Arbeitsblatt: Frühblüher Speicherorgane
Material-Details
Die verschiedenen Speicherorgane der Frühblüher werden erklärt
Biologie
Pflanzen / Botanik
5. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
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74
18.11.2009
Autor/in
Stephan Borgogno
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Speicherorgane und frühblühende Pflanzen Einjährige (krautige) Pflanzen überleben den Winter nur als Samen (Ringelblume, Sonnenblume, Löwenmaul, Mohnblume, ). Nach der Keimung, der Blüte und der Samenbildung stirbt die übrige Pflanze ab. Zweijährige Pflanzen, wie z. B. die Karotten, blühen nicht im ersten Jahr, sondern entwickeln grosse Speicherorgane (Rübe). Die gespeicherten Nährstoffe werden im nächsten Jahr verbraucht, wenn sich Blüten und Samen entwickeln; erst dann stirbt die Pflanze ab. Mehrjährige krautige Pflanzen sterben während der Wintermonate nicht ab. Die Blätter können ihnen erhalten bleiben oder die oberirdischen Blätter welken und sterben ab und die Pflanze überwintert mit unterirdischen Teilen im Ruhezustand (wie der Krokus und die Tulpe). In jedem Fall haben die Teile, die unterirdisch überwintern (wie Zwiebeln, Knollen oder Erdsprosse) in sich Nährstoffe gespeichert, die im nächsten Frühling verbraucht werden und schnelles Wachstum und Blütenbildung ermöglichen. Mehrjährige verholzte Pflanzen sind Bäume und Sträucher, bei denen der Stamm und die Zweige überwintern und von Jahr zu Jahr wachsen. Wenn alle Blätter im Herbst abfallen, werden diese Pflanzen blattabwerfend genannt. Immergrüne Pflanzen (Nadelbäume, Steckpalme) werfen ihre Blätter das ganze Jahr über ab. Lebenszyklus Im Winter wachsen aus dem Stängel Nebenwurzeln aus. Dieser Wachstum verbraucht dabei die in den fleischigen Blättern gespeicherten Nährstoffe und dadurch schrumpfen die Speicherorgane ein. Ebenfalls wird im Innern des alten Speicherorgans eine neue Zwiebel geformt, in welcher im Herbst wieder Nährstoffe für das neue Jahr gespeichert werden. Bei Tulpen und Narzissen werden die neuen Nährstoffzwiebeln nicht im Innern gebildet, sondern bilden die jungen Zwiebeln als Seitenknospen zur Mutterpflanze. Zwiebel als Speicherorgan Die Nährstoffe werden in schalenartigen Speicherblättern gespeichert. Seitenknospen erscheinen manchmal bei krautigen, mehrjährigen Pflanzen anstelle der ursprünglichen Mutterpflanze. Da erscheinen im nächsten Frühling eine Gruppe von Blumen. Es folgen auf der nächsten Seite einige krautige, frühblühende Blumen mit Speicherorganen. Beschrifte die Blumen und notiere überall, wo du eine Zwiebel findest. Tulpe, Krokus, Scharbockskraut, Blaustern, Schneeglöckchen, Osterglocke, Hyazinthe, Märzenbecher, Taglilie, Traubenhyazinthe, Anemone, Kaiserkrone Erdspross als Speicherorgane Einige Pflanzen benutzen den Stängel als Nahrungsspeicher. Dieser ist dann sehr kurz und dick. Das ist dann die Knolle; nicht eine Zwiebel (Teil einer Wurzel) sondern ein Spross, da er aus diese Knolle aus dem Boden sprossartig heraus gedrückt wird. Das muss keine Gemüsesorte sein, es können auch Blumen sein. Erdknolle als Speicherorgan Bei der Kartoffelpflanze entwickeln sich aus Seitenknospen an der Basis des Stängels junge Spross, die zuerst seitlich und dann nach unten wachsen (nicht wie bei anderen Pflanzen der Sprosse nach oben wächst). Bei der Kartoffelpflanze werden die Nährstoffe von den überirdischen Blättern nach unten in die Erdsprosse befördert, diese schwellen an und bilden die besagt „Härdöpfel-Erdäpfelknollen. Wenn eine Kartoffel aus dem Boden genommen und überwintert wird, entdeckt man plötzlich heraus wachsende weisse Keimlinge „Augen. Jeder dieser Augen kann im nächsten Jahr einen neuen Spross entwickeln, der die in der Knolle gespeicherte Nahrung verbrauchen kann. Die alte Knolle welkt und vermodert am Ende der Wachstumsperiode. Vorteile der Nahrungsspeicherung Im Frühling wird durch die Nährstoffe in den Speicherorganen ein sehr rasches Wachstum ermöglicht. Durch das frühe Wachstum kann die Pflanze Blüten und Samen erzeugen, ehe der Wettstreit mit den anderen Pflanzen um Wasser, Mineralsalze und Licht seinen Höhepunkt erreicht. Dies besonders in Wäldern wichtig, wo das Blätterdach der Bäume im Sommer wenig Licht durch lässt und wo die Baumwurzeln den Erdboden über grosse Flächen entwässern. In der Landwirtschaft hat der Mensch viele nahrungsspeichernde Pflanzen weiter gezüchtet, um grössere und nährstoffreichere Speicherorgane für seinen eigenen Bedarf zu ernten. Vegetative Vermehrung Was ist denn das? Ich habe mir immer vorgestellt, dass die Bienen den Blütenstaub zur nächsten Blüte bringen und dort eine andere Blume bestäuben, damit eine Frucht wachsen kann. Diese Pflanzenverbreitung durch Wurzelknollen Erdspross oder Zwiebel nennt man vegetative Vermehrung. Auf diese Art kann sich ein Keimling (junges Pflänzchen) für das nächste Jahr bilden und zugleich die Mutterpflanze gedeihen. Durch diese Vermehrung werden die Nachkommen zwar nicht so schnell und weit verbreitet wie bei der Ausstreuung der Samen, aber es entsteht eine dichte Pflanzengruppe, die Konkurrenten keinen Platz lässt. Diese Pflanzengruppen sind sehr beständig und können wegen ihrer unterirdischen Nahrungsreserven und Knospen auch weiter wachsen, wenn ihr Laub durch Insekten, Feuer oder Eingriff des Menschen zerstört wurde. So ist auch den Unkräutern, die zu diesen Pflanzen gehören, besonders schwer beizukommen, da selbst ein kleines Stück eines Erdsprosses eine neue Kolonie bilden kann, solange es nur noch eine Knospe besitzt. Wenn die Gärtner am Ende der Wachstumsperiode Erdsprosse und Knollen teilen, nutzen sie die Möglichkeiten der vegetativen Vermehrung. Jedes Teilstück wird im nächsten Jahr wachsen und eine neue Pflanze bilden.