Arbeitsblatt: Dopingproblem lösbar?
Material-Details
Ist Sport ohne Doping überhaupt möglich?
Lebenskunde
Ethik / Moral
9. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
54229
595
4
06.02.2010
Autor/in
Nicci (Spitzname)
Land: andere Länder
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Ist das Dopingproblem lösbar? Ist das Dopingproblem lösbar? Wer die Frage aufwirft, ob das Dopingproblem lösbar sei, muss zunächst einmal erklären, was er unter einer Lösung versteht. Bedeutet „Lösung, dass kein einziger Athlet jemals mehr zu unlauteren Mitteln bei der Erzielung von Höchstleistungen greift? Zudem wird öfters die Forderung laut, „ein für alle Mal aufzuräumen, „den Sumpf trocken zu legen oder „den Saustall auszumisten, um nur einige Formulierungen zu nennen. Der Wunsch, Doping könne ein für alle Mal „ausgerottet werden, ist zwar verständlich. Er hilft in der Sache aber nicht weiter. Denn der Bruch von Regeln ist eine „Normalität, der man sich stellen muss. Das gilt für jede Regel, ob im Sport oder im Strassenverkehr. Häufig werden solche Extremforderungen überhaupt nur erhoben, weil jeder weiss, dass sie nicht realisierbar sind. Nicht selten folgt darauf nämlich die Forderung: „Wenn man Doping nicht ausmerzen kann, dann sollte man es eben freigeben. Eine realistischere Herangehensweise verspricht mehr Erfolg: „Lösung des Dopingproblems kann nämlich ebenso bedeuten, dass der Sport – vielleicht auch mit staatlicher Hilfe – alles Erdenkliche unternimmt, um Doping so unwahrscheinlich wie möglich zu machen! Wenngleich man Doping nie vollständig verhindern können wird, kann man wenigstens die Quote der Dopenden gering halten. Ohne Unterstützung des Staates ist ein durchschlagender Erfolg kaum zu erwarten. Dabei ist es weniger entscheidend, ob Gesetze verschärft werden oder ob sogar ein eigenes Dopinggesetz erlassen wird. Bei ausreichendem politischem Willen hätten Polizei und Staatsanwaltschaften schon in der Vergangenheit mit den bestehenden Gesetzen sehr viel mehr gegen Doping unternehmen können. Sind gedopte Sportlerinnen und Sportler Täter oder Opfer? Es ist nicht immer einfach zu erkennen, ob ein Athlet Täter oder Opfer ist. Wird ein Sportler von seinem Trainer oder einem Arzt ohne sein Wissen gedopt, dann ist er eindeutig Opfer und nicht Täter – obwohl er gedopt ist! Besonders im Frauen und Mädchensport waren solche Fälle in der Vergangenheit vermehrt zu beobachten. Nicht nur in der DDR, wo Doping staatlich gesteuert war, sondern vereinzelt auch in der Bundesrepublik. Besonders aber das flächendeckende Doping in der DDR erzeugte viele Opfer, die bereits als Minderjährige illegale und gesundheitsschädliche Mittel erhielten. Etwas überspitzt formuliert könnte man sagen: Männer dopen – Frauen werden gedopt! Häufig ist der gedopte Athlet beides – Opfer und Täter. In den meisten Fällen steht hinter einem Dopingfall ein Umfeld, das diesen Regelverstoss veranlasst hat. Das ändert nichts daran, dass der überführte Sportler die Hauptlast zu tragen hat: die Sperre und das verlorene Gesicht in der Öffentlichkeit.