Arbeitsblatt: Rollenspiel Investiturstreit

Material-Details

Ein Rollenspiel zum Investiturstreit mit kronloyalen, egoistischen und frommen Fürsten, Grafen, Kirchenvertretern... All inclusive: Rollenkarten, Namensschilder, Hausaufgabe, Beobachtungsbogen...
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
22 Seiten

Statistik

50856
2337
33
14.12.2009

Autor/in

bioluchs (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Rollenspiel zum Investiturstreit König Heinrich IV. ist mit der Forderung Gregors konfrontiert, die Investitur von Bischöfen aufzugeben. Er ruft seine Berater zu sich, um deren Rat einzuholen. Die Schüler erhalten die Aufgabe, die Berater in sechs Gruppen auf dieses Gespräch vorzubereiten. Im Rollenspiel selbst soll jedoch nur eine Person aus der Gruppe teilnehmen und dort die Interessen der entsprechenden Gruppierung vertreten. Als Berater erscheinen: Der König: Heinrich IV. geht es natürlich darum seine eigene Position zu stärken. Er muss abwägen, auf wen er sich verlassen kann und wie weit er bei der Auseinandersetzung gehen kann. Der König dient auch als Moderator des Gesprächs. Der Kirchenvertreter: Er vertritt die Position Gregors und argumentiert entsprechend dogmatisch und theologisch. Evtl. können auch die Interessen der Reformklöster angesprochen werden. Der kronloyale Fürst: Beruft sich auf seine Pflichten als Lehnsnehmer und ist auf die Unterstützung des Königs gegen seinen stärkeren Nachbarn angewiesen, der danach trachtet ihn zu seinem Vasall zu machen. Weiß auch, dass der König gesalbt und damit sakral ist. Der „egoistische Fürst: Will die Macht des Königs schmälern, seine eigene vergrößern, Einfluss und Land gewinnen. Baut auf die Taktik: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Der fromme Fürst: Ist natürlich an seinen Treueeid gegenüber dem Lehnsherrn gebunden, weiß aber, dass das das Wort Gottes noch höher anzusehen ist und dieses durch den Mund der Kirche kundgetan wird. Er muss vor allem einen Gewissenskonflikt vermeiden. Der Kanzler: Weist den König auf die Machtpolitischen Zusammenhänge hin: Bischöfe sind Reichsfürsten und somit ein wichtiger Machtfaktor, insbesondere, da sie ihr Lehen nicht vererben können. Als König des Reiches kann man es sich nicht erlauben, anderen in den entsprechenden Entscheidungen Einfluss zu gewähren. Die Gruppen erhalten zur Vorbereitung Verfassertexte, aus denen sie die Vorgeschichte des Konflikts und die Position Ihrer Rollen entnehmen können, sowie Arbeitsaufträge, wie sie im Gespräch mit dem König agieren sollen. Im Gespräch mit dem König müssen die SuS dann improvisieren, diskutieren, argumentieren. Ungefährer Zeitplan: 1 Stunde zur Vorbereitung, eine Stunde Durchführung und Nachbsprechung, Behandlung des tätsächlichen Verlaufs in den HA und der nächsten Stunde. Einstiegsfolie Bundeskanzlerin Merkel ernennt neuen Bischof Papst erklärt sich mit der Wahl einverstanden Berlin, 06.05.09 Das Bundeskanzleramt hat gestern Nachmittag bekanntgegeben. Kaiser gegen Papst? Der Investiturstreit Ein Rollenspiel Der König vergab Lehen an seine Gefolgsleute, als Gegenleistung erhielt er Rat, Treue und deren Dienste. Beim Tod der Lehnsmänner fiel das Lehen zurück an den König, der es neu vergeben konnte. Die Kronvasallen versuchten dafür zu sorgen, dass Ihr Lehen auf die eigenen Kinder überging. Das Recht des Königs, die Ländereien nach eigenem Gutdünken zu vergeben wurde dadurch immer mehr eingeschränkt. König Otto vergab deshalb viele große Lehen an Bischöfe. Diese konnten keine legitimen Kinder haben, so dass das Lehen immer an den König zurückfiel, dieser es neu vergeben konnte. Auch die Nachfolger Ottos nutzten dieses System, um die eigene Macht zu erhalten. Die an Bischöfe vergebenen Lehen waren jetzt nicht mehr an eine Familie gebunden, sondern an den Bischofssitz. Das war aber kein Problem, da der König auswählte, wer neuer Bischof werden würde. Diese Situation änderte sich im 11. Jahrhundert: Wichtige Vertreter der Kirche, Klöster, sogar der Papst forderten, dass die Kirche alleine entscheiden kann, wer neuer Bischof wird. Im Jahr 1075 verkündet Papst Gregor, dass einzig und allein der Papst bestimmen darf, wer Bischof wird. Heinrich IV., der zu der Zeit König ist, ist damit nicht einverstanden. In einem Rollenspiel wollen wir die damalige Situation nachvollziehen. König, Kirche und Gefolgsleute des Königs haben unterschiedliche Interessen. Der König muss sich entscheiden, wie er auf die Aufforderung von Papst Gregor reagieren will. In unserem Rollenspiel beruft er dazu eine Versammlung ein, die ihn beraten soll. Es erscheinen: •Der König •Ein Vertreter der Kirche •Ein Graf, der treu zum König steht •Ein sehr frommer Herzog •Der Herzog von Sachsen •Der politische Berater des Königs Ihr bereitet die Position einer dieser Personen auf und überlegt Euch, wie diese am geschicktesten im Gespräch mit dem König vorgehen sollte. Dafür erhaltet Ihr gesonderte Arbeitsaufträge und Informationen. In der nächsten Stunde werden wir das Gespräch vorspielen. Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: König Heinrich IV. Als Heinrich IV. schlüpft Ihr nur teilweise in die Rolle des Königs. Ihr habt auch die sehr wichtige Aufgabe, das Gespräch zu moderieren. Ihr bleibt dabei aber immer in der Rolle des Königs: Ihr seid der gesalbte König des Deutschen Reiches. Man muss Euch mit Respekt behandeln und Eure Oberhoheit anerkennen. Durch Gottes Gnade seid Ihr König geworden, und diese Gnade zeigt sich auch in Euren Taten: Ihr beschützt das Reich, Verteidigt die Kirchen, sorgt für den Rechten Glauben und sorgt für Gerechtigkeit. Weil Ihr das Gespräch moderiert, dürft Ihr nicht zu früh eine eigene Meinung zeigen. Ihr wollt schließlich gut beraten werden. Wenn Ihr zu früh sagt, was Ihr denkt, könnte es passieren, dass Euch alle nach dem Mund reden. Das wollt Ihr nicht. Überlegt Euch: •Wie wollt Ihr das Gespräch eröffnen? Fasst dabei die Frage, zu der Ihr beraten werden wollt noch mal zusammen. Macht Euch dazu Notizen! •Wie moderiert Ihr das Gespräch, ohne den eigenen Standpunkt zu zeigen? •Nach welchen Regeln dürfen die Berater reden? Gut ist es oft, wenn man zu Beginn jedem die Gelegenheit gibt seine Position vorzustellen. Danach erst beginnt die Diskussion. •Überlegt Euch Fragen/Impulse für den Fall, dass das Gespräch stockt die Diskussion in persönliche Beschimpfungen ausartet die Berater nicht mehr über die eigentliche Frage diskutieren sich das Gespräch im Kreis dreht, nur noch die gleichen Argumente kommen die Berater sich zu sehr untereinander streiten ihr die Debatte beenden wollt, weil alles gesagt ist. ein Berater gar nichts sagt oder von anderen Mundtot gemacht wird. Schreibt Euch die Impulse gut lesbar auf Karteikarten Am Ende des Gesprächs wird der König eine Entscheidung treffen müssen. Achtet also gut auf die Argumente und fragt gegebenenfalls nach, wenn Euch etwas wichtig erscheint. Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion! Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: Der Kirchenvertreter a) Lest den Text aufmerksam durch und versetzt Euch in die Rolle eines Botschafters von Papst Gregor. b) Analysiert, welche Interessen der Papst/die Kirche hat und wie diese argumentieren. c) Überlegt Euch, wie Ihr im Beraterkreis des Königs diese Interessen vertreten könnt. Versucht dabei auch zu überlegen, wer noch anwesend sein wird, und welche Argumente bei dieser Person „ziehen (gegenüber einem Kirchenvertreter sollte man z.B. theologisch argumentieren, für den König sind Argumente bezüglich der Regierung und des Machterhaltes wichtig). Erstellt eine Liste mit Argumenten. d) Hausaufgabe: Sammelt zu Hause Argumente für Eure Position und Informationen, wie man diese untermauern kann. Du bist ein Gesandter von Papst Gregor am Hofe von König Heinrich. Der Papst hat Dir ganz klare Anweisungen gegeben, was Du vertreten sollst: Der Papst ist der Stellvertreter Gottes auf Erden. Er alleine ist verantwortlich für die Organisation der Kirche – also auch dafür zu bestimmen, wer Bischof wird. König Heinrich darf auf keinen Fall neue Bischöfe einsetzten! Diesen Punkt sollst Du unmissverständlich klarmachen und kein Haar breit davon abweichen. Die Position begründet sich aus der Bibel: Petrus hat von Jesus den Auftrag bekommen: „Weide meine Schafe. Da der Papst als Nachfolger Petri gilt, ist auch dieser Auftrag auf ihn übergegangen. Jesus hat weiter zu Petrus gesagt: „Was Du auf Erden bindest, das ist auch im Himmel gebunden, was Du auf Erden löst, ist auch im Himmel gelöst. Daraus leitet der Papst die Macht ab, den Kaiser abzusetzen und seine Gefolgsleute vom Treueschwur zu entbinden (den Eid zu lösen). (Setzt dieses Druckmittel nicht sofort ein) Damit hat der Papst ein ungeheueres Machtmittel in der Hand. Gerade unzufriedene Fürsten wären evtl. daran interessiert, von Ihrem Treueeid befreit zu werden. Außerdem hat sich Deiner Meinung nach die Einstellung der Priester verändert: Früher haben sie nur Gott gedient, jetzt streben sie nach Ämtern, Macht und Einfluss. Nur wenn der Papst die alleinige Verfügungsgewalt über die Kirche hat, kann diese sich wieder ganz dem Dienst an Gott widmen. Überlegt Euch, wie Ihr die Anweisungen des Papstes am besten vermitteln könnt. Bedenkt dabei, dass Ihr von Eurer Sache überzeugt seid! Die Kirche ist das Sprachrohr Gottes! Überlegt auch, was Ihr tun könnt, wenn der König nicht auf die Forderungen des Papstes eingehen will. Womit kann man drohen? Zu welchem Zeitpunkt des Gesprächs wollt Ihr die Drohung einsetzen? Achtet während des Gesprächs darauf, wen Ihr als Partner gewinnen könnt und macht diese zu Euren Verbündeten. Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion beim König! Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: Der kronloyale Graf a)Lest den Text aufmerksam durch und versetzt Euch in die Rolle von Graf Rangolf. b)Analysiert, welche Interessen der Graf hat. c)Überlegt Euch, wie Ihr im Beraterkreis des Königs diese Interessen vertareten könnt. Versucht dabei auch zu überlegen, wer noch anwesend ist, und welche Argumente bei dieser Person „ziehen (bei einem Kirchenvertreter sollte man z.B. theologisch argumentieren, für den König sind Argumente bezüglich der Regierung und des Machterhaltes wichtig). Erstellt eine Liste mit Argumenten. d)Hausaufgabe: Sammelt zu Hause Argumente für Eure Position und Informationen, wie man diese untermauern kann. Du bist Graf Rangolf von Eigstein und Kronvasall Heinrichs IV. Bei der Belehnung hast Du ihm Rat und Treue versprochen und Du fühlst Dich an den Eid gebunden. Wenn Heinrich Deine Dienste oder die Deiner Untervasallen benötigt, stellst Du ihm diese zur Verfügung. Aber auch Du profitierst von Deinem Lehnsherrn: Der Herzog von L., das direkt neben Deiner Grafschaft liegt, versucht schon seit langem, Dich als seinen Untervasallen zu gewinnen. Manchmal droht er, machmal lässt er seine Männer Dein Land plündern. Danach bietet er Dir Schutz gegen diese „Räuberbanden an – wenn Du den sein Vasall wirst und ihm Treue schwörst. Falls der Herzog Dich angreifen würde, wärest Du alleine zu schwach, um Dich militärisch zu wehren. Um Deine Unabhängigkeit zu bewahren brauchst Du die Hilfe des Königs, der Dir bisher auch immer zur Seite gestanden hat. Du bist daher daran interessiert, dass der König möglichst viel Macht behält und sich gegen die Herzöge und die Kirche durchsetzen kann. Die folgenden Stichpunkte können Euch als Ideen dienen. Ihr müsst Sie aber auf jeden Fall verstehen, sonst könnt Ihr sie nicht vortragen. Erarbeitet auch mehrere weitere Argumente und holt Zusatzinformationen dazu ein. •Das Land gehört dem König, er verleiht es nur und kann es nach eigenem Gutdünken neu vergeben. •Bischöfe haben nicht nur kirchliche Aufgaben (Messe halten etc.), sondern auch weltliche (Verwaltung etc.). •Die Kirche braucht den Schutz des Königs. Ein großer Teil des Vermögens der Kirche stammt aus Schenkungen des Königs und anderer Adeliger. •Bei der Krönung ist der König gesalbt worden. Damit hat er eine gewisse Heiligkeit erlangt. Er ist zwar kein Priester, hat aber wie diese eine besondere Beziehung zu Gott. Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion beim König! Verratet während der Diskussion nicht, dass Ihr alleine zu schwach seid! Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: Der fromme Herzog a)Lest den Text aufmerksam durch und versetzt Euch in die Rolle des frommen Herzogs. b)Analysiert, welche Interessen der fromme Herzog hat. c)Überlegt Euch, wie Ihr im Beraterkreis des Königs diese Interessen vertreten könnt. Versucht dabei auch zu überlegen, wer noch anwesend ist, und welche Argumente bei dieser Person „ziehen (bei einem Kirchenvertreter sollte man z.B. theologisch argumentieren, für den König sind Argumente bezüglich der Regierung und des Machterhaltes wichtig). Erstellt eine Liste mit Argumenten. d)Hausaufgabe: Sammelt zu Hause Argumente für Eure Position und Informationen, wie man diese untermauern kann. Du bist Kronvasall Heinrichs IV. und fühlst Dich an den Treueeid zu ihm gebunden. Das Lehen, das Du vom König erhalten hast verwaltest Du ehrlich und zuverlässig. Du bist aber auch ein frommer Christ und willst zuerst Gottes Willen erfüllen, den: „man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (ZITAT) Du bist davon Überzeugt, dass Gottes Wille durch die Kirche, also Priester, Bischöfe und vor allem dem Papst verkündet wird. Als Gefolgsmann des Königs weißt Du aber auch, dass es sehr wichtig für diesen ist, die Bischöfe selbst auszusuchen. Sie verwalten große Gebiete des Reiches und verfügen über bedeutende Streitmächte. Entsprechend muss der König sich 100%ig auf deren Treue verlassen können. Du bist folglich in der Zwickmühle: Ein heiliger Eid bindet Dich an Heinrich, Dein Glaube bindet Dich an die Lehren des Papstes. Wenn die beiden sich zerstreiten, wärest Du in einer Situation, die Deinem Seelenwohl auf jeden Fall schaden würde (und nicht nur Du! Alle anderen Fürsten und der König selbst wären auch in ihrem Seelenheil bedroht!). Du musst also versuchen eine Lösung zu finden, mit der beide Parteien zufrieden sein können. Suche beim Gespräch mit dem König nach Kompromissen. Wenn die beiden Seiten sich zerstreiten, und Du Dich entscheiden musst, für wen Du kämpfst, steht Dein Seelenheil auf dem Spiel. Ein einmal gegebener Eid ist für Dich unzerbrüchlich und nicht auflösbar!!! Versuche Streit zu schlichten und die anderen Beteiligten zu Einmütigkeit zu bewegen. Nach der „Zwei-Schwerter-Lehre hat Gott den Menschen zwei Schwerter gegeben: Ein weltliches für den König (Kriegsführung, Verwaltung, Gericht halten), ein geistliches für den Papst (Theologie, Gottesdienst, Bibelauslegung). Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion beim König! Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: Herzog von Sachsen a)Lest den Text aufmerksam durch und versetzt Euch in die Rolle des Herzogs von Sachsen. b)Analysiert, welche Interessen der Herzog von Sachsen hat. c)Überlegt Euch, wie Ihr im Beraterkreis des Königs diese Interessen vertreten könnt. Versucht dabei auch zu überlegen, wer noch anwesend ist, und welche Argumente bei dieser Person „ziehen (bei einem Kirchenvertreter sollte man z.B. theologisch argumentieren, für den König sind Argumente bezüglich der Regierung und des Machterhaltes wichtig). Erstellt eine Liste mit Argumenten. d)Hausaufgabe: Sammelt zu Hause Argumente für Eure Position und Informationen, wie man diese untermauern kann. Du bist der Herzog von Sachsen. Seit Generationen hat Deine Familie große Gebiete Sachsens als Lehen von König. Ihr besitzt sogar eine Urkunde (eine schriftliche Bestätigung), dass nach dem Tod des Lehnsinhabers einer der Söhne Nachfolger wird. Du bist darum daran interessiert Sachsen wirtschaftlich und militärisch immer stärker zu machen, weil Du weißt, dass Deine Kinder davon profitieren werden. Der König kann und will Dir dabei wenig helfen. Eine Methode Deine Macht auszubauen besteht darin, kleine Kronvasallen zu Deinen Untervasallen zu machen. Wenn Sie in Not sind, bietest Du Deine Hilfe an, als Gegenleistung sollen sie Dir Ihr Land übertragen und Dir Treue schwören. Der König findet das natürlich nicht gut. Er unterstützt die kleinen Grafen darin unabhängig zu bleiben. Dafür muss er aber viel Energie aufwenden. Wenn Der König seine Kräfte für einen in einem Streit mit dem Papst brauchen würde, könnte er die kleinen Vasallen nicht mehr unterstützen. Wenn der Papst Heinrich IV. absetzen würde, hättest Du völlig freie Hand. Entweder könntest Du zusammen mit den anderen Herzögen einen neuen König wählen, der Dir gefällt, oder Du könntest Heinrich unterstützen, dafür aber Forderungen erheben. Dein Motto im Beratungsgespräch ist daher: „Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Hüte Dich aber, dies offen auszusprechen! Versuch immer den Anschein zu wahren, Du seist ein treuer Kronvasall, als auch ein guter Christ. Schlage Dich immer auf die Seite derer, die gerade Deine Interessen vertreten und versuche Streit zwischen König und Kaiser zu entfachen. Halte Dir aber alle Optionen offen, damit Du nachher auf jeden Fall auf der Seite des Gewinners stehst. Argumentationshilfen: Überlegt Euch, welche Positionen die anderen Beteiligten vertreten werden/könnten. Welche davon können nützlich für Euch sein. Wie könnt Ihr den Streit zwischen König und Papst anheizen, ohne dass es sofort auffällt? Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion beim König! Rollenspiel „Der Investiturstreit Rollenkarte: Der politische Berater des Königs a) Lest den Text aufmerksam durch und versetzt Euch in die Rolle politischen Beraters von Heinrich IV. b) Analysiert, welche Interessen der König hat. c) Überlegt Euch, wie Ihr im Beraterkreis des Königs diese Interessen vertreten könnt. Versucht dabei auch zu überlegen, wer noch anwesend sein wird, und welche Argumente bei dieser Person „ziehen (gegenüber einem Kirchenvertreter sollte man z.B. theologisch argumentieren, für den König sind Argumente bezüglich der Regierung und des Machterhaltes wichtig). Erstellt eine Liste mit Argumenten. d) Hausaufgabe: Sammelt zu Hause Argumente für Eure Position und Informationen, wie man diese untermauern kann. Du bist der politische Berater von König Heinrich. Du musst vor allem darauf achten, dass das Ansehen und die Machtbasis des Königs nicht beschädigt wird. Die Bischöfe spielen dabei eine wichtige Rolle: Einerseits sind sie Kronvasallen die oft über viel Land, Leute und damit Militär und Macht verfügen. Wenn sie diese Truppen in den Dienst des Königs stellen, ist dieser Stark, wenn sie sich damit gegen ihn wenden, kann dies den König in Bedrängnis bringen. Andererseits sind Bischöfe wichtige Meinungsmacher im Land. Sie können den Priestern vorgeben, was diese dem einfachen Volk und auch den Adeligen lehren sollen. Diese werden sich dann entsprechend dem König gegenüber verhalten. Der wichtigest Punkt, den Du also auf gar keinen Fall aufgeben darfst, ist der: Es dürfen nur solche Leute Bischof werden, die absolut treu zum König stehen. Darum muss der König alleine entscheiden, wer Bischof wird. Der König ist bei seiner Thronerhebung gesalbt worden. Er steht damit in einer engen Beziehung zu Gott, ähnlich der eines Priesters. In der Bibel sagt Jesus außerdem: „Gebt dem Kaiser, was für den Kaiser ist und Gott, was für Gott ist. Weltliche und Geistliche Herrschaft sind also zwei Verschiedene Angelegenheiten. Da Bischöfe weltliche Aufgaben übernehmen, muss auch der weltliche Herrscher – also der König diese einsetzen. Wenn der Papst etwas anderes fordert, dann handelt er gegen die Worte der Heiligen Schrift. Achtet auch während der Diskussion darauf, wer auch daran interessiert ist, die Macht des Königs zu stärken. Versucht Verbündete zu gewinnen. Verwendet diesen Zettel nicht während der Diskussion beim König! Beobachtungsbogen für das Rollenspiel zum Investiturstreit Fülle während des Rollenspiels die ersten beiden Spalten der Tabelle aus. Die dritte Zeile ist Teil der Hausaufgabe. Person/Rolle Welche Position vertritt die Person Rolle? König Heinrich Kirchenvertreter Der treue Graf Der Herzog von Sachsen Der fromme Herzog Der politische Berater Entscheidung des Königs im Rollenspiel: Welche Argumente werden Wo spielt diese Rolle im benutzt? tatsächlichen Verlauf der Geschichte eine Rolle? Belege am Text der HA! Der Investiturstreit In der Realität ist König Heinrich hart geblieben und hat nicht auf das Recht verzichtet Bischöfe einzusetzen. Stattdessen hat er den Papst für abgesetzt erklärt. Der Papst hat daraufhin den König aus der Kirche ausgeschlossen, ihn für abgesetzt erklärt und alle Vasallen von ihrem Treueeid entbunden. Wie die Geschichte weitergeht erfährst Du im Buch (Zeiten und Menschen 1) auf den Seiten 122 – 123. Lies M2 bis M4 durch. a) Überlege, wo Du in den Texten Informationen findest, die im Rollenspiel vorgestellt worden sind. Suche für jede Person im Rollenspiel eine Textstelle, die die entsprechende Position spiegelt und vermerke Deine Ergebnisse Stichpunktartig in der Tabelle auf dem Beobachtungsbogen. b) Fertige in Deinem Heft ein Verlaufsschema an. Es kann z.B. so beginnen: Papst Gregor erklärt, nur er dürfe Bischöfe einsetzen. Heinrich bleibt hart. Er erklärt den Papst für abgesetzt. Der Papst setzt Heinrich ab. . Einigung im Wormser Konkordat Rollenspiel: Der Investiturstreit a) Im Rollenspiel habt Ihr verschiedene Personen gesehen, die alle Ihre eigenen Ziele und Interessen hatten. Sie haben auch Unterschiedliche Mittel, mit denen Sie diese Ziele verwirklichen wollen. Ein Konflikt zwischen König und Papst hätte unterschiedliche Auswirkungen auf sie. Auf dem Anhang zu diesem Arbeitsblatt findet Ihr stichpunktartige Notizen dazu. Schneidet diese aus und ordnet sie in der Tabelle der richtigen Person und der richtigen Spalte zu. Für den König ist die Lösung als Beispiel vorgegeben. b) Auf dem Anhang zum Arbeitsblatt sind einzelne Ereignisse des Investiturstreites aufgelistet. Bringe diese in die Richtige Reihenfolge und fertige ein Verlaufsschema in Deinem Heft an. Person/Rolle Ziel/Interesse Welche Mittel kann die Person zur Durchsetzung Ihrer Interessen einsetzen? Wenn es zu einem Konflikt zwischen König und Papst kommt, ist es für die Person. Kirchenvertreter Herzog von Sachsen Frommer Herzog Treuer Graf Berater des Königs König Machterhalt des Königs Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, würde. Hier findet Ihr die Texte, die in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt eingeklebt werden sollen. Machterhalt des Königs . nützlich, weil dadurch der König geschwächt würde. . schlecht, weil das Ansehen der Kirche beschädigt würde. Schwächung des Königs durch einen Konflikt mit dem Papst Wahrung der göttlichen Ordnung, Vermeiden eines Gewissenskonfliktes Schutz durch den König vor starken Herzögen Machterhalt des Königs Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, würde. Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen Drohung mit Kirchenbann (Absetzung) gegen König Heinrich Stärkung der eigenen Macht . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, die der Herzöge gestärkt werden würden. Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen Kompromiss zwischen Papst und König . schlecht, weil dadurch ein Gewissenskonflikt entsteht/das Seelenheil gefährdet würde. Alleinige Entscheidungsbefugnis des Papstes bezüglich Bischofseinsetzung durchsetzen . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, würde. Hier findet Ihr die Ereignisse, die Ihr in die richtige zeitliche Reihenfolge übertragen sollt: Der Papst spricht den Kirchenbann gegen Heinrich aus: Der König gilt als abgesetzt. Allen Christen ist es verboten Heinrich zu dienen. In der Kirche regt sich Widerstand gegen Einmischungen des Königs und der Adeligen. Heinricht geht nach Canossa und versöhnt sich mit dem Papst. König Heinrich setzt weiterhin selbst Bischöfe ein und vergibt Lehen an sie. Papst Gregor verkündet, dass nur der Papst Bischöfe einsetzen darf. König Otto vergibt wichtige Lehen an Bischöfe, seine Nachfolger ebenso. Die Herzöge machen einen Kompromissvorschlag: Heinrich hat ein Jahr Zeit um sich mit dem Papst zu versöhnen. Heinricht und der Papst schließen das Wormser Konkordat ab. Die Vasallen Heinrichs spalten sich in zwei Gruppen: Die einen hören auf die Kirche und wollen einen neuen König wählen, andere bleiben Heinrich treu. Es kommt fast zu einem Krieg. Lösung Person/Rolle Ziel/Interesse Welche Mittel kann die Person zur Durchsetzung Ihrer Interessen einsetzen? Kirchenvertreter Alleinige Entscheidungsbefugnis des Papstes bezüglich Bischofseinsetzung durchsetzen Stärkung der eigenen Macht Drohung mit Kirchenbann (Absetzung) gegen König Heinrich Frommer Herzog Wahrung der göttlichen Ordnung, Vermeiden eines Gewissenskonfliktes Kompromiss zwischen Papst und König . schlecht, weil dadurch ein Gewissenskonflikt entsteht/das Seelenheil gefährdet würde. Treuer Graf Schutz durch den König vor starken Herzögen Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen Berater des Königs Machterhalt des Königs Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, die der Herzöge gestärkt werden würden. . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, würde. König Machterhalt des Königs Stärkung der Macht des Königs durch alleiniges Recht Bischöfe einzusetzen Herzog von Sachsen Wenn es zu einem Konflikt zwischen König und Papst kommt, ist es für die Person. . schlecht, weil das Ansehen der Kirche beschädigt würde. Schwächung des Königs . nützlich, weil dadurch durch einen Konflikt der König geschwächt mit dem Papst würde. . schlecht, weil die Macht des Königs geschmälert, würde. •König Otto vergibt wichtige Lehen an Bischöfe, seine Nachfolger ebenso. •In der Kirche regt sich Widerstand gegen Einmischungen des Königs und der Adeligen. •Papst Gregor verkündet, dass nur der Papst Bischöfe einsetzen darf. •König Heinrich setzt weiterhin selbst Bischöfe ein und vergibt Lehen an sie. •Der Papst spricht den Kirchenbann gegen Heinrich aus: Der König gilt als abgesetzt. Allen Christen ist es verboten Heinrich zu dienen. •Die Vasallen Heinrichs spalten sich in zwei Gruppen: Die einen hören auf die Kirche und wollen einen neuen König wählen, andere bleiben Heinrich treu. Es kommt fast zu einem Krieg. •Die Herzöge machen einen Kompromissvorschlag: Heinrich hat ein Jahr Zeit um sich mit dem Papst zu versöhnen. •Heinricht geht nach Canossa und versöhnt sich mit dem Papst. •Heinrich V. und Papst Calixtus schließen das Wormser Konkordat ab. Der Investiturstreit Wer soll die Bischöfe einsetzen? Papst oder König? Erarbeitung der Position verschiedener Gruppierungen zur Frage der Laieninvestitur anhand eines Rollenspieles zur Verdeutlichung der multifaktoriellen Ursachen des Konfliktes zwischen Heinrich IV. und Gregor VII. Erarbeitungsstunde Phase Inhaltliche Schwerpunkte Methode/ Medien Sozialform Einstieg (max. 5) Hinführung zur Streitfrage zwischen Heinrich und UG Gregor, Sicherung der Frage an der Tafel Tafel evtl. OHF Erarbeitung SuS erarbeiten anhand der AB die Position Ihrer Rolle zur Frage der Laieninvestitur. AB 1-7 Sicherung ca. 5 vor Stundenende weist der Lehrer darauf hin, dass die Ergebnisse schriftlich fixiert werden müssen, damit sie am Folgetag direkt verfügbar sind. GA Didaktisch-methodische Erläuterungen Durchführungsstunde Phase Inhaltliche Schwerpunkte Methode/ Medien Sozialform Didaktisch-methodische Erläuterungen Erarbeitung 10 Schüler sollen Karteikarten fertig machen und auswählen, wer die Gruppe vertreten soll. Die gesetzte Deadline (10.00 Uhr)wird streng gehandhabt. GA Zeitdruck erzeugen für zügige Arbeit Verantwortlichkeit zuweisen Überleitung 5 SuS nehem ihr Plätze ein, Lehrer erteilt Beobachtungsauftrag für Zuschauer und stimmt auf die Situation ein. Darbietung 10 15 König eröffnet die Beratungsrunde, SuS debattieren. Zuschauer notieren auf Beobachtungsbogen (In dieser Phase bereitet der Lehrer den Schauplatz vor) Requisiten? Beob achtungsbogen Auswertung/Reflex Lehrer befragt König nach seiner Entscheidung ion 10 und alle Spieler nach Ihren Erfahrungen beim Spiel. Rückmeldungen der Zuschauer nach der Sandwitch-Methode. Evtl. Besprechen einzelner Positionen. Zusammenfassung, Lehrer bündelt die Schülerbeiträge, gibt Stellen der HA 5 Informationen zu tätsächlicher Entscheidung Heinrichs und stellt die HA vor AB Kirchenvertreter Kirchenvertreter politischer Berater politischer Berater Herzog von Sachsen Herzog von Sachsen frommer Herzog frommer Herzog königtreuer Graf königtreuer Graf König Heinrich König Heinrich