Arbeitsblatt: Höhlenmalerei
Material-Details
Informationen zur Höhlenmalerei
Geschichte
Urzeit
4. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
52391
835
1
11.01.2010
Autor/in
Marc Dietrich
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Höhle von Lascaux Die Höhle von Lascaux im Tal der Vézère liegt zwei Kilometer südlich von Montignac im französischen Département Dordogne und enthält einige der ältesten bekannten abbildenden Kunstwerke der Menschheitsgeschichte. Die Höhlenmalereien wurden im Magdalénien, also etwa zwischen 17.000 und 15.000 v. Chr. erstellt und stellen hauptsächlich realistische Abbilder von größeren Tieren wie Wildrinder, Auerochse, Pferd und Hirsch dar, die zu dieser Zeit gelebt haben. Die Höhle wurde am 12. September 1940 von Marcel Ravidat, Jacques Marsal, Georges Agnel und Simon Coencas entdeckt und 1948 für die Allgemeinheit geöffnet. Das durch etwa 1.200 tägliche Besucher ausgestoßene Kohlendioxid beschädigte die Bilder deutlich, weswegen die Höhle 1963 für den Publikumsverkehr wieder geschlossen und mit einem aufwändigen Belüftungs- und Klimaregulierungssystem versehen wurde. Die Bilder wurden restauriert und werden nun täglich überwacht. Eine mehrere Millionen Euro teure exakte Nachbildung der Höhle („Lascaux II.) wurde 1983 für die Allgemeinheit eröffnet. Abbildungen und Reproduktionen anderer Kunstwerke aus Lascaux können im Museum für Prähistorische Kunst Le Thot bei Montignac besichtigt werden. In der Höhle bedroht schwarzer Schimmel weiter die berühmten Wandmalereien. Nach einer Behandlung mit Pilzvernichter breitet sich der schwarze Schimmel zwar nicht mehr aus, aber geht auch nicht weg, wie der Leiter des wissenschaftlichen Ausschusses für die Höhle, Marc Gauthier, im Februar 2009 mitteilte. Die Höhle gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.[1] Altersbestimmung Relativ präzise kann das Alter von Höhlenmalereien heute durch eine Variante der Radiokohlenstoffdatierung (AMS-Datierung) ermittelt werden, wobei nur wenige Milligramm Holzkohlen oder organischen Farbauftrags gebraucht werden. Methoden wie die Elektronenrastermikroskopie und Mikrosondentechnik dienen zur Analyse der chemischen Bestandteile von Farbaufträgen. Einen ethnologischen bzw. kunsthistorischen Ansatz verfolgte André Leroi-Gourhan (1911-1986) mit der Unterteilung in prähistorische Kunststile I-IV (vom Aurignacien bis zum Magdalénien).[1][2] Dabei ist 1 auffällig, dass Wechsel im Malstil nicht mit dem Wechsel der archäologischen Kulturen zusammenfallen. Deutung Prähistorische Höhlenmalereien lassen Rückschlüsse auf den Glauben, das Jagdverhalten (Jagdmagie), die Mythologie und zu Wertvorstellungen des steinzeitlichen Menschen zu. Die Deutung von Höhlenmalereien als Kunst in einem dem heutigen Kunstbegriff nahen Sinne ist umstritten. Eine andere Deutung sieht die Malereien eher als Symbolsprachen, in denen zu jagende Tiere, Jagdtechniken oder Wanderrouten von Tieren aus praktischen Gründen festgehalten wurden. Einige Malereien wurden in schwer zugänglichen, tiefen Höhlen angebracht, was dazu gedient haben könnte, das darin dokumentierte Wissen vor anderen Menschengruppen zu verbergen. Diese Deutung wird u. a. von Steven Mithen dadurch untermauert, dass auch heutige Naturvölker Felsmalerei betreiben, ohne ein Wort für Kunst in ihrem Wortschatz zu haben [3]. Maltechniken Als Anstrichmittel wurden Ocker, Holzkohle, Mangan, diverse Gesteine und Erze und Feldspat sowie Wasser, Blut, Kalkstein, Pflanzenharz, Milch und Pflanzensäfte verwendet. Striche und Punkte wurden mit der gefärbten Fingerspitze oder mit Pinseln aus Tierhaar gezeichnet. Bei der Versprühtechnik zerrieb man das Pigment zu einem feinen Pulver, das mit dem Mund oder mit Hilfe eines Röhrchens auf die Wand gesprüht wurde. In der Chauvet-Höhle wurde auch die Verwischtechnik angewandt. Flachreliefs entstanden durch das Abmeißeln der umliegenden Fläche. Die wahre Meisterschaft der Höhlenkünstler bestand darin, dass sie die dreidimensionale Wirkung von Rissen und Vorsprüngen des Felsuntergrunds in das Bild mit einbezogen (z. B. in Font-de-Gaume, Altamira). Die Menschen der ausgehenden Altsteinzeit konnten „schon perspektivisch zeichnen, kannten verschiedene Maltechniken und vermochten das Verhalten von Tieren naturgetreu wiederzugeben.[4] Handnegative Handnegative sind ein spezielles Phänomen jungpaläolithischer Kunst. Meist wird die Hand als Schablone auf die Wand gelegt und mit der (oben beschriebenen) Versprühtechnik wird Farbe aus Holzkohle, Rötel oder Ocker (mit Wasser angerührt) auf die Wand gesprüht. 2 Überall, wo Handnegative mittels der Radiokohlenstoffdatierung eindeutig datierbar sind, stammen sie aus dem Gravettien. Mit der Chauvet-Höhle liegt der erste Fall vor, der möglicherweise noch in die vorangehende Kultur des Aurignacien zu datieren ist. Die bekanntesten Fundstellen sind die Chauvet-Höhle sowie die Höhlen von Pech Merle, die Grotte Cosquer, der Abri von Gargas (alle Aquitanien) sowie die Oblazowa-Höhle in Polen. 3 Höhlenmalerei Inhalt: 1. Fragen: Wann und wie ist die Höhlenmalerei entstanden? Wo findet man heute noch Höhlemalereien? Was ist auf den Höhlenmalereien zu sehen? Wie wurde die Farbe hergestellt? 2. Ausführung des Arbeitsauftrags. 3. Ich hänge die entstandenen Bilder zu einer einzigen, grossen Höhlenmalerei zusammen auf und wir betrachten unser Höhlenbild. Auftrag: •Färbe ein Schleifpapier mit Gouache-Farbe als Malhintergrund für deine Höhlenmalerei. •Benutze dazu Farben, die an eine Höhlenwand erinnern. •Während dein Malhintergrund am trocknen ist, skizzierst du auf ein Skizzierblatt mit Kohle •verschiedene Tiere in der Art, wie man es auf den Höhlenmalereien sieht. •Bringe eine oder mehrer deiner Skizzen nun mit Kohle auf deinen Malhintergrund. Es •müssen nicht alle Tiere vollständig sichtbar sein, du kannst auch nur Ausschnitte wählen. •Zum Schluss kannst du nochmals mit Gouache-Farbe einige Akzente setzen. Feinziele: •Ich weiss, wie die Höhlenmalerei entstanden ist. •Ich kann ein Tier vereinfacht und abstrahiert auf meinem Malhintergrund darstellen. Dauer: 2 Lektionen Material: Schleifpapier A4, Kohle, Gouache-Farbe, Pinsel, Wasserglas, Mischpalette, Zeitung, Malschürze, 4