfer erwartet: Die Männer, die auf Tubas spielen, rücken vor. Schliesslich schreitet der Zensor Beamter mit den Liktoren einher. Dann zeigen die Priester dem Volk einen Stier, ein Schaf und ein Schwein, deren Köpfe sie mit Kränzen bedeckt haben. Am Ende des Umzuges schreiten die Senatoren einher. Dem Volk gefällt das berühmte Schauspiel. Der Zensor Beamter stellt sich vor den Altar hin, der auf dem Marsfeld gelegen ist, und befiehlt den Priestern: „Übergib mir das Schwein, das Schaf und den Stier! Während der Zensor Beamte zusammen mit dem Opferschauer Weissager die Opfertiere tötet und dem Gott Mars auf dem Altar opfert, singen die Priester Lieder. Der Opferschauer Weissager meldet dem Volk schliesslich das Ende des Opfers. Nun ruft einer der Priester mit lauter Stimme: „Mars, dem wir diese Opfertiere geopfert haben, sei dem römischen Volk gnädig! Hilf allen Bürgern! Beschütze die Stadt Rom und unsere Häuser! Hilf uns im Krieg! Wir haben dir mit diesen Opfern das Volk anvertraut. 21 Es war Nacht, alle schliefen, als Äneas plötzlich Geschrei hörte. Er stand sofort auf und rannte aus seinem Haus, während überall die Gebäude der Stadt brannten. Die Begleiter meldeten ihm, das einige Griechen heimlich aus dem Pferd gestiegen seien und den Gefährten die Tore der Stadt geöffnet hätten (aci). So erkannte Äneas, dass das hölzerne Pferd der Griechen eine List gewesen war. Äneas versuchte vergeblich zu kämpfen. Weil er sah, dass überall trojanische Männer fielen und die Griechen die trojanischen Frauen wegführten, eilte er zu seinem Haus. Auch wenn die Gefahr gross war, versammelte er trotzdem die Familie und die Gefährten und sagte: „Wenn Minerva, Apollo und die Mutter Venus helfen, gehört uns die Rettung (werden wir gerettet). Kommt mit mir zu einem sicheren Ort! Mit diesen Worten warnte der fromme Mann die Seinen. Während die Griechen sich bereits seinem Haus näherten, ergriff er die rechte (Hand) des Sohnes und trug seinen Vater aus der Stadt; er/dieser hat (nahm) die Hausgötter (Penaten) mit sich. Nun führte er die Gefährten an einen sicheren Ort und versammelte sie. Plötzlich jedoch bemerkte/erkannte er, dass seine Ehefrau nicht da war. Wo war sie? 22 Aeneas sah zwischen den Schatten der Toten seinen Vater Anchises. Dessen Schatten versuchter er vergeblich zu ergreifen. Der Vater jedoch sagte dies/so: „Ich werde dir die Zukunft zeigen: Schau! Du wirst bald Lavinia zur Frau haben. Dein Sohn wird die Stadt Alba Longa erbauen. Dessen Nachfahren werden den Ruhm deines Namens vergrössern: Sie werden Städte erbauen oder sogar erobern. Schau! Der Nachfahre Romulus wird die Stadt Rom mit Mauern umgeben. Diese Stadt wird die Hauptstadt des Erdkreises sein. Andere Völker werden die Römer, die in dieser Stadt wohnen werden, an vielen Künsten übertreffen: aber die Römer, deren Vorfahre du sein wirst, werden alle Völker beherrschen. Ihr, die Römer, werdet dem Volk Frieden und Sitten bereiten. Denn diese Künste werden euch gehören/sein, Römer: Ihr werdet die Unterworfenen schonen und die Hochmütigen übertreffen. Sie die sieben Könige, die in dieser Stadt regieren werden: Hier ist Brutus, der Tarquinius Superbus vertreiben wird. Dort siehst du eine grosse Anzahl von adeligen Menschen, die die Stadt aus vielen Gefahren retten werden. Schau! Schliesslich wird der Kaiser Augustus die Grenzen des Reiches vergrössern und dem Erdkreis Frieden bereiten. 23 Der Gott Mars erschien einst einem Mädchen und sagte: „Nun erkennst du dein Schicksal; alles, was du ertragen wirst, werde ich dir sagen. Obwohl du eine Vestalin bist, wirst du Zwillingssöhne haben. Deshalb wird Amulius befehlen, dass die Sklaven dich ins Gefängnis führen/geben und deine Söhne in den Fluss Tiber werfen. So wirst du lange Zeit ein elendes Leben im Gefängnis führen. Aber der Vater Tiber wird deine Söhne retten: Eine Wölfin wird diese finden und sie ernähren. Später wird der Hirte Faustulus sie der Gattin Larentia übergeben. Sie wird sie zwischen ihren Kindern aufziehen. Romulus und Remus – das werden die Namen der Zwillinge sein leben zwischen den Hirten und übertreffen bald die übrigen an Tapferkeit. Sie werden nicht nur wilde Tiere fangen, sondern auch mit Räubern kämpfen. Deren Beute teilen sie unter den Gefährten auf. Die zornigen Räuber aber werden Remus rauben und den Gefangen zu Amulius ziehen; sie sagen fälschlicherweise, dass er in die Felder von Numitor eingedrungen sei. Amulius wird schliesslich Remus dem Bruder Numitor zur Hinrichtung geben. Er erkennt an den Worten des Gefangenen, dass er sein Enkel ist. Schliesslich töten die Brüder Amulius und werden dich aus dem Gefängnis befreien. 24 Nun wollen die kühnen Brüder, nachdem sie mit Hilfe der Hirten Amulius getötet haben, eine Stadt gründen. Sie suchen den (diesen) Platz, neben dem Tiber gelegen, wo die Wölfin sie gefunden hat. Romulus (sagt): „Schau! Hier hat die Wölfin uns ernährt. Und Remus (sagt): „Es gefällt (mir), hier eine gewaltige Stadt zu gründen. Romulus antwortet: „Auch ich will hier die Hauptstadt eines mächtigen Reiches erbauen. Aber dann war ein heftiger Streit zwischen ihnen: Wer wird der neuen Stadt den Namen geben? Wer wird sie mit Macht regieren? Keiner der Brüder war vernünftig. Sondern sie stritten lange Zeit mit Worten. Schliesslich prüften beide das Urteil der Götter. Romulus eilte mit seinen Freunden zum Palatin, Remus suchte mit den Seinen den Aventin auf. Während Romulus die Vogelschau erwartete, kam ein Bote schnell heran und sagte, dass Remus sechs Geier gesehen habe. Nun sagten jedoch die Gefährten von Romulus, dass die doppelte Anzahl Geier erschienen sei. Deshalb freute sich Romulus, später (sagte) er zu Remus: „Ich prüfe deine Vogelschau nicht; unsere Stadt wird meinen Namen erhalten. Nun diskutier(t)en die jungen Männer über den Sieg; schliesslich ergreifen (ergriffen) sie die Waffen und kämpfen. Livius erzählt, dass Remus in diesem heftigen Streit umgekommen sei. So tötete ein Bruder den (anderen) Bruder. 25 Der siebte König, dem der Namen Tarquinius war, war ein wilder Tyrann, nachdem er den König Servius Tullius getötet hatte. Alle Bürger fürchteten seinen Zorn und die Grausamkeit; er gab sogar Adlige zur Hinrichtung und raubte deren Besitze. Er hatte immer Leibwächter bei sich; denn er wollte nicht mit Liebe der Bürger, sondern mit Kraft/ Gewalt regieren. Deshalb nannten die Römer ihn Superbus/ den Hochmütigen. Schliesslich zeigten die Götter mit einem schrecklichen Vorzeichen, dass sie zornig waren: denn einige Sklaven erzählten, dass eine Schlange aus einer Säule gekommen sei. Auch den König hat dieses Vorzeichen sehr bewegt; deshalb hat Tarquinius, obwohl er sich gewohnt war etruskische Seher hinzuzuziehen, zwei Söhne zu dem delphischen Orakel geschickt. Er gab ihnen Lucius Iunius Brutus als Gefährten mit, den Sohn seiner Schwester. Sie haben über das Meer Delphi aufgesucht. Das Orakel hat gesagt: „Wer von euch der Mutter zuerst einen Kuss geben wird, wird die Stadt Rom mit Macht beherrschen. Die Tarquinier glaubten fälschlich, dass sich das Orakel auf ihre Mutter bezog. Brutus jedoch hat die Worte des Orakels erkannt: Nachdem sie den Tempel verlassen hatten, ist er absichtlich hingefallen und hat mit einem Kuss die Erde berührt, die gemeinsame Mutter aller Menschen. Die unwissenden Tarquinier haben den Gefährten jedoch ausgelacht.